Zimmer streichen lassen – Ein Überblick über die Kosten

Zimmer streichen lassen – Ein Überblick über die Kosten

Möchte man das Streichen eines Zimmers nicht in Eigenregie durchführen, kann man für die Malerarbeiten durchaus auch einen Malerbetrieb beauftragen. Je nach Art der Arbeiten können die Arbeitszeit und somit auch die Gesamtkosten für die Renovierung durch den Fachmann variieren.

Die Kosten für das Streichen eines Raums hängen von der Größe des Raums, der Art der Farbe und der Anzahl der Anstriche ab, die du benötigst. Für einen kleinen Raum brauchst du zum Beispiel weniger Farbe und weniger Stunden als für einen großen Raum. Wenn du dich für eine hochwertige Farbe entscheidest, sind die Kosten höher, als wenn du eine einfache Farbe verwendest.

Und wenn du zwei Anstriche brauchst, um die vorherige Farbe oder Tapete zu überdecken, dauert die Arbeit länger und kostet mehr. Um einen genauen Kostenvoranschlag für das Streichen eines Raumes zu erhalten, wendest du dich am besten an einen professionellen Maler. Er kann dir einen Kostenvoranschlag geben, der auf den spezifischen Details deines Projekts basiert.

Welche Kosten fallen an, um ein Zimmer streichen zu lassen?

Nachfolgende Kostenübersicht soll verdeutlichen mit welchen Kosten man beim Streichen eines Zimmers durch einen Malermeister rechnen muss. Der Handwerker soll ein Zimmer mit einer Wohnfläche von 25 Quadratmeter mit einem farbigen Anstrich versehen. Die Deckenfläche wird hierbei einfarbig weiß gestrichen. Es wird eine hochwertige Wandfarbe der mittleren Preisklasse für den Anstrich gewählt. Es fallen kaum Ausbesserungsarbeiten an, da die Decke und die Wände in einem guten Zustand sind.

PostenKosten
Spachtelmasse (Materialkosten)10 Euro
Wand mit Spachtelmasse verspachteln und zweimal mit Wandfarbe in gewünschtem Farbton streichen inklusive Abkleben von Fußleisten, Türrahmen, Steckdosen575 Euro
Decke mit Spachtelmasse verspachteln und einmal mit Dispersionsfarbe streichen162 Euro
Farbe (Materialkosten, Wunsch-Farbton für die Wandfläche abmischen)157 Euro
Gesamtkosten904 Euro

Bei dem Kostenbeispiel handelt es sich nur um eine Beispielrechnung. Die Preise variieren von Malerbetrieb zu Malerbetrieb und sind auch von örtlichen Gegebenheiten abhängig. Es handelt sich hierbei um Richtwerte.

Auf den ersten Blick erscheinen die Malerkosten sehr hoch. Jedoch muss man bedenken, dass die Wandfläche von der Deckenfläche farblich abgesetzt wurde und der Farbton für die Wandfläche extra angemischt werden musste. Diese Malerarbeiten sind mit einem deutlichen Aufwand versehen.

Wie werden die Kosten für das Streichen eines Zimmers kalkuliert?

Pauschal kann hier keine Aussage getroffen werden, denn es hängt immer von der Art des Zimmers, den örtlichen Gegebenheiten und den Wünschen des Kunden ab. Für das einfache Streichen von Wandflächen oder von einer Decke kann man als groben Richtwert von 10 bis 20 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Aufwendige Arbeiten, wie zum Beispiel das mehrfach farblich Absetzen der Wände kann den Preis deutlich in die Höhe treiben.

Gleiches gilt auch, wenn viele Ausbesserungsarbeiten eingeplant werden müssen, weil die Wandflächen und die Decke in einem sehr schlechten Zustand sind. Der Malerbetrieb praktisch eine Sanierung des Raumes vornehmen muss oder wenn gar eine Nikotinsperre als Untergrund aufgetragen werden muss.

Welche Kostenfaktoren bestimmen den Preis für das Streichen lassen von Räumen?

Einer der wichtigsten Kostenfaktoren beim Streichen von einem Zimmer ist der, ob die Malerarbeiten von einem Malerbetrieb oder von einem einzelnen Handwerker ausgeführt werden. Malerbetriebe sind meist etwas teurer als der einzelne Malermeister.

Zu den weiteren Kostenfaktoren zählen:

  • Größe der zu streichenden Grundfläche (Quadratmeterzahl = Wandlänge mal Raumhöhe))
  • Zustand von Decke und Wandflächen
  • Welche Streicharbeiten sollen ausgeführt werden
  • Welche Farbe wird verwendet (einfache Wandfarbe, Dispersionsfarbe, Farbe für Fassaden)
  • Wie oft muss gestrichen werden
  • Ist eine Grundierung notwendig
  • Welche Raumhöhe liegt vor (Gerüst ja/nein?)
  • Wird mit Pinsel oder mit Rolle gearbeitet

Inwieweit ist die Quadratmeterzahl für den Preis entscheidend?

Geht es um Malerarbeiten, dann ist die Größe des Raumes für den Preis das entscheidendste Kriterium. Die ermittelte Quadratmeterzahl dient dem Malermeister zur Kalkulation für den

  • Verbrauch der Farbe,
  • für die benötigte Arbeitszeit,
  • für die Gesamtdauer der Maler- und Streicharbeiten.

Im Allgemeinen gilt, dass größere Gesamtflächen meist auch niedrigere Quadratmeterpreise zur Folge haben als eine kleine Fläche. Dies liegt daran, dass der Arbeitsaufwand relativiert werden kann.

Warum gibt es Unterschiede bei den Quadratmeterpreisen?

Hier muss man als Kunde ein besonderes Augenmerk drauflegen. In der Regel ist die zu streichende Fläche für den Malerbetrieb wichtig. Angebote werden aus diesem Grund auch immer mit der Quadratmeterzahl kalkuliert. Einige Malerbetriebe kalkulieren ihre Angebote nach der Wohnfläche. Durch die unterschiedliche Quadratmeterzahl kann der Preis für das Streichen eines Zimmers deutlich variieren.

Sicherlich kann man die beiden Werte Quadratmeterzahl und Wohnfläche entsprechend umrechnen. Doch dies gestaltet sich meist als sehr schwierig.

Die Wohnfläche entspricht zwar der Deckenfläche, kann aber nicht für die Wandflächen angewandt werden.

Zum besseren Verständnis ein kleines Kostenbeispiel

Wohnfläche entspricht der Deckenfläche = 25 Quadratmeter

Wandfläche ergibt sich aus dem Umfang des Zimmers (Wandlänge) sowie der Raumhöhe

Im Kostenbeispiel beträgt der Umfang des Zimmers 20 m bei einer Wohnfläche von 25 Quadratmeter (5 x 5 m). Nehmen wir eine Raumhöhe von 2,50 m an (Standardmaß, welches meist zur Kalkulation genutzt wird), erhält man eine Wandfläche von 50 Quadratmeter.

Hieraus ergeben sich folgende Preisdifferenzen:

Verspachteln und Streichen von 50 Quadratmeter Wandfläche zu je 5,75 Euro pro m² Wandfläche je Anstrich

Verspachteln und Streichen der Wände bei 25 Quadratmeter Wohnfläche zu 11,50 Euro pro m ² Wohnfläche

Man kann deutlich die Preisdifferenz bei den Quadratmeterpreisen zwischen Wohnfläche und Wandfläche erkennen. Meist handelt es sich um den doppelten Quadratmeterpreis.

Ermittelt der Malermeister die Quadratmeterzahl anhand der Wohnfläche ist diese weniger exakt, denn in der Regel müssen Fenster- und Türflächen bei der Berechnung herausgerechnet werden. Diese werden ja nicht wie die Wandflächen gestrichen.

In der Regel machen Tür- und Fensterflächen zwischen 3 und 5 m² aus. Der Kunde muss diese Fläche nicht zahlen. Es handelt sich im Schnitt um eine Kostendifferenz von etwa 30 Euro.

Wie wichtig ist der Zustand von Wandflächen und Decke?

Bei der Kalkulation geht es beim Zustand der Wandfläche und der Decke in erster Linie um notwendige Ausbesserungsarbeiten. Muss der Handwerker viel Verspachteln, dann bedeutet dies ein größerer Aufwand für ihn, was sich wiederum in den Arbeitskosten bemerkbar macht.

Eine Kostenübersicht von einem Malerbetrieb

PostenPreis je m ² WohnflächePreis je m ² Wandfläche
Wandfläche einmalig mit Spachtelmasse abporren und verspachteln20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche10 Euro pro Quadratmeter Wandfläche
Wandfläche tapezierfähig verspachteln43 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche21,50 Euro pro Quadratmeter Wandfläche

Diese Kostenübersicht verdeutlicht, dass aufwendige Spachtelarbeiten unter Umständen sehr teuer werden können. Müssen Wandfläche und Decke umfassend ausgebessert werden, dann verteuert sich der Preis für das Streichen eines Zimmers.

Wie wirken sich Streicharbeiten auf den Preis aus?

Hier kommt es immer darauf an, welche Streicharbeiten der Malermeister durchführen muss. Soll die Wandfläche nur einfarbig gestrichen werden, dann ist der Arbeitsaufwand natürlich deutlich geringer, als wenn die Wandfläche zwei- oder mehrfarbig gestrichen werden soll.

Gleiches gilt für farbig abgesetzte Bereiche an der Wand. Der Malermeister muss hier die Bereiche extra Abkleben und anschließend extra streichen. Da kommen eventuell weitere Kosten auf einen zu, siehe hier. Des Weiteren werden meist mehrere Farbtöne benötigt, die oftmals extra angemischt werden müssen. Dieses mehr an Arbeitsaufwand schlägt sich natürlich auf die Arbeitskosten nieder.

Des Weiteren können Zusatzkosten entstehen, wenn der Malermeister einen speziellen Farbton anmischen muss. In der Regel verlangen die Malerbetriebe hier pauschale Aufpreise.

Wie wirkt sich die Art der Farbe auf den Preis aus?

Im Vergleich mit den Gesamtkosten wirkt sich die Art der Farbe nur geringfügig auf den Preis aus. Zumeist verwenden Malerbetriebe sehr hochwertige Farben, die man in vergleichbarer Qualität nicht einfach in einem Baumarkt bekommt.

Im Schnitt liegt der Preis der Farbe für 1 Quadratmeter Wandfläche bei 2 bis 3 Euro. Wünscht man eine Spezialfarbe, wie zum Beispiel Latexfarbe, kann sich der Preis erhöhen.

Es bringt jedoch nichts, wenn man bei der Farbe beginnt zu sparen, denn der Kostenunterschied ist kaum relevant. Jedoch bringen billige oder unpassende Farben oftmals eine Reihe von Nachteilen mit sich. Bei der Wahl der Farbe sollte man immer dem Fachmann vertrauen, denn dieser wählt die Farben mit Bedacht und mit seiner Erfahrung aus.

Wie wirken sich die Anzahl der Streichvorgänge auf den Preis aus?

Im Schnitt bewegen sich die Kosten pro Streichdurchgang bei ca. 5 Euro pro Quadratmeter. Muss also eine Wand oder die Decke zweimal gestrichen werden, was durchaus üblich ist, dann kann man mit einem preis von 10 Euro pro Quadratmeter rechnen. Muss zusätzlich eine Grundierung erfolgen, ist diese meist günstiger als die anderen Streichvorgänge mit Farbe.

Lohnt das Streichen eines Zimmers in Eigenleistung?

Diese Frage kann eindeutig mit JA beantwortet werden. Wird das Zimmer in Eigenleistung gestrichen, muss man nur die Materialkosten für Spachtelmasse und Farbe rechnen. Im obigen Rechenbeispiel wären das 170 bis 180 Euro insgesamt oder umgerechnet 2,30 Euro pro Quadratmeter. Mit Farbe aus dem Baumarkt kommt man oft sogar noch günstiger.

Somit lohnt das Streichen in Eigenregie in jedem Fall, denn die Vorarbeiten wie das Ausräumen und später das Reinigen sowie das Einräumen muss sowie in Eigenregie übernehmen.

Lohnen Malerarbeiten durch einen Malerbetrieb?

Diese Frage kann mit einem „kommt drauf an“ beantwortet werden, denn preislich bietet dies für den Kunden kaum einen Vorteil. Auch wenn Malerbetriebe im Vergleich mit anderen Handwerkern meist sehr günstig sind, bleibt die Hauptlast der Arbeiten am Kunden hängen. In der Regel muss der Kunde das Zimmer vor den Streicharbeiten oder dem Tapezieren ausräumen, die Möbel unterstellen und nach Beendigung der Streicharbeiten putzen und das Zimmer wieder einräumen.

Diese Vorarbeiten sind im Vergleich mit dem Abkleben und dem Lackieren sehr aufwendig. Nur bei aufwendigen und komplizierten Mustern, die gestrichen werden sollen oder wenn man vollkommen ungeschickt ist, was Malerarbeiten und tapezieren angeht, ist man gut beraten einen Fachmann zu Hilfe zu nehmen.

Zusammenfassung

Ist ein neuer Anstrich für ein oder mehrere Zimmer notwendig, muss man im Vorfeld genau überlegen, ob man die Arbeiten selbst ausführt und sich dies auch zutraut, einen Fachmann organisiert oder einen Malerbetrieb mit den Aufgaben betraut. Exakte Preise können nicht pauschal genannt werden, da viele Kostenfaktoren die Gesamtkosten bestimmen. Die markantesten Kostenfaktoren sind Quadratmeterzahl, Anzahl der Anstriche, Ausbesserungsarbeiten, örtliche Gegebenheiten sowie die Wahl der entsprechenden Farbe bzw. des richtigen Farbtons.

Artikelbild: ismagilov / Bigstock.com

1 Kommentar

  1. Kate Welling 07.01.2020 15:35 Uhr

    Danke für den Beitrag zu Maler beauftragen. Ich habe lange gesucht, um hilfreiche Informationen dazu zu finden, weil sich meine Schwester dafür sehr interessiert. Die Infos hier werde ich ihr mal weitergeben.

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