Wohnortwechsel mit Haustier – das sollte beachtet werden
Es gibt viele Gründe für einen Umzug. Eine berufliche Umorientierung, die Liebe oder der Wunsch nach persönlicher Veränderung. Wer ein Haustier hat, steht dann vor der Frage, wie der Umzug ohne großen Stress für das Tier ablaufen kann. Die nächste Sorge betrifft die Zeit unmittelbar danach. Wird sich der tierische Hausgenosse gut einleben? Der folgende Artikel gibt Antworten darauf, wie die Vorbereitungen des Umzugs und der anschließende Tiertransport zur neuen Wohnung möglichst stressfrei ablaufen kann.
Beginn der Umzugsvorbereitungen
Um Hunde oder Katzen zu transportieren, sind spezielle Transportboxen erforderlich. Sie können in der Regel im Kofferraum des Autos festgeschnallt werden. Ihre Aufgabe ist es, bei einem Unfall Schaden vom Tier abzuwenden und zu verhindern, dass sie zum lebenden Geschoss werden. Diese Boxen müssen jedoch einige Anforderungen erfüllen. So müssen sich die Vierbeiner ohne Mühe darin wenden und aufrecht stehen können. Im Idealfall sollte das Haustier frühzeitig daran gewöhnt werden, um am Tag des Umzugs zügig starten zu können. Am einfachsten funktioniert das mit Leckerli, welche hineingelegt werden. So suchen die Tiere automatisch auch hier nach leckeren Knabbereien.
Ist ein Haustier noch nicht an eine Fahrt im Auto und der Box gewöhnt, sollte mindestens schon einen Monat vorher mit kurzen Fahrten begonnen und in regelmäßigen Abständen längere Touren erfolgen. Dabei muss das Verhalten des Tieres genau beobachtet werden. Es kann vorkommen, dass sie bei Autofahrten unruhig werden und erbrechen können. Darum sollte vor Autofahrten keine Fütterung erfolgen. Auf keinen Fall sollte ein Beruhigungsmittel verabreicht werden, da an deren Nebenwirkungen etwa die Hälfte der Tiere sterben. Es sollte immer frisches Wasser zur Verfügung stehen. Außerdem sind regelmäßige Pausen erforderlich, um dem Bewegungsdrang der Tiere Rechnung zu tragen. Für Katzen muss ein entsprechendes Geschirr besorgt werden, um zu verhindern, dass sie unkontrolliert auf die Straße laufen. Hunde müssen ebenfalls an der Leine geführt werden.
Statistik zum Thema
Wie oft sind Sie bisher in Ihrem Leben umgezogen? (nach Beruf)
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Quelle: Immowelt (Deutschland, Dezember 2011, 1.012 Befragte, ab 18 Jahre)
Bei Umzug ins Ausland
Manchmal ist es notwendig, in einem anderen Land einen Neuanfang zu machen. Will man hier die Haustiere mitnehmen, müssen die Einreisebedingungen für Tiere eingehalten werden. So sind zum Beispiel bestimmte Impfungen oder gar Quarantäne notwendig, um Samtpfote und Co an den neuen Wohnort mitnehmen zu können. Oft erreicht man diese Ziele nur mit dem Flugzeug. Hier sollte nicht nur der direkte Flug gebucht werden, um den Stress für das Tier so gering wie möglich zu gestalten. Zunächst muss man ermitteln, welche Vorschriften die Airline für den Tiertransport haben. Einige wünschen in der Kabine keine Tiere, oder es gibt Bedingungen, die Gewicht und Größe betreffen. Es kann nötig sein, einen Luftfrachtbrief zu besorgen, um das Haustier im Frachtraum des Flugzeugs mitnehmen zu können. Auch während des Fluges muss immer genug Wasser vorhanden sein, um Kreislaufproblemen vorzubeugen.
Kurz vor dem Umzug
Für Hunde müssen regelmäßig im Jahr Steuern gezahlt werden. Darum ist es dringend erforderlich, die Ummeldung rechtzeitig in der Verwaltung der neuen Gemeinde zu melden. Eine Meldepflicht besteht auch für exotische Tiere. Auch am neuen Wohnort muss ein Tierarzt aufgesucht werden, um erforderliche Impfungen durchführen zu lassen. Deshalb empfiehlt es sich, schon vor dem Umzug die Telefonnummer des bisherigen Tierarztes sowie am künftigen Wohnort einen neuen Tiermediziner zu suchen. Zudem wird von Experten empfohlen, kurz vor dem Umzug das gewohnte Trinkwasser in mehrere Flaschen zu füllen. Nicht selten reagieren Tiere auf das neue Wasser mit Bauchbeschwerden und Übelkeit.
Der Tag des Umzuges
Nun wird es für Mensch und Hund stressig, doch das kann einfach vermieden werden. Im Laufe der Zeit merken Tierbesitzer, zu welchen Bekannten das Tier eine gute Beziehung aufgebaut hat. Im Idealfall kann diese Person sich um die Betreuung des Vierbeiners kümmern. Auch zahlreiche Tierpensionen bieten hier ihre Hilfe an. Viele Pensionsbetreiber haben die Räume so eingerichtet, dass es den Vierbeinern an nichts fehlt. So steht zum Beispiel ein Badebecken zur Verfügung und kuschelige Schlafplätze. Hier können die Tiere für die stressige Zeit des Umzugs Ruhe und Geborgenheit finden. Findet sich weder eine Tierpension noch ein Bekannter das Tier betreuen kann, ist auch ein Tierheim gerne dazu bereit, sich um das Tier zu kümmern.
Am neuen Wohnort
Um den tierischen Hausgenossen nach dem Umzug schnell an das neue Heim zu gewöhnen, sollten gewohnte Schlafutensilien mitgenommen werden. Ein gänzlich neuer Schlafplatz wird von vielen Tieren nur schwer angenommen. Auch die gewohnten Schüsseln für Wasser und Futter sollten bereit stehen. Natürlich muss das neue Zuhause genau in Augenschein genommen werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen kann. Waren die Katzen an ihrem bisherigen Wohnort Freigänger, sollten mindestens vier Wochen vergehen, bevor sie wieder aus dem Haus gelassen werden können. Unter Umständen liegt der neue Wohnort so dicht an der Straße, dass die Samtpfoten bei einem Freigang überfahren werden können. In diesem Fall empfiehlt sich ein gesicherter Verschlag mit interessanten Spielmöglichkeiten. Im Internet finden sich viele Bauanleitungen, die auch für Anfänger leicht nachzumachen sind.
Fazit
Beim Umzug mit Tieren gibt es viele Tipps, wie das stressarm stattfinden kann. Wer seine Vierbeiner liebt, tut alles, damit es ihnen beim Wohnungswechsel und danach gut geht.
Artikelbild: © Konrad Mostert / Shutterstock