Winterzeit – Einbruchszeit
Viele Hausbesitzer oder Mieter haben es schon einmal erleben müssen. Nach der Arbeit freut man sich auf den Feierabend und irgendetwas ist anders wie sonst. Wenn die Tür offen steht oder die Terassentür beschädigt ist, kommt schnell ein ungutes Gefühl auf. Dieses Gefühl wird vom anschließenden vorzufindenden Chaos bestätigt und man befindet sich in der misslichen Lage, Opfer eines Einbruches geworden zu sein. Dann ist richtiges Handeln gefragt. Zunächst sollte in jedem Fall die Polizei eingeschalten und alarmiert werden. Es gilt nichts anzufassen oder zu verändern. Sobald die Beamten eintreffen, werden Spuren gesichert. Eine Bestandsaufnahme gibt Aufschluss, was entweder wurde. Anschließend ist die Versicherung zu informieren, um mögliche Schadensregulierungen am Gebäude bzw. den verlustig gegangenen Gegenständen abzuwickeln.
Doch wie kann man sich vor solchen Einbrüchen schützen? Und warum ist die Einbruchsgefahr zur Winterzeit so hoch?
In erster Linie spielt die hohe Dunkelheit den Einbrechern in die Karten. Die wenigen hellen Stunden am Tag reichen aus, um lohnenswerte Objekte auszuspähen und sich mit den Örtlichkeiten und Besonderheiten vertraut zu machen. Die bereits nachmittags einsetzende Dämmerung begünstigt den zeitlichen Rahmen, der zur Verfügung steht. Die Konjunktur der Diebe beginnt im November und dauert bis März an. Viele Menschen sind tagsüber arbeiten, verlassen im Dunkeln die Wohnung und kommen auch erst im Dunkeln wieder nach Hause. Auch an den Wochenenden haben Diebe leichtes Spiel. Gerade in der Vorweihnachtszeit sind die Mieter auf den Weihnachtsmärkten unterwegs oder stundenlang in der Stadt zum Einkaufen der Geschenke.
Außerdem ist rund um Weihnachten die Wahrscheinlichkeit auch recht hoch, dass sich Bargeld oder hochwertige Sachwerte in den Häusern und Wohnungen finden. Viele sind nach wie vor sehr gutgläubig und naiv und deponieren einen Ersatzschlüssel unter dem Vorleger direkt vorm Haus. Einbrecher kennen die meist genutzten Orte für Schlüssel. Es ist das Einfachste, in Blumenkübeln, auf der Terrasse oder unter dem Fensterbrett nach einem Zweitschlüssel zu suchen. Da Einbrüche nur im einstelligen Prozentsatz aufgeklärt werden, ist die Sicherheit für Einbrecher recht komfortabel. Auch die Grenznähe öffnet manche Türen und erhöht die Gefahr, Opfer eines Einbruches zu werden.
Wie kann man sich vor Einbrüchen schützen?
Im Prinzip ist es ganz einfach, sich zumindest mit einem Mindestmaß an Aufwand zu wappnen. Die Einbrecher gehen immer den Weg des geringsten Widerstandes. Erscheint ein Einbruch in die entsprechende Wohnung oder Immobilie schwierig und unbequem, wird sich ein anderes Objekt gesucht. So sind beispielsweise angekippte Fenster oder eine nur angezogene Haustür beste Voraussetzungen, leicht in die Privatsphäre einzudringen. Gewöhnt man sich demnach an, vorm Verlassen alle Fenster zu schließen und die Haustür auch abzuschließen, ist man schon einen großen Schritt vorwärts gegangen. Wer ein wenig Geld investieren möchte, kann Fenster zusätzlich sichern lassen. Ebenso kann die Eingangstür „einbruchssicher“ gemacht werden. Die Kosten für diese Aufrüstung trägt der Vermieter leider nicht. Für Eigenheimbesitzer lohnt der Einsatz dieses Geldes unter Umständen sehr. Der Ärger und die Auseinandersetzung mit Versicherung und Behörden im Falle eines Einbruches kosten andernfalls viel Nerven und Zeit. Prävention ist alles.
Nach einem Einbruch bleibt auch häufig ein psychisches Trauma. Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, die persönlichen Sachen durchwühlt zu wissen. Viele müssen danach umziehen, weil sie sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen. Ein weiterer einfacher Tip (gerade, wenn man in der dunklen Jahreszeit verreist) ist auch, die Rollläden nicht die ganze Zeit unten zu lassen. So ist für jeden auf den ersten Blick erkenntlich, dass die Mieter / Eigentümer offensichtlich längere Zeit nicht da sind. Nachbarn sollten daher entweder tagsüber die Rollläden hoch ziehen und ab und zu Licht einschalten oder man nutzt eine Zeitschaltuhr. Mit dieser werden die Rollläden automatisch hoch und runter gelassen. Ein bewohnter Eindruck schreckt viele Einbrecher ab.
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