Wie man Unfälle im Haushalt vermeidet
Die eigenen vier Wände werden gemeinhin als Rückzugsort und privater Bereich angesehen, nicht jedoch als Gefahrenquelle für Unfälle aller Art. Dabei zeigt die Statistik, dass vor allem durch Nachlässigkeiten und ähnlichem Verhalten das Risiko erhöht wird, sich im eigenen Haushalt zu verletzen oder zu verunglücken. Dabei werden mehr als 2,7 Millionen Unfälle allein in Deutschland in jedem Jahr gemeldet, wobei sogar etwa 5.600 Menschen an den Folgen dieser Unfälle verstarben. Klar aufgezeigt wird auch, dass nahezu 80 Prozent aller Unfälle mit Stürzen in Verbindung gebracht werden – Zerrungen, Bänderrisse, Verstauchungen oder Knochenbrüche sind die Folgen.
Wir geben Ihnen deshalb einige Hinweise und Grundlagen zur Hand, die typischen Gefahrenquellen im Haushalt zu erkennen und sich und andere gleichermaßen zu schützen.
Stolperfallen als hohes Risiko
Im privaten Umfeld neigt der Mensch dazu, zentrale Elemente des Sicherheitsbewusstseins außer Acht zu lassen, sodass schon kleine Barrieren die Ursache für Unfälle darstellen können. Zusätzlich sind bauliche Einschränkungen eine Gefahrenquelle, wie sie sehr häufig noch in Altbauten sichtbar werden. Stolperfallen lauern dabei oftmals in jedem Raum, in Kombination mit Gebrechlichkeit und Höhe kann dies zu schlimmen Verletzungen führen.
Statistik zum Thema
Anzahl der Unfallverletzten in Deutschland nach Unfallkategorie (in Millionen)
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Quelle: BAuA, Statistisches Bundesamt (Deutschland 2009 bis 2013)
- Sichern Sie Teppich mit doppelseitigem Klebeband, um die Gefahr des Ausrutschens zu verringern. Auch Trittstufen von Treppen oder rutschige Flächen im Bad können mithilfe von Teppichfliesen sicherer gemacht werden.
- Beleuchten Sie insbesondere die ersten und letzten Treppenstufen oder kennzeichnen diese, weil gerade hier durch Müdigkeit und schlechte Sichtverhältnisse das Risiko eines Sturzes erhöht ist.
- Haltegriffe an Badewannen und zur Einstiegshilfe in Duschen erfüllen ihren Zweck, nicht nur im Alter.
- Vermeiden Sie vor allem leichte Hilfen, wie kleine Hocker, Tischplatten oder derlei. Stattdessen sollte man für einen sicheren, standfesten Untergrund sorgen und vor allem auf Leitern und anderen Elementen mit dem GS-Prüfzeichen setzen.
- Auch dann besteht die Gefahr des Ausrutschens, wenn man auf falsches Schuhwerk setzt. Feste, gut sitzende und nicht rutschende Arbeitsschuhe sind in jedem Fall Pflicht. Hausschuhe oder ähnliche Modelle führen aufgrund der fehlenden Standsicherheit zu vielen Unfällen.
- Beim Renovieren gilt es, den Arbeitsbereich vollständig einsehen und im Blickfeld behalten zu können. Spezielle Arbeitskleidung ist daher sinnvoll, gerade im Umgang mit Bohrmaschinen, Sägen oder ähnlichem Werkzeug.
- Bei Kindern im Haushalt ist es wichtig, gerade die leicht erreichbaren Stellen zu sichern. Steckdosen können durch passende Schutzstecker abgedeckt werden. Dasselbe gilt bei Treppenaufgängen, die mit ausreichend hohen und nur schwerlich zu öffnenden Klingen Schutzgittern versehen werden sollten.
- Analog hierzu müssen Reinigungsmittel, genauso wie Werkzeuge, vor dem Zugriff von Kindern verstaut werden. Die Kombination aus Höhe, verschließbaren Türen und anderen Barrieren hilft dabei.
Neuralgische Punkte im Badezimmer
Ein Ausrutschen im Bad kann durch die Kombination von offenen Wasserstellen und glatten Oberflächen sehr schnell Realität werden, die Folgen erheblich. Aus diesem Grunde sollten sowohl Dusche wie auch Badewanne mit rutschfesten Matten ausgestattet werden. Die eingangs erwähnten Handgriffe sind eine ideale Ergänzung, um Standfestigkeit zu erreichen und auch Dinge wie kurzzeitige Kreislaufprobleme zu meistern.
Immer häufiger kommen auch Toilettensitzerhöhungen zum Einsatz, die in nahezu jedem Bad problemlos nachgerüstet werden können. Auch sollte man offene Wasserstellen unverzüglich beseitigen, denn gerade danach den Raum betretende Familienmitglieder sind gefährdet.
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