Wie man den Hausrasen richtig pflegt

Wie man den Hausrasen richtig pflegt

Für Hausbesitzer und Mieter ist der Rasen im Garten eine Fläche, auf dem sie viel Freizeit verbringen. Sei es beim Grillen, Sonnenbaden oder Spielen – der Rasen ist eine multifunktionelle Fläche für viele Zwecke, die allerdings entsprechend gepflegt werden muss.

Wer seine Grünfläche erneuert oder gerade erst frisch angelegt hat, muss diesen nun den richtigen Pflegemaßnahmen zufolge erhalten. Die Pflege des Rasens ist keine Arbeit, die man selten, sondern regelmäßig zu erledigen hat. Wer die nachfolgenden Pflegeschritte regelmäßig durchführt, der wird sich mit Sicherheit über einen schönen, nutzbaren Rasen freuen.

Schöner Rasen

Wer einen schöne Grasfläche besitzen möchte, muss gründlich planen und sich auf eine regelmäßige Pflege vorbereiten. Das grüne Paradies benötigt viele Aufmerksamkeit und Pflege, schließlich gehört es zu den pflegeintensivsten Gartenkulturen. Sportrasenflächen benötigen eine besonders zeitintensive und kostspielige Pflege, der Aufwand für einen Zierrasen ist aber ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Die erste Voraussetzung für einen schönen Rasen ist regelmäßiges Mähen, die die Dichte der grünen Wiese fördert. Beim Mähen bilden die Gräser neue Seitentriebe, Ausläufer und Blätter. Ein praktischer Nebeneffekt: Nicht schnittverträgliche Kräuter werden gleich mit entfernt. Die Schnitthöhe liegt bei 3,5 bis 5,0 cm, im Schatten sollte sie nicht weniger als 4,5 cm betragen. Grundsätzlich gilt: Je tiefer man schneidet, desto empfindlicher sind die Gräser.

Beginnend mit dem Frühjahr wird je nach Rasenart die gesamte Saison über bis in den Herbst hinein gemäht. Gemäht wird in der Regel alle sieben bis 14 Tage, abhängig davon, wie viel es in der Region regnet und wie schnell das Gras wächst. Im Herbst gilt es Laub und Obst von der Rasendecke zu entfernen, ansonsten kann es zu Pilzerkrankungen und somit zum Absterben der Gräser kommen.

Düngen bei Nährstoffmangel

Ein Großteil der Rasenflächen leidet unter Nährstoffmangel. Dieser ist ganz einfach an einer nachlassenden Grünfärbung und schwachem Zuwachs zu erkennen. Ohne ein gesundes Wachstum bleibt die dichte, grüne Rasenfläche aus. Der Rasen ist an dieser Stelle nicht verloren, mit einer speziellen Rezeptur mit speziellen Nährstoffen können Sie ihm wieder auf die Beine helfen. Zu den wichtigen Nährstoffen gehören:

  • Stickstoff (N), welches als Wachstumsmotor gilt, Gras nachwachsen lässt und zur besseren Grünfärbung beiträgt,
  • der Energieträger Phosphor (P), der das Wurzelwachstum fördert sowie
  • Kalium (K), das die Gräser vor Trockenheit, Krankheiten und Kälte sowie die Belastbarkeit der Pflanze stärkt.

Um dem Boden alle nötigen Nährstoffe zuzuführen, gibt es speziellen Rasenlangzeitdünger, der Folgendes enthält:

  • die notwendigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis
  • der Dünger verbrennt den Rasen bei entsprechender Dosierung nicht
  • wirkt lang anhaltend
  • fördert das Dichtewachstum
  • verhindert die Nitratauswaschung

Nicht geeignet ist gärtnerischer und landwirtschaftlicher Dünger, der eine falsche Nährstoffzusammensetzung für die Bedürfnisse des Rasens besitzt. Sie wirken in der Regel zu schnell und der Düngeeffekt ist von kurzer Dauer.

Auch der Rasen hat Durst

Gerade nach dem Düngen, aber auch bei Trockenheit, benötigt der Rasen viel Wasser. Gaspflanzen sind flach wurzelnde Gewächse und können Feuchtigkeit ausschließlich aus der oberen Bodenschicht aufnehmen. Bei langen Trockenperioden benötigen sie entsprechend mehr Wasser, da Wassermangel sonst zu verlangsamtem Wachstum und schlaffen Rasenblättern führt. Die beste Zeit zur Bewässerung ist am frühen Vormittag, denn dann benötigt die Pflanze das Wasser am meisten. Die Bewässerung ist abends oder bei starker Bewölkung tagsüber ebenfalls möglich.

Im zweiten Teil der Ratgeber-Reihe „Wie man den Hausrasen richtig pflegt“ geht es weiter mit praktischen Tipps rund um die Pflege des grünen Paradieses im heimischen Garten. Wer den ersten Teil verpasst hat, findet ihn hier: Wie man den Hausrasen richtig pflegt Teil 1.

Vertikutieren: Raus mit dem Filz

Häufig bleiben abgestorbene Pflanzenteile der Rasenfläche zurück. Diese nicht vollständig abgestorbenen Pflanzenteile bilden dann Rasenfilz, der mehrere Zentimeter dick anwachsen und den Wachstum der Gräser behindert. Das Resultat: Luftaustausch, Wasser- und Düngerzufuhr werden behindert, Moose vermehren sich besser und verdrängen den Rasen. Hausbesitzer und Mieter, die Wert auf ihren Rasen legen, müssen ihn regelmäßig vertikutieren, um den Rasenfilz wirksam zu beseitigen. Beim Vertikutieren wird nicht nur die Grasnarbe durchschnitten, sondern gleichzeitig auch Filz, Moos und Wildkräuter entfernt. So erreichen Wasser, Luft und Nährstoffe erneut die Graswurzeln und die Rasengräser wachsen in gewohnter Manier.

Es ist empfehlenswert, mindestens einmal jährlich, am besten im Frühling, zu vertikutieren. Beim zusätzlichen Vertikutieren im Spätsommer (August und September) können Gärtner besonders flach wachsende Unkräuter, zu denen die Veronica gehört, entfernen. Nicht erschrecken: Nach der Prozedur sieht der Rasen ramponiert aus, doch keine Sorge, die kleinen Löcher schließen sich im Laufe der Zeit. Eine nachfolgende Düngung unterstützt den „Heilungsprozess“. In größere Lücken sollten Gärtner jedoch unbedingt nachsäen.

Die speziellen Vertikutiergeräte besitzen scharfe Messer. Beim Kauf dieser Produkte ist darauf zu achten, dass die Klingen den Boden berühren, ihn aber nicht aufschneiden. Gleichzeitig müssen sie aber den Filz restlos entfernen. Schlechte Geräte vertikutieren zu tief, schädigen dabei die Rasenwurzeln und sorgt für einen hohen Verschleiß des Gerätes.

Auch der Rasen benötigt Luft

Zwar ist diese Aufgabe nicht zwingend notwendig, er ist aber eine sinnvolle Ergänzung zur Rasenpflege. Rotierende Federn kämmen beim Lüften den Zwischenraum zwischen den Rasenpflanzen durch. Das Resultat: Durch die luftigere Rasennarbe erreichen Wasser und Nährstoffe besser die Rasenwurzeln. Deshalb ist dieser Schritt vor dem Düngen empfehlenswert, insbesondere vor der Sommersaison, wenn die Rasenfläche besonders viel Wasser benötigt.

Beseitigung von Unkraut und Moos

Das nervige Moos tritt dann auf, wenn sich der Rasen aufgrund schlechter Wachstumsbedingungen zurückzieht. Für vermooste Rasenflächen gibt es mehrere Gründe:

  • ungünstige Standortbedingungen
  • undurchlässige Böden
  • der pH-Wert im Boden
  • Lichtverhältnisse (Lage im Schatten)

Moos lässt sich zum einen durch das Anheben der Schnitthöhe in Kombination mit einer guten Düngung bekämpfen. Liegt die Vermoosung dagegen an schattigen Lagen oder einem ungeeigneten Boden, benötigt man eine gezielte Düngung, einen verbesserten Boden sowie eine schattenverträgliche Rasenmischung.

Im Handel sind chemische Moosbekämpfungsmittel, die nicht empfehlenswert sind. Sie fügen mehr Schaden an, als sie helfen.

Mindestens genauso unbeliebt wie Moos ist Unkraut. Wenn diese Übeltäter den feinen „Englischen Rasen“ zieren, wird jeder Gartenliebhaber ungeduldig. Weder Gänseblümchen noch Klee, weder Butterblume noch Wegerich werden geduldend. Wer allerdings so streng ist, muss seinem Rasen viel pflegerische Aufmerksamkeit schenken. Regelmäßiges Mähen, Düngen, und hohe Wassergaben sind die Grundvoraussetzungen für eine saubere Rasenfläche wie aus Bilderbüchern.

Unbeliebte Tierchen

Gartenliebhaber sind nicht immer die größten Tierfreunde, gerade wenn es sich um Maulwürfe, Erdraupen, Drahtwürmer, Wühlmäuse, Schneckenlarven, Ameisen und andere unbeliebte Tierchen handelt. Die Bekämpfung ist häufig schwierig: Bei der Anwendung von chemischen Stoffen entstehen Gefahren für andere Tiere sowie das Grundwasser. Aus diesem Grund sollten Gartenfreunde auf Gegenspieler und unbedenkliche Hausmittel setzen, um die ungebetenen Gäste von ihrem grünen Paradies fernzuhalten.

Artikelbild: © Cococinema / Shutterstock


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