Wie baue ich energieeffizient?
Wer heute mit dem Bau eines Eigenheims beginnt, kommt um die Frage der Energieeffizienz nicht herum. So werden durch den Gesetzgeber bereits zahlreiche Anforderungen vorgegeben und einige Investitionen können für dauerhaft niedrigere Kosten für Heizung oder Strom sorgen. Um langfristig die Energiewende mitzugestalten, wird im Idealfall das gesamte Haus energieeffizient optimiert. Was dabei zu beachten ist und welche Förderung Bauherren durch den Gesetzgeber erhalten können, finden Sie im Folgenden näher beleuchtet.
Energieeffizientes Bauen in vielen Bereichen alternativlos
Bereits seit Jahren spielt die Energieeffizienz beim Neubau eine große Rolle, denn das Verringern des CO2-Ausstoßes in Privathaushalten ist ein wichtiger Teil der Anstrengungen, den Klimawandel zu stoppen. Auch ohne staatlichen Eingriff versuchen viele Menschen, zum Umweltschutz und der Energiewende beizutragen.
Doch die freiwilligen Investitionen sind nicht genug, um die ambitionierten Umweltziele der Bundesregierung einzuhalten, sodass der Gesetzgeber bei Neubauten strenge Vorgaben in Form des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erlassen hat. Daher bleibt Ihnen für das neue Haus in vielen Bereichen keine Wahl, als auf einen energieeffizienten Bau zu achten.
Doch auch für die Bauherren ergeben sich durch die bessere Dämmung oder die eigene Solaranlage Vorteile, denn Kosten für Strom oder Heizung können auf Dauer deutlich gesenkt werden. Allerdings ist immer abzuwägen, wie energieeffizient die Immobilie geplant werden kann, ohne dass der Preis zu stark steigt.
Auch für bereits fertiggestellte Immobilien gibt es Programme zur Förderung von Umbaumaßnahmen, zum Beispiel Energieeffizient Sanieren, die energiesparende Sanierungen mit Zuschüssen belohnen. Dadurch müssen Sie nicht die gesamten Kosten für Renovierungen, die die Energieeffizienz verbessern, alleine tragen.
Sorgfältige Planung vor dem Bau spart Kosten
Wenn Sie noch nicht mit dem Bau der Immobilie begonnen haben, ist der beste Zeitpunkt gekommen, um über die Energieeffizienz des zukünftigen Hauses nachzudenken. Denn bei der Planung können Änderungen schnell und einfach vom Architekten integriert werden.
Daher sollten Sie zusammen mit dem Architekten oder der Baufirma gewünschte Maßnahmen zur Energieeffizienz besprechen, damit diese problemlos umgesetzt werden können. Denken Sie ebenfalls an die gesetzlichen Vorgaben, denn ein Verstoß gegen das Gebäudeenergiegesetz kann mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld teuer sein.
Mit Förderprogrammen viel Geld sparen
Damit die Klimaziele Deutschlands eingehalten werden, wurden zahlreiche Förderprogramme für neue Bauherren ins Leben gerufen. Durch attraktive Zuschüsse soll energieeffizientes Bauen die Norm werden und sich für Immobilienbesitzer lohnen. So wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) der Standard für das KfW-Effizienzhaus etabliert, der den Bedarf von Primärenergie in Höhe von 40 Prozent bis hin zu 55 Prozent beschreibt. Je energieeffizienter Sie planen, desto einen höheren Tilgungszuschuss erhalten Sie von der staatlichen Bank.
Für die Förderprogramme der KfW sollten Sie die jeweiligen Konditionen für den Kredit und Zuschuss beachten. So kann es bestimmte Anforderungen geben, die eingehalten werden müssen, wenn Sie die Förderung der staatlichen Bank in Anspruch nehmen.
Worauf sollten Sie für das energieeffiziente Bauen achten?
Wärmeverlust durch das Dach begrenzen
Für die Energieeffizienz eines Hauses spielt das Dach eine große Rolle, denn warme Luft steigt nach oben und kann aus dem Giebel entweichen, wenn die Dämmung unzureichend ist. Schätzungen gehen von einer Energieersparnis in Höhe von 20 bis 30 Prozent aus, die durch geeignete Dämmungsmaßnahmen erzielt werden kann. Deshalb darf das Hausdach nicht vernachlässigt werden, wenn eine energieeffiziente Immobilie geplant wird.
Durch das Gebäudeenergiegesetz müssen von Bauherren für die Dachdämmung gesetzliche Vorgaben beachtet werden, die sich im Uw-Wert ausdrücken. Dieser beschreibt, wie viel Wärme vom Dach nach außen abgegeben werden darf. An diesen Werten können sich Bauherren bezüglich der Minimalanforderungen zur Dämmung richten, aber auch eine noch höhere Energieeffizienz ist möglich.
Hierbei sollten jedoch die Kosten im Vergleich zum Nutzen der zusätzlichen Maßnahmen berechnet werden. Wenn eine bessere Dachdämmung als die gesetzlichen Standards sich erst nach 50 Jahren im Haus lohnt, macht dies selten Sinn.
Auf die Dämmung der Wände achten
Aufgrund der großen Fläche kann bei nicht ausreichend gedämmten Wänden viel Energie verloren gehen. Aus Spalten zwischen Mauerwerk und Wänden kann warme Luft im Winter schnell entweichen oder kalter Wind von außen in das Hausinnere gelangen. Bei einem neuen Haus haben Sie die Wahl zwischen einer Innenwanddämmung und Außenwanddämmung, die für das energieeffiziente Bauen eingesetzt werden können.
Von den meisten Experten wird eine Außendämmung empfohlen, denn dadurch verlieren Sie keine Wohnfläche und können Wärmebrücken deutlich besser vermeiden. Da Sie bei der Planung für eine neue Immobilie frei von Einschränkungen sind, gibt es für Bauherren eigentlich kaum einen Grund, die Dämmung an den Innenwänden vorzunehmen.
Achten Sie allerdings darauf, dass für eine Außenwanddämmung bestimmte Abstände zu Nachbargebäuden eingehalten werden müssen, was jedoch bei einem Neubau selten Probleme verursacht.
Fenster mit mehrfacher Verglasung einbauen lassen
Analysiert man die Dämmung eines alten Hauses mit einer Wärmebildkamera, fallen auch die Fenster bei den Immobilien als Schwachstelle auf. Moderne Fenster mit mehrfacher Verglasung ermöglichen hohe Einsparungen, weil keine Wärme nach außen abgegeben wird und geringere Heizkosten entstehen. Besonders effektiv sind zum Beispiel elektrochrome Gläser, die im Sommer Wärme abhalten und im Winter einfallendes Licht hereinlassen.
Im GEG wurde von der Bundesregierung für Fensterglas und Rahmen ein Wärmedurchgangskoeffizient von 1,3 W/(m²K) festgelegt, der als Minimum erreicht werden muss. Im Vergleich zu früheren Fenstern fallen die Anschaffungspreise der energieeffizienten Produkte zwar höher aus, aber dauerhaft lassen sich hohe Heizkosten sparen.
Solarstrom auf dem eigenen Dach erzeugen
Die eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach ist für das Erreichen der Klimaziele unerlässlich, denn dadurch kann der Verbrauch von fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl deutlich verringert werde. Die Qualitätsprobleme früherer Solarzellen sind inzwischen passé, sodass die Solaranlagen mit langer Lebensdauer punkten.
Außerdem können Sie mit dem selbst erzeugten Strom viel Geld sparen, besonders wenn der Großteil der Produktion als Eigenverbrauch genutzt wird. Durch Batterien oder die Nutzung einer Stromcloud werden Haushalte fast unabhängig vom Stromnetz und speichern Energie für Zeiten mit wenig Sonne.
Etablierte Energieversorger wie EWE Solar bieten solche Produkte für Privatkunden und Geschäftskunden bereits an und stellen Ihnen ein maßgeschneidertes Angebot für Sonnenenergie zusammen. Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und diesen Leistungen können Sie zu großen Teilen vom Stromnetz autark werden.
Zusammenfassung
Neuen Bauherren bleibt durch das Gebäudeenergiegesetz in vielen Bereichen gar keine andere Wahl, als auf eine energieeffiziente Immobilie zu achten. Aber Immobilienbesitzer können durch die Wahl von geeigneten Dämmungsmaßnahmen oder der eigenen Photovoltaik-Anlage die späteren Energiekosten deutlich senken. Treffen Sie alle Entscheidungen zur Energieeffizienz bereits in der Planungsphase, damit später keine teuren Änderungen nötig sind.