Waschmaschinen-Vergleich: darauf sollte geachtet werden!
Wo einst das Waschbrett und der Wasserzuber über die Sauberkeit der Wäsche bestimmten, steht heute die Waschmaschine. Diese Erfindung ist über 400 Jahres alt: 1691 wurde das erste Patent auf eine entsprechende damals noch mechanische Konstruktion erteilt. Vollautomatisch wurde das Waschen jedoch erst 1946 mit dem ersten Modell in Amerika. Heutzutage ist die Waschmaschine aus den Haushalten kaum noch wegzudenken. Doch wehe, wenn die Maschine kaputt geht. Dann muss meist nach jahrelangem Betrieb eine Neue gekauft werden. Unzählige Modelle sind auf dem Markt erhältlich – mit verschiedenen Programmen, Zusätzen, Größen und Co. Wir haben die wichtigsten Kriterien genauer beleuchtet, die bei einem Waschmaschinen-Vergleich beachtet werden sollte.
Wichtig sind folgende Fragen:
- Größe
- Effizienz
- Sparsamkeit
- Geräuschpegel
- Umdrehungen
- Fassungsvermögen
- Programmvielfalt
- Sicherheit und Zusätze
- Bedienungskomfort
- Preis-Leistungsverhältnis
- Kundenservice
Waschmaschinen-Vergleich: darauf sollte geachtet werden!
Größe: Wie viel Platz ist vorhanden?
Eine der ersten Punkte, die es vor dem Kauf einer Waschmaschine zu beachten gilt, ist der Platz, an dem sie aufgestellt wird. Mancher hat viel Fläche im Keller zu Verfügung, andere nur eine kleine Fläche im Badezimmer. Wiederum andere Wohnungen bieten die Möglichkeit, die Waschmaschine in der Küche unterzubringen. Von diesen Bedingungen hängt ihre Größe ab. Zudem gibt es grundsätzlich die Unterscheidung zwischen Frontlader und Toplader. Ein Frontlader wird vorn mit der Wäsche beladen – diese eigenen sich unter anderem für die Einbauküche. Darüber kann die Arbeitsfläche einheitlich schließen. Die meisten Waschmaschinen haben eine Tiefe von etwa 60 Zentimetern. Das ist als Standard anzusehen. Jedoch gibt es auch Frontlader, die in der Tiefe verringert sind. Sie haben meist nur 44 Zentimeter Tiefe und können in kleine Räume aufgestellt werden. Ein schmaler Toplader ist für kleine Bäder geeignet, hier geschieht die Befüllung mit der Wäsche von oben. Für kleine Haushalte gibt es auch Mini-Waschmaschinen, die auf Tisch und Co gestellt werden können. Diese eignen sich für Single-Haushalte oder als Campingvariante.
Bei wenig Platz und dem Wunsch, einen Trockner hinzuzufügen, sollte kein Toplader gewählt werden. Denn in kleinen Räumen kann aus Waschmaschine und Trockner ein Turm gebaut werden, der jedoch nur mit einem Frontlader möglich ist.
Effizienz: Wie viel Energie soll die Waschmaschine verbrauchen?
Wer viel Wäsche zu waschen hat, sollte beim Vergleich der Waschmaschinen auch auf den Stromverbrauch achten. Denn dieser kann am Ende des Jahres erheblich auf dem Konto zuschlagen, ist eine Maschine mit viel Verbrauch gewählt. Durchschnittlich rund fünf Prozent der gesamten Stromkosten während pro Jahr von der Waschmaschine verursacht. Um einen ersten Überblick zu bekommen, kann das EU-Energielabel als Richtlinie genutzt werden – es zeichnet Energiefresser und Stromsparer aus. Die sparsamste Leistung ist mit der Note A+++ benannt, die meist die neueren Modelle erreichen. Ältere Varianten sind oft mit der Note B ausgezeichnet. Darunter sollte keine Waschmaschine mehr gekauft werden (die Benotung geht bis zur Kennzeichnung D).
Ab dem 1.12.2013 dürfen in der EU nur noch Waschmaschinen verkauft werden, die die Note A+ erreichen. Ein zweiter Blick kann genauere Werte zum Vorschein bringen. Die Hersteller geben oft an, wie viel Strom verbraucht wird. Wer seine Strompreise kennt, kann dann sogar genau ausrechnen, wie viel ihn das Waschen auf das Jahr kosten wird. Die Werte werden aufgrund einer Standardprozedur ermittelt: Jahresstromverbrauch mit 220 Waschgängen, die teilweise bei 60 oder bei 40 Grad Celsius ausgelöst werden. Die Befüllung variiert im 60-Grad-Programm von Voll- bis Teilbeladung.
Sparsamkeit: Wie viel Wasserverbrauch darf sie verbrauchen?
Aber nicht nur bei der Energie sollte ein Auge auf den Verbrauch geworfen werden. Auch das notwendige Wasser ist ein wichtiger Faktor, wenn es um den Vergleich von Waschmaschinen geht. Eine Trommel mit etwa fünf Kilogramm Fassungsvermögen sollte nicht mehr als 40 Liter pro Waschgang verbrauchen. Bei acht Kilogramm sind 60 Liter Wasser normal. Andere Maschinen lassen sich mit der Umrechnung dieser Daten gut vergleichen. Der Wasserverbrauch ist ebenfalls auf dem EU-Energielabel angegeben. Viele Maschinen haben auch eine Energiespartaste oder Eco-Programme, die zwar Wasser sparen, aber mehr Zeit brauchen und somit mehr Energie verbrauchen. Mit sogenannten Aqua-Sensoren ist jedoch der Wasserverbrauch gut einstellbar, wenn die Trommel nicht voll beladen ist. Diese Sensoren messen, wie viel Wasser notwendig ist. Dieses Programm ist sinnvoll, um Wasser zu sparen.
Geräuschpegel: Wie laut darf es sein?
Nicht jeder hat einen Keller zur Verfügung, in dem die Waschmaschine ohne Rücksicht auf Bewohner und Nachbarn rund um die Uhr schleudern kann. Daher sollte beim Vergleich von Waschmaschinen auch immer Aufmerksamkeit auf den Geräuschpegel gelegt werden, den die Maschine verbraucht. Auch dieser ist auf der EU-Label zu finden und in Dezibel angegeben. Eine gute Waschmaschine sollte im normalen Betrieb nicht lauter sein als 50 Dezibel. Führende Produkte auf dem Gebiet der Stille haben eine normale Betriebslautstärke von 45 Dezibel und weniger. Das entspricht etwa schwachem Verkehrslärm. Im Schleudergang sind 70 bis 80 Dezibel die Grenze für leise Geräte. Diese Lautstärke ist mit starken Verkehrslärm vergleichbar.
Umdrehungen: Wie trocken soll die Wäsche werden
Ein weiteres Kriterium, das vor dem Kauf einer Waschmaschine Beachtung finden sollte, sind die Anzahl der Umdrehungen. Je höher diese bei der Waschmaschine sind, desto trockener wird die Wäsche. Hier ist ausschlaggebend, ob im Haushalt ein Trockner vorhanden ist oder die Wäsche auf der Leine aufgehangen werden soll. Energieexperten raten hier eine Schleuderzahl von rund 1400 Umdrehungen pro Minute. Diese Wäsche würde mit so wenig Strom wie möglich getrocknet, wenn sie anschließend in den Trockner getan wird. Denn die Waschmaschine benötigt weniger Energie als der Trockner. Ist Letzterer nicht vorhanden, sind hohe Umdrehungen für eine trockene Wäsche wichtig.
Jedoch ist auch die Art der Wäsche ausschlaggebend: Je mehr geschleudert wird, desto mehr zerknittert sie. Das kann empfindliche Textilien schon ab 800 Umdrehungen pro Minute betreffen. Hier sollte je nach Bedarf die bessere Maschine ausgewählt werden. Optimal ist, wenn sie eine individuell einstellbare Schleuderleistung besitzt – mindestens zwei Stufen sollten der Nutzer auswählen können. Auf dem Energielabel gibt es auch hier eine Einstufung von Note A bis G. Diese zeigt die Schleuderwirkungsklasse an und bezeichnet, wie viel Restfeuchte die Wäsche nach dem Vorgang noch besitzt. A ist die beste Klasse, G die schlechteste.
6, 7 oder 8 Kilogramm: Wie viel Wäsche muss in die Trommel passen?
Waschmaschinen unterscheiden sich auch in ihrem Fassungsvermögen. Je nach Haushaltsart fallen unterschiedliche Mengen an Wäsche an. So braucht ein Single-Haushalt eher eine Waschmaschine mit kleiner Trommel (meist reichen hier fünf Kilo Fassungsvermögen aus), während für die Familie mit sechs Personen und somit viel Wäsche auf ein großes Fassungsvermögen von bis zu acht Kilo angewiesen ist. In manchen Familien fällt viel Arbeitskleidung an, andere Singles üben viel Sport aus und brauchen daher mehr Platz für die Sportkleidung in der Waschmaschine. All diese Faktoren sollten bei der Fassungsgröße beachtet werden. Ungeübte Nutzer verschätzen sich oft, was das Gewicht der Wäsche betrifft. Folgende Werte können als Orientierung gelten:
- Bettlaken 800 bis 1100 Gramm
- Badetuch von 200 bis 1200 Gramm
- Baumwollhose 500 Gramm
- Damenpullover 200 Gramm
- Geschirrtuch 100 Gramm
- Bluse 100 bis 200 Gramm
- Unterhose 100 Gramm
Ist die Luke der Waschtrommel auch dem Fassungsvermögen angepasst? Manche Modelle haben eine große Trommel, doch die Öffnung ist so klein, dass kaum Bettlaken und Co durch passen. Auch darauf sollte Wert gelegt werden.
Sportkleidung und Co: Welche Programmvielfalt braucht es?
Viele Maschinen verfügen auch über eine enorme Programmvielfalt, die nicht jeder Haushalt wirklich braucht. Daher sollte beim Waschmaschinen-Vergleich darauf geachtet werden, welche Spezialprogramme man umsonst bezahlt. Nicht jeder braucht ein Extra-Programm für Dessous. Wenn keiner der Bewohner Sport treibt, so sind auch Programm für Sportkleidung und Outdoor überflüssig. Der Bänker nutzt ebenso sicher wenige Jeans – ein spezielles Waschprogramm ist daher auch kaum vonnöten. Hier kann vor allem im Preis gespart werden, wenn der Bedarf der verschiedenen Programme angepasst ist.
Neue Techniken wie W-Lan- oder App-Steuerung schlagen sich ebenso im Preis nieder, werden aber nicht von jedem genutzt. Sinnvoll hingegen ist jedoch die Existenz eines Eco-Programms, mit dem Wasser gespart werden kann. Ein Blick auf die Programme sollte daher bei jedem Waschmaschinen-Vergleich dabei sein.
Das richtige Waschmittel ist ebenso ausschlaggebend für eine saubere Wäsche. Pulverwaschmittel eignet sich vor allem für Kleidungsstücke aus Baumwolle. Empfindlichere Textilien sind ein Fall für flüssige Produkte.
Sicherheit und Zusätze: Welche Funktionen sind erwünscht?
Auch gibt es Zusätze rund um die Programme, die in verschiedenen Haushalten Sinn ergeben oder ebenfalls überflüssig sind. Neben den normalen Variablen wie Temperatur und welche Art von Wäsche gewaschen werden soll (ob Wolle oder Feinwäsche beispielsweise) sollten auch Funktionen wie Pause, Kurzprogramm oder Aquastop vorhanden sein. Letzteres dient vor allem der Sicherheit, der bei Defekten eine Überschwemmung in der Wohnung verhindert. Aber nicht jede Funktion ist auch sinnvoll: Eine Restlaufanzeige ist nicht immer notwendig, auch ein Hinweiston, dass die Wäsche längst fertig ist, braucht nicht jeder Haushalt. Eine stundenlange Vorauswahl kann jedoch vor allem Berufstätige das Waschleben sehr erleichtern. Einfach am Abend die Waschmaschine befüllen, Startzeit auf den nächsten Tag festlegen und die Wäsche ist just in dem Moment fertig, wenn die Tür zum Feierabend geöffnet wird. Auch eine Dosierungsautomatik kann ungeübten Singles eine gute Hilfe sein. All diese Zusätze sollten bei einem Waschmaschinen-Vergleich ebenfalls beachtet werden.
Einfach oder kompliziert: Wie leicht ist die Waschmaschine zu bedienen?
Die einen Modelle haben unzählig verschiedene Knöpfe, die anderen nur zwei zum Bedienen. Was nutzt eine Vielfalt an Funktionen, wenn der Benutzer nicht weiß, wie sie einzustellen sind? Daher sollte auch ein Blick auf die Bedienungsfreundlichkeit geworfen werden. Ein großes Display beispielsweise kann immer hilfreich sein. Sind die Anweisungen auf der Bedienfläche auch ohne langes Studieren des Handbuches zu verstehen? Wie sieht es mit der Reinigung aus, ist das Flusensieb gut und einfach zu erreichen? Was sagen andere Nutzer? Kundenbewertungen können hier eine gute Orientierung sein.
Geldfrage: Stimmen Preis und Leistung überein?
Zu guter Letzt ist die Frage, ob Preis und Leistung der Waschmaschine zusammenpassen. Manches Modell erscheint überteuert, da hier der Markenname mitbezahlt wird. Andere sind eher unscheinbar, ab oft in Energieeffizienz und Sparsamkeit sowie Programmvielfalt und Preis gleichermaßen überzeugend. Das Preis-Leistungsverhältnis sollte nicht außer Acht gelassen werden.
Wenn es Probleme gibt: Wie ist der Kundenservice?
Stammt die Maschine von weit weg? Dann könnte es Probleme mit dem Kundenservice geben. Wer Waschmaschinen vergleicht, sollte auch an die Notfälle denken, die sich immer ergeben können. So ist es ebenso wichtig, den Kundenservice einmal unter die Lupe zu nehmen. Ist er gut erreichbar? Sind Telefonnummern angegeben? Ist die Maschine kaputt, kann dies essenziell sein.
Zusammenfassung
Wer eine Waschmaschine kaufen will, sollte immer verschiedene Modelle miteinander vergleichen. Hier gibt es zahlreiche Variablen, die beachtet werden sollten. Größe, Energieeffizienz und Wasserverbrauch sind nur die wichtigsten. Aber auch auf Kundenservice, Füllmenge und Preis-Leistungsverhältnis sollte Obacht gegeben werden.
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