Wallbox mit Solar: Die Kombination lohnt sich
Wer ein Elektroauto besitzt, der benötigt auch eine Wallbox. Jedoch macht es Sinn, die Wallbox mit Solar zu betreiben. Beim Kauf einer Ladestation sollte man deshalb ganz genau aufpassen, denn nicht jede Wallbox kann mit Solarstrom betrieben werden. Eine Wallbox und eine Photovoltaikanlage ergänzen sich bestens, denn mit einer solchen Anlage kann das Elektroauto mit günstigem Ökostrom betankt werden.
Auf den Besitzer einer Wallbox, die mit Solarstrom betrieben wird, wartet demnach eine riesige Kostenersparnis. Doch was gilt bei der Wallbox mit Solar zu beachten?
Darum lohnt sich eine Wallbox mit Solar
Das Aufladen des E-Autos mit Solarstrom ist zum einen umweltfreundlich und zum anderen sehr kostengünstig. Entscheidet man sich für die Ladung mit Netzstrom, erhält das Elektrofahrzeug nur zu 45 Prozent erneuerbaren Strom. Jedoch ist der Strom aus einer Solaranlage zu 100 Prozent erneuerbar, sodass keine CO2-Emissionen erzeugt werden. Nach der Anschaffung einer Photovoltaikanlage bekommt man jahrzehntelang kostenlos Strom. Außerdem warten nur sehr geringe jährliche Wartungskosten auf einen.
Verteilt man die Anschaffungskosten über die Nutzungsdauer von 20 Jahren, kommt man mit 8 bis 12 Cent pro Kilowattstunde sehr gut hin. Wer seine Wallbox mit Sonnenenergie betreiben möchte, der spart also mit jeder Kilowattstunde. Des Weiteren produziert eine Photovoltaikanlage durchgehend Strom. Völlig unabhängig davon, ob sie benutzt wird oder nicht. Der Überschuss kann mithilfe eines Stromspeichers gesichert werden. Eine Anlage kann demnach auch mittels einer im Solarstromspeicher enthaltenen Notstromfunktion auch bei einem Stromausfall weiter das Auto aufladen.
Als Besitzer einer Wallbox mit Sonnenstrom ist man also völlig unabhängig von der öffentlichen Infrastruktur. Lädt man das Elektroauto mit der Energie aus einer Solaranlage, erhöht man seinen Eigenverbrauch massiv und reduziert den externen Stromverbrauch.
Elektrofahrzeug lediglich mit Solarenergie aus Wallbox laden?
Solange eine Solaranlage über eine akzeptable Größe verfügt, kann man sein Elektrofahrzeug ausschließlich mit Solarstrom aus der Wallbox tanken. Wichtig ist jedoch, dass die Photovoltaikanlage über einen Stromspeicher verfügt, sodass die Überschussladung zwischengespeichert werden kann. Besitzt die Wallbox keinen Stromspeicher, muss das Auto immer dann geladen werden, wenn Strom produziert wird. Mit einem Speicher ist das Laden zu jeder Tageszeit möglich. In der Regel haben Solaranlagen auf dem Hausdach eine Größe von 7 und 15 kWp.
Soll das Auto hauptsächlich in der Nacht geladen werden, ist eine Speicherkapazität von 1,5 kWh pro 1.000 kWh nötig. Fährt man im Jahr ungefähr 15.000 Kilometer, sollte eine 15 qm Dachfläche und etwa 2,5 kWp Photovoltaik zusätzlich von einem Fachbetrieb angebracht werden. Dies ist jedoch kein genauer Wert. Viele Elektrofahrzeuge können den Ladevorgang erst starten und beibehalten, wenn eine Leistung von 1,4 Kilowatt (1-phasig, 4,1 kW dreiphasig) gegeben ist. Im Prinzip hängt es von der Nutzung des E-Autos ab, ob das Fahrzeug lediglich mit Solarenergie aus der Wallbox geladen werden kann.
Um das E-Auto über die Wallbox mit Solarenergie aufzuladen, benötigt man einen eigenen Stromkreislauf mit richtiger Ladestation, einen passenden Stecker und ein Ladegerät.
Kostenersparnis Wallbox mit Solar
Der Strompreis für eine Kilowattstunde Netzstrom variiert derzeit sehr stark. Lag der Preis vor einigen Tagen noch bei 32 Cent, kann er heute schon wieder teurer sein. Strom aus einer Solaranlage kostet hingegen zwischen 8 und 12 Cent pro Kilowattstunde (die sogenannten Gestehungskosten). Entscheidet man sich für eine Wallbox mit Solar, profitiert man also von einer großartigen Ersparnis. Je nachdem, wie hoch der Stromverbrauch und wie die Ausrichtung sowie die Neigung der Solaranlage ist, kann im Jahr sogar noch mehr gespart werden.
Diese Möglichkeiten bestehen, um sein E-Auto mit Solarenergie zu laden
- Ladeansteuerung mit Lademanagement: Je nach Ladeleistung der Wallbox kann es passieren, dass zusätzliche Energie aus dem klassischen Stromnetz zum Laden des E-Fahrzeuges benötigt wird. Eine Ladung nur mit Solarenergie ist demnach nicht möglich. Hinzu kommt, dass die Ladeleistung für eine Schnellladung nicht höher gesetzt werden kann. Hat man einen hohen Energieverbrauch, muss man also mit einer niedrigen Schnellladeleistung auskommen. Nutzt man einen externen Freigabekontakt, kann der Ladevorgang optimiert werden.
- Stufenlose Ladeansteuerung mit Lademanagement: Eine Möglichkeit, die sich vor allem bei größeren Solaranlagen lohnt. In diesem Fall wird zusätzlich eine externe Steuereinheit benötigt. Hinzu kommt, dass die Ladestation über eine stufenlose Laderegelung verfügen muss. Ist nur überschüssige Energie vorhanden, beginnt die Ladung mit der maximalen Leistung. Demnach ist die Ladegeschwindigkeit sehr hoch und es wird 100 Prozent Solarstrom geladen.
Solaranlage mit Wallbox planen
Besitzt man noch keine Solaranlage und möchte man mit der neu anzuschaffenden Anlage sein E-Auto über eine Wallbox laden, sollte die Anlage groß genug eingeplant werden. Zum einen gibt es Photovoltaikanlagen ohne Energiemanagement. Möchte man die Kosten für eine Wallbox möglichst geringhalten, sollte eine Solaranlage ohne Energiemanagement gewählt werden. Bei dieser Variante speist der Strom aus der Solaranlage erst die häuslichen Verbraucher. Der überschüssige Strom wird hingegen in den Akku des Elektrofahrzeuges geladen.
Scheint die Sonne, kann die volle Ladeleistung vom eigenen Solarstromanteil gedeckt werden. Ist es bewölkt, erhöht sich der Anteil des Netzstromes. Diese Strategie wird auch Netzstromergänzung genannt. Möchte man mit dieser Strategie möglichst viel Solarstrom zum Laden des Autos verwenden, muss man manuell eingreifen. Eine andere Variante ist die Photovoltaikanlage mit Energiemanagement. In diesem Fall kommt ein Energiemanagementsystem zum Einsatz.
Eine Software misst den eingespeisten Strom und reagiert äußerst schnell und vollautomatisch auf jede Veränderung. Ist viel Solarenergie übrig, wird die Ladegeschwindigkeit erhöht. Allerdings kann eine solche Anlage mit Energiemanagementsystem auch mal mehrere Tausend Euro kosten.
Diese Leistung sollte eine Wallbox mit Solar haben
Die Komponente mit der schwächsten Leistung entscheidet beim Laden eines Elektroautos, wie hoch die Ladeleistung ausfällt. Folgende Komponenten sind entscheidend:
- On-Board Charger des Elektroautos
- Leistung der Ladesäule
- Das verwendete Ladekabel.
Die Ladestation muss also zwingend zum Fahrzeug passen. Als goldene Mitte wird zum Beispiel vom ADAC eine 11-kW-Wallbox empfohlen. Diese Wallbox muss nämlich nicht vom Netzbetreiber genehmigt werden. Leistungsfähig ist sie trotzdem, um ein Elektroauto in einigen Stunden bequem aufzuladen. Hinzu kommt, dass diese Version meist günstiger ist als Modelle mit 22 kW. Will man zukunftsfähig bleiben, sollte man über eine Variante mit 22 kW nachdenken.
Schließlich ist es abzusehen, dass der Fokus in den nächsten Jahren immer mehr auf eine gute Ladeleistung gelegt wird. Für dieses Modell benötigt man jedoch die Zustimmung des Netzbetreibers.
Obwohl Elektroautos an normalen Steckdosen angeschlossen werden können, ist eine Wallbox die sichere Variante. Schließlich wurden sie speziell für Elektroautos hergestellt und können eine höhere Ladeleistung übertragen.
Zusammenfassung
Als Fazit kann man festhalten, dass eine Wallbox, die mit Solarenergie betrieben wird, eine zukunftssichere Investition ist. Für wen eine hohe Ladeleistung entscheidend ist, sollte sich für die Variante mit 22 kW entscheiden. Um eine passende Wallbox mit Solar zu finden, sollte sich vorher aussagekräftige Testberichte anschauen.