Die Vorteile einer Latexmatratze

Die Vorteile einer Latexmatratze

Matratzen, die aus Latex bestehen, zeichnen sich aufgrund ihrer langlebigen Eigenschaften aus. Weiterhin sind sie bei Allergikern sehr beliebt, die Probleme mit herkömmlichen Matratzen haben. Dennoch sind die Latexmatratzen weniger bekannt als andere Matratzen, die aus Kaltschaum bestehen. Dieser Ratgeber stellt die wichtigsten Eigenschaften und die damit einhergehenden Vorteile von Latexmatratzen genauer vor.

Die verschiedenen Arten von Latex

Latex ist nicht gleich Latex. Das langlebige Material entsteht, wenn Kautschuk aufgeschäumt wird. Allgemein lassen sich zwei unterschiedliche Latex-Arten voneinander abgrenzen: Der natürliche Latex aus Naturkautschuk und der synthetische Latex, der aus synthetischem Kautschuk gewonnen wird. Naturlatex ist, wie der Name vermuten lässt, ein natürliches Produkt, das aus dem Saft des Kautschukbaums (Hevea brasiliensi) gewonnen wird.

Der Latex entsteht aus dem extrahierten Gummianteil der Latexmilch, dessen Kern mithilfe von Stabilisatoren aufgeschäumt, entformt, gewaschen, geschleudert und anschließend getrocknet wird. Das fertige Produkt stellt ein einzigartiges Unikat dar, das wiederum in gewisser Weise qualitativen Schwankungen aus dem Anbaugebiet unterliegt.

Der Waschvorgang muss präzise und sorgfältig erfolgen, da sich ansonsten Eiweißrückstände in der Matratze befinden, die Allergien verursachen können.

Der synthetische Latex ist hingegen petrochemisch und lässt sich aus dem Erdöl gewinnen. Die Herstellung ähnelt dem Prozess des natürlichen Latex, wobei der synthetische Latex etwa 10 Prozent fester ist. Häufig lässt er sich mit dem Naturlatex mischen, sodass eine Matratze aus synthetischem Latex oftmals zu großen Teilen aus Naturlatex besteht. Finanziell betrachtet ist die Herstellung von Latexmatratze sehr kostspielig, da für jede Größe eine separate Produktionsform genutzt wird.

So sind Latexmatratzen aufgebaut

Jede Latexmatratze ist mit einem stabilen Kern ausgestattet, der mit großen und kleinen Längs- und Querkanälen verbunden ist. Diese Kanäle sorgen dafür, dass der Kern der Matratze ausreichend belüftet wird und fest bleibt. Je dichter und größer der Kautschukanteil im Kern ist, umso fester ist die Matratze als solche. Um den Kern herum befindet sich ein elastischer Bezug, der den Kern noch anpassungsfähiger und flexibler macht. Neben den „normalen“ Latexmatratzen gibt es stärkere Matratzen, die aus mehreren Schichten bestehen und sich besonders für Menschen eignen, die übergewichtig sind oder eine festere Latexmatratze benötigen.

Für wen sich die Latexmatratzen besonders eignen

Latex ist ein flexibles Material, das sich auf ideale Weise an den menschlichen Körper anpasst. Aus diesem Grund profitieren besonders folgende Menschen von den Latexmatratzen:

  • Rücken-, Bauch- und Seitenschläfer
  • Allergiker, die auf Hausstaubmilben empfindlich reagieren
  • Leicht frierende Menschen

Latexallergiker sollten unbedingt auf eine andere Matratzenart wie beispielsweise eine Kaltschaummatratze ausweichen.

Die vielen Vorteile einer Latexmatratze im Überblick

EigenschaftenVorteile
PunktelastischEine Latexmatratze gibt an den gewünschten Stellen nach und gewährleistet aufgrund dessen eine angenehme Liegeposition.
AnpassungsfähigEine Matratze aus Latex passt sich den Konturen des Körpers an und lässt sich aus diesem Grund ersatzweise ebenfalls als Lattenrost verwenden.
GeräuscharmEine Latexmatratze verursacht keine knacksenden oder quietschenden Geräusche.
Guter LuftaustauschDank ihrer offporigen Struktur ist die Matratze gut durchlüftet und gewährleistet auf diese Weise ein angenehmes Raumklima.
WaschbarDie Bezüge dieser Matratze sind problemlos waschbar.
Allergiker geeignetAllergiker, die beispielsweise auf Hausstaubmilben reagieren, profitieren von der Latexmatratze.
HygienischUntersuchungen zufolge ist eine Latexmatratze hygienischer als eine herkömmliche Matratze. Dies liegt daran, dass diese Matratzenart die Feuchtigkeit, die ein Mensch nachts beim Schlafen unbewusst abgibt, abweist, statt diese in sich aufzunehmen.
LanglebigMatratzen, die aus Latex bestehen, halten je nach Hersteller und Qualität mindestens zehn Jahre.

Bringt eine Latexmatratze auch Nachteile mit?

Grundsätzlich bringt der natürliche Latex im Gegensatz zum synthetischen Latex weitaus weniger Nachteile mit. Anfänglich kann solch eine Matratze einen gewöhnungsbedürftigen Gummigeruch ausströmen, der durch die Produktion entstand. Es bietet sich in solch einem Fall an, die Matratze für einige Stunden oder Tage, bevor sie benutzt wird, auf den Balkon oder in einem belüfteten Raum auslüften zu lassen. Weiterhin wiegen Matratzen aus Latex mehr als herkömmliche Kaltschaummatratzen und neigen dazu, Schimmel zu bilden, sofern nur ein geringer Anteil Naturlatex in der Matratze verarbeitet ist. Dass die Matratzen qualitativ hochwertig sind, spiegelt sich im Preis wieder. Sie sind teurer als andere Matratzenarten.

Auf diese Aspekte gilt es vor dem Kauf einer Latexmatratze zu achten

Viele Latexmatratzen kosten, wenn sie neu gekauft werden, viel Geld. Um keine Fehlinvestition in Kauf zu nehmen, lohnt es sich vorab festzustellen, ob möglicherweise eine Latexallergie vorliegt. Wählen Sie außerdem eine Latexmatratze von Anbietern, welche eine ausreichende Probezeit bieten. Die Marke Kipli bietet beispielsweise 30 Probenächte, in welchen Sie feststellen können, ob die Matratze zu Ihnen passt.

Weiterhin lohnt es sich, die alte Matratze und insbesondere den bisher verwendeten Lattenrost zu überprüfen. Da die Latexmatratzen sehr flexibel sind, lassen sie sich mit einigen Lattenrosten kombinieren, die eng angeordnet, federnd und überwölbt aufgebaut sind.

Ein weiterer, subjektiv beurteilbarer Faktor, der beim Kauf einer Latexmatratze eine Rolle spielt, ist der Härtegrad. Latexmatratzen sind in den Härtegraden H1 bis H3 erhältlich. Der Härtegrad H1 kommt für Personen mit einem geringen Körpergewicht von weniger als 60 Kilogramm infrage. H2 Matratzen eignen sich für Menschen, die zwischen 60 und 80 Kilogramm wiegen, während der Härtegrad H3 zu Personen mit einem Körpergewicht von mehr als 80 Kilogramm passt.

Einige Naturlatexmatratzen wie die von Kipli sind sogar wendbar und haben auf den beiden Seiten jeweils einen anderen Härtegrad. Die weichere Seite der Kipli Matratze hat den Härtegrad zwei mit einer Dichte von 65kg/m3. Wendet man die Matratze findet man eine Seite mit dem Härtegrad 3 und einer Dichte von 85kg/m3. Mit den zwei integrierten Härtegraden und der hervorragenden Ergonomie von Naturlatex, findet in der Regel jeder sein bevorzugtes Liegegefühl.

Wie hoch die Latexmatratze sein soll, bemisst sich nach den persönlichen Vorlieben. Für normalgewichtige Menschen reicht eine Höhe von bis zu 16 Zentimetern, mittelgewichtige oder höhergewichtige Menschen sollten sich für eine Matratze ab 16 Zentimetern Höhe entscheiden.

Es gibt verschiedene Bezüge zur Latexmatratze. Naturbelassene, chemiefreie Baumwollstoffe sind als Bettwäsche für die meisten Menschen gut verträglich. Atmungsaktive Klimafasern bestehen hingegen oftmals aus Polyacryl.

Tipps für die Pflege einer Latexmatratze

Eine Latexmatratze hält länger, wenn sie richtig gepflegt wird. Sie sollte mehrmals im Jahr mit einem feuchten Tuch gereinigt oder mit einer speziellen Latex-Pflege behandelt werden. Nach einer gewissen Zeit lässt sich die Matratze drehen, um die obere und untere Seite gleichmäßig zu belasten, da sich die Matratze mit der Zeit durch das „Einliegen“ abnutzt. Lagern sollten Sie die Latexmatratze am besten in einem offenen Bettkasten. Es schadet nicht, sie gelegentlich auf dem Balkon oder bei offenem Fenster auslüften zu lassen, wobei die Matratze nicht schmutzig oder feucht werden darf.

Zusammenfassung:

Wenngleich eine Latexmatratze zunächst teuer und kostenintensiv erscheint, ist sie aufgrund ihrer antibakteriellen und langlebigen Eigenschaften eine gewinnbringende Investition für Allergiker, frierenden Menschen und Schläfer, die nach einer klimafreundlichen Alternative zu herkömmlichen Matratzen suchen.

Artikelbild: Freeograph / Bigstock.com


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