Vogelhäuser: Ein notwendiger Schutz

Vogelhäuser: Ein notwendiger Schutz

Vögel sind eine ökologische Hilfe, auf die wir Menschen nicht verzichten können. Wie wir in einem unserer Artikel „Wie man Vögel richtig füttert“ bereits besprochen haben, sind einige Menschen gegen das Füttern von Vögeln. Wogegen jedoch niemand etwas anzuwenden hat, ist es, Vögeln einen Unterschlupf im Winter zu bieten. Vogelhäuser gibt es inzwischen in den verschiedensten Formen und Größen. Viele von ihnen sind in Deutschlands Gärten zu finden – einige davon wurden sogar von Heimwerkern selbst gebaut.

Wenn die Temperaturen draußen unter den Gefrierpunkt fallen und es zu schneien beginnt, suchen viele Vögel einen Unterschlupf, der sie vor diesem kalten Wetter bewahrt. Angesichts der Tatsache, dass Menschen immer stärker in den natürlichen Lebensraum dieser Tierchen eingreifen, ist das keine leichte Aufgabe. Aus diesem Grund können Menschen Vögeln zumindest ein Dach über dem Kopf anbieten.

Im Vergleich zum Bau eines Nistkastens, gibt es beim klassischen Vogelhaus praktisch keine Grenzen in puncto Design und Ausführung. Wichtig ist lediglich, dass das Haus trocken bleibt.

Vogelhaus kaufen oder selbst bauen?

Die Auswahl an Vogelhäusern könnte größer nicht sein. Garten- und Balkonbesitzer finden hier viele fantasievolle Ausführungen, die von fleißigen Handwerkern in ganz Deutschland konstruiert wurden. Bei den Vogelhäusern handelt es sich folglich um Unikate, die nicht im Handel zu finden sind.

Grundsätzlich sollte sich das Vogelhaus mindestens 150 Zentimeter über dem Boden befinden, damit der Hauptfeind des Vogels – die Katze – aber auch Marder, keine Anpirschmöglichkeiten hat. Vögel müssen die Möglichkeit besitzen, eventuelle Feinde frühzeitig sehen zu können.

Tipp: Katzenbesitzer, die ihr Haustier frei herumlaufen lassen, sollten laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) diesem ein Katzenglöckchen anbinden. Geräuschloses anschleichen wird auf diese Weise unmöglich.

Das Material für das Vogelhaus sollte möglichst hochwertig sein. Auch die Verarbeitung muss stimmen. Massive Bauteile aus heimischen Holzsorten sind unter Berücksichtigung des Naturschutzes die beste Wahl. Varianten aus Sperrholz oder Spanplatten gilt es, zu vermeiden. Sie überleben meist nicht die erste Saison und bestehen zudem aus schädlichen Klebern.

Ob man letztendlich ein Vogelhaus kauft oder selbst baut, hängt von den handwerklichen Fähigkeiten des Heimwerkers ab. Der Bau ist alles andere als kompliziert, je nachdem, wie aufwendig das Vogelhaus werden soll. Grundsätzlich sollte sich jeder Heimwerker diese Konstruktion zutrauen.

DIY-Vogelhaus: Vorbereitungen für den Eigenbau

Heimwerker möchten ihre Fähigkeiten zur Schau stellen und können im Zuge dessen das Vogelhaus natürlich selbst bauen. Dazu benötigt man zunächst einige Werkzeuge und Zubehör:

  • Werkbank: Eine stabile Werkbank sollte sich im Besitz jedes Heimwerkers befinden.
  • Schutz: Bei der Arbeit mit Holz und Elektrogeräten müssen sich Heimwerker mit einer Schutzbrille, Handschuhen sowie einem Ohrenschutz ausstatten.
  • Bohrmaschine: Ohne Löcher und Schrauben wird man das Vogelhaus nicht zusammensetzen können.
  • Säge: Wer die Holzteile nicht in den passenden Maßen kauft, muss mit einer Säge selbst Hand anlegen.
  • Messen: Lineal, Geodreieck, Maßband und Co. helfen, die passenden Maße zu ermitteln.
  • Sonstiges: Ebenfalls praktisch sind Hammer, Holzfeilen, Schraubendreher und Co.

Wichtig: Ein Vogelhaus sollte so natürlich wie möglich gebaut werden, ohne dass gesundheitsschädliche Materialien und Stoffe wie Kleber eingesetzt werden. Heimwerker benötigen nichts weiter als Nägel und Schrauben, um ein Vogelhaus zu fixieren.

Bei der Wahl des Materials ist darauf zu achten, stabiles, witterungsbeständiges und massives Holz, welches in Deutschland einheimisch ist, zu verwenden. Holz ist das ein einfach zu verarbeitendes und dazu noch nachwachsendes Baumaterial, welches es zu einem hervorragenden Kandidaten für ein Vogelhaus macht. Folgende Holzsorten kommen infrage:

  • Buche (Rotkernbuche)
  • Eiche (Wildeiche)
  • Ahorn
  • Kiefer

Bei der Wahl des Materials ist auf das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten. Dieses sollte in den meisten Fällen die Kiefer bieten. Es war lange Zeit die bevorzugte Holzart im Hausbau, da es besonders hart und haltbar ist. Weiterhin meiden Holzschädlinge dieses Holz, wodurch es sehr pflegeleicht ist.

Bauanleitung für das Vogelhaus

Im Rahmen der Vorbereitung für die Konstruktion des Vogelhauses, darf die Bauanleitung natürlich nicht fehlen. Heimwerker können diese selbst erstellen oder laden eine Passende aus dem Internet herunter.

Vogelhaus-Bauplan

Vogelhaus-Bauplan

In der obigen Grafik zeigen wir, wie ein simples Vogelhaus aussehen kann. Es besteht aus fünf Elementen:

  1. Bodenplatte
  2. zwei Seitenwänden
  3. einer Vorderseite
  4. einer Rückwand
  5. einem zweiteiligen Dach

Die Fixierung aller Elemente ist mit Schrauben oder Nägeln problemlos möglich. Auf der Vorderseite muss nur noch ein runder Eingang für die Vögel erstellt werden.

Wer eine genauere Anleitung benötigt, findet nachfolgend einige Anregungen:

  • Nistkasten bauen auf bund-rsvo.de
  • Vogelhaus selbst bauen auf Youtube (siehe unten)

Größe und Ausstattung

Größe und Ausstattung des Vogelhauses richten sich nicht am Geschmack des Heimwerkers und auch nicht an seiner Einrichtung im Garten. Das Vogelhaus ist schließlich nicht irgendein Deko-Objekt, sondern soll den Vögeln einen Nutzen bringen. Heimwerker sollten sich deshalb informieren, welche Vogelarten in seiner Region heimisch sind. Grundsätzlich ist es ratsam, das Vogelhaus etwas größer zu planen. Je nach Wetterlange werden hier viele verschiedene Vogelarten einen Unterschlupf suchen.

Da das Häuschen jedem Wind und Wetter ausgesetzt ist, sollten die ausgewählten Materialien frostfrei sein. Natürlich können Heimwerker nicht darauf verzichten, das Holz mit natürlichen Mitteln zu imprägnieren. Damit werden sowohl die Vögel als auch eventuelles Futter vor Nässe geschützt.

Heimwerker sollten bedenken, dass sie das Vogelhaus regelmäßig reinigen müssen – und das möglichst einfach. Wer Futter anbietet, muss darauf achten, dass es nicht mit dem Kot der Vögel in Kontakt kommt. Dadurch käme es zu einer Krankheitsbildung und folglich auch zur Krankheitsübertragung.

Den idealen Standort finden

Die erste Frage, die es auf der Suche nach dem idealen Standort zu beantworten gilt, ist, ob man es aufhängen, befestigen oder aufstellen möchte. Grundsätzlich sollte sich das Vogelhaus mindestens 150 Zentimeter über dem Boden befinden, damit keine Vogelfeinde das kleine Tierchen ohne Weiteres erreichen können.

Als Standort eignet sich sowohl ein Baum als auch ein Balkon oder eine Terrasse. Der Standort sollte sich wiederum nicht in der Nähe von Kletterhilfen wie Mauern, Zäune oder Gebüschen befinden, die Katzen gerne nutzen, um an diese Kletterhilfe zu kommen. Das Vogelhaus benötigt aber auch einen Standort, der den Vögeln Ruhe bietet. Kommt es hier immer wieder zu Störungen, kann es vorkommen, dass die Vögel die Futterstelle in Zukunft meiden.

Artikelbild: © Kichigin / Shutterstock


2 Kommentare

  1. Ali 21.11.2015 06:31 Uhr

    Sehr schöne Seite und eine gute Bauanleitung! Weiter so!

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  2. Karin Grünewald 28.02.2019 15:09 Uhr

    Toller Beitrag mit vielen wichtigen Infos!!
    Und die Bauanleitungen sind einfach und verständlich.
    Ich finde es super, dass sich immer mehr Menschen für den Schutz unserer Tiere und der Natur engagieren.
    Und so ein Vogelhaus bzw. ein Nistkasten ist eine sinnvolle Möglichkeit unsere gefiederten Freunde zu unterstützen.
    Wird auch der übrige Garten insgesamt tierfreundlich gestaltet, ist es natürlich umso besser:-)

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