Umweltfreundlich handeln: Druckerpatronen richtig entsorgen
Die deutschen Bundesbürger gehören zu den Spitzenreitern bei der Produktion von Elektroschrott. Jeder Einzelne produziert 21,6 Kilogramm pro Jahr.
41,8 Millionen Tonnen – so viel Elektroschrott fiel einer Untersuchung der United Nations University zufolge im Jahr 2014 weltweit an. Der größte Sündenbock sind die USA (7,1 Mio. Tonnen), gefolgt von China (6,0 Mio.), Japan (2,2 Mio.) und Deutschland (1,8 Mio.). Der durchschnittliche Chinese produziert nur 4,4 Kilogramm Elektroschrott. Das hohe Gesamtaufkommen ist mit der großen Bevölkerungsanzahl zu begründen.
Durch die Globalisierung wächst Elektroschrott zu einem ernsten Problem heran. In einer kurzen Zeit von fünf Jahren stieg die Menge an Elektroschrott um ein Drittel an. Durch die wirtschaftliche Entwicklung bis dato eher schwacher Länder wie Indien und China werden die Elektroschrottberge weiter wachsen.
Druckerpatronen sind Elektroschrott
Elektroschrott ist eine breit gefächerte Kategorie. Ein Teil dieser Kategorie sind Druckerpatronen. Sie sind das Benzin des Druckers, ohne dass er keine Ausdrucke zu Papier bringen kann. Doch der Druckerpatronenmarkt ist seit Jahren ein Problem für Verbraucher und die Umwelt: Druckerhersteller verdienen ihr Geld mit den relativ teuren Patronen. Testberichte haben festgestellt, dass die Füllstandanzeige frühzeitig den Leerstand ankündigt, obwohl sich noch viel Tinte in den Patronen befindet. Druckerherstellern zufolge handelt es sich um einen Schutzmechanismus, damit die empfindlichen Druckköpfe nicht beschädigt werden.
Dieses Problem ist Verbrauchern seit Langem ein Dorn im Auge. Einerseits werfen sie gute Druckpatronen in den Müll, andererseits zahlen sie viel Geld für ihre Tinte. Es ist wenig verwunderlich, dass immer mehr Druckerbesitzer ihre Patronen von Drittherstellern erwerben. Einem Test der Stiftung Warentest zufolge gibt es bei einigen Modellen Kompatibilitätsprobleme. Die Produkte, die einwandfrei funktionieren, sind den Originalen ebenbürtig – und das zu einem günstigeren Preis.
Warum die korrekte Entsorgung und Recycling wichtig ist
Abseits der Preisfrage und der verfrühten Entsorgung von Tintenpatronen ist das Wegwerfen selbst nicht ganz unproblematisch. Je nach verwendetem Druckersystem kommen in der Regel Toner oder Tinte in der Patrone zum Einsatz. Bei der Entsorgung ist auf eine Kennzeichnung mit einem Gefahrensymbol zu achten (siehe Dokument Die NEU(E)N ZEICHEN). Ist dieses vorhanden, handelt es sich um gefährlichen Abfall. Selbes gilt für Bild- oder Fotoleitertrommeln, die häufig in Kartuschen integriert sind.
Studien zufolge wird ein Großteil aller Tonerkartuschen und Druckerpatronen (90 Prozent) über den Restmüll entsorgt. Laut Etira der European Toner & Inkjet Remanufacturers Association beträgt die weltweite Wiederbefüllungsrate der Produkte nur 20 Prozent. Ein großes Problem, wenn man bedenkt, dass etwa drei Liter Rohöl zur Herstellung einer einzigen Tonerkartusche nötig ist.
Entsorgung über den Hersteller
Um das steigende Aufkommen an Elektroschrott zu reduzieren, sollten sich Verbraucher bemühen, ihre Tintenpatronen richtig zu entsorgen. Die meisten großen Hersteller bieten kostenlose Rücknahmemöglichkeiten an. Alternativ können sich Verbraucher an Entsorgungsbetriebe wenden, die Tintenpatronen nicht nur annehmen, sondern den Kunden dafür auch entlohnen. Diese Dienstleister besitzen ausführliche Listen mit akzeptierten Tintenpatronen und Tonerkartuschen, die zur Wiederverwendung geeignet sind.
Durch die Weitergabe an einen Dienstleister leisten Verbraucher einen Beitrag zum Umweltschutz. Die Toner und Kartuschen werden gemäß strenger Richtlinien gereinigt, überprüft und aufbereitet. Anschließend werden sie befüllt und stehen wieder zum Verkauf.
Umweltschutz durch den Kauf von kompatiblen Patronen
Die Entsorgung von Tintenpatronen ist nicht die einzige Möglichkeit, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Druckerbesitzer benötigen neue Patronen, damit ihr Gerät seine Arbeit verrichten kann. Der Kauf kompatibler Patronen ist ein Beitrag zum Umweltschutz. Für viele Drucker werden recycelte Patronen und Kartuschen angeboten.
Eine Alternative zum Kauf von recycelten Patronen ist das Nachfüllen der Kartuschen. Das Nachfüllen verspricht große Kosteneinsparungen, ist aber für Laien nicht ganz einfach auszuführen. Sie müssen Nachfülltinte und passendes Zubehör kaufen. Beim falschen Umgang mit der Nachfülltinte riskieren Verbraucher, den Druckkopf der Patrone zu beschädigen.
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