Tückische Frühlingsonne – welche Mittel bei einer Sonnenallergie?
Im Frühling, wenn die Natur langsam erwacht, freuen wir uns alle über die ersten warmen Sonnenstrahlen. Doch bereits jetzt ist es wichtig, an den passenden Sonnenschutz zu denken. Auch wenn wir ihre Kraft gerne unterschätzen, kann die Frühlingssonne bereits jetzt der Haut schaden. Denn gerade nach den kalten Wintertagen kann sich die Haut noch nicht so gut selbst vor der Sonne schützen und ist besonders lichtempfindlich.
Zudem ist die Ozonschicht, die einen Großteil der ungesunden UV-Strahlen herausfiltert, im Frühling noch wesentlich dünner als im Sommer. Daher gelangen mehr UV-Strahlen auf die Haut. Im schlimmsten Fall können dadurch weitreichende und langfristige Schäden entstehen.
Warum ein Sonnenbrand nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte
Bei Sonnenbrand handelt es sich um eine akute Entzündung der oberflächigen Hautschichten, die durch die UV-Strahlen (insbesondere UV-B-Strahlung) aus der Sonne oder anderen Quellen verursacht wird. Leichter Sonnenbrand zeigt sich durch gerötete Haut, während eine starke Verbrennung Blasenbildung auf der Haut hervorruft. Die Schäden betreffen dabei in erster Linie die oberste Hautschicht, die sogenannte Epidermis. Doch auch in der darunterliegenden Schicht kann es zu Entzündungen kommen.
Die verschiedenen Hauttypen sind unterschiedlich anfällig für Sonnenbrand:
- Hauttyp I: Menschen mit sehr heller Haut, rötlich-blonden Haaren und blauen oder grünen Augen. Sie sollten sich maximal zehn Minuten ungeschützt in der Sonne aufhalten (Eigenschutzzeit).
- Hauttyp II: Blonde bis dunkelblonde Haare, helle Haut und blaue oder grüne Augen aus. Hier beträgt die Eigenschutzzeit zehn bis 20 Minuten.
- Hauttyp III: Dunkelblonde oder braune Haare und eine etwas dunklere Hautfarbe fallen darunter. Ihre Eigenschutzzeit beträgt bis zu 30 Minuten.
- Hauttyp IV: Dunkelbraunes bis schwarzes Haar und eine bräunlich gefärbte Haut. Die Eigenschutzzeit beträgt 30 bis 40 Minuten.
Wiederholter Sonnenbrand birgt das Risiko für Hautkrankheiten. Darunter fallen die folgenden Kurzzeit- sowie Langzeitschäden:
- Gesteigertes Hautkrebsrisiko
- Schnellere Hautalterung, da bestimmte Fasern des Bindegewebes zerstört werden
- Bleibende Schäden durch geschädigte Erbsubstanz der Hautzellen
- Schädigung der äußeren Hautbarriere, dadurch können Mikroorganismen leichter eindringen
Die Sonnenallergie lässt sich anhand ihrer Form vom Sonnenbrand unterscheiden. Bei ihr bilden sich nach der Sonneneinstrahlung kleine Quaddeln, Bläschen oder juckende Flecken auf der Haut. Bei Jugendlichen lassen sich zudem akneartige Knötchen beobachten.
Wie kann ich mich vor Sonnenbrand und einer Sonnenallergie schützen?
Generell ist es ratsam, gerade in den Mittagsstunden die Sonne zu meiden. Denn zwischen 11 und 15 Uhr sind die UV-Strahlungen in unseren Breitengraden am stärksten. Gerade für Sport, aber auch für Spaziergänge oder die Gartenarbeit sind die Vormittags- und Nachmittagsstunden daher besser geeignet. Wer jedoch nicht auf das Sonnenbaden verzichten möchte, sollte die folgenden Regeln beachten:
Passende Kleidung
Dicht gewebte Textilien schirmen die Haut vor UV-Strahlungen ab. Ein transparenter Stoff ist hingegen für UV-Strahlen durchlässig. Gewebe aus Polyester sowie weite und dunkle Kleidung schützt den Körper besser als helle und enganliegende Kleidung aus Baumwolle. Nicht zu vergessen ist außerdem die obligatorische Kopfbedeckung. Eine Schildmütze oder ein Sonnenhut schützen den Kopf vor allem vor einem Sonnenstich.
Sonnenbrille
Auch die Horn- sowie Netzhaut ist anfällig für Schäden durch UV-Strahlung. Daher sollte die Sonnenbrille beim Sonnenbaden nicht fehlen. Sie sollte nicht zu klein sein und außerdem mit Angaben wie „UV-400“, „100 Prozent UV“ oder dem CE-Zeichen gekennzeichnet sein. Dadurch wird ein ausreichender Schutz gewährleistet.
Sonnencreme
Je höher der Lichtschutzfaktor (LSF), desto länger ist die Schutzwirkung der Sonnencreme gegen die schädlichen UV-B-Strahlen. Die meisten Produkte geben dabei den LSF sowie die zugehörige Schutzklasse an:
Schutzklasse | Lichtschutzfaktor | Für Kinder geeignet |
---|---|---|
Gering | 6 bis 10 | nein |
Mittel | 15 bis 25 | nein |
Hoch | 30 bis 50 | ja |
Sehr hoch | Über 50 | ja |
Wer seine Haut zuhause eincremt, ist bereits beim ersten Schritt an der frischen Luft geschützt. Neben Sonnencreme wird auch –Spray, -Gel sowie Sonnenmilch angeboten. Sie alle sind besonders hilfreich gegen Sonnenbrand, wenn sie mit einem UV-A- sowie UV-B-Filter ausgestattet sind. Das kreisrunde UV-A-Logo weist daraufhin.
Beim Auftragen ist es wichtig, nicht an der Menge zu sparen und besonders lichtempfindliche und von der UV-Strahlung besonders ausgesetzte Hautpartien nicht zu vergessen. Dazu zählen Ohren, Nase, Lippen, Kopfhaut, Dekolleté, Nacken, Schultern sowie die Fußrücken. Wer sich der Sonne lange aussetzt, sollte außerdem unbedingt an das Nachcremen denken. Denn mit der Zeit verringert sich die Schutzwirkung.
Empfindliche Personen und solche, die an einer Sonnenallergie leiden, sollten Schutzgele ohne Emulgatoren und Konservierungsstoffe verwenden. Diese können die Haut zusätzlich reizen. Im Übrigen gilt das nicht nur für Sonnencremes, sondern alle Körperpflegeprodukte.
Sonnenbrand schnell wieder loswerden: Das hilft
Wenn die Haut der Sonne ohne Schutz ausgesetzt oder dieser nicht ausreichend war, erfolgt spätestens am Abend das Resultat: Gerötete Haut, die spannt, brennt und juckt. Zwar ist es besser, sich der Sonne erst gar nicht so lange auszusetzen, dennoch gibt es eine ganze Reihe an Hilfs- und Hausmitteln, mit denen sich der Sonnenbrand behandeln lässt, damit er schnell wieder weg ist:
After-Sun-Lotions, -Gels oder -Sprays
Sie haben eine kühlende Wirkung und verhelfen der Haut zu einer schnellen Regeneration. Bewährte Inhaltsstoffe sind Aloe Vera, Arnika, Ringelblume oder Kamille, da sie sowohl kühlend als auch entzündungshemmend wirken. Dabei ist es wichtig, nicht zu fettreiche, sondern besser wasserhaltige Lotionen zu verwenden, da sie die Haut zusätzlich mit Feuchtigkeit versorgen.
Aloe Vera
Zahlreiche Pflegeprodukte enthalten Aloe Vera. Kein Wunder – die Pflanze ist ein echter Feuchtigkeitsspender und besitzt viele entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem stärkt und pflegt sie die Haut mit Vitaminen und Mineralien. Das gilt nicht nur für verbrannte, sondern für jede Haut und jeden Hauttyp.
Antihistaminika
Die sogenannte Mallorca-Akne entsteht, wenn Emulgatoren, bestimmte Fette in Kosmetika oder Körperpflegemittel mit den einwirkenden UV-Strahlen zusammentreffen. Die Mallorca-Akne zeichnet sich durch rote Flecken, Knötchen, Quaddeln und einem starken Juckreiz im Bereich der Schulterregion, dem Dekolleté oder den Armen aus. Antihistaminika helfen in diesem Fall, die Hautstellen schnell wieder zu neutralisieren und den Juckreiz einzudämmen.
Quark oder Joghurt
Dank der feuchtigkeitsspendenden und kühlenden Eigenschaften ist Quark immer noch eines der beliebtesten Hausmittel bei Sonnenbrand. Insbesondere bei leichtem Sonnenbrand eignet es sich gut. Ähnlich wirkt auch Joghurt, das der verbrannten Haut ebenfalls angenehme Kühle spendet und sie mit Feuchtigkeit versorgt.
Schwarzer, Grüner und Kamillentee
Kamillen- und Schwarztee besitzen hautberuhigende Eigenschaften, grüner Tee schützt zudem die Zellen. Das macht sie auch als Hausmittel gegen Sonnenbrand sehr beliebt. Zur Anwendung werden bereits aufgebrühte und anschließend gekühlte Teebeutel auf die Verbrennung gelegt. Bei größeren Stellen bieten sich Wickel aus in abgekühltem Tee getränkten Tücher an. Sie sollten ausgetauscht werden, sobald sie warmgeworden sind.
Neben der Anwendung der Haus- und Heilmittel ist es zudem wichtig, auf den eigenen Flüssigkeitshaushalt zu achten. Denn der Körper versucht bei Sonnenbrand die entstandene Hitze durch eine höhere Schweißbildung auszugleichen. Daher ist es wichtig, viel zu trinken. Am besten eignet sich frisches Wasser, Saftschorlen oder ungesüßter Tee.
Außerdem sollte die verbrannte Haut gut gekühlt werden. Eine Dusche mit kühlem Wasser (15 – 25°C) hilft sehr gut bei Verbrennungen. Eiskaltes Wasser ist hingegen zu vermeiden. Auch Eiswürfel oder Kühlpacks sind keine gute Idee, da dies den Heilungsprozess unnötig herauszögern und zu Gefrierbrand führen können.
Wenn zum Sonnenbrand Symptome wie Fieber, Schwindel, starke Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme, Übelkeit oder Erbrechen sowie eine allgemeine Abgeschlagenheit hinzukommen, sollte dringen ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn Kinder einen starken Sonnenbrand haben, ist es besser, zu einem Arzt zu gehen.
Zusammenfassung
Die Kraft der Frühlingssonne sollte nicht unterschätzt werden – auch sie ist stark genug, um Sonnenbrände und Allergien auszulösen. Daher hilft es, sich bereits im Frühling mit Sonnencreme und der passenden Kleidung zu schützen. Kommt es doch zum Sonnenbrand, helfen Lotionen und Hausmittel wie Quark oder Joghurt, Aloe Vera oder verschiedene Teesorten.