Lüften im Winter – diese Tipps helfen gegen Schimmel in der Wohnung
Im Winter ist es für viele Menschen eine schlichte Selbstverständlichkeit, die Fenster am besten gar nicht zu öffnen. Draußen ist es extrem kalt, drinnen schön muckelig warm. Wenn Ihnen allerdings Ihre Gesundheit wichtig ist, dann sollten Sie regelmäßig lüften. Dadurch werden nicht nur Energiekosten eingespart und das Raumklima verbessert, sondern außerdem auch einer Schimmelbildung vorgebeugt.
Durch regelmäßiges Lüften wird die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen reduziert. Gerade diese ist es, die den Schimmel insbesondere an den kalten Außenwänden begünstigt.
Feuchtigkeit adé dank regelmäßiger Stoßlüftung
Um die hohe Luftfeuchtigkeit aus dem Haus zu befördern ist es wichtig, dass Sie regelmäßig lüften. Was der Zweck einer Lüftung ist, sollte eigentlich jedem klar sein: Die alte und verbrauchte Luft soll hinausbefördert und gegen frische Luft ausgetauscht werden. Der sinnvollste Weg, um dies zu erreichen, ist das sogenannte Stoßlüften. Hierfür öffnen Sie kurzzeitig alle Fenster. Allerdings sollten Sie diese nicht etwa nur kippen, sondern Sie sollten sie vollständig öffnen. Noch größer ist der Effekt, wenn Sie zusätzlich auch die Türen öffnen, da so ein noch größerer Durchzug entstehen kann. Dadurch geht der Luftaustausch sogar noch schneller vonstatten. Aber wie lange muss man eigentlich Fenster und Türen offenlassen, um einen optimalen und vor allem ausreichenden Luftaustausch zu erreichen?
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass es umso schneller geht, je größer der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur ist. Bedenken Sie dabei unbedingt, dass Sie Ihre Heizkörper während der Stoßlüftung abdrehen. Sobald der Luftaustausch stattgefunden hat, heizt sich der Raum auf relativ schnell wieder auf.
Drehen Sie auch während der Stoßlüftung stets alle Heizkörper ab. Sobald Fenster und Türen offen sind, wird es erst mal kälter – auch die Heizkörper und somit das darin zirkulierende Wasser. Kommt dieses nun wieder an der Heizungsanlage an, so schaltet diese sich automatisch ein und heizt das Wasser auf, um die Heizkörper aufzuwärmen. Sie heizen also sprichwörtlich Ihre Umwelt mit.
Warum ist regelmäßiges Lüften so wichtig?
Regelmäßiges Stoßlüften ist deshalb so wichtig, da ein durchschnittlicher Haushalt mit vier Personen jeden Tag zwischen zehn und zwölf Litern Feuchtigkeit an ihre Umgebungsluft abgibt:
- Schlafen: 40 – 50 ml/Stunde
- Kochen: 600 – 1.500 ml/Stunde
- Wäsche trocknen: 50 – 200 ml/Stunde
- Duschen: 2.600 ml/Stunde
- Bad in der Badewanne: 700 ml/Stunde
- Hausarbeit: 120 – 200 ml/Stunde
- Pflanzen: 10 – 20 ml/Stunde
- Spielen: 30 – 120 ml/Stunde
So lang sollten Sie lüften
Die Dauer, wie lange gelüftet werden sollte, richtet sich vor allem nach der Außentemperatur und somit nach der Jahreszeit, da hier unterschiedliche ungefähre Richtwerte gelten. Aber auch das Wetter an sich spielt hierbei natürlich eine tragende Rolle. Regionale Unterschiede kann es zudem ebenfalls geben. Ist es etwa im April besonders regnerisch und kühl, dann sollte die Zeit zum Lüften entsprechend etwas kürzer ausfallen.
- Januar: etwa 5 Minuten
- Februar: etwa 5 Minuten
- März: etwa 10 Minuten
- April: etwa 15 Minuten
- Mai: etwa 20 Minuten
- Juni: etwa 25 Minuten
- Juli: etwa 25 Minuten
- August: etwa 25 Minuten
- September: etwa 15 Minuten
- Oktober: etwa 20 Minuten
- November: etwa 10 Minuten
- Dezember: etwa 5 Minuten
Fenster kippen statt Stoßlüftung? Ganz großer Fehler!
Viele Menschen gehen davon aus, dass ständig gekippte Fenster doch sicherlich besser für den Luftaustausch sein müssen als wenn man diese lediglich für einige Minuten kurz öffnet. Doch weit gefehlt, denn dies birgt zusätzliche Risiken der Schimmelbildung. Gerade in Fensternähe kühlt das Mauerwerk bei ständig gekipptem Fenster enorm aus, wodurch die Luftfeuchtigkeit an der Wand kondensiert. Das wiederum ist der ideale Nährboden für Schimmelpilze. Bei der kurzen Stoßlüftung hingegen kühlt das Mauerwerk nicht aus und Sie sorgen dadurch also gegen eine mögliche Schimmelbildung vor.
Generell sollten Sie darauf achten, dass die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen die Grenze von 60 Prozent nicht überschreitet. Ist dies der Fall, dann ist Stoßlüften angesagt.
Ein großer Irrtum ist außerdem, dass viele glauben, bei Nebel, Schnee oder Regen könne man aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht lüften, da es ja nichts bringen würde, feuchte Luft gegen andere feuchte Luft auszutauschen. Fakt ist jedoch, dass die feuchte Außenluft auf dem Weg durch das warme Haus trocknet und auf dem Weg nach draußen wiederum Feuchtigkeit mitnimmt.
Zusammenfassung
Draußen ist es eiskalt, im Haus ist es angenehm war. Selbst schuld, wenn man die Wärme durch Lüften raus lässt. Doch regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften ist sehr wichtig, um keine Schimmelpilze im Haus zu züchten.
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