Trockenbauwand stellen: So gelingt das Vorhaben!
Ein großer Raum soll geteilt werden und es braucht eine Trennwand? Dann wird im Innenausbau häufig das Trockenbauverfahren angewandt. Denn im Gegensatz zu den nassen Baustoffen sind diese schnell hochgezogen, ohne dass lange Trockenzeiten entstehen.
Die Trockenbauwand wird nicht selten auch Leichtbauwand genannt – denn neben den „leichten Materialien“ ist das Stellen ebenso nicht sehr kompliziert. Der Heimwerker kann sich leicht selbst eine Wand ins Zimmer einbauen.
Was ist eine Trockenbauwand?
Der Name ist ein wenig irreführend. Eine Trockenbauwand bedeutet nicht, dass sie vollständig ohne Wasser gebaut wird. Spachtelmasse und Kleber brauchen auch bei dieser Bauweise das Nass. Vielmehr bedeutet die Bezeichnung, dass bei einer Trockenbauwand keine langen Trocknungsphasen entstehen. Daher geht dieses Verfahren deutlich schneller als so manch anderes.
Bei einer Trockenbauwand wird eine Wand mittels einem Ständerwerk erstellt. Diese bestehen meist aus Aluminiumprofilen. Für die horizontale Montage braucht es dazu die sogenannten UW-Profile. Für die vertikale Montage die CW-Profile. In ihnen werden Dämmung und Beplankung von Platten eingearbeitet.
In den meisten Fällen werden hier Gipskarton- oder Gipsfaserplatten verwendet. Diese werden in und an die Konstruktion montiert und dann entweder verputzt, verspachtelt oder sogar tapeziert und gestrichen. Im Bad bieten sich wasserbeständige Bauplatten an – hier können zementgebundene Exemplare gute Dienste leisten.
Doch nicht nur Wände mit Türen und anderen Öffnungen könnten im Trockenbauverfahren erstellt werden. Beispielsweise die Decke, der Boden, Vorbauten und Einbauten sind mit dieser Methode ebenso möglich. Nicht dazu gehören Stuck- und Maurerarbeiten, Holzkonstruktionen oder auch das Trockenmauerwerk.
Die Trockenbauwand ist eine Alternative zum massiven Mauerwerk und wird vor allem im Innenausbau genutzt. Sie ist schneller zu realisieren und oft auch günstiger für den Geldbeutel. Der Nachteil besteht jedoch darin, dass eine Trockenbauwand kein tragendes Element ist, kann aber an bestimmten Stellen für schwere Schränke verstärkt werden.
Was sollten Sie beachten, bevor Sie mit dem Einbau von Trockenbauwänden beginnen, und welche Fehler werden häufig gemacht, wenn Sie die Arbeiten selbst durchführen?
Bevor Sie mit dem Einbau von Trockenbauwänden beginnen, sollten Sie ein paar Dinge beachten. Erstens: Trockenbauwände sind schwerer als sie aussehen. Stellen Sie also sicher, dass Sie jemanden haben, der Ihnen beim Anheben und Halten der Platten hilft. Zweitens sollten Sie die Fläche, an der Sie arbeiten werden, genau ausmessen, damit Sie nicht zu viel oder zu wenig Trockenbauwände erhalten.
Und schließlich achten Sie darauf, dass Sie die Schrauben oder Nägel nicht zu fest anziehen, wenn Sie die Trockenbauwand an den Wandständern befestigen – dies kann zu Rissen in der Trockenbauwand führen. Fehler wie diese werden oft gemacht, wenn man versucht, die Arbeit selbst zu erledigen.
Deshalb ist es am besten, wenn Sie die Arbeit den Profis überlassen. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Fachwissen sind sie in der Lage, die Arbeit schnell und effizient zu erledigen und dafür zu sorgen, dass Ihre Wände im Handumdrehen wieder wie neu aussehen.
Notwendige Werkzeuge und Materialien für eine Trockenbauwand
Eine Trockenbauwand wird gestellt – nicht wie eine gemauerte Wand hochgezogen. Diese Formulierung kommt vor allem von der Unterkonstruktion. Für diese braucht es folgende Materialien:
- Schnur zur Markierung
- UW und CW-Profile
- Schlagdübel
- Befestigungsschrauben
- Silikon
- Steckverbinder und Schrauben
- Winkelprofile
- Türsturzprofile (eventuell)
- Verstärkungsprofile (eventuell)
- Dämmstreifen (eventuell)
Für das Projekt Trockenbauwand braucht es zudem:
- Dämmmaterial
- zu verplankende Platten (Gipskarton, Gipsfaser oder Zement)
- Stromverlegungszubehör: Kabel, Steckdosen und Co
- Silikon
- Spachtelmasse (für Rigipsplatten)
- Kleber (für Zementplatten)
- Tiefengrund
- Putz, Farbe oder Tapeziermaterial
Die meist notwendigen Werkzeuge sind:
- Stift
- Zollstock
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Blechschere (zum Kürzen der Profile)
- Fugenspachtel
- eventuell Glättekelle
- Schleifpapier
- eventuell Besen
- eventuell Eimer
- eventuell Cuttermesser
Anleitung zum Stellen der Trockenbauwand
Wer eine Trockenbauwand stellen will, kann das Vorhaben in mehrere Schritte unterteilen. Möglich sind vier verschiedene Phasen:
- Planung
- Unterkonstruktion
- Platten beplanken
- Platten verputzen
1. Planung der Trockenbauwand
In der ersten Phase gilt es, das Vorhaben theoretisch zu erfassen. Hier sollten Überlegungen angestellt werden, an welche Stelle die Wand soll, ob sie Verstärkungen benötigt oder wie flexibel die Platte sein muss. Denn danach richtet sich der ungefähre Materialbedarf.
Die Plattenauswahl ist davon abhängig, wo die Wand in der Wohnung einen Raum teilen soll. In feuchten Räumen braucht es wasserabweisende Platten. Geht es darum, auch den Lärm zu mindern? Dann sind Schallschutzplatten von Relevanz.
Bei der Unterkonstruktion sollten immer mehr CW-Profile als UW-Profile eingeplant werden. Soll die Wand eine Tür bekommen? Dann muss ein Türsturzprofil geplant werden. Braucht es Stromversorgung? Dann legen sie die Stellen der Steckdosen im Vorhinein fest. Grundsätzlich ist eine maßstabsgerechte Zeichnung in der Planungsphase immer eine gute Idee. Dann können Materialien und Werkzeuge besorgt werden.
Die Vorplanung ist ausschlaggebend, welche Materialien und Werkzeuge letztendlich wirklich gebraucht werden. Wer hier alle Trockenbauelemente (Bauplatte, Kleber, Schrauben, Grundierung und Co) von einem Hersteller wählt, erleichtert sich die Verarbeitung. Denn die Komponenten sind alle perfekt aufeinander abgestimmt.
2. Bau der Unterkonstruktion
Sind alle Materialien vorhanden, kann es im zweiten Schritt an die Unterkonstruktion gehen. Deren Verlauf sollte zunächst an Fußboden und Decke markiert werden. Dazu eignet sich hervorragend eine Schnur. Danach gilt es, die Länge der Profile noch einmal genau auszumessen und dann mit der Blechschere entsprechend zuzuschneiden.
Alternativ kann hier auch eine Flex genutzt werden. Die Profile besitzen ein selbstklebendes Dichtungsband, mit dem sie fixiert werden können. Mit Dübel und Schrauben werden sie in die vorgebohrten Löcher schließlich in Boden und Decke festgeschraubt.
Beginnen Sie immer mit den UW-Profilen bei der Verankerung. Sind diese fertig, können die senkrechten CW-Profile aufgestellt und verschraubt werden. Wie weit diese Elemente auseinander stehen sollten, hängt von den Maßen der geplanten Platten ab. Ist eine Tür vorgesehen, muss in diesem Schritt auch das Türsturzprofil eingeschoben werden. Dazu braucht es erneut mehrere CW-Profile, die darüber und darunter für Stabilität sorgen.
3. Mit Platten beplanken
Steht die Unterkonstruktion – sind alle Profile fest miteinander verbaut – können die Platten nun an sie angebracht werden. Das Vorgehen in diesem Schritt ist gleich, egal welches Plattenmaterial verwendet wird. Sie werden fugenversetzt mit den Metallständern verschraubt.
Soll Strom in die neue Wand gelegt werden, sollten die Kabel in den Wandzwischenraum verlegt werden, bevor die gegenüberliegende Seite ebenfalls mit den Platten verschlossen wird. Die CW-Profile haben dazu H-förmige Öffnungen. Denken Sie an die Aussparungen für die Steckdosen. Auch Wärmestoffe sollten vor der zweiten Beplankung eingezogen werden.
4. Platten verputzen
Ist die Unterkonstruktion mit dem Platten verschraubt, muss nur noch die Oberfläche verankert und verschönert werden. Dieser Schritt ist jedoch von Material zu Material unterschiedlich. Wer sich für Zementbauplatten entschieden hat, muss diese nun verkleben. Die Oberflächenbearbeitung bei Zement ist ein weniger aufwendiger. Denn sie müssen verputzt werden, bevor Farbanstrich oder Tapete folgen kann. Dafür sind die Zementtrockenbauwände wasserunempfindlich.
Gipsbauplatten hingegen werden nicht verklebt, sondern verspachtelt. Nachdem die Spachtelmasse getrocknet ist, wird die Oberfläche mit dem Schleifpapier geglättet. Anschließend können Farbe, Tapete, Dekorputz und andere Verschönerungsmaterialien aufgetragen werden. Bei diesem Material gestaltet sich der letzte Schritt weniger aufwendig, jedoch sind diese Wände dann nicht für Bad, Keller und Co geeignet.
Die Kosten für eine Trockenbauwand
Die Kosten für Trockenbauwände können je nach Art der Trockenbauwand, der Dicke und der Größe der Platten variieren. Standard-Trockenbauwände sind in der Regel 1/2 Zoll dick und werden in 4 mal 8 Fuß großen Platten geliefert. Die Kosten für ein Blatt Standardtrockenmauerwerk liegen bei etwa 10 Euro.
Stärkere Trockenbauwände, so genannte feuerbeständige Trockenbauwände, können jedoch bis zu 50% mehr kosten. Feuerbeständige Trockenbauwände werden häufig in Geschäftsgebäuden und Wohnungen in brandgefährdeten Bereichen verwendet. Bei den Kosten für Trockenbauwände sollten Sie auch die Kosten für die Installation berücksichtigen.
Die Installationskosten hängen von der Größe des Raumes ab und davon, ob es besondere Merkmale wie Schränke oder Fenster gibt oder nicht. Insgesamt können die Kosten für Trockenbauwände zwischen 10 und 30 Euro pro Platte liegen, wobei die Installationskosten zusätzlich 1 bis 2 Euro pro Quadratfuß betragen.
Wie gehen Sie bei der Reparatur von Trockenbauschäden vor und welche Probleme können dabei auftreten?
Trockenbauschäden können von kleinen Rissen bis hin zu großen Löchern reichen, aber die gute Nachricht ist, dass sie relativ einfach zu reparieren sind. Allerdings müssen Sie bei der Reparatur ein paar Dinge beachten. Zunächst ist es wichtig, alle losen Teile der Trockenbauwand zu entfernen und den Schutt zu beseitigen. Als Nächstes tragen Sie mit einem Spachtel Fugenmasse auf die Stelle auf und achten darauf, sie gleichmäßig zu verstreichen.
Sobald die Fugenmasse getrocknet ist, schleifen Sie sie ab, bis sie glatt ist. Zum Schluss streichen Sie die Stelle, so dass sie zur umgebenden Wand passt. Die Reparatur von Trockenbauwänden mag zwar wie eine entmutigende Aufgabe erscheinen, aber wenn Sie diese einfachen Schritte befolgen, kann der Prozess reibungslos ablaufen.
Ein potenzielles Problem, das auftreten kann, sind unpassende Farben. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten Sie zu Beginn des Projekts zusätzliche Farbe kaufen und alle Dosen vor dem Streichen zusammenmischen. Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie Trockenbauschäden erfolgreich reparieren und ein nahtloses Ergebnis erzielen.
Zusammenfassung:
Die Trockenbauwand ist eine schnelle und einfache Alternative, in Wohnung und Haus aus einem großen Zimmer zwei kleinere zu machen. Diese Wand lässt sich mit einer Aluminiumkonstruktion und verschiedenen Platten leicht realisieren. Die Materialliste ist überschaubar, der Aufwand auch für Nichtprofis realisierbar. Dennoch sollte vor allem der Planung im Vorfeld viel Aufmerksamkeit gegeben werden, um Fehler zu vermeiden. Wenn Sie diese einfachen Tipps beachten, sollte bei der Installation von Trockenwänden nichts schiefgehen.
Artikelbild: © Zazamaza / Bigstock.com
Meine Frau und ich sind zur Zeit dabei unser erstes eigenes Haus zu bauen. Dieser Beitrag zum Thema Trockenbau ist dazu auf jeden Fall sehr hilfreich.