Traum vom Eigenheim: Jeder dritte Mieter kann sich ein Haus leisten

Traum vom Eigenheim: Jeder dritte Mieter kann sich ein Haus leisten

„Zu Hause ist es am schönsten“, heißt es zwar, Statistiken zeigen aber, dass ein Großteil der Bundesbürger zur Miete wohnt. Und das, obwohl aktuell das Immobilienfieber grassiert. Die Angst vor der Inflation, die das Ersparte vernichten sollte, sorgte dafür, dass die Deutschen nach jahrelanger Zurückhaltung ihr Geld wieder in Immobilien investierten. Angesichts der historisch niedrigen Zinsen sollte sich jeder Deutsche nun auf ein Angebot stürzen, glaubt man zumindest.

Analysen deutscher Wohnfünsche zufolge sieht das typische Traumhaus des Bundesbürgers folgendermaßen aus: es besitzt einen schönen Garten, ist nicht zu Weit von essenziellen Punkten wie Arbeitsplatz, Schule und Einkaufsmöglichkeiten entfernt, und kostet dazu kein Vermögen. Der Traum vom Eigenheim bedeutet für den Verbraucher, dass er sein eigener Herr ist, nicht länger Mieten zahlen muss, nicht mehr von meckernden Nachbarn belästigt wird, die von der Musik gestört sind, und vieles mehr. Diese Aussicht lockt die Deutschen wie der Honig die Insekten. Man könnte behaupten, dass diese Begeisterung bedeute, dass Häuser wie Pilze aus dem Boden wachsen, tun sie aber nicht.

Laut der Bundesbank sind Immobilien in einigen deutschen Großstädten und ihrer Umgebung etwa 20 bis 25 Prozent überwertet. Genau das bestätigt eine Meldung des Bundesverbandes: Demnach lag das Immobilienvermögen Ende 2013 bei 5,5 Billionen Euro, ein Zuwachs von zehn Prozent in nur zwei Jahren. Die steigenden Immobilienpreise in vielen Regionen macht die Deutschen insgesamt reicher – auf dem Papier zumindest. Dieser theoretische Wert realisiert sich erst, wenn sich die Bundesbürger zum Verkauf entscheiden. Das tun sie in vielen Regionen, nämlich dort, wo die Nachfrage groß ist.

Die Bundesrepublik: Das unangefochtene Mieterland

Viele Menschen träumen vom Eigenheim. Experten zufolge lohnt sich der Immobilienkauf vielerorts, insbesondere in Zeiten der niedrigen Zinsen. Laut den Daten der Europäischen Union leben von den insgesamt 40 Millionen deutschen Haushalten nur 53 Prozent in einem eigenen Haus. In den letzten Jahren hat sich dieses Verhältnis praktisch nicht verändert. Deutschland ist somit eine Mieternation. Ein starker Kontrast im Vergleich zu anderen Ländern wie Rumänien, wo mehr als 96 Prozent in einem Eigenheim leben. Dennoch ist Deutschland im europäischen Vergleich nicht am Ende der Kette. In der Schweiz zum Beispiel lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung zu Miete, genauso wie in Schweden, Dänemark und den Niederlanden.

Dass die Statistik anders aussehen könnte, glauben Experten. Ihnen zufolge hätte jeder dritte Mieter genug Geld, um ein Eigenheim zu finanzieren. Das haben Allensbach und Institute Prognos für den Verband der Sparda-Banken ausgerechnet. Lange Zeit gab es jedoch steuerliche Vorteile, die das Vermieten stark genug begünstigten, dass ein Immobilienkauf nicht lohnenswert war. Genau das ändert sich in diesem Augenblick: Im Jahr 2009 war der Hauskauf in lediglich sieben Prozent aller deutschen Landkreise wirtschaftlich lohnenswerter als das Mieten – 2013 liegt der Prozentsatz bereits bei 27. Der Hauskauf oder -bau im Osten ist besonders attraktiv – in den Häuslebauer-Ländern Bayern und Baden-Württemberg dagegen weniger.

Insgesamt ist es weiterhin überraschend, dass sich nicht mehr Deutsche für ein Eigenheim entscheiden, gilt die Immobilie doch als eine gute Absicherung gegen Inflation und generell sinnvolle Altersvorsorge. Auf der anderen Seite bedeutet das ausgewogene Verhältnis zwischen Eigentum und Mietwohnraum für einen stabilen Immobilienmarkt. Die Wohnungspreise schwanken hierzulande sehr wenig. Folglich gibt es keine Immobilienblasen, so wie es in den USA oder Spanien der Fall war.

Natürlich gibt es keine Garantie, dass die Zinsen in zehn oder zwanzig Jahren noch immer so niedrig wie heute sein werden. Das bedeutet aber nicht, dass man den Immobilienkauf oder -bau überstürzen sollte. Wer jedoch zu dem Drittel der Mieter gehört, die über ausreichende Reserven verfügen, der sollte sich durchaus überlegen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Zu diesem Zeitpunkt sind nicht nur die Zinsen niedrig, sondern auch die Angebote von Bausparkassen wie www.lbs.de sind besonders attraktiv. Hinzu kommen zahlreiche Fördermöglichkeiten durch den Staat, die Länder und Kommunen.

Artikelbild: © Robert Kneschke / Shutterstock


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