Trauermücken: Klein, aber oho
Die Blumenerde lockt die Trauermücke im Zimmer und Gewächshaus wie ein Magnet an. Sie stechen nicht wie die etwas größeren Stechmücken, sind aber mindestens genauso lästig: Die vier bis sieben Millimeter kleinen Viecher fliegen und krabbeln überall dort hin, wo es Blumenerde, Humus oder Komposterde gibt. Für Gärtner sind sie eine wahre Last. Dieser Artikel gibt praktische und hilfreiche Tipps zur Bekämpfung der kleinen Übeltäter.
Die Übeltäter im Detail
Die Mücken verdanken ihren Namen ihrer dunklen Farben. Sie richten nicht direkt Schaden an, dafür aber die Larven, die sich von Pflanzenteilen in der Erde ernähren. In der freien Natur ist das für den Boden praktisch, einer Topfpflanze kann es allerdings zum Verhängnis werden: Je mehr Larven sich in der Erde befinden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch die Wurzeln angreifen.
Trauermücken werden häufig mit Obstfliegen verwechselt. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen den beiden Insekten: Für Trauermücken sind lediglich Blumentöpfe interessant, für Obstfliegen dagegen Früchte.
Trauermücken sind nicht wählerisch und befallen jede Blumenerde, ob teuer oder billig. Sie können jede organische Substanz besiedeln, auch Kompost und Torf. Es kann deshalb durchaus vorkommen, dass Blumenerde samt Larven angeschafft wird.
Kurzes Leben, viel Nachwuchs
Das Leben einer Mücke ist nur wenige Tage kurz. In dieser Zeit sucht sie einen Partner und das Weibchen legt bis zu 200 Eier in die feuchte Pflanzenerde. Dies erfolgt häufig über die Erdoberfläche, aber auch von unten durch die Wasserablauflöcher. Nach wenigen Tagen schlüpfen bereits die ein bis zwei Millimeter großen Larven. Sie kann man nur bei genauem Hinsehen als kleine, glasige Würmchen mit schwarzem Kopf auf der Erde erkennen. In etwa fünf Wochen entwickeln sich die Larven in eine neue Mückengeneration.
Gelbtafeln sind nicht effektiv
Sogenannte Gelbtafeln, Plastiktafeln mit klebriger Beschichtung, sind in vielen Baumärkten erhältlich. Die Tafel soll man in unmittelbarer Nähe der kostbaren Pflanzen platzieren. Die Methode funktioniert zwar, jedoch ausschließlich für erwachsene und fliegende Tiere. Somit taugen die Gelbtafeln lediglich als Frühwarnsystem, nicht aber zur Bekämpfung der Larven, die die richtigen Schädlinge sind.
Bekämpfung der Mücken
- Das sparsame Gießen und Abtrocken des Humusballens ist hilfreich, da die Larven Feuchtigkeit benötigen.
- Als Vorbeugemaßnahme hilft eine etwa ein Zentimeter dicke Schicht mit weißem Vogelsand, der möglichst fein ist. So können die Mücken ihre Eier nicht mehr ablegen.
- Am effektivsten ist die Bekämpfung mit Nematoden:
- Steinernema feltiae-Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die in der Erde leben.
- Sie sind für Pflanzen, Menschen und Tiere völlig ungefährlich, greifen aber Trauermückenlarven an.
- Die 0,03 Millimeter kleinen Nützlinge suchen nach dem Schädling, dringen über Atemöffnungen und Mund in ihn ein und vergiften ihn mit tödlichen Bakterien über die Blutbahn.
- Innerhalb weniger Tage stirbt die Trauermückenlarve.
- Für eine 20 Quadratmeter Aussaatfläche reicht eine kleine Packung mit zehn Millionen SF-Nematoden.
Die Nützlinge sind in Pulverform erhältlich und ihr Einsatz ist somit kinderleicht: Hausbesitzer, Mieter und Gärtner müssen das Pulver in Wasser auflösen und die Mischung anschließend über die Erde der Pflanzen und Aussaaten gießen.
Wichtig: Vorsichtshalber alle Pflanzen im Haus gießen. Die Mücken könnten sich überall aufhalten und Eier legen.
Die ersten Trauermückenlarven sterben in den ersten zwei bis drei Tagen. Nach zehn Tagen sind 75 Prozent abgetötet.
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