Tellerhortensie (Hydrangea serrata)
Tellerhortensien gelten als sehr beliebte Sommerblüher, denn sie brauchen keine aufwendige Pflege um gut zu gedeihen. Auch ohne grünen Daumen entfaltet sich die Tellerhortensie und belohnt mit einer effektvollen Blütenbildung. Die kräftig strahlenden Blüten und das satte Grün machen die Tellerhortensie in den hiesigen Gärten des Landes so populär. Es gibt zudem eine große Vielfalt von farbenfrohen Arten der Tellerhortensie, die bekanntesten unter ihnen sind die gefüllte Tellerhortensie mit der Bezeichnung „You & Me ‚Romance“, aber auch die robuste Gattung „Bluebird“ besticht mit hellblauen Blüten. Die Tellerhortensien mit den Namen „Blaumeise“ und „Fasan“ weisen eine sehr intensive Farbgebung auf. Während die Sorte „Lanarth White“ im dezenten Weiß hervorsticht.
Herkunft
Ihre Wurzeln hat die Tellerhortensie in Asien. Erst im Jahre 1753 wurde die Gattung der Hortensie durch Carl Nilsson Linnæus bekannt gemacht. Dem Botaniker wurde das botanische Autorenkürzel „L“ zugeteilt. Der Anbau und die Zucht von Tellerhortensien begann in hiesigen Breiten im 18. Jahrhundert.
In den 60er-Jahren wurden bereits 7 Millionen Hortensien für den heimischen Gartenbau gepflanzt. Die berühmte Pflanze der 60er-Jahre erlangt nun wieder neue Attraktivität für Haus und Garten. Zumal die Vielfalt an Farbe und Form gewachsen ist. Zudem steht die Tellerhortensie wegen ihrer Anspruchslosigkeit hoch im Kurs.
Name, Synonyme und Sorten
Die Tellerhortensie gehört zu den Hortensiengewächsen, fachmännische Bezeichnung: Hydrangeaceae. Der Begriff Hortensie kommt aus dem Lateinischen, abgleitet von dem Wort Hortus, das so viel bedeutet wie Garten. Die Hortensie trägt also die Bedeutung „zum Garten gehörig.“ Diese Pflanze steht in enger Verbindung mit der bekannten Bauern- und Gartenhortensie.
Wird von Tellerhortensien gesprochen, handelt es sich in der Regel um kleine Sträucher bzw. Halbsträucher. Es wird zwischen
- immergrünen Pflanzen und
- laubabwerfenden Gattungen
unterschieden.
Bestimmte Gattungen sind bereits winterhart und heben sich durch ihre gute Haltbarkeit hervor.
Erscheinungsbild, Blütenstand und Blüte
Blätter
Die Ränder der Blätter sind gesägt.
Blüten
Hierbei handelt es sich um doldige Blütenstände, am Rand des Blütenstandes stehen meist Schaublüten. Im Inneren sind zahlreiche fruchtreiche Blüten angeordnet. Die Blühphase der Pflanze reicht von Juni bis September.
Früchte
Hierbei handelt es sich um Kapselfrüchte. Kapselfrüchte sind Streufrüchte, die sich öffnen und die Samen freisetzen.
Kauf einer Tellerhortensie
Tellerhortensien gibt es in der Regel überall zu kaufen, wo Gartenpflanzen angeboten werden. Wer eine bestimmte Gattung wünscht, wie beispielsweise „Bluebird“ oder „Lanarth White“, der sollte dafür eine fachkundige Gärtnerei aussuchen, die auf Sonderwünsche eingehen kann.
Auf die richtige Pflege der Tellerhortensie kommt es an
Die botanische Bezeichnung Hydrangea verrät bereits worauf es ankommt, denn Hydrangea bedeutet übersetzt Wassergefäß oder auch Wasser. Die Tellerhortensie liebt es, wenn sie fleißig gegossen wird. Gerade Kübelpflanzen sind besonders durstig. Wasser ist gut, dennoch sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht.
Vermehrung
Hydrangea serrata lassen sich sehr einfach selber ziehen, wenn der Gartenliebhaber weiß, wie es gemacht wird.
Ein Steckling wird von der Tellerhortensie abgeschnitten, der beste Zeitpunkt ist im Spätsommer oder Frühherbst. Er wird in ein Wassergefäß gestellt, damit er Wurzeln schlagen kann. Sind bereits kleine Wurzeln erkennbar, werden die Stecklinge in kleine Töpfe gesetzt und dürfen heranwachsen. Erst im kommenden Jahr, wird die Jungpflanze ins Freie gesetzt. Das sollte erst nach den Eisheiligen passieren, damit der eventuelle Frost dem jungen und zarten Pflänzchen nichts anhaben kann.
Wer seine Tellerhortensie erfolgreich vermehren möchte, der sollte es mit den Stecklingen versuchen. Von Ende Mai bis in den Juni sollten die Triebe von der Pflanze abgeschnitten werden.
Die Triebe knapp unter der Knospe abschneiden. Der Steckling sollte über zwei Blattpaare verfügen und eine Länge von etwa 10 bis 15 Zentimeter vorweisen.
Gießen und düngen: Die Tellerhortensie mag es, wenn sie ausgiebig gegossen wird, gesammeltes Regenwasser bekommt der Pflanze ganz besonders gut. Die große Blattfläche trägt dazu bei, dass diese Art Hortensie immer durstig ist, daher ist reichliche Feuchtigkeitszufuhr das ganze Jahr über wichtig. An heißen Sommertagen sollte die Pflanze zwei- bis dreimal gegossen werden. Denn bei trockenen und warmen Wetter muss besonders auf die Feuchtigkeit des Bodens geachtet werden.
Wer seine Tellerhortensie im Sommer mit Rindenmulch abdeckt, der muss weniger gießen. Denn Rindenmulch kann die Feuchtigkeit gut und lange speichern.
Düngen
Zweimal im Jahr sollte die Hortensie gedüngt werden. Es sollte ein Dünger dafür verwendet werden, der viel Stickstoff bietet, aber dafür wenig Phosphor. Im Handel gibt es Hortensiendünger, die speziell auf diese Pflanzenart zugeschnitten sind.
Achtung beim Düngen
Hände weg von Blaukorn-Düngern jeglicher Art, denn sie weisen einen zu hohen Anteil an Phosphor auf und sind daher für die Tellerhortensie nicht zu empfehlen. Wer eine blaue Hortensie mit zu viel Phosphor düngt, erreicht dadurch, dass sich die Pflanze rosa färbt. Die blaue Farbe weicht in ein dezentes Pink.
Dünger, die für den Rhododenron und für Azaleen gemacht sind, eignen sich auch bestens dafür, die Hortensie damit zu düngen. Hortensien in großen Kübeln und ausgepflanzte Tellerhortensien sollten im Frühling und im frühen Sommer gedüngt werden. Der Dünger sollte leicht in die Erde eingearbeitet werden, damit er sich richtig entfalten kann. Tellerhortensien im Topf sollten in der Vegetationsphase durch das Düngeverfahren ihren Aufschwung erleben. Es empfiehlt sich dafür ein Flüssigdünger, der erstmals im März und dann wieder Anfang August angewendet wird.
Ausgepflanzte Hortensien und Hortensien in großen Kübeln bekommen einen Langzeit-Dünger in fester Form im Frühjahr und nochmals im Frühsommer. Dieser Dünger sollte leicht eingearbeitet werden. Topfhortensien sollten regelmäßig in der Vegetationsphase von März bis Anfang August mit Flüssigdünger versorgt werden.
Richtig schneiden
Wenn die verwelkten Blüten der Pflanze zu sehen sind, ist jeder Gartenliebhaber verleitet, diese abzuschneiden. Dennoch hätte ein Schnitt bei der Tellerhortensie Folgen. Denn die Blütenknospen sind am vorjährigen Holz gebunden, das heißt, auf die aufkommende Blütenpracht wird im folgenden Jahr vergebens gewartet, wenn der Pflanze im Herbst oder Winter ein Schnitt bevorsteht. Die Tellerhortensie bildet bereits die Knospen für das nächste Jahr, werden diese aber abgeschnitten, wird die Pflanze mit großer Gewissheit in der nächsten Gartensaison nicht blühen.
Auch wenn die Hydrangea serrata die Blätter im Herbst abwirft, die vertrockneten Blüten sollten aber auf dem Strauch bleiben.
Die vertrockneten Blütenstände gelten im Winter als Highlight, wenn sich Schnee, Raureif und Frost daran festgesetzt haben und dem grauen Gartendasein trotzen. Zum Schneiden kann nur im späteren Frühling geraten werden, bei diesem Vorgang sollte aber unbedingt auf neue Knospen geachtet werden, daher ist der Schnitt knapp unter den neuen Knospen auszuführen. Haben die Eisheiligen noch nicht Einzug gehalten und zeigt sich das Frühjahr noch einmal frostig, müssen neue Triebe vor dem Frost geschützt werden.
Was beim Schneiden sonst noch alles berücksichtigt werden sollte
Ist der Trieb erfroren, so gehört er abgeschnitten.
Dazu folgender Tipp: Die Rinde wird mit dem Fingernagel vorsichtig angekratzt. Erscheint ein grünes Gewebe, darf davon ausgegangen werden, dass in dem Trieb noch Leben steckt und ein Schneiden ist deshalb nicht nötig.
Ein Erhaltungsschnitt jedes Jahr ist nötig, um sicher zu gehen, dass die Tellerhortensie nicht von unten her verkahlt, deshalb ist das alte Totholz in Nähe des Bodens herauszuschneiden. So kann das Licht alle Teile der Pflanze erreichen. Wird ein Auslichten einmal im Jahr verabsäumt, verkümmert der Strauch, weil er zu wenig Sonne erlangt. Es gilt dabei nur einen minimalen Formschnitt anzuwenden.
Ein radikaler Verjüngungsschnitt ist dann anzuwenden, wenn die Tellerhortensie nicht mehr gedeiht und sie sich erholen muss. Nach einem radikalen Schnitt findet sie meist Erholung und treibt in zwei bis drei Jahren wieder aus. Nach der Anwendung dieses Schnittes hat der Strauch nur mehr eine Größe von 15 bis 20 Zentimeter.
Bei einem herkömmlichen jährlichen Schnitt gilt es die nach innen gerichteten Zweige zu schneiden und die sich kreuzenden Triebe wegzuschneiden. Es gilt auch darauf zu achten, keine zu langen Äste stehen zu lassen und verwelkte Blüten vor dem neuen Schnitt zu entfernen. Für das richtige Schneiden muss auch das richtige Werkzeug verwendet werden: Nur eine scharfe Gartenschere eignet sich dafür, sie sorgt für einen kompakten Schnitt und die Zweige und Triebe werden dabei nicht unnötig gequetscht.
Überwintern
Die meisten Tellerhortensien trotzen dem Schnee und der Kälte, sie sind winterhart. Dennoch empfiehlt es sich, der Pflanze einen geeigneten Winterschutz in Form von Reisig zu bieten. So wird verhindert, dass die Triebe erfrieren und ein effektvoller Austrieb mit einer vollen Blütenpracht ist im darauffolgenden Jahr die Folge.
Treibt die Tellerhortensie bereits zeitig im Frühjahr aus, besteht die Gefahr, dass die jungen Triebe mit den Blütenansätzen einfrieren. Darum ist es unbedingt empfehlenswert, die Hortensie mit Flies abzudecken, wenn Spätfrost angesagt ist. So bleiben die Triebe und Blütenansätze ausreichend geschützt.
Tellerhortensien im Kübel überwintern
Kübelpflanzen sollten kalt, aber frostfrei überwintert werden. Das heißt, die Kübelpflanze darf ruhig an einem windgeschützten Platz im Freien gestellt werden. Die geeignete Temperatur beim Überwintern liegt bei 3 bis 5 Grad. Das übergezogene Flies schützt die Pflanze vor dem Frost. Ein kühler und frostfreier Raum eignet sich auch perfekt für das Überwintern.
Krankheiten
Krankheiten kennt die Tellerhortensie so gut wie keine. Sie ist unempfindlich gegen Krankheiten und Pflanzenschädlingen. Es kann aber durchaus vorkommen, dass sich Schildläuse, Spinnmilben oder Blattläuse über den schmucken Strauch hermachen. Vor allem sind Zimmerpflanzen von einem derartigen Schädlingsbefall betroffen. Hortensien, die im Freien wachsen werden in der Regel davon verschont. Krankheiten, die dennoch vorkommen können sind Chlorose und Mehltau.
Bei Chlorose färben sich die Blätter gelb, die Ursache liegt meist daran, dass der Boden zu basisch ist. Das heißt, die Erde hat einen zu hohen pH-Wert und sie enthält zu wenig Eisen. Diese Krankheit ist schnell wieder verschwunden, das Beimengen von saurer Erde, sprich Torf, genügt.
Hat der Mehltau die Pflanze befallen, so weisen die Blätter der Tellerhortensie einen grauen Belag auf, das Aussehen der Blätter wirkt auf dem ersten Blick mehlig. Hierbei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die meist nur durch chemische Mittel in den Griff zu bekommen ist.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Was ist eine Tellerhortensie?
Die Tellerhortensie (botanisch Hydrangea serrata) wird auch als Berghortensie bezeichnet. Sie stand viele Jahre im Schatten der beliebteren Bauernhortensie, kommt aber seit einiger Zeit bei vielen Gärtnern immer besser an. Das liegt nicht nur daran, dass es unterdessen viele robuste Zuchtsorten gibt, die nicht nur pflegeleicht sind und toll aussehen, sondern auch daran, dass sie robust genug sind, um die kalte Jahreszeit zu überstehen.
Wann und wie sollte man die Tellerhortensie schneiden?
Jedes Jahr im Frühjahr werden erfrorene und abgestorbene Triebe abgeschnitten. Darüber hinaus muss kein Rückschnitt der Pflanzen erfolgen. Kleinere Formschnitte sind nach Belieben im Frühjahr möglich.
Wie wird die Tellerhortensie überwintert?
Die meisten Sorten der Tellerhortensie sind winterhart, benötigen aber einen zusätzlichen Schutz. Dafür können die Blumen zum Beispiel mit Reisig abgedeckt werden. Ferner ist es möglich, Laub anzuhäufen. Kübelpflanzen werden am besten mit Gartenvlies geschützt.
Was gibt es bei der Pflege der Tellerhortensie zu beachten?
Tellerhortensien benötigen viel Wasser und müssen regelmäßig gegossen werden. In langen und heißen Trockenperioden kann es erforderlich sein, die Pflanze zwei- bis dreimal täglich zu wässern. Ein spezieller Hortensien-, Rhododendron- oder Azaleendünger sollte zweimal jährlich verabreicht werden, um die Nährstoffversorgung sicherzustellen.
Welcher Standort eignet sich für die Tellerhortensie?
Der Standort ist ideal für die Tellerhortensie, wenn er halbschattig bis mäßig sonnig ist. Außerdem muss der Platz möglichst windgeschützt sein.
Wann sollte man die Tellerhortensie pflanzen?
Idealerweise wird die Tellerhortensie im Frühling gepflanzt, sobald kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Dann findet der Strauch die idealen Bedingungen zum Anwurzeln vor. Es ist aber auch möglich, die Tellerhortensie im Sommer oder Frühherbst im Garten zu pflanzen. Lediglich bei großer Hitze muss auf ein ausreichendes Bewässern der Erde geachtet werden. Kleine Sorten sind ideal für die Kübelbepflanzung.
Wann blühen Tellerhortensien?
Je nach Sorte blühen Tellerhortensien von Mai bis September.
Wie groß wird eine Tellerhortensie?
Eine Tellerhortensie kann bis zu 1,50 Meter hoch werden. Wie groß ihre Wuchshöhe tatsächlich ausfällt, hängt aber von der jeweiligen Sorte ab.
Was tun, wenn die Tellerhortensie nicht blüht?
Es kommen verschiedene Ursachen in Frage, wenn die Tellerhortensie keine Blüten bildet. Meistens liegt es an einem zu dunklen Standort oder an einem Nährstoffmangel. In diesem Fall ist es ratsam, die Tellerhortensie an einen helleren Platz zu verpflanzen beziehungsweise mit einem geeigneten Dünger für eine bessere Nährstoffzufuhr zu sorgen. Da Tellerhortensien meist im zeitigen Frühjahr austreiben, können auch Spätfröste dazu führen, dass die Blüte nicht so üppig ausfällt oder verzögert wird. Im ersten Standjahr ist eine spärliche Blüte bei Tellerhortensien jedoch nicht ungewöhnlich.
Welche Erde ist für die Tellerhortensie am besten geeignet?
Tellerhortensien kommen ursprünglich aus den regenreichen Wäldern Koreas und Japans. Deswegen ist nicht nur die eigentliche Standortwahl wichtig, sondern auch die Bodenbeschaffenheit. Die Erde muss über ausreichend Nährstoffe verfügen. Sie sollte gut durchfeuchtet und nicht zu dicht sein, damit Staunässe vermieden werden kann. Der pH-Wert darf zwischen 5 und 8 liegen. Außerdem ist es kein Problem, wenn das verwendete Substrat ein wenig Kalk enthält.
Zusammenfassung
General gedeiht die Tellerhortensie an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. Besonders wichtig ist für sie, dass sie mit reichlich Wasser versorgt wird, ansonsten ist sie anspruchslos. Auch ein leicht saurer Boden bekommt dieser Pflanze sehr. Unter die Erde braucht nur Torf gemischt werden, schon fühlt sich diese Hortensienart sehr wohl. Zweimal im Jahr sollte gedüngt werden, damit sich die Blütenpracht entsprechend entfalten kann. Das Vermehren der Stecklinge gestaltet sich einfach, wichtig ist es beim späteren Umpflanzen, dass die junge Pflanze keinem Frost mehr ausgesetzt ist. Wenn es um das Schneiden der Tellerhortensie geht, dann reicht ein minimaler Formschnitt aus. Das Überwintern im Freien ist möglich, jedoch ist ein entsprechender Schutz durch Reisig angebracht. Eine Pilzerkrankung, die sich Mehltau nennt, macht dem üppigen Sommerblüher oft schwer zu schaffen.
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