Der Telefonanschluss für den Neubau
Wer in seinem Neubau einen Telefonanschluss haben möchte, muss sich rechtzeitig um die Einrichtung im und um das Haus herum kümmern. Doch manchmal wird die Organisation vom Anschluss im Neubau unterschätzt und es drohen hohe Kosten. Erfahren Sie, worauf Sie tatsächlich achten müssen, wenn Sie ein Haus oder ein Grundstück bebauen lassen.
Bauherren müssen den Anschluss im Voraus planen
Die Gesamtkosten kalkulieren, einen Zeitplan erstellen und sich um jede anfallende Kleinigkeit kümmern – der Stresspegel bei einem Neubauprojekt ist meist sehr hoch für alle Beteiligten. Das Ergebnis soll perfekt werden, aber nicht alles läuft immer nach den eigenen Vorstellungen. Wenn Sie Kosten sparen wollen und ihre Nerven schonen möchten, achten Sie beim Hausbau unbedingt auf die rechtzeitige Planung für einen Telefonanschluss im Neubau. In Deutschland ist dafür die Telekom zuständig. Dem Anbieter gehört hierzulande der größte Teil des Telefonnetzes. Aus diesem Grund sollten Sie sich mit dem Anbieter in Kontakt setzen, wenn Sie offene Fragen haben oder einen Sachverhalt zu Ihrem Neubau schon vorab klären möchten.
Die ersten Schritte für die Planung vom Telefonanschluss im Neubau
Es kann passieren, dass Sie schnell mal den Überblick verlieren, wenn es an den praktischen Teil des Antrags geht. Der Vorgang für einen Anschluss im Neubau gestaltet sich bürokratisch. Gehen Sie zu Beginn folgendermaßen vor:
- Kontaktieren Sie die Beratung für Bauherren bei der Telekom und erkundigen Sie sich über das Vorgehen und welche Dokumente für die Beantragung eines Telefonanschlusses notwendig sind.
- Sie benötigen das Formular für die Grundstückseigentümererklärung. Dieses können Sie im Netz herunterladen oder bei der Beratung von der Telekom
- Füllen Sie anschließend alle Formulare aus und fügen Sie die notwendigen Anhänge bei. Wichtig ist etwa der Lageplan vom Baugrundstück.
Wer alle Unterlagen beisammen hat, muss sich noch um seine schriftliche Erklärung für die Telekom kümmern. Wichtig ist, dass die Meldung für den Wunschtermin und der Antrag für die Verlegung am Hausanschluss tatsächlich schriftlich erfolgt, damit es hinterher nicht zu Missverständnissen zwischen den Vertragspartnern kommt. Im Anschreiben teilen sie auch genau mit, ob die Leitung unterirdisch verlegt werden muss oder oberhalb der Fläche.
Vergewissern Sie sich, dass alle Details vor dem eigentlichen Termin geklärt werden. Alternativ kann auch eine Elektrofirma damit beauftragt werden, dass der Telefonanschluss beim Neubau verlegt wird. Sollte es hinterher jedoch zu Problemen oder Schäden kommen, haftet die Telekom nicht dafür.
Die Telekom bietet auf ihrer Homepage eine Checkliste für Bauherren an. Diese kann man sich als PDF Datei direkt herunterladen.
Das sind die Kosten der Telekom für den Hausanschluss
Wer ein Grundstück bebaut, kann die ungefähren Kosten für den neuen Anschluss für Telefon, Internet und Co., im Voraus kalkulieren. Trotzdem gibt es keine pauschale Antwort auf die Frage, wie hoch die Kosten sein können. Denn jedes Bauprojekt ist individuell und die Gesamtkosten hängen von verschiedenen Faktoren ab. Die Berechnung erfolgt auf Basis von folgenden Fragen:
- Handelt es sich um ein unerschlossenes Grundstück, wo der Bauherr die Kosten für die Neuerschließung zu tragen hat?
- Muss der Anschluss unterhalb eines befestigen Grundstücks erfolgen? (Pflastersteine oder Beton)
- Wie viele einzelnen Haushalte müssen für die Installation innerhalb des Hauses berücksichtigt werden?
Ein praktisches Beispiel soll die Kostenkalkulation vereinfachen:
Der Bauherr eines Hauses möchte insgesamt 5 Haushalte mit einem Telefonanschluss ausstatten. Pro Meter würde die einmalige Kabelverlegung insgesamt bis zu 25 Euro je Meter kosten – wenn es eine unbefestigte Oberfläche gewesen wäre. Da es sich aber um feste Pflastersteine handelt, muss die Telekom pro Meter einen höheren Betrag für den Bauherren berechnen. In diesem Fall zahlt er etwa 70 Euro pro Meter. Damit jedes Haus schließlich das Telefon und Internet auch nutzen kann, erfolgt eine separate Installation in den einzelnen Wohnungen. Für diese Planung kalkulieren Bauherren etwa 350 Euro pro Haushalt. Das ergibt in diesem Beispiel 1750 Euro plus der Betrag für die Kabelverlegung, die pro Meter berechnet wird.
Wer nur sein eigenes Haus mit einem Anschluss versorgen möchte und lediglich einen Hausanschluss benötigt, sollte mit etwa 600 bis 1000 Euro Gesamtkosten rechnen. Besser ist es, wenn Sie etwas mehr Geld einplanen, damit es hinterher nicht zu bösen Überraschungen kommt.
Geeignete Alternativen zum Anschluss über die Telekom
In der Regel ist in Deutschland immer die Telekom für den neuen Telefonanschluss die erste und einzige Anlaufstelle. Trotzdem fragen sich viele Menschen heute auch, ob es nicht eine andere Option gibt, wenn man beispielsweise mit der Geschwindigkeit oder Angebot vom Internet nicht ganz zufrieden ist. Laut § 35 Abs. 1 hat jeder Haushalt das Recht auf einen Telefonanschluss, woran also die Telekom gebunden ist. Aber dieses muss nicht unbedingt wahrgenommen werden, wenn sich aus bestimmten Gründen, die individueller Natur sein können, eine Alternative ergibt. Beispiele sind:
- Satellitentechnologie
- mobile Anschlüsse mit Festnetz und Internet
Wer über eine Satellitenverbindung im Internet surfen möchte und telefonieren will, kann das schon seit einigen Jahren in Deutschland machen. Der Pluspunkt dabei ist, dass sie in allen Regionen gleich funktioniert und sich preislich kaum vom klassischen Telefonanschluss unterscheidet, unterirdisch verlegt wird. Diese Alternative lohnt sich vor allem für Gebiete, die schlecht erschlossen sind. Auf diese Weise entstehen keine zusätzlichen Kosten, wenn ein separater Telefonanschluss hergestellt werden muss.
Auch ein mobiler Anschluss kann sich für einige Gebiete lohnen, wenn in der entsprechenden Region UTSM vorhanden ist. Das ist ein Mobilfunkstandard – besser bekannt unter dem Begriff „3G“– der dritten Generation. Ist nur eine geringe Signalstärke im in einer bestimmten Region vorhanden, gibt es dafür ergänzende UTSM-Antennen. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass das Surfen im Internet und auch das Telefonieren heute problemlos möglich ist und auch hier nicht unbedingt ein Anschluss von der Telekom gelegt werden muss. Ein weiterer Vorteil: die LTE Technik. Diese ermöglicht es heute eine noch schnellere Verbindung als das gewohnte UMTS.
Wer sich für mobiles Telefonieren und Internet entscheidet, wenn tatsächlich kein Anschluss der Telekom vorhanden ist, kann insgesamt bis zu 1000 Euro sparen.
Der Nachteil der Mobiltechnologie
Wer ausschließlich mobil telefonieren möchte und keinen Vertrag abschließt, hat teilweise mit enormen Kosten zu rechnen. Heute gibt es jedoch zahlreiche Angebote, bei denen Nutzer einfach eine Flatrate buchen können. Das lohnt sich für alle, die auf einen Telefonanschluss und ihr Internet nicht verzichten möchten oder sogar darauf angewiesen sind.
Tipps für einen problemlos Ablauf beim Hausanschluss
Damit es nicht zu ernsthaften Problemen bei dem Telefonanschluss kommt, sollten Sie vor dem eigentlichen Bau darauf achten, dass das zu bebauende Grundstück eine optimale Lage hat. Wenn etwa ein Haus gebaut wird und es außerhalb der erschließbaren Gebiete liegt, kann das zu massiven Problemen führen, wenn die Telekom einen Anschluss verlegen soll. Hier lohnt sich also nur eine Alternative, zum Beispiel die Satellitentechnologie oder mobiles Surfen und Telefonieren.
Wenn Sie sich für den Telefonanschluss der Telekom entschieden haben, sollte der Termin für den Hausanschluss zur gleichen Zeit stattfinden bzw. direkt danach. Auf diese Weise sparen Sie kosten, wenn Sie Strom-und Hausanschluss gleichzeitig verlegen lassen.
Auch Bauarbeiten auf dem neu bebauten Grundstück sollten bestens geplant werden. Bei Grabungsarbeiten auf dem Grundstück kann es zu Schäden am Anschluss kommen. Das kann vermieden werden, wenn vorher mögliche „Stolpersteine“ aus dem Weg geräumt werden – eine detaillierte Koordination, bevor die Arbeiten beginnen, ist in diesem Fall Gold wert.
Zusammenfassung
Ein Telefonanschluss beim Neubau bedarf vor allem eine Sache: eine durchdachte, frühzeitige Planung. Wichtig ist, dass alle bürokratischen Schritte vor der Verlegung des Anschlusses erledigt werden. In Deutschland ist dafür die Telekom der richtige Ansprechpartner. Wer feststellt, dass der klassische Telefonanschluss nicht realisierbar ist, etwa weil das Gebiet nicht erschlossen wird, kann auf Satelliten – oder Mobiltechnologie ausweichen.
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Ein Stolperstein ist der Unterschied zwischen Einzugstermin ( geplant) und Nutzungstermin. Wir haben immer unseren Einzugstermin genannt und waren sicher keinen Fehler zu machen. Unsere Photovoltaik Anlage ist aber lange vor unserem Einzug auf dem Dach gewesen und konnte nicht in Betrieb gehen, weil der dazu gehörende Stromspeicher einen Internetanschluss braucht. Nun sind wir seit einer Woche im Haus und weder Telefon noch Internet ist in Funktion. Dabei haben wir den Vorlauf von 20 Wochen eingeplant! Also, es ist nie zu früh und Einzug und Nutzungszeitpunkt können unterschiedlich sein!