Tagesdecken – das Bett am Tage schön aussehen lassen
Schlicht gesagt ist eine Tagesdecke ist ein großer textiler Bettüberwurf, der dazu dient, das Bett über Tag abzudecken. Diese Decke schützt die eigentliche Bettwäsche vor Staub, hat einen dekorativen Charakter und wärmt in kalten Winternächten auch zusätzlich zur Bettdecke. Was Tagesdecken von anderen Decken unterscheidet, ist in erster Linie ihr Format, denn ein Bettüberwurf muss immer größer sein, als die eigentliche Bettdecke. Sinn des Bettüberwurfs ist es nämlich, das Bett vollkommen einzuhüllen und gewissermaßen „verschwinden“ zu lassen. So erhält das Bett einen harmonischen Charakter und fügt sich besser in die gesamte Atmosphäre des Raumes ein. Tagesdecken eignen sich daher auch besonders gut als Sofa-Überwurf oder für kombinierte Wohn-Schlaf-Räume, in denen das Bett tagsüber auch als Sitzgelegenheit genutzt werden soll.
Tagesdecken aus verschiedenen Materialien
Natürlich soll eine Decke immer hautsympathisch sein, wärmen und zugleich noch einen dekorativen Eindruck machen. Diese Effekte lassen sich aber mit verschiedenen Materialien erzielen, die auch alle verschiedene Vor- und Nachteile haben. Besonders preiswert und daher beliebt sind Tagesdecken aus Fleece. Das Material Fleece besteht allerdings größtenteils aus Polyester und wird unter anderem aus recycelten Kunststoffflaschen gewonnen. Wer es lieber natürlicher mag, setzt daher eher auf Baumwolltagesdecken oder solche aus echter Wolle. Baumwolle ist im Sommer kühl, im Winter wärmt sie. Sie wird oft in den unterschiedlichsten Mustern und Drucken angeboten, sodass sie als Tagesdecke vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Wer es gern klassischer und hochwertiger mag, sollte sich eine Tagesdecke aus echter Wolle gönnen. Decken aus Schafwolle, kuscheliger Merinowolle, hochwertigem Kamelhaar oder aus kostbarem Kaschmir sind unvergleichlich warm und flauschig, allerdings sollte man hier die Waschanleitung genau befolgen, um keine unschönen Überraschungen zu erleben. Decken aus Wolle können übrigens auch in den unterschiedlichsten Verarbeitungsformen erworben werden. Es gibt sie in gewebter Form, aber auch gefilzt, gestrickt oder gehäkelt.
Die Königin der Tagesdecken: die Patchworkdecke
Die Patchworkdecke ist eine ganz besondere Tagesdecke und in England und Amerika wird sie oft sogar testamentarisch innerhalb der Familie weitergegeben. Denn eine Patchworkdecke gleicht einem Kunstwerk, das viele Arbeitsstunden erfordert und auch die Materialkosten können recht hoch sein. Ursprünglich war die Patchworktechnik eine Form des Recyclings und wurde von den Kreuzfahrern aus dem Orient nach Europa importiert. Durch diese Technik wurde es möglich, fadenscheinig gewordene Kleidungsstücke in die noch tauglichen Stoffreste zu zerlegen und neu zu verwerten, denn Patchwork bedeutet so viel wie „Flickwerk“. Aus vielen kleinen Flicken wird eine große neue Decke hergestellt, oft mit einem dekorativen Muster, das sich aus vielen kleinen Mustern zusammensetzt. Zur Verstärkung der Tagesdecke wird sie mit einer Vliesschicht als mittlere Dämmschicht und einer Unterseite aus schlichtem Stoff vernäht. Damit diese drei Stoffbahnen stabil aneinander haften, wird die fertige Decke noch gesteppt, was den typischen Charakter ausmacht. Eine echte, handgefertigte Patchworkdecke hat ihren Preis, ist aber auch eine Anschaffung fürs Leben, die jedem Schlafzimmer einen unvergleichlich romantischen und nostalgischen Look verleiht.
Mit Tagesdecken das Schlafzimmer kreativ gestalten
Eine Tagesdecke hat die Eigenschaft, dem Schlafzimmer mit einem einzigen Handgriff eine völlig neue Atmosphäre zu verleihen. Da Tagesdecken in allen nur erdenklichen Stilrichtungen und Designs angeboten werden, findet sich für jedes Schlafzimmer das richtige Modell. Bettüberwürfe mit geometrischen Mustern im Retro-Look wirken stylish, Modelle mit breiten Streifen in frischen Farben bringen Leben ins Zimmer und Tagesdecken mit floralen Mustern oder klassischen Ornamenten wie Paisleymustern verbreiten Romantik und passen sich dem beliebten Landhausstil perfekt an. Einfarbige Tagesdecken dagegen sprechen durch die Wirkung des Stoffes, wie etwa matt schimmernder Seide oder durch ihre Webart, etwa mit grober Wolle, eine sehr dekorative Sprache und lassen ansonsten eher verspielt eingerichtete Zimmer harmonischer wirken. Bei einem eher sachlichen Einrichtungsstil kann eine Tagesdecke mit kreativem Muster die Atmosphäre auflockern und den Raum wohnlicher wirken lassen.
Kleine Geschichte der Tagesdecke
Schon immer haben die Menschen nach kreativen Lösungen gesucht, um sich im Schlaf warm zu halten, aber auch, um ihren Wohnraum kunstvoll zu verschönern. Was mit Fellen und Pelzen begann, setzte sich mit der ersten Textilverarbeitung fort, als die Menschen sesshaft wurden, Flachs anbauten und Schafe hielten. Trotzdem blieben Tagesdecken zu reinen Dekorationszwecken lange Zeit der Oberschicht vorbehalten. Wer heute Burgen und Schlösser besichtigt, staunt oft über die kunstvoll geschnitzten Betten mit Baldachin und Tagesdecke, allerdings war dieser Luxus im Schlafzimmer allein dem Hausherren vorbehalten. Mit der einsetzenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde die Textilverarbeitung grundlegend revolutioniert und dekorative Tagesdecken wurden auch für die breite Masse erschwinglicher. Parallel dazu brachten Auswanderer aus dem englischen Sprachraum die Patchworktechnik nach Amerika, wo sie einen Boom erlebte, der bis heute anhält.
Inzwischen werden, dem amerikanischen Vorbild folgend, auch in Europa handgefertigte Patchworkdecken in Museen und Ausstellungen gezeigt. Als in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg der Wohnraum knapp war, erlebten die Tagesdecken eine neue Renaissance, da in multifunktionalen Einraumwohnungen das Bett tagsüber mit der dekorativen Decke zum Sofa umfunktioniert wurde. Seitdem ist die Tagesdecke fester Bestandteil unserer Wohnkultur und wird es aufgrund ihrer zahlreichen guten Eigenschaften auch noch lange bleiben.
Artikelbild: © Paul Matthew Photography / Shutterstock
USA Sternenbanner
auf die Tagesdecke 200*200cm größe
mit Schwarzem Hintergrung