Strom sparen mit dem Fernseher
„Wer im Zeitalter des Fernsehens noch an Schlaflosigkeit leidet, der ist selber schuld.“ Bei diesem Zitat vom italienischen Filmkomiker Alberto Sordi muss so mancher Zuschauer schmunzeln. Doch wer in diesem Zeitalter noch Geld für den Strom des Fernsehers aus dem Fenster schmeißt, ist ebenfalls selbst der Schuldige. Denn in Zeiten moderner Techniken ist es einfach, Strom auch mit dem Fernseher zu sparen.
Das verbraucht die Glotze beim Schauen
Wer Strom sparen will, sollte erst einmal wissen, wie viel ein Fernseher an Energie benötigt. Das hängt natürlich vom Modell, der Größe und der enthaltenen Technik ab. Lange Zeit war der Röhrenfernseher der Standard in jedem Wohnzimmer. Neue Techniken wie Plasma- und LCD-Fernseher boten zwar schärfere Optik, brauchten aber zunächst deutlich mehr Energie als die klassische Röhre. Doch inzwischen haben sich die Modelle angenähert.
Im Durchschnitt verbrauchen Fernseher zwischen 40 und 150 Watt, je nach Größe und Technik. Das ergibt etwa 1 bis 5 Cent Stromverbrauch pro Stunde, etwa 20 bis 60 Euro im Jahr kostet der Fernseher. Natürlich ist nach oben keine Grenze gesetzt. Ein 82-Zoll-Gerät kann 290 Watt und 120 Euro im Jahr verbrauchen. Doch zum Vergleich zu anderen Geräten im Haus ist der Fernseher eher mit niedrigem Verbrauch angesiedelt:
- Fernseher klein: 40 Watt, auf eine Stunde 0,02 Euro Kosten
- 60-Watt-Glühbirne: 60 Watt, auf eine Stunde 0,02 Euro Kosten
- 100-Watt-Glühbirne: 100 Watt, auf eine Stunde 0,03 Euro Kosten
- Fernseher groß: 120 Watt, auf eine Stunde 0,06 Euro Kosten
- PC: 200 Watt, auf eine Stunde 0,06 Euro Kosten
Die Kosten können mit einigen Tricks weiter gesenkt werden. Gewusst wie ist hier die Devise!
Der Blick auf die Energieeffizienzklasse verrät nicht den Stromverbrauch unter realistischen Bedingungen. Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass die Hersteller niedrigere Standardwerte für einen besseren Verkauft nutzen. Daher sollte nach dem tatsächlichen Stromverbrauch gefragt werden.
Stromspartipp 1
Röhre, LCD oder Plasma? Zwar benötigt der gute alte Röhrenfernseher sehr viel Platz in kleinen Wohnzimmern, aber in Sachen Energieverbrauch schneidet er besser ab. Wer also noch einen alten Röhren-Fernseher hat, sollte sich zweimal überlegen, ihn auszutauschen. LCD-Fernseher und Plasma-Modelle waren lange im Verruf, Stromfresser zu sein. Jedoch haben sie natürlich den Vorteil, die neuen Schärfe-Qualitäten zu ermöglichen. Die Plasma-Variante hat in Sachen Energieeffizienz den LCD-Fernseher inzwischen eingeholt. Doch auch hier gibt es Unterschiede. So ist der Einsatz von Leuchtstoffröhren und LED-Technik möglich. Die sparsamste Variante, die derzeit auf dem Markt existiert sind LCD-Fernseher, die mit RGB-LEDs beleuchtet werden. Sie verbrauchen rund 20 bis 30 Prozent weniger Energie, als andere Modelle.
LEDs können mit weißen Dioden-Lämpchen und mit farbigen Dioden betrieben werden. Letztere werden RGB-LEDs genannt, da sie die Grundfarben Rot-Gelb-Blau abdecken!
Stromspartipp 2
Der Standby-Betrieb ist der Stromfresser Nummer eins beim Fernseher. Denn die Energieeffizienzklasse berücksichtigt diesen Zustand nicht. Erst im Datenblatt ist meist zu erkennen, wie viel Energie das Gerät in diesem Modus zieht. Verbraucherzentralen urteilen, dass User mit dieser Funktion das Geld zum Fenster raus schmeißen – rund 50 Euro im Jahr verursachen alle elektrische Geräte zusammen in diesem Modus. Eigentlich überflüssig, denn zwischen Standby und Ausschaltung liegt meist nur eine Handbewegung. Hier hilft ein einfacher Trick: Wenn der Fernseher an eine Steckdosenleiste mit Schalter angeschlossen ist, kann hier mit einem Knopfdruck der Fernseher aus- und angeschaltet werden.
Stromspartipp 3
Muss es immer das größte Modell sein? Wer sich einen neuen Fernseher zulegen will, sollte auch auf den Zoll-Wert achten: Je größer der Fernseher, desto mehr verbraucht dieser auch. Denn das Fernsehbild braucht eine bestimmte Helligkeit, um scharf und gut erkennbar zu sein. Je größer die Fläche, desto mehr Helligkeit wird benötigt. So kann der Verbrauch eines modernen LCD-Fernsehers mit 17 Zoll bei 40 Watt liegen, hat er jedoch 32-Zoll, dann sind es 130 Watt. Was ist wirklich notwendig und welche Größe überflüssig ist?
Stromspartipp 4
Bewusster Fernsehen: Oft läuft der Fernseher nur nebenbei, plätschert vor sich hin und wird eigentlich missachtet. Braucht es das wirklich? Wer sein Nutzungsverhalten genau kennt, kann auch die Fernseher dafür anpassen. Werden parallel zum Kochen Nachrichten und Co angeschaut? Dann könnte in der Küche ein kleiner 17 Zöller aufgestellt werden. Dieser verbraucht weniger Strom als der Großbildschirm im Wohnzimmer, der dann für das große Filmerlebnis genutzt werden könnte.
Stromspartipp 5
Auch das Einschlafen auf der Couch kann zum Stromfresser werden, denn der Fernseher merkt nicht, dass ihn keiner mehr beachtet. Hier kann der Sleeptimer helfen. Wer regelmäßig beim Fernsehen einschläft, sollte diese Ausschaltzeit nutzen. Schläft der Zuschauer wirklich ein, schaltet sich der Fernseher später automatisch ab.
Zusammenfassung
Der Fernseher ist ein fester Bestandteil in unserem Alltag. Doch oft läuft er unnötig und verursacht überflüssige Stromkosten. Wer das passende Gerät aussucht, mit Ausschaltfunktion arbeitet und auch regelmäßig die Sleeptimer-Taste nutzt, kann Strom mit dem Fernseher sparen.
Artikelbild: © Andrey_Popov / Shutterstock
Guter Beitrag über das Thema.