Streichputz außen: Die einfache Alternative für die Fassade
Im Innenausstattungsbereich ist er schon längst gang und gäbe und erleichtert vielen Heimwerkern das Leben: Streichputz. Was jedoch wenige wissen: Auch für die Außenfassade kann der einfach zu verarbeitende Putz Struktur auf die Wand bringen. Mühsames verspachteln an den Außenwänden ist damit Vergangenheit, denn mit Streichputz kann die Wand einfach mit der Malerrolle gestrichen werden. Lediglich einige Eigenschaften muss der Putz vorweisen, um für den Außenbereich geeignet zu sein.
Anforderung an Streichputz auf der Außenfassade
Die Außenfassade ist der Witterung ausgesetzt. Regen, Schnee und Sonne greifen die Wand unerbittlich an. Daher ist es logisch, dass der Putz auf der Fassade ebenso diesen Bedingungen standhalten muss. Folgende Eigenschaften muss der Streichputz vorweisen, damit er für den Außenbereich geeignet ist:
- witterungsfest
- Wasser abweisend
- Schmutz abweisend
- diffusionsoffen
- dehnfähig
- kratzfest
- stoßfest
- strapazierfähig
Ein Streichputz für außen muss daher hoch widerstandsfähig sein, witterungsfeste Eigenschaften vorweisen und auch gut auf dem Untergrund haften. Diesen Aspekten entsprechen zahlreiche Streichputze, die der Handel zu bieten hat. Zusätzlich sind sie diffusionsoffen. Das bedeutet, dass sie Wasserdampf aufnehmen und abgeben können. Weitere Eigenschaften, die erfüllt werden müssen, sind Stoß- und Kratzfestigkeit, Schlagregendichte und allgemeine Strapazierfähigkeit. Nur so kann die Außenfassade schwierigen Wetterbedingungen trotzen. Im Kleingedruckten sollte ebenso stehen, dass der Streichputz Wasser und Schmutz abweisend ist. Dieser sogenannte Nanoeffekt ist der Natur nachgeahmt: Schmutz und Wasser bleiben nicht hängen, sondern perlen an der Oberfläche ab. Das erleichtert die Reinigung, die meist durch den Regen automatisch geschieht. Streichputze, die diesen Lotuseffekt aufweisen, sind oft teurer – aber die Investition lohnt sich für den Heimwerker.
Ist die Fassade schmutzig, kann eine Reinigung auch mit einem Hochdruckreiniger erfolgen. Auch unter diesen Umständen bleibt ein guter Streichputz auf der Außenfassade haften.
Vorbereitungen und Werkzeuge
Soll Streichputz auf die Außenfassade, muss dieser zunächst erstanden werden. Der Baufachhandel hat hier mehrere Varianten auf Lager – von bereits gebrauchsfertig bis hin zu Putzen, die noch mit Wasser angerührt werden müssen. Dazu werden die entsprechenden Materialien (Eimer, Rührer) gebraucht. Bevor der Putz auf die Wand aufgetragen werden kann, muss auch der Untergrund vorbereitet werden. Zum einen ist ein fester, trockener, fettfreier und sauberer Untergrund wichtig. Daher sollte der Heimwerker zunächst mit einem Besen locker sitzenden Schmutz wegfegen. Auch Risse sollten in der Wand nicht vorkommen. Sie werden vom Streichputz nicht übertüncht und sollten mit Spachtelmasse vor dem Verputzen beseitigt werden.
In manchen Fällen ist Grundierung notwendig. Das gilt für Wandmaterialien, die besonders saugend sind. Das betrifft vor allem mineralische Materialien wie Gips oder Beton. Nicht sicher? Dann sollte mit einem Tropfen Wasser auf der Fassade geprüft werden, wie saugfähig die Wand ist: Verschwindet er, braucht es eine Grundierung. Perlt der Tropfen von der Wand ab, ist keine Vorbehandlung notwendig. Der sogenannte Tiefengrund wird mit einer Bürste, Malerrolle oder Quast aufgetragen und muss vollständig trocknen, bevor der Heimwerker den Streichputz drüber verteilen kann. Diese Materialien braucht es auch für das eigentliche Verputzen, aber auch Maurerkelle und Spritzgerät sind möglich.
Die Reinigung der Werkzeuge nach dem Verputzen ist einfach: Sie können lediglich mit Wasser von den Rückständen befreit werden.
So wird der Streichputz auf die Fassade aufgetragen
Ist die Fassade bereit für den Putz, kann der Streichputz aufgetragen werden. Sein Vorteil: Er lässt sich einfach wie eine Farbe verteilen. Mittels Pinsel oder einer Malerrolle auf die Wände gestrichen bietet er automatisch eine natürliche Struktur. Aber auch ein Auftragen mit der Edelstahlkelle oder einem Spitzgerät sind möglich. Doch das ist aufwendiger, denn hier muss jedoch danach mit einer Strukturwalze und mit der Kelle die Struktur modelliert werden. Je nach verwendetem Streichputz ist die Dauer für eine mögliche Veränderung zwischen 15 und 45 Minuten. In vielen Fällen wird bei Streichputz das nachträgliche Überstreichen mit Farbe überflüssig, denn zahlreiche Varianten können auch mit Volltonfarbe versehen werden. Dadurch werden vor allem Pastelltöne auf der Außenfassade möglich. Wer kräftigere Töne haben möchte, sollte dennoch überstreichen.
Die Trocknungszeit ist von Putz zu Putz unterschiedlich. In vielen Fällen muss jedoch mit acht bis zehn Stunden gerechnet werden, wenn die Außentemperatur über 20 Grad beträgt. Erst danach ist der Streichputz überstreichbar.
Kalk, Harz und Co: unterschiedliche Streichputzvarianten
Der Handel bietet verschiedene Streichputzvarianten an. Sie unterscheiden sich vor allem in der Art des Bindungsmittels. Kalk ist einer von ihnen. Die Streichputze auf Kalkbasis eignen sich beispielsweise für die Außenseite von Steingebäuden ebenso wie für moderne Fassaden. Gerade auf Lettern kann der Putz einfach gestrichen werden. Variante auf Lehmbasis sind nicht wischfest und daher eher ungeeignet. Die Außenwand nimmt jedoch auch Streichputze auf Kunstharzbasis an. Wichtig ist, dass in allen Fällen bei der Auswahl das Kleingedruckte gelesen wird. Die technische Informationen verraten, ob der Putz für die Außenfassade möglich ist. Wer unsicher ist, sollte im Fachhandel die Berater fragen.
Zusammenfassung
Streichputz erleichtert das Verputzen für Wände enorm. Nicht nur im Innenbereich. Auch die Außenfassade kann mit den entsprechenden Produkten nur mit der Malerbürste verputzt werden. Der Handel bietet Streichputze, die dazu passend unter anderem wetterfest, diffusionsoffen und strapazierfähig sind. Aber auch hier muss der Untergrund passend vorbereitet werden.
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