Streichputz auf Tapete auftragen: Worauf Sie achten sollten
Streichputz ist für den Innenbereich ein beliebtes Material, denn er hat viele Vorteile. Selbst unerfahrene Heimwerker können den Putz ohne Probleme an der Wand auftragen. Außerdem erhält die Wand oder Decke durch den Einsatz der Rolle eine interessante Struktur. Aber zu den wichtigsten Gründen, die für die enorme Beliebtheit des Streichputzes sorgen, gehört auch die hohe Flexibilität, die dieser Baustoff mit sich bringt: Nach dem Verputzen lassen sich die mit Streichputz bearbeiteten Wände individuell gestalten und zum Beispiel in einer beliebigen Farbe streichen. So ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für die persönliche Wandgestaltung. Doch für welche Untergründe ist Streichputz geeignet? Kann man Wände, die bereits mit Tapeten beklebt sind, mit dem Rollputz überstreichen? Im heutigen Ratgeber erhalten Sie nicht nur Antworten auf diese Fragen, sondern auch viele weitere Tipps zum Thema Streichputz.
Individuelle Renovierung leicht gemacht mit Streichputz
Ein großer Vorteil von Roll- und Streichputz besteht darin, dass dieser Baustoff so einfach zu verarbeiten ist. Daher benötigen Sie weder viel Know-How noch besonderes Geschick, um Ihre Wohnung oder Ihr Haus zu renovieren. Die meisten Heimwerker sind überzeugt, dass sich das Auftragen von Streichputz deutlich einfacher gestaltet, als etwa das Verlegen von Fliesen oder das Tapezieren von Wänden. Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die Sie beachten sollten, wenn Sie Ihre Wände oder Decken mit Streichputz versehen möchten. So müssen einige Untergründe zum Beispiel vorbehandelt werden, bevor der Putz aufgetragen wird.
Kann Streichputz direkt auf der Tapete aufgetragen werden?
Normalerweise kommen Sie sicher nicht auf die Idee, in einem Zimmer erst zu tapezieren und anschließend Streichputz aufzutragen. Wenn Sie in einem Raum jedoch bereits Tapete an der Wand haben und diese Wand nun mit Streichputz bearbeiten möchten, stellen Sie sich wahrscheinlich die Frage, ob Sie die Tapete zuvor entfernen müssen oder ob die Möglichkeit besteht, den Putz direkt auf die Tapete aufzutragen. Prinzipiell kann Streichputz für fast jeden Untergrund verwendet werden. Saugfähige Untergründe sollten allerdings mindestens einmal mit Tiefengrund gestrichen werden. Erst, wenn der Tiefengrund vollständig getrocknet ist, dürfen Sie mit dem Auftragen des Putzes beginnen. Streichputz eignet sich für jedes Zimmer Ihrer Wohnung und kann auch in Feuchträumen wie dem Bad oder der Küche eingesetzt werden.
Im Allgemeinen darf Streichputz also auch direkt auf Tapeten aufgetragen werden. Allerdings gibt es hierfür eine Einschränkung, denn nicht jede Tapete ist dafür geeignet. Um herauszufinden, ob die Tapete zuvor entfernt werden muss, bietet sich der sogenannte Blasentest an. Dafür drücken Sie für etwa 20 Sekunden mit einem feuchten Schwamm auf die Tapete. Sofern sich dadurch Blasen bilden, ist die Tapete als Untergrund für den Streichputz nicht geeignet, sodass sie entfernt werden muss. Andernfalls würde sich die Tapete früher oder später ablösen, wenn der feuchte Putz aufgetragen wird.
Auch eventuelle Klebereste müssen von der Wand runter, bevor Sie den Putz auftragen können. Nur so entsteht ein ebenmäßiger Untergrund, der für ein gleichmäßiges Ergebnis sehr wichtig ist.
Sofern die Tapete sich jedoch nicht wellt, kann der Streichputz direkt aufgetragen werden.
Streichputz auf der Tapete auftragen: So geht's
Sofern Sie sich dafür entscheiden, den Streichputz unmittelbar auf der Tapete aufzutragen, können Sie einfach so vorgehen, als wollten Sie einen Untergrund aus Beton verputzen. Im Voraus sollten Sie sich die folgenden Materialien besorgen:
- Grundierfarbe
- Streichputz
- Eventuell Abtönfarbe und Spachtelmasse
Außerdem benötigen Sie die folgenden Werkzeuge:
- Farbroller
- Pinsel
- Tapezierspachtel
Wenn Sie den Putz mit der Rolle auftragen, erhält die Wand automatisch eine interessante Struktur, die viele Menschen als sehr ansprechend empfinden. Tragen Sie den Streichputz an feinen oder schwer zugänglichen Stellen aber unbedingt mit einem Malerpinsel auf, um ein sauberes Ergebnis zu erzielen.
Feuchten Sie die Rolle etwas an, damit sie den Putz besser aufnimmt und er sich gleichmäßig an der Wand verteilen lässt.
Nach dem Verputzen können Sie mit einer Strukturrolle, Flächenpinseln oder Strukturschwämmen für zusätzliche Muster sorgen. Wenn Sie den Putz nach dem Auftragen noch weiter bearbeiten möchten, so sollten Sie damit nicht länger als 15 Minuten warten, denn der Putz trocknet meist sehr schnell. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Wand durch Farbzusätze zu tönen.
Zusammenfassung
Streichputz ist ein beliebter Baustoff, weil er es Heimwerkern ermöglicht, Wände schnell, einfach und sauber zu verputzen und gleichzeitig für eine individuelle Wandgestaltung zu sorgen. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht die Möglichkeit, den Streichputz direkt auf der Tapete aufzutragen. Um herauszufinden, ob das möglich ist, muss ein Blasentest durchgeführt werden, denn falls die Tapete beim Anfeuchten Blasen wirft, lässt sich das vollständige Entfernen der Tapete leider nicht vermeiden.
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