Sommerhitze: An diesen Stellen leidet der Garten
Nachts sinken die Temperaturen kaum unter 25 Grad und am Tag wird die 35-Grad-Marke fast täglich überschritten. Unaufhaltsam scheint die Sonne vom strahlend blauen Himmel. Eine Hitzewelle hat hiesige Gefilde fest im Griff. Die Schulkinder strömen in die Freibäder und Studenten verlegen ihr Seminar an den Springbrunnen. Doch was des einen Freud ist, kann für den anderen Leid sein. Denn der Gärtner ist nicht immer über solch eine Hitzewelle begeistert. Statt zu blühen, scheint die grüne Oase regelrecht zu verbrennen. Im heißen Sommer sind einige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Was die Hitze anrichten kann
Zahlreiche Pflanzen im Garten sind hitzeanfällig. Als Faustregel kann der Gärtner folgendes beachten: Pflanzen mit großen, weichen und dünnen Blättern leiden unter den hohen Temperaturen. Kleine, harte und ledrige Blätter sind ein Zeichen von Hitzebeständigkeit. Die Hitze kann:
- Ernte im Nutzgarten zerstören,
- Pflanzen im Ziergarten vertrocknen,
- jegliche Pflanzen verbrennen,
- Teiche austrocknen
- und vieles mehr.
Die Pflanzen des Ziergartens, die die Wärme nicht mögen, verblühen relativ schnell in diesen Tagen. Dazu gehören unter anderem die Rosen. Andere blühen jedoch regelrecht auf: Taglilien oder Eisenkraut. Im Kräutergarten mögen vor allem die aus dem mediterranen Raum stammende Gewächse diese Temperaturen und gedeihen hervorragend. Dazu zählen Thymian, Rosmarin und Basilikum. Tomaten jedoch kann die Hitze schaden. Kopf- und Pflücksalat schießen quasi bei Hitze. An warmen Tagen mit anhaltender Trockenheit versuchen diese, frühzeitig Samen auszubilden, um sich zu vermehren. Gurken können bitter werden – eine Reaktion auf den Hitzestress. Auch die Beeren im Obstgarten fallen oft kleiner aus. Manche Frucht bekommt sogar Sonnenbrand, wie beispielsweise Pflaumen, Äpfel oder Weintrauben.
Metall ist ein hervorragender Leiter von Wärme. Daher hat es so manche Rankpflanze schwer. Hier kann der Gärtner für zusätzlichen Schatten sorgen, damit sich das Material nicht durch direkte Sonneneinstrahlung weiter aufheizt.
Die richtige Wässerung bei Hitze
Das wichtigste an heißen Tagen ist das Gießen im Garten. Doch hier können ungeübte Gärtner viele Fehler machen, denn beim Wässern in Hitzeperioden gibt es richtig und falsch. Anstatt mühsam Gießkanne um Gießkanne zu schleppen, sollte der Gartenbesitzer alle zwei bis drei Tage zum Gartenschlauch greifen. Wichtig ist auch der Gießzeitpunkt. Optimal wird morgens der Garten gewässert. Denn dann ist der Boden noch kühl und kann das Wasser besser aufnehmen. Zudem sind die Temperaturen und die Sonneneinstrahlung noch nicht so hoch, dass die Flüssigkeit nicht gleich verdunstet.
Das Wasser sollte um die Wurzeln verteilt werden und nicht auf die Blätter der Pflanzen. Hier können Wassertropfen wie ein Brennglas wirken und die Pflanzen verkohlen noch mehr. Ein Lockern des Bodens kann ebenfalls zur besseren Aufnahme des Wassers führen. Große Bäume sollten ebenfalls gegossen werden, hält die Hitzewelle über drei bis vier Wochen an. Das beste Wasser in solchen Tagen ist weiches Regenwasser – es wird von den Pflanzen besser vertragen, da es kalkarm ist. Wer dauerhaft wässern will, aber sich eine Sprenkelanlage nicht leisten kann, kann diese auch selbst bauen – mittels Wasserflaschen: Kleine Löcher hinein und aufhängen!
Vor allem bei Wässerung von Rosen mit dem Gartenschlauch sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter frei von Wasser bleiben. Denn sonst besteht zusätzlich die Gefahr, dass sich Mehltau bildet – der Schönwetterpils, der bei diesen Bedingungen am liebsten gedeiht.
Weitere Maßnahmen im Ziergarten
Nicht nur Wasser hilft bei Hitze. So manche Pflanze kann auch anders geschützt und unterstützt werden. Kübelpflanzen, die es lieber schattig mögen, sollten an diesen Tagen von Wärmespeichern ferngehalten werden. Dazu zählen auch Wände. Diese Pflanzen freuen sich über schattige Plätze weg von der weiteren Wärmequelle. Der Rasen sollte an hitzigen Tagen nur am Abend gemäht werden. Das hilft den Halmen, die Schnittstellen besser zu verschließen und nicht auszutrocknen. Auch Dünger sollte erst in den Abendstunden verteilt werden. Hier ist Flüssigdünger zu empfehlen, jedoch sollte es der Gärtner aufgrund der Hitze nicht mit der Dosis übertreiben. Der Gartenteich darf nicht vergessen werden. Auch dieser leidet unter der Hitze. Pumpen sollten das Wasser in Bewegung halten, damit der Sauerstoffgehalt hoch bleibt. Das benötigen die Tiere im Teich. Gleichzeitig wird das Wasser dadurch ein wenig gekühlt.
Auch die angesiedelten Vögel leiden unter hohen Temperaturen. Der umsichtige Gärtner stellt hier Vogeltränken und Bademöglichkeiten für die Tiere auf. Das Wasser muss täglich gewechselt werden.
Schutz für Obst und Gemüse
Im Nutzgarten muss der Gärtner je nach Sorte um die Ernte fürchten. Daher sind hier Schutzmaßnahmen bei bleibender Hitze unerlässlich. Junge Gemüsepflanzen brauchen unbedingt ein Sonnensegel oder Vlies als Sonnenschutz. Direktes Abdecken ist jedoch verkehrt, denn darunter staut sich die Hitze. Die Materialien sollten genutzt werden, um Schatten herzustellen. Zudem sollte dieses Gemüse dauerhaft feucht gehalten werden. Tomaten sollte der Gärtner täglich gießen. Um den Salat am Schießen zu hindern, hilft ebenfalls üppiges Gießen direkt am Boden. Hier sollte der Gärtner jedoch Staunässe vermeiden, sonst droht Fäule.
Zusammenfassung
Hitze kann im Garten viel Schaden anrichten. Je nach Pflanzensorte sollten hier unbedingt Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Für das Gießen ist der richtige Zeitpunkt und Ort das A und O. Gemüse und Obst gilt es oft, mit Schatten zu versorgen. Aber auch den angesiedelten Tieren im Garten sollte Aufmerksamkeit gegeben werden.
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