Sockelleisten anbringen: Befestigungsmöglichkeiten und Tipps
Sehr oft werden Sockelleisten auch als Fußbodenleisten oder Fußleisten bezeichnet. Aber vollkommen egal, wie man sie nennt, sie sorgen für einen optisch schicken Abschluss und können zugleich auch die Raumwirkung positiv beeinflussen. Sockelleisten bekommt man passend zum entsprechenden Bodenbelag, der sowohl aus Laminat, Vinyl, Kork, Parkett oder aus Teppichboden bestehen kann.
Die Fußbodenleisten können entweder aus massivem Holz, MDF oder für Feuchträume aus Kunststoff bestehen. Möchte man Kabel hinter den Fußleisten verschwinden lassen, dann sollte man solche mit einer Kabelführung nutzen. Damit man lange Freude an seinen Fußleisten hat, sollte man schon zu Beginn sich einige Gedanken machen. Neben dem Aussehen ist auch die Befestigungsmethode sehr wichtig.
Möglichkeiten der Befestigung von Fußleisten inklusive der Vor- und Nachteile:
- Sockelleisten ankleben
- Sockelleisten anschrauben
- Sockelleisten annageln
- Sockelleisten mit Clips befestigen
Was sollte man vor dem Anbringen der Sockelleisten bedenken?
Viele Heimwerkermärkte geben neben der Anleitung dem Heimwerker noch wichtige Tipps für die Montage der Fußleisten mit auf den Weg. Dies kann sowohl in geschriebener Form geschehen wie auch mithilfe von einem Video, welches die einzelnen Schritte genau erklärt. Und auch Hinweise auf die Dauer der Arbeitszeit, sowie die Haltbarkeit der Leisten gibt.
Als Erstes sollte man die Wände in dem Raum vermessen, indem man die Fußleisten verlegen möchte. Wichtig ist hierbei auch immer einen Verschnitt einzuplanen. Nach dem Kauf müssen einige der Fußleisten zugeschnitten werden, damit auch Ecken optisch ansprechend wirken. Man sollte auf möglichst wenige Nahtstellen achten, denn nur so wirkt die Sockelleiste ansprechend.
Wie man eine Sockelleiste zuschneidet
Beim Schnitt müssen die Fußleisten für die Ecken jeweils im 45 Grad-Winkel geschnitten werden, sodass diese dann perfekt zusammenpassen. Vereinfachen kann man sich dies, wenn man Sockelleisten mit sogenannten Stoßverbindern nutzt, denn dann müssen die Leisten nur noch rechtwinklig zugeschnitten werden. Möchte man hingegen auf einen Stoßverbinder verzichten, dann müssen die entsprechenden Leisten auf Gehrung, also im entsprechenden Winkel zugeschnitten werden. Dazu verwendet man am besten eine Gehrungslade mit Fuchsschwanzsäge oder eine Gehrungssäge.
Die Linien zum Schneiden sollte man immer vorzeichnen. Beim Schneiden wird die Oberseite der Sockelleiste nach unten gelegt, damit diese nicht beschädigt wird.
Jeder gute Tischler wird Ihnen sagen, dass eine der wichtigsten Fähigkeiten bei der Holzbearbeitung darin besteht, zu lernen, wie man eine Sockelleiste richtig zuschneidet. Beim Schneiden einer Sockelleiste ist es wichtig, die richtigen Werkzeuge und Techniken zu verwenden. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dabei hilft, den perfekten Schnitt zu machen:
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1. Messen Sie die Länge der Sockelleiste und markiere sie diese mit einem Bleistift.
2. Legen Sie die Sockelleiste auf einen Sägebock oder eine andere stabile Unterlage.
3. Schneiden Sie mit einer Handsäge oder einer Motorsäge entlang der markierten Linie.
4. Wenn Sie eine Motorsäge verwenden, müssen Sie eine Schutzbrille tragen, um Ihre Augen vor Staub und Schmutz zu schützen.
5. Schleifen Sie die Schnittkante der Sockelleiste mit Schleifpapier ab, bis sie glatt ist.
Mit diesen einfachen Tipps ist das Schneiden einer Sockelleiste ein Kinderspiel!
Nach dem Zuschneiden geht es an das Befestigen. Dazu stehen wie bereits erwähnt verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.
Sockelleisten ankleben
Heimwerker können die Sockelleisten mit verschiedenen Klebesystemen anbringen:
- Montagekleber
- Heißluftkleber
- Kontaktkleber
- Spezielles Klebeband
Das Anbringen der Sockelleisten mit Montagekleber ist weit verbreitet. Die Anwendung ist einfach und die Sockelleiste sitzt auch wirklich fest. Werden furnierte Fußleisten oder welche mit einer Qualitätsfolie verwendet, sollte man auf lösemittelfreien Kleber zurückgreifen, damit das Silikon des Klebers im Laufe der Zeit nicht durch die Leiste wandert und das Dekor oder das Furnier anlöst. Den Montagekleber bekommt man in der Regel in Kartuschen, sodass man den Kleber mithilfe einer sogenannten Silikonspritze raupenartig auf die Sockelleiste aufträgt. Anschließend wird die Leiste nur noch an die Wand gedrückt.
Weniger bekannt ist die Verwendung von Heißluftkleber mittels einer Heißklebepistole. Diese Methode verwendet man oft in Feuchträumen, da die Sockelleisten hier besonders festkleben müssen. Gerade auf einem gefliesten Untergrund ist die Verwendung von Heißluftkleber sehr vorteilhaft, denn der Kleber hat sehr gute Klebeeigenschaften.
Bei der Verwendung von einem Kontaktkleber sollte man bedenken, dass der Kleber sowohl auf die Leiste als auch auf die Wand aufgebracht wird. Dies bedeutet höhere Kosten und letztendlich auch einen Arbeitsschritt mehr.
Eher selten wird ein spezielles Klebeband für die Anbringung der Sockelleisten verwendet. Möchte man dennoch solch ein doppelseitiges Klebeband nutzen, dann sollte man darauf achten, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.
Vor- und Nachteile
Bei den Vorteilen kann man ganz klar sagen, dass es mit den verschiedenen Klebetechniken schnell geht, die Sockelleisten an der Wand zu montieren, da man weder zusätzlich bohren noch nageln muss. Der Nachteil bei dieser Methode liegt daran, dass bei einem späteren Renovieren das Entfernen der Sockelleiste nicht ganz einfach ist und es auch zu Schäden an den Wänden oder der Tapete kommen kann.
Sockelleisten anschrauben
Das Anschrauben der Sockelleisten wird sowohl von Handwerkern wie auch von Hobbyhandwerkern als zweitliebste Variante genutzt. Hat man sich für diese Variante entschieden, dann muss man zuerst die Fußleisten vorbohren. Im nächsten Schritt erfolgt das Bohren der Löcher in die Wand, damit ein Dübel platziert werden kann. Erst dann werden die Sockelleisten angeschraubt.
Vor- und Nachteile
Die Fußleisten halten bei dieser Methode garantiert. Das Aussehen der fertig angebrachten Sockelleiste kann ein weiteres Design-Highlight darstellen. Gerade wenn man eine schwarze Sockelleiste anbringen möchte und für die Befestigung edle Messingschrauben verwendet, stellt dies ein optisches Highlight dar. Der Nachteil liegt ganz klar im höheren Montageaufwand. Bei Feinsteinzeug oder bei Naturstein der Sockelleisten müssen Heimwerker beim Bohren extrem vorsichtig sein, denn es kann schnell zu Schäden an den Leisten kommen.
Sockelleisten annageln
Als schnellste Variante zum Befestigen der Sockelleisten gilt schon seit vielen Jahren das Annageln der Leisten. Zum Annageln der Sockelleiste werden kleine Stahlstifte verwendet. Diese Methode wird heute noch sehr oft verwendet, wenn man eine Sockelleiste aus Holz auf einer verkleideten Wand befestigen möchte. Bei einem harten Untergrund raten die Experten jedoch von dieser Methode oft, denn nicht selten verbiegen oder brechen die kleinen Stahlstifte beim Nageln. Soll die Sockelleiste im Laufe der Zeit demontiert werden, ist es nicht einfach die kleinen Köpfe der Stahlstifte zu greifen, um diese aus der Wand zu ziehen.
Vor- und Nachteile
Auf der einen Seite geht es schnell, jedoch sollte man als Heimwerker auch bedenken, dass ein harter Untergrund für Probleme bei der Befestigung sorgen kann. Die Demontage ist ebenfalls mit Problemen behaftet. Unter Umständen kann eine Sockelleiste beim Demontieren brechen.
Sockelleisten mit Clips befestigen
Eine Reihe von Sockelleisten aus dem Handel können mit einem speziellen Befestigungsclip montiert werden. Auf den ersten Blick erscheint diese Methode sehr zeitaufwendig, denn es sind deutlich mehr Arbeitsschritte bis zur Vollendung notwendig. Bei genauerem Betrachten wird man aber schnell die Vorteile dieser Methode erkennen. Bei späteren Renovierungsarbeiten kann die montierte Leiste schnell entfernt und wieder angebracht werden. Dies ist gerade in Mietwohnungen von großem Vorteil, denn es kommt nicht zu unnötigen Schäden an der Wand. Viele Hersteller bieten hier komplette Systeme an, sodass die Clips an der Wand verbleiben können, und man je nach Bodenbelag eine andere Leiste aus dem gleichen System, ohne Probleme montieren, kann.
Je nach Hersteller bekommt man die Sockelleisten in den verschiedensten Farben, Breiten und Höhen. Die Clips sind entweder aus Metall oder einem hochwertigen bruchfesten Kunststoff hergestellt. Viele der Hersteller haben in ihrem Portfolio ein zusätzliches Paket mit Dübeln und passenden Schrauben zur Anbringung der Clipleisten. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes werden Löcher alle 40 – 50 cm in die Wand gebohrt. Jedes Dübelloch sollte laut Anleitung oder Video mindestens eine Tiefe von 4 cm haben, damit die montierten Sockelleisten auch wirklich halten.
Vor- und Nachteile
Es sind zwar mehr Arbeitsschritte notwendig, aber die montierten Sockelleisten lasen sich schnell und einfach ohne Schäden demontieren.
Egal ob man als Profi oder als Heimwerker nagelt oder schraubt, sollten die Schrauben oder die Stahlstifte alle 40 – 50 cm zum Einsatz kommen.
Typische Fehler bei der Montage von Sockelleisten
Auf den ersten Blick erscheint die Montage von Fußleisten ganz einfach. Dennoch kommt es immer wieder zu den typischen Fehlern:
Genagelte Sockelleiste löst sich von der Wand
Alle Nägel wurden im rechten Winkel zur Wand eingeschlagen. Experten raten hier, dass die Nägel in verschiedenen Winkeln eingeschlagen werden. Es entsteht so eine Speerwirkung zwischen den Nägeln, was dafür sorgt, dass sich die Sockelleiste nicht von der Wand löst.
Dellen bei der Montage der Sockelleiste mit Clips
Die Sockelleiste wurde beim Fixieren an den Clips mit einem Hammer eingeschlagen. Experten raten hier zur Nutzung eines sogenannten Schlagholzes, damit es nicht zu Beschädigungen der Sockelleiste kommt.
Schimmelbildung an der Sockelleiste
Hier wurde mit Sicherheit beim Verlegen des Bodens mit einer Dampfsperre gearbeitet, die bündig mit dem Boden abgeschnitten wurde. Es sammelt sich dadurch hinter der Sockelleiste Feuchtigkeit, die nicht verdunsten kann. Experten raten hier, dass die Dampfsperre mindestens 1 cm über den Bodenbelag überlappen soll und im Idealfall hinter der Sockelleiste hochgezogen wird. Des Weiteren kann man die Schimmelbildung auch verhindern, wenn man vertikal in die Sockelleisten Lüftungsschlitze fräst.
Bei einem Neubau sollte das Mauerwerk richtig ausgetrocknet sein, bevor man Sockelleisten anbringt.
Dekorfolie löst sich von der Sockelleiste
Hat man beim Anbringen Montagekleber mit Silikon verwendet, kann im Laufe der Zeit das Silikon durch die Leiste wandern und die Oberfläche ablösen. Aus diesem Grund sollte man bei Leisten mit einer Dekorfolie lösemittelfreie Kleber auf PU-Basis verwenden.
Die Wandfarbe hält nicht an der Abschlussfuge der Sockelleiste
Dies passiert immer dann, wenn der Kleber der Sockelleiste Silikon enthält, denn darauf hält keine Farbe. Für Anschlussfugen sollte man also nur Acrylkleber zum Befestigen verwenden.
Zusammenfassung
Mit Sockelleisten verleiht man einem Raum das gewisse Etwas und kann dabei zusätzlich tolle Design-Highlights setzen. Des Weiteren schützen Fußleisten den Abschluss zur Wand und verstecken dabei spielend leicht auch kleinere Risse oder Fugen. Das Anbringen der Leisten ist Grunde genommen kinderleicht, und wenn man einige Tipps beachtet, dann kommt es auch nicht zu den genannten Fehlern.
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