Sicherheit im Büro: Diese Pflichten haben Existenzgründer beim Brandschutz
Fast allen Existenzgründern dürfte bekannt sein, dass sie einige Bürokratie-Hürden überwinden müssen, bevor sie mit ihrem Startup-Unternehmen loslegen können. Besonders schwierig ist es für Arbeitgeber, die mit einem eigenen Büro und mehreren Angestellten durchstarten möchten, denn im Büro gibt es einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Grundsätzlich gilt: Sicherheit ist im Büro das A und O. Sie beginnt schon damit, dass der Arbeitsplatz ergonomisch eingerichtet wird. Aber auch der Brandschutz spielt in Büros eine wichtige Rolle. Worauf sollten Existenzgründer bei der Bürogestaltung achten, um die von Bränden ausgehende Gefahr bestmöglich zu minimieren?
Brandschutz darf in Bürogebäuden nicht unterschätzt werden
Zu den größten Gefahren im laufenden Bürobetrieb gehören Brände. Sie haben ein erhebliches Schadenspotenzial und können daher die Existenz eines jeden Unternehmers bedrohen. Obwohl diese Tatsache fast jedem Arbeitgeber bekannt ist, vernachlässigen gerade Existenzgründer den Brandschutz gerne – und setzen sich selbst, ihre Mitarbeiter und ihre finanzielle Existenz damit leichtfertig einem großen Risiko aus. Außerdem drohen Sanktionen von der Gewerbeaufsicht, wenn bestimmte Brandschutzvorschriften missachtet werden. Aus diesen Gründen ist es wichtig, sich rechtzeitig mit der Brandschutz-Thematik zu befassen.
Die Hauptursachen für Brände im Büro
Zu den am häufigsten vorkommenden Ursachen für Brände im Büro gehören defekte oder überhitzte Elektrogeräte. Das können zum Beispiel Computer oder Serverschränke sein. Aber auch die Büroelektronik kommt als Brandauslöser in Frage, denn Hitzestaus führen häufig zu Schmorbränden. Werden Stromkabel nicht fachgerecht verlegt und isoliert, heizen sie sich bei Stromfluss ebenfalls stark auf und können einen Schmorbrand verursachen, der in der Regel erst viel zu spät erkannt wird. Aber auch die menschliche Fahrlässigkeit ist nicht selten für Brände verantwortlich. Kaffeemaschinen, Kochplatten und Toaster werden in der Büroküche leichtsinnig sich selbst überlassen und vergessen, wodurch ein hohes Brandrisiko entsteht.
Risiken analysieren, Gefahren vermeiden
Um Brände wirklich effektiv verhindern zu können, muss die Arbeitsstätte hinsichtlich des individuellen Brandrisikos nach §5 Arbeitsschutzgesetz analysiert werden. Erst dann ist es möglich, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko entsprechend zu senken. In Büroräumen müssen sämtliche Elektrogeräte und Kabel regelmäßig überprüft werden, sodass defekte Bauteile schnell entdeckt und ausgetauscht werden können. Existenzgründer, die Kabel neu verlegen, sollten darauf achten, dass schneckenförmige Überlappungen vermieden werden. Bei hoher Belastung können sich solche Stellen sehr leicht entzünden. Außerdem legt die Arbeitsstättenverordnung fest, wie viele Feuerlöscher im Büro vorhanden sein müssen. Diese Feuerlöscher müssen im Abstand von zwei Jahren von einem zertifizierten Prüfbetrieb begutachtet werden. So können defekte Feuerlöscher rechtzeitig ausgetauscht werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Feuerlöscher im Ernstfall immer funktionsfähig sind.
Ersthelfer sind Pflicht
Viele Existenzgründer wissen nicht, dass sie durch die Unfallverhütungsvorschrift dazu verpflichtet sind, immer für ausreichend Ersthelfer im Büro zu sorgen. Die Anzahl der vorgeschriebenen Ersthelfer richtet sich nach der Betriebsgröße: Schon bei zwei Mitarbeitern muss zu jeder Zeit wenigstens ein Ersthelfer anwesend sein, der über eine entsprechende Ausbildung verfügt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Unternehmer selbst diese Funktion erfüllt. Wer der Ersthelfer-Pflicht nicht nachkommt, muss mit Verwarnungen und Sanktionen durch die Gewerbeaufsicht rechnen und unter Umständen ein Bußgeld zahlen.
Existenzgründer sollten auf den Ernstfall vorbereitet sein
Es ist von hoher Bedeutung, dass ein Existenzgründer auf den Ernstfall vorbereitet ist. Nur so lassen sich schwerwiegende Sach- und Personenschäden vermeiden. Für diesen Zweck gibt es viele Hilfsmittel und Gegenstände, die Brände vermeiden und für eine höhere Sicherheit im Büro sorgen. Die entsprechenden Warnschilder, Feuerlöscher, Absperrsysteme, Notleuchten und Verbandskästen können Arbeitgeber bei B2B-Versandhändlern bestellen, die sich auf die Geschäftsausstattung konzentriert haben. Für Existenzgründer ist im Zusammenhang mit dem Brandschutz insbesondere der Bereich „Brandschutzbedarf“ interessant. Dort findet man neben Rauchmeldern auch Feuerlöschdecken.
Neben den bereits genannten Vorschriften gibt es zum Thema Brandschutz noch viele weitere Regeln, die ein jeder Unternehmer kennen sollte. Sie sind in den folgenden Verordnungen und Gesetzen zu finden:
- Arbeitsschutzgesetz
- Gefahrstoffverordnung
- Arbeitsstättenverordnung
- Betriebssicherheitsverordnung
Außerdem kann es sinnvoll sein, einen Brandschutzbeauftragten zu engagieren. Für Existenzgründer spielen Brandschutzbeauftragte wahrscheinlich noch keine wichtige Rolle, aber in größeren Unternehmen ist ein solcher Spezialist auf jeden Fall von Vorteil. Er trägt dazu bei, die Sicherheit im Büro erheblich zu erhöhen. Brandschutzbeauftragte kümmern sich darum, eine Brandschutzverordnung zu erstellen, Rettungs- und Fluchtwege zu kontrollieren und sämtliche brandschutztechnischen Einrichtungen zu prüfen und zu warten.
Personalschulungen sind wichtig
Sobald Existenzgründer die Anfangsphase überstanden haben, sollten sie auch über brandschutztechnische Schulungen des Personals nachdenken. So lässt sich das Risiko dafür minimieren, dass durch ein falsches Verhalten in bestimmten Situationen Brände ausgelöst werden. Einmal im Jahr ist eine Schulung der Mitarbeiter fällig, in der erklärt wird, wie man sich im Brandfall zu verhalten hat.
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Ich bin damit einverstanden, dass Personalschulungen wichtig sind. Ich werde bald mein eigenes Unternehmen gründen und informiere mich zum Thema Brandschutz, um alles am besten planen zu können. Die Sicherheit der Mitarbeiter ist für mich die Priorität.