Schneeglöckchen – Alles zur Pflege

Schneeglöckchen – Alles zur Pflege

Das Schneeglöckchen gehört zweifellos aufgrund seiner filigranen, zarten Blätter und seiner weißen, eleganten Blütenglöckchen zu den schönsten und anmutigsten Pflanzen unserer Gärten. Es gehört zur Familie der Amaryllisgewächse, die typisch für diese aus einer Zwiebel wachsen und bereits im Januar selbst durch tiefen Schnee ihre Blütenköpfchen recken.

Weltweit gibt es neunzehn verwandte Arten, in Mitteleuropa jedoch nur eine.
Neben dem einheimischen Schneeglöckchen Galanthus nivalis, das als waldliebende Pflanze leicht sauren oder kalkhaltigen Boden bevorzugt, werden auch häufig die Großblütigen Schneeglöckchen Galanthus elwesi in den Gärten kultiviert.
Häufig werden Schneeglöckchen mit dem Märzenbecher verwechselt. Beide unterscheiden sich darin, dass das Schneeglöckchen nur über halb so lange innere und äußere Blütenblätter verfügt wie der Märzenbecher. Zudem zeigen Schneeglöckchen lediglich an den inneren Blütenblättern einen typisch grünen Fleck und nicht, wie der Märzenbecher, an allen Blütenblättern.

Schneeglöckchen gelten als schwach giftig und zählen zu den geschützten Arten. Zum Teil findet man in einigen Regionen Massenbestände, die im zeitigen Frühjahr sehr eindrucksvoll wirken. Unter anderem sind derartige Vorkommen auf der Insel Mainau sowie in Berlin im Botanischen Garten zu bewundern.

Standort und Pflanzung

Schneeglöckchen gedeihen am besten auf humusreichem und wasserdurchlässigem Boden. Sie vertragen hingegen keine schweren Böden, die zu Staunässe neigen und auch keine langen Trockenperioden, wie auf reinen Sandböden zu befürchten ist. Zudem sollten sie hell stehen, jedoch keiner direkte Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Einige Züchtungen, wie beispielsweise Galanthus rizehensis, bevorzugen außerdem geschützte Standorte, wie etwa an einer Mauer oder zwischen Steinen.

Ein Standort in der Nähe von Nadelgehölzen ist möglichst zu vermeiden, da sie zu sauren Boden nicht vertragen. Günstiger gestaltet sich daher ein Standort in der Nähe von Laubgehölzen, unter Sträuchern oder an Beeträndern.

Zwischen September und Oktober werden die Zwiebeln des Schneeglöckchens gepflanzt. Als Faustregel gilt: Die Zwiebel wird soweit in die Erde gesetzt, dass doppelt so viel Erde, wie die Zwiebel groß ist, sie bedeckt. Als Richtwert gilt zudem eine Pflanztiefe von circa zehn Zentimetern.

Schneeglöckchen wirken am attraktivsten, wenn sie in Gruppen gepflanzt werden. Dabei sollten die Zwiebeln in Abständen von sechs bis acht Zentimetern in die Erde gesetzt werden. Sehr hübsch sehen sie auch in Rasenflächen oder in der Nähe der zeitgleich blühenden Zaubernuss aus.

Pflege und Vermehrung

Schneeglöckchen benötigen wie alle anderen Zwiebelgewächse eine Ruhephase, in der sie neue Kraft für die kommende Vegetationszeit sammeln können. Deshalb sollten die Stängel und Blätter nach dem Abblühen nicht sofort entfernt werden. Zur Regeneration der Pflanze ist es wichtig, das Laub verwelken und einziehen zu lassen. Zudem bilden sich in dieser Zeit Tochter- oder Brutzwiebeln aus, die sich sehr gut zur Vermehrung eignen.

Werden also Schneeglöckchen in den Rasen gesetzt, ist die Pflanze beim ersten Mähen unbedingt auszusparen, und zwar so lange, bis das Laub vollständig verwelkt und eingezogen ist.

Die Zwiebeln der Schneeglöckchen können das gesamte Jahr über im Boden belassen werden. Es ist jedoch auch möglich, sie dem Boden nach dem Einziehen des Laubs zu entnehmen und trocken sowie dunkel im Sommer einzulagern, bevor sie im Herbst erneut eingepflanzt werden. Dies ist aber nur dann zu empfehlen, wenn die Zwiebeln einem größeren Bestand von Nagetieren ausgesetzt sind oder der Boden eventuell zu feucht werden könnte. Ansonsten kann man Schneeglöckchen auch an Ort und Stelle belassen, um über mehrere Jahre größere Bestände zu entwickeln.

Große Gruppen kann man sehr einfach direkt nach der Blüte teilen und die Teilstücke an einen anderen Ort verpflanzen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Teilpflanzen ebenso tief eingesetzt werden, wie sie vorher gestanden haben. Besser ist es außerdem, sie lieber etwas flacher einzupflanzen als zu tief, damit sie im darauffolgenden Jahr auch tatsächlich blühen.

Artikelbild: Alles zur Pflege: © Pavel Vakhrushev / Shutterstock


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