Schleifenblume (Iberis) – Pflege, Standort & Krankheiten
Die aus dem Mittelmeerraum stammende farbenprächtige Schleifenblume ist sehr häufig in Steingärten zu finden. Sie zählt zur Gattung der Polsterstauden und erreicht in der Regel eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 40 Zentimetern. Aufgrund dieser Tatsache ist sie speziell als Bodendecker sehr beliebt. Doch hin und wieder erblickt man die zarte Blume auch in Töpfen oder Kübeln auf Terrassen und Balkonen. Die Schleifenblume, die im lateinischen Iberis heißt, wird meist ein bis zwei Jahre alt.
Äußeres Erscheinungsbild
Die Schleifenblume besitzt Blüten, die etwa fünf Zentimeter groß sind und aus einer Vielzahl an kleinen einzelnen Blüten bestehen. Die meisten Sorten haben Blüten in der Farbe Rosa, Weiß oder Rot. Manchmal sind jedoch auch purpurfarbene Blüten zu finden. Aus der Blüte der Schleifenblume entstehen kleine Früchte, die an Schoten erinnern. Sollten die Pflanzen in der Lage sein, ihre Früchte uneingeschränkt zu entwickeln, entsteht oft eine extensive Selbstaussaat. Infolgedessen breiten sich die Schleifenblumen schnell im kompletten Garten aus.
Blütezeit, Blüten und Wuchshöhe
Die Schleifenblume ist so beliebt, weil sie fast den ganzen Sommer über ihre bunten Blüten zeigt. Die Farben der Blüten sind vielseitig, denn je nach Sorte blüht sie in Lavendel, Weiß, Rot, Rosa oder gar in Purpur. Auch als Schnittblume ist die Schleifenblume geeignet. Dafür sollten am besten Triebe gewählt werden, die noch nicht voll entwickelt sind. Zum Schneiden der Triebe bieten sich die frühen Morgenstunden an. Werden die Blüten in eine Vase gestellt, bleiben sie oft sehr lange frisch und sind daher als Dekoration ideal. Die Blütezeit der Schleifenblume reicht von Anfang Mai bis Ende August. Aufgrund der Vielzahl der zierlichen Blüten empfinden viele Menschen die Schleifenblume als so prächtig. Bei den weißen Sorten der Schleifenblume erinnern die Blüten auch ein Schneeflocken. Die maximale Wuchshöhe der Staude liegt bei 40 Zentimetern. Normalerweise erreicht sie jedoch lediglich eine Höhe von 30 Zentimetern. Ihr Wachstum geht besonders schnell voran, wenn der Standort sehr sonnig ist. In diesem Fall breitet sie sich auch gern flächendeckend aus.
Sorten und Bedeutung der Iberis
Etwa dreißig verschiedene Arten der Iberis sind schon heute bekannt. Die immergrünen Schleifenblumen erfreuen sich einer besonders großen Beliebtheit. In der Umgangssprache werden sie auch als Schneekissen bezeichnet. Die ledrigen Blätter behalten auch in der kalten Jahreszeit ihre grüne Farbe. In der Naturmedizin wird die Iberis sogar als Heilpflanze eingesetzt. Auch bei Hummeln und Bienen ist sie als Nährpflanze beliebt.
Der perfekte Standort
Die Schleifenblume liebt die Sonne und sollte daher einen sonnigen Standort erhalten. Es ist darauf zu achten, dass der Pflanzort nach allen Seiten hin offen ist. Da die Pflanze aus der Mittelmeerregion stammt, bevorzugt sie warme Stein- und Felsböden. Das ist auch der Grund, weshalb die Schleifenblume speziell in Steingärten gern gepflanzt wird. Doch auch eine offen angelegte Staudenrabatte oder eine sonnige Böschung bieten sich als Pflanzorte an. Je mehr Sonne die Schleifenblume am Tag abbekommt, umso üppiger wird sie blühen und gedeihen. Die immergrünen Sorten können auch einen halbschattigen Standort bekommen.
Das geeignete Pflanzsubstrat
Die Blumen haben keine hohen Anforderungen, was das Pflanzsubstrat angeht. Auch nährstoffarme und magere Böden genügen, damit die Schleifenblume gedeiht. Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich sein, da die Pflanze sonst sehr schnell wuchert. Wichtig ist, dass der Boden wasserdurchlässig und möglichst trocken ist. Der Anteil an Humus sollte möglichst gering sein.
Video
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Einpflanzen von Schleifenblumen
Auch das Einpflanzen der Gewächse ist sehr unkompliziert. Der Abstand zwischen einzelnen Pflanzen sollte bei mindestens 25 Zentimetern liegen. Die Schleifenblume kann auch als Topf- oder Kübelpflanze kultiviert werden. Ein späterer Umzug in das Freiland ist im Frühjahr und Sommer jederzeit ohne Probleme realisierbar. Man sollte lediglich darauf achten, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Die optimale Pflege der Schleifenblume
Die Pflanze bevorzugt Trockenperioden und sollte daher nicht ständig gegossen werden. Sie darf und sollte sogar eine Trockenzeit von einer bis zwei Wochen erhalten, bevor sie mäßig gegossen wird. Erfahrene Gärtner schwören jedoch auf den folgenden Tipp: Wer die Pflanze im Frühjahr oft und ausgiebig gießt, muss zwar länger auf die Blüten der Schleifenblume warten, wird allerdings mit deutlich größeren Blüten belohnt. Staunässe wird überhaupt nicht vertragen, da so schnell Fäule entsteht. Ein mineralischer Dünger während der Vegetationsphase ist empfehlenswert. Ein zweimaliges Düngen mit Flüssigdünger reicht jedoch in der Regel. Bei Bedarf kann ein wenig Kalk hinzugefügt werden. Sollten die Stängel der Schleifenblume nach der ersten Blütezeit zurückgeschnitten werden, dann ist es ebenfalls notwendig, die Pflanze zusätzlich zu düngen, insofern man denn eine zweite Blütezeit wünscht.
Schleifenblumen richtig schneiden
Damit sich die Iberis richtig entfalten und gesund wachsen kann, ist ein regelmäßiger Schnitt erforderlich. Dafür werden im Frühjahr die vertrockneten und abgestorbenen Blätter und Blüten zurückgeschnitten. Es ist wichtig, dass stets zehn Zentimeter der Pflanze stehen gelassen werden. Verholzte Schleifenblumen sollten nicht so stark beschnitten werden. Auch nach der Blütezeit im Herbst darf man schneiden. Dies führt zu einer Verjüngung der Pflanze, sodass die Schleifenblume in der kommenden Saison noch besser gedeihen kann. Der Schnitt sollte aber noch vor den ersten Frostnächten erfolgen. Wenn störende Wucherungen auftreten, muss ein Rückschnitt durchgeführt werden. Andernfalls breitet sich die Pflanze unerwünscht aus.
Die korrekte Überwinterung
Die Schleifenblume hat den Vorteil, dass sie sehr winterhart ist. Das bedeutet konkret, dass sie Temperaturen bis -15 Grad Celsius ohne Probleme übersteht. Ein zusätzlicher Winterschutz ist daher bei normalen Wintern nicht erforderlich. Nur wer in Regionen lebt, in denen sehr harte Winter üblich sind, ist es empfehlenswert, die Pflanze zusätzlich zu schützen. Geeignet ist hier Nadelholzreisig, welches so verteilt wird, dass der Blume noch genügend Platz zur Verfügung steht. Zwischen Reisig und den beginnenden Trieben sollte ebenfalls noch etwas Platz gelassen werden.
Vermehrung der Schleifenblume
Die Pflanze vermehrt sich selbst, wenn man sie nicht daran hindert. Schnell breitet sie sich daher auf allen sonnigen Plätzen des Gartens aus. Eine Neupflanzung ist entweder per Aussaat mit Samen aus dem Gartenfachhandel oder durch Stecklinge möglich. Beide Vermehrungsmethoden sind problemlos und auch von Laien durchführbar. Die Samen werden entweder im März oder im April ausgesät. Dabei sollten etwa ein Zentimeter tiefe Furchen gezogen werden, welche zueinander einen Abstand von 15 Zentimeter haben. Die einzelnen Samenkörner müssen dann in die Furchen ausgestreut werden. Anschließend sollten sie mit dem Pflanzsubstrat locker bedeckt werden.
Die ersten Keimlinge zeigen sich meist schon nach zwei oder drei Wochen und sollten auf etwa zehn Zentimeter ausgedünnt werden. Kräftige Keimlinge werden dabei bevorzugt stehen gelassen. Die Vermehrung mit Stecklingen erfolgt in den Sommermonaten, frühestens ab Mai. Die Stecklinge werden stets an der Gabelung der Pflanze abgeschnitten. Im Idealfall sollten die Stecklinge in einen Blumentopf eingesetzt werden. Dort wachsen sie in der Regel sehr schnell an, sodass sie dann in den Garten umgesetzt werden können.
Krankheiten und Schädlinge
Die Schleifenblume ist nicht nur sehr winterhart, sondern generell sehr robust und nicht besonders anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Blattläuse stellen jedoch eine Gefahr dar, speziell dann, wenn sich in der näheren Umgebung infizierte Pflanzen befinden. Dann hilft es, die Pflanze vollständig mit Wasser abzuspülen. Gegebenenfalls müssen die Läuse mit den Händen abgestreift werden. Sind nur bestimmte Stellen betroffen, können diese mit Wasser, dem ein wenig Spülmittel zugegeben wurde, und einem weichen Schwamm abgewaschen werden. Weiterhin können die Wurzeln der Pflanze von einem Pilz betroffen sein, der sich unterirdisch ausbreitet. Bei dieser Krankheit fallen die Schleifenblumen oft ohne Vorwarnung um und sterben ab. Befallene Stauden sollten sofort entfernt werden. An diesem Standort dürfen dann keine weiteren Schleifenblumen mehr eingepflanzt werden.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Wann und wie sollte man die Schleifenblume schneiden?
Damit die Schleifenblume ansehnlich wächst und gesund bleibt, muss sie regelmäßig geschnitten werden. Zunächst schneidet man nach der kalten Jahreszeit im Frühjahr alle abgestorbenen Blätter und Triebe ab. Der richtige Rückschnitt steht nach der Blütezeit an. Dann schneidet man alle Triebe der Pflanze etwa auf die Hälfte zurück. Wichtig ist, dass mindestens zehn Zentimeter der Schleifenblume stehen bleiben. Generell gilt: Je verholzter die Pflanze ist, desto weniger tief sollte man schneiden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Schleifenblume im Herbst zu schneiden, um sie zu verjüngen. Dann gedeiht sie in der nächsten Saison besser. Der Herbstschnitt sollte aber noch vor den ersten Frostnächten erfolgen.
Wann wird die Schleifenblume gepflanzt?
Die Schleifenblume sollte im Frühjahr oder Sommer gepflanzt werden. Der Abstand zwischen zwei Pflanzen muss mindestens 25 Zentimeter betragen. Es ist möglich, die Schleifenblume zunächst in einen Topf zu pflanzen und später ins Freiland umzusiedeln.
Wann blüht die Schleifenblume?
Wenn die Schleifenblume im Frühjahr ausreichend gewässert wird, verhindert man eine zu zeitige Blütephase. Stattdessen blüht die Pflanze erst im Sommer, bildet dann aber größere Blüten aus. Um eine zweite Blüteperiode anzuregen, werden die Triebe nach der ersten Blüte gekürzt. Außerdem muss die Pflanze mit ausreichend Flüssigdünger versorgt werden.
Wie lange blühen Schleifenblumen?
Die Blütezeit dauert in der Regel von Mai bis August.
Welcher Standort ist für die Schleifenblume optimal?
Wenn die Schleifenblume einen Standort erhält, an dem sie viel Sonne abbekommt und der nach allen Seiten hin möglichst offen ist, fühlt sie sich besonders wohl. Ideal sind warme Stein- und Felsböden, sodass sie perfekt für die Bepflanzung von Steingärten geeignet ist. Auch Staudenrabatten und sonnige Böschungen kommen in Frage. Im Halbschatten können Schleifenblumen ebenso kultiviert werden.
Wie wird die Schleifenblume vermehrt?
Die Schleifenblume gehört zu den selbstaussäenden Pflanzen, sodass sie sich selbst vermehrt. Sie kann aber auch aus gekauften Samen oder Stecklingen gezogen werden. Beide Varianten sind problemlos durchführbar.
Wie vermehrt man die Schleifenblume mit Samen?
Der Samen wird im März oder im April an dem gewünschten Standort ausgesät. Dafür zieht man Furchen, die etwa einen Zentimeter tief sind und zueinander einen Abstand von etwa 15 Zentimetern haben. Anschließend streut man die Samenkörner in die Furchen aus und bedeckt sie mit Pflanzsubstrat. Sobald sich Keimlinge zeigen, wird ausgedünnt, damit nur die kräftigsten Keimlinge stehen bleiben.
Welche besonderen Wirkungen hat der Schleifenblumen-Extrakt?
Der Extrakt der Schleifenblume wird eingesetzt, um Verdauungsbeschwerden zu lindern. Außerdem wirkt er entzündungshemmend und krampflösend.
Wo kann man Schleifenblumen kaufen?
Der Samen der Schleifenblumen ist in Gartengeschäften und Baumärkten erhältlich. Auch Jungpflanzen findet man hin und wieder im Angebot von Gartenfachgeschäften. Darüber hinaus bieten zahlreiche Online-Shops junge Schleifenblumen an, die nur noch gepflanzt werden müssen.
Wie pflegt man Schleifenblumen richtig?
Die Pflege gestaltet sich einfach, denn die Schleifenblume benötigt nur wenig Wasser, da sie gut mit Trockenperioden zurecht kommt.
Welche Pflanzen passen zur Schleifenblume?
Schleifenblumen wirken sehr schön, wenn sie mit Mittagsblumen oder mit der rosafarbenen Skabiose kombiniert werden.
Fazit
Besonders im eigenen Steingarten ist die Schleifenblume für viele Gärtner kaum noch wegzudenken, weil sie nicht nur wunderschön blüht, sondern auch noch sehr genügsam und pflegeleicht ist. Der sonnige Steingarten ist der perfekte Ort für diese Pflanze, der auch anhaltende Trockenperioden nichts ausmachen. Die lange Blütezeit, die vom Frühjahr bis in den Herbst hinein reicht, sorgt ebenfalls für den hohen Beliebtheitsgrad der Schleifenblume. Einzig die teilweise auswuchernde Selbstvermehrung ist so manchem Gärtner ein großer Dorn im Auge, daher sollte die Vermehrung stets überwacht und gegebenenfalls rechtzeitig unterbunden werden.
Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales)
Familie: Kreuzblütler (Brassicaceae)
Tribus: Iberideae
Gattung: Schleifenblumen
Wissenschaftlicher Name
Iberis
Artikelbild: © Dmitrijs Vasjkovs / Shutterstock
Wissenschaftliche Pflanzennamen bestehen immer aus zwei Worten, dem Gattungsnamen und dem Spezies(= Art-)namen. Es fehlt hier also der Artname.