Schimmel im Haus erkennen: Diese sechs Anzeichen deuten darauf hin!
Aspergillus, Penicillium, Cladosporium oder Stachybotrys – Schimmelpilzarten gibt es überall. In jeder sechsten deutschen Wohnung schimmelt es sichtbar, doch oft blüht er auch verborgen im Untergrund.
Wer sich dauerhaft in Innenräumen aufhält, die vom Schimmel befallen sind, kann seine Gesundheit ernsthaft gefährden. Büro, Werkstatt und Zuhause können von Schimmel befallen sein. Daher ist es wichtig, Schimmel frühzeitig zu erkennen. Vor allem dort, wo eine hohe Feuchtigkeit herrscht, ist die Schimmelgefahr groß. Die folgenden sechs Anzeichen helfen Ihnen, Schimmel im Haus zu erkennen.
1. Schwarze Flecken und Punkte an den Wänden
Das deutlichste Alarmsignal für Schimmel ist optisch. Wenn dunkle Flecken auf der Wand auftreten (meist in Zimmerecken), kann dies ein deutlicher Hinweis auf einem Schimmelbefall sein. Diese können sich sowohl auf Tapeten als auch auf Wandanstrichen, im Putz oder in hellen Fugen finden lassen. Zu Beginn bilden sich kleine braune oder schwarze Punkte, die Verfärbung kann aber auch grünlich oder bläulich sein. Im Laufe der Zeit wachsen diese Schimmelflecken, vor allem, wenn viel Feuchtigkeit herrscht.
Haben Sie solche Schimmelflecken in Ihrer Wohnung entdeckt? Dann sollten Sie unbedingt einen Experten hinzuziehen. Der Sachverständige kann mit einer genauen Ursachenforschung den Schimmelpilzbefall beurteilen, Schimmelarten identifizieren und die entsprechenden Maßnahmen einleiten.
2. Modrig-faulender Geruch in den Innenräumen
Stellen Sie in den Wohnräumen einen modrig-faulen Geruch fest, kann dieser auch auf Schimmelbildung hinweisen – vor allem, wenn trotz Stoßlüften und regelmäßigen Luftaustausch der muffige Geruch bleibt. Schimmlige Pilze verursachen durch ihre Stoffwechselprodukte diesen Geruch, der sich kaum entfernen lässt. Durch den Stoffwechsel entstehen organische Verbindungen („mvoc“ – microbial volatile organic compounds), die von menschlichen Riechzellen wahrgenommen werden können.
Sind Räume von Schimmel befallen, befinden sich die Schimmelpilzsporen auch in der Raumluft und werden durch Lüften auch von Wand zu Wand transportiert. Daher sollte immer ein Fachmann hinzugezogen werden.
3. Feuchte Stellen
Feuchtigkeit ist eines der Ursachen für Schimmelbefall, denn Schimmelpilze brauchen für ihre Ausbreitung und ihr Wachstum einen Nährboden aus Wasser. Daher sind Räume mit einer hohen Luftfeuchte besonders gefährdet – wie das Badezimmer, die Küche oder der Raum, der zum Trocknen der Wäsche genutzt wird. Hier bildet sich nicht selten viel Kondenswasser an den Wänden. Feuchte Stellen an der Wand können daher auch ein erster Hinweis auf giftigen Schimmel bedeuten.
Nicht immer ist falsches Lüften hier die Ursache. Auch fehlende oder mangelhafte Wandisolierungen, vorhergehende Wasserschäden, Bildung von Kondenswasser an Kältebrücken und Wärmebrücken (z. B. Fensterbänke) oder andere bauliche Mängel können hier der Grund sein.
4. Probleme mit der Gesundheit
Permanente gesundheitliche Probleme können ebenfalls auf eine dauerhafte Schimmelpilzbelastung in den Wohnräumen hindeuten, auch wenn keine optischen Zeichen auszumachen sind. Dazu gehören beispielsweise:
- Husten
- Atemprobleme
- Allergien und Schleimhautreizungen
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
Da sich Schimmelsporen auch in der Raumluft befinden, können sie Atemwegserkrankungen und andere Reizungen auslösen. Aber auch Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Unwohlsein oder Hautpilzerkrankungen sind möglich. Allergien sind ebenfalls eine Folge. Auch Schlafstörungen – Probleme beim Einschlafen oder permanentes Aufwachen in der Nacht – können auf Schimmelpilze im Schlafzimmer zurückzuführen sein.
Sollten Sie solche Anzeichen feststellen und keine andere Erklärung für die Symptome finden, ist dringend anzuraten, die Wohnung auf Schimmelbefall zu untersuchen. Auch ein ärztlicher Rat ist wichtig.
Nicht immer zeigen sich die ersten dunklen Schimmelflecken an offenen Stellen und verstecken sich hinter Leisten, Wandverkleidungen oder Silikonabdichtungen, aber auch hinter Möbeln oder an Außenwänden. Experten setzten beim Verdacht oft Schimmelspürhunde ein, die auch verdeckten Schimmel auffinden.
5. Silberfische
Silberfische sind ein Alarmsignal, wenn es um Schimmelpilzsporen geht. Sie mögen es dunkel, warm und feucht. Sie halten sich am liebsten dort auf, wo die Luftfeuchtigkeit mindestens 80 Prozent beträgt. Daher sind sie ein deutliches Zeichen dafür, dass die Wohnung zu feucht ist. Und dies kann unmittelbar auf Schimmel hinweisen. Wer also diese kleinen Tierchen entdeckt, sollte nicht nur gegen diese vorgehen, sondern auch zum Schimmelentferner greifen und für ein trockeneres Raumklima sorgen.
6. Sich ablösende Fußleisten und Tapeten
Lösen sich Fußleisten ab, kann das ein Warnzeichen für Schimmel unter dem Fußbodenbelag darstellen. Denn hier ist Feuchte meist nur an den Leisten zu erkennen. Dann sollte genau geschaut werden, ob hinter, an oder einige Zentimeter über den Fußbodenleisten Verfärbungen zu erkennen sind. Meist ist das Ausmaß nicht nur in den Ecken, sondern entlang der gesamten Kanten zu sehen.
Auch hinter sich ablösenden Tapeten steckt nicht selten Feuchtigkeit, die auf eine Schimmelgefahr hinweist. Nicht immer ist der Schimmelschaden dann schon sichtbar. Auch hier sollte genau darauf geachtet werden und bei Bedarf ein Experte hinzugezogen werden.
Erste Hilfe: Was tun bei Schimmelbefall?
Wer eines dieser Anzeichen feststellt, sollte handeln. Bewohner einer Mietwohnung sollten dies unbedingt ihrem Vermieter melden, denn Schimmel in der Wohnung ist ein klarer Mietmangel. Wer für die Beseitigung haftet, das hängt von den Ursachen ab. Bei falschem Lüftungsverhalten kann der Mieter unter Umständen haftbar gemacht werden, bei Mängeln in der Bausubstanz haftet der Vermieter. In manchen Fällen muss ein Gutachter hinzugezogen werden, hilfreich ist hier auch eine Checkliste über korrektes Verhalten.
Dennoch gilt generell, dass der Schimmel so schnell wie möglich beseitigt werden sollte, denn sonst können die Sporen sich ungehindert weiter verbreiten. Bei kleinem Schimmelbefall kann Alkohol (beispielsweise Brennspiritus) schnell helfen, bei größeren Schäden jedoch nicht mehr. Auch der Schimmelentferner aus dem Baumarkt kann erste Ergebnisse bringen. Dennoch sollte Ursachenforschung betrieben werden. Bei großflächigem Befall hilft oft nur eine fachgerechte Sanierung.
Wer glaubt, vom Schimmel betroffen zu sein, aber nichts sehen kann, kann mit einem einfachen Schimmeltest diesen bestätigen. Solche Schnelltests finden im Online-Handel. Der Fachmann nutzt jedoch wissenschaftliche Verfahren, MVOC-Messung und Schimmelpilzspürhunde, um einen Befall aufzuspüren.
Zusammenfassung
Mit einer Belastung durch Schimmelpilze ist nicht zu spaßen. Gesundheitliche Auswirkungen können die Folge von Schimmelbefall sein – aber auch gleichzeitig ein Hinweis für unentdeckten Schimmel in den Räumen. Ebenso zeigt sich Schimmel mit dunklen Flecken, ein modrig-fauler Geruch ist charakteristisch, aber auch ablösende Fußleisten und Tapeten können Alarmzeichen sein.
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