Schieferfliesen verlegen: So einfach geht es
Die eigenen vier Wände kann man mit Schieferfliesen nachhaltig und stylish aufwerten! Naturmaterialien liegen im Trend: Naturstein spielt hier ganz vorne mit. Gerade Schieferfliesen in Anthrazit bietet eine dezente Grundlage für facettenreiche Einrichtungsstile und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Wie Sie Schiefer indoor einfach und gut selbst verlegen können, zeigen wir Ihnen hier.
5 praktische Tipps zur optimalen Vorbereitung und Verlegung
Damit Sie gut gerüstet mit der Verlegung loslegen können, hier 5 praktische Tipps für die Vorbereitung und das Verlegen.
1. Fliesenmenge richtig berechnen
Reserven sind gut. Gerade, wenn mal Fliesen entsprechend zugeschnitten werden müssen, oder etwas bei der Verlegung oder im Laufe der Zeit zu Bruch gehen sollte. Darum empfehlen wir, 10 % als Verschnittmenge zusätzlich zu bestellen, um flexibel zu bleiben und Schieferfliesen bei Bedarf einfach austauschen zu können
2. Passendes Verlegezubehör bereitlegen
Damit beim Verlegen alles reibungslos abläuft, sollten Sie Werkzeug und Verlegezubehör (z.B. Grundiermittel, aber auch Fliesen und Gummihammer) bereitlegen. Das Arbeiten wird so wesentlich entspannter.
3. Mitentscheidend: das Verlegeformat
Sicher auch eine Frage des persönlichen Geschmacks: das Verlegeformat. Typisch für den mediterranen Stil ist z.B. das beliebte Verlegemuster Römischer Verband mit unterschiedlich großen Formaten, die zusammen ein raffiniertes geometrisches Muster ergeben. Für quadratische Fliesen eignet sich eine Verlegung in der Kreuzfuge. Gerade Schieferfliesen in großen Formaten kommen bei diesem Verlegemuster besonders gut zur Geltung. Bei kleineren Formaten bietet sich z.B. eine Verlegung in einem Halb-oder Drittelverband an, um mehr Ruhe und Harmonie auf den Boden zu bringen.
4. Grundieren und Schieferfliesen im Dünnbett verlegen
Schieferfliesen verlegt man am besten im sog. Dünnbettverfahren. Zuvor wird der Boden grundiert, um die Haftung des Natursteinklebers zum Untergrund zu verbessern. Das Mittel wird mit einer Walze aufgetragen. Ist das Mittel getrocknet, wird der Kleber ca. 5 mm dick aufgebracht. Vor allem kleinere und mittlere Schieferfliesen werden in diesem Format verlegt. Bei Großformaten greift man auf das Mittelbettverfahren mit einer Kleberdicke von bis zu 20 mm zurück.
5. Sauber und exakt arbeiten
Wer schon während der Verlegung sorgfältig und sauber arbeitet, muss sich später nicht über Schäden wie hartnäckigen Bauschmutz oder unschöne Kratzer ärgern. Deswegen: Zeit lassen! Spätere Mängel oder Probleme entstehen hauptsächlich durch unsachgemäße Verlegung. Also: Zum Naturstein passende Verlegprodukte kaufen und fachdienliche Hinweise beachten. Wer der Schritt-für-Schritt-Anleitung folgt und akkurat arbeitet, kann typische Verlegefehler leicht vermeiden.
7 ärgerliche Fehler, die Sie ganz einfach vermeiden können
Goodbye, Verlegefehler! Mit unseren Tipps sind Sie gut gegen die häufigsten Fehlerquellen gewappnet.
1. Der Estrich ist nicht „verlegereif“
Schauen Sie nochmal genau hin, bevor Sie mit dem Verlegen beginnen: Ist der Estrich eben, trocken und frei von Rissen? Perfekt! Sie können den Boden grundieren.
2. Verfärbungen der Fliesen
Verlegen Sie Schieferfliesen nicht auf einem unvorbereiteten Untergrund! Warum? Farbreste, Lacke, Öle und rostige Stellen können sich mit Feuchtigkeit verbinden und so im ungünstigsten Falle in die Steinstruktur gelangen und auf der Oberfläche für sichtbare „Ausblühungen“ sorgen. Auch Klebereste zeitnah abwischen, um sich mögliche Mehrarbeit später zu ersparen.
3. Schräges Fugenbild
Ein ebenmäßiges Fugenbild ist ein MUST. Verwenden Sie Fugenkreuze als Abstandshalter für gleich große Abstände zwischen den Schieferfliesen.
4. Verformte Fliesen
Augen auf bei der Kleberwahl! Trocknet der mit Wasser angerührte Fliesenkleber bei der Verlegung zu schnell, bleibt mehr Wasser auf der Fliese zurück. Bei längerem Kontakt kann es in den Naturstein aufgenommen werden und so zu Verformungen führen. Mit der Wahl des passenden Klebers kann Ihnen das jedoch nicht passieren.
5. Vorsicht Stolperfallen
Natürlich ist ein ebener Untergrund zentral, damit die Fliesen gleichmäßig aufliegen. Damit das auch so bleibt, sollten sie beim Verlegen selbst immer wieder zur Wasserwaage greifen und nachprüfen, ob die Fliesenreihen gerade sind. Es gibt Höhenunterschiede? Entweder Fliese tiefer in den Kleber eindrücken, oder mehr Kleber unter der Fliese auftragen und das Problem ist gelöst.
6. Hartnäckiger Zementschleier
Fliesenkleberreste und der typische Staub, der bei der Verlegung entsteht, lassen sich nach der Verlegung schwerer entfernen. Machen Sie es sich leicht: Arbeiten Sie schon während der Verlegung sorgfältig, das spart Zeit und Mühe bei der Reinigung.
7. Eingetrockneter Kleber
Viele hilft viel? Nicht immer! Damit Sie nicht unnötig viel Kleber anrühren: Starten Sie mit einer kleinen Menge Fliesenkleber und passen Sie diesen nach und nach Ihrer Verlegegeschwindigkeit an.
Der letzte Schliff: Verfugen und Imprägnieren
Wenn der Fliesenkleber ausreichend getrocknet ist, geht’s in die letzte Runde: Verfugen und Imprägnieren.
Zusatzschutz durch Imprägnierung
Eine Imprägnierung schützt den Boden zusätzlich vor möglichen Alltagsflecken: Flüssigkeiten perlen dank des Nano-Effekts an der Oberfläche ab und lassen sich leicht abwischen.
Tipps zum Verfugen
- Kleine Fuge, große Wirkung: Allein mit der Farbwahl des Fugenmörtels können Akzente gesetzt werden. Eher dezent, der Fliesenfarbe ähnlich, oder doch lieber ein Kontrast, mit einer cleanen, weißen Fuge? Sie entscheiden!
- Den Fugenmörtel am besten diagonal auftragen, um ein gleichmäßiges Fugenbild zu erzielen.
- Endreinigung: Angetrockneten Mörtel und Verlegereste auf den Fliesen mit klarem Wasser komplett säubern. Fertig.
Wischen Sie diagonal über die Fugen, um die Fugenmasse nicht wieder aufzuweichen und auszuwaschen.
Viel Spaß beim individuellen Gestalten mit schicken Schieferfliesen!