Salpeter entfernen: So gelingt es!
Bei weißer und gelblicher Verfärbung von Außenwand oder Innenwand sollten Hausbesitzer aufmerksam werden. Hinter diesen Flecken kann Salpeter stecken. Diese Salzausblühung ist zwar nicht gesundheitsschädlich, kann aber dem Mauerwerk auf Dauer schaden. Daher sollten die Ausblühungen unbedingt beseitigt und auch den Ursachen auf den Grund gegangen werden. Wie Sie Salpeter von ihren Wänden kriegen, erklären die folgenden Zeilen.
Salpeterausblühungen: Das steckt hinter diesem Befall der Wände
Salpeter ist ein Fachbegriff und bezeichnet Salzausblühungen, die dem Mauerwerk und Baumaterialien langfristig schaden und den Putz abplatzen lassen können. Salpeter ist umgangssprachlich die Bezeichnung für Nitrate, Chloride und Sulfate.
Erkennbar sind Salpetersalze an einem weißlich-gelblichen (bis hin zum bräunlichen) Belag, der eine watteähnliche Konsistenz hat. Salpeter ist eine Folge von Feuchtigkeit in den Wänden. Denn Wasser löst Chloride, Sulfide oder Nitrat aus Mörtel, Ziegel, Klinker und anderer Bausubstanz. Als Salzlösung können sie aus dem Inneren nach außen treten, auf der Wandoberfläche trocknen und zu Salzkristallen flocken.
Salpeterausblühungen finden sich häufig an Kellerwänden, aber auch im Sockelbereich von Häusern an stark befahrenen Straßen treten oft Chloride auf. Sulfate können durch sauren Regen in die Außenwände gelangen, Nitrate durch tierische Harnstoffe. Letztere finden sich oft in der Nähe von Landwirtschaftsbetrieben.
Salpeter wird oft mit Schimmelpilzen verwechselt. Im Gegensatz zu Schimmel sind die Ausblühungen von Salpeter jedoch nicht gesundheitsschädlich. Die Salze lassen sich leicht mit einer Kratzprobe mittels Spachtel oder Schraubenzieher identifizieren. Auch eine Taschenlampe hilft, die kristalline Struktur der Salzausblühungen zu erkennen und sie von Schimmelbefall abzugrenzen.
Salpeterausblühungen im Mauerwerk: So gelingt die Entfernung!
Salpeter ist nicht nur eine Folge von Feuchtigkeitsschäden, er ist auch eine hygroskopische Substanz. Das bedeutet, dass Salpeter auch Wasser anzieht und es speichert. Dadurch wird eine Mauer noch feuchter und weitere Schäden können entstehen.
Daher ist es wichtig, sowohl in einem ersten Schritt die Salzausblühungen zu entfernen, aber auch in einem zweiten Schritt die Ursachen für Salpeter zu beseitigen. Um die Salzbildung loszuwerden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Egal welchen Weg Sie wählen, Sie sollten folgende Materialien zusätzlich immer nutzen:
- Handschuhe
- Staubschutzmaske
- festes Schuhwerk
- eventuell Schutzkleidung
- Staubsauger
Kleinere Mengen abkratzen
Bei der mechanischen Entfernung wird Salpeter von der Wand abgekratzt. Die Materialliste erweitert sich für diesen Schritt wie folgt:
- Spachtel
- Nagel- oder Drahtbürste
Mit diesen Hilfsmitteln können Sie kleine Mengen von Salpeterausblühungen von der Wand abkratzen oder abbürsten. Heben Sie den Salpeter von der Wand ab und glätten sie das Mauerwerk anschließend. Die harte Bürste eignet sich auf für die mechanische Entfernung von großflächigen Ausblühungen. Die Ablagerungen, die auf den Boden gefallen sind, sollten umgehend mit einem Staubsauger entfernt werden.
Beseitigung mit chemischen Salpeterentfernern
Im Handel gibt es auch sogenannte Salpeterentferner, die auf chemischer Basis die Salzausblühungen beseitigen. Hier erweitert sich die oben beschriebene Materialliste ebenfalls!
- chemischer Salpeterentferner
- Quast, Pinsel oder Malerrolle
Die Entfernung von großflächigen Ausblühungen mit einem Nitratentferner erfordert meist wenig Aufwand. Wichtig ist hier, die Verwendungshinweise und Einwirkzeit des Herstellers zu beachten. Manche Produkte sind mit einem Sprühkopf versehen und können leicht auf die betroffene Wandoberfläche aufgetragen werden. Andere Salpeterentferner müssen mit Hilfsmittel aufgetragen werden. Eine Entfernung der Lösung ist meist nicht notwendig. Sie zieht tief ins Mauerwerk ein und löst die Salzausblühungen auf.
Gerade in Innenräumen sollte bei der Verwendung von chemischen Salpeterentfernern auf die richtige Handhabung geachtet werden:
- gute Belüftung der Räume
- kein dauerhafter Aufenthalt während der Einwirkung (z.B. Schlafen)
- Babys und kleine Kinder sollten sich gar nicht im Raum aufhalten
- die Möbel sollten zwei bis drei Tage von der Wand abgerückt werden
Salpeterentferner sind nicht gesundheitsschädlich, wenn sie richtig und den Untergründen entsprechend angewendet werden. Jedoch können empfindliche Menschen in seltenen Fällen Kopfschmerzen bekommen und besser einen Mundschutz tragen. Auch ist der Geruch intensiv, was empfindliche Menschen stören kann.
Cola als bewährtes Hausmittel
Als kostengünstige Alternative und Hausmittel gegen die Salzbildung auf Wänden hat sich auch klassische Cola bewährt. Hier ist es wichtig, dass sie zuckerhaltige Cola verwenden. Ihre Zusammensetzung bewirkt, dass sich der Salpeter von der Wand löst. Folgende Materialien braucht es!
- Cola
- Schwamm oder breiter Pinsel
Die Cola wird damit auf die Salzablagerung auf der Wand aufgetragen, die trocken und nicht feucht sein sollte. Danach können Sie den Salpeter einfach von der Wand abwischen. Achten Sie jedoch dabei darauf, dass alle Rückstände der Salzausblühungen entfernt sind, denn sonst kann sich der Salpeter wieder ausbreiten. Auch sollten keine Cola-Rückstände auf der Wand zurückbleiben. Die klebrigen Zuckerreste können ein Nährboden für Ungeziefer sein.
Sanierputz und Sperren: So werden die Ursachen entfernt
Ist das Mauerwerk einmal von Salpeter befallen, reicht es nicht aus, diesen zu entfernen. Auch den Ursachen müssen Hausbesitzer an den Kragen gehen, um einen weiteren Befall und damit Schäden in der Bausubstanz zu vermeiden. Daher ist es wichtig, auch den Grund für Feuchtigkeit zu beheben, eine Trockenlegung ist unumgänglich.
Im günstigen Fall hat ein kaputtes Regenrohr, ein Riss oder undichte Abschlüsse die Feuchtigkeit eindringen lassen. Hier braucht es nur eine neue Abdichtung. Dringt die Feuchtigkeit aus dem Grundwasser aus dem Erdreich ein, braucht es Sperren: Vertikalsperren lassen sich nachträglich leicht anbringen, Horizontalsperren sollten schon bei Hausbau oder Kellersanierung bedacht werden. Die häufigste Methode ist die Injektion von abdichtenden Substanzen.
Auch Sanierputz ist eine Möglichkeit, das Wandinnere vor Feuchteschäden zu schützen und undichte Stellen zu verschließen. Vor allem wenn Salpeter in großflächigen Flecken auftritt, reicht einfaches Abdichten nicht mehr aus. Sanierputz wird innen auf die Wand aufgebracht. Er nimmt die Feuchtigkeit aus der Mauer auf und leitet diese an die Oberfläche zur Verdunstung weiter. Sanierputz hat das gleiche Funktionsprinzip wie Silikatplatten.
Zusammenfassung
Bei Feuchteschäden in Ziegel, Mörtel aus Kalk und Co tritt oft Salpeter auf – eine weißlich-gelbliche Verfärbung oder bräunliche Flecken sind meist ein Indiz für diese salzigen Substanzen. Salzausblühungen können dem Mauerwerk auf Dauer schaden, daher ist es wichtig, dass dieser entfernt wird. Dazu gibt es sowohl chemische als auch mechanische Lösungen.