Für ein sauberes Bett: So gelingt die Reinigung von Matratzen
Eine Matratze passt einfach nicht in die Waschmaschine. Die einen lachen bei diesen Bildern der Fernsehwerbung. Die anderen denken reumütig an die eigene Matratze: Wann wurde diese das letzte Mal gewechselt? Wann gereinigt? Experten empfehlen, sich aus hygienischen Gründen alle acht Jahre eine neue Matratze zuzulegen. Doch auch in der Zwischenzeit sollte die Schlafunterlage regelmäßig gereinigt werden. Wie das ausführlich möglich ist, zeigen die folgenden Zeilen.
Frische Luft vertreibt Schädlinge: Lüften im Schlafzimmer
Wenn der Frühling lockt, wird es Zeit, den winterlichen Mief aus Wohnung und Co zu verbannen. Nicht nur Zimmer sollten gelüftet werden, auch so manches Möbelstück wie die Bettmatratze. Denn gerade im Winter machen es sich hier bis zu 1,5 Millionen Milben gemütlich, die durch frische Luft mindestens einmal im Jahr vertrieben werden können.
Zum richtigen Lüften muss die Matratze aus dem Bettrahmen genommen werden und frei stehen. Dann reicht es, das Fenster weit zu öffnen und sie mehrere Stunden dieser Frischluft auszusetzen. Die Wartezeit kann praktisch genutzt werden: Bettwäsche waschen, Lattenrost reinigen und unterm Bett entstauben. Bevor das neue Bettlaken über die Matratze gezogen wird, sollte sie jedoch erst wieder auf Zimmertemperatur gebracht werden – damit keine Feuchtigkeit aus der frischen Luft in der Matratze hängen bleibt.
Die optimalen Lüftungsbedingungen sind bei 16 bis 20 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent.
Aber auch die regelmäßige Anregung der Luftzirkulation hilft bei der Pflege der Matratze. Morgens die Bettdecke zurückschlagen sowie das Stoßlüften sollte regelmäßig im Tag integriert werden. Manche Experten raten, die Bettwäsche für einige Zeit täglich vollständig von der Matratze zu nehmen, damit sie auslüften kann. Auch regelmäßiges Drehen und Wenden der Matratze werden von Experten empfohlen – einmal pro Woche. Wie dies richtig gelingt, ist hier in einer Bildergalerie ausführlich gezeigt.
Grundreinigung von Matratzen
Wer einmal die Bettwäsche abgezogen und die Matratze aus ihrem Rahmen gezogen hat, kann die Gelegenheit gleich für eine Reinigung nutzen. Viele greifen hier zum Staubsauger. Doch sein Einsatz ist nicht selten umstritten. Einerseits entfernt er Staub, Dreck und Milben effektiv. Andererseits kann sein Einsatz auch Schäden auf der Matratze verursachen. Hier muss jeder selbst entscheiden, welcher Aspekt wichtiger ist. Alternativen zum Staubsauger sind eine Bürste und Handarbeit.
Nach dieser Grundreinigung empfiehlt es sich, einen Reiniger für Polstermöbel oder Enzymreiniger einzusetzen. Diese Produkte sind im Handel erhältlich und extra für Oberflächen entwickelt, die mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Wer hier unter Unverträglichkeiten leidet, sollte auf die Inhaltsstoffe des Reinigers besonders achten. Als Alternative bieten sich auch Hausmittel an.
Sie sind unsicher mit der Reinigung? Dann sollte ein Fachmann ran. Dieser reinigt die Schlafunterlage mit Profigerät, oft auch ohne den Einsatz von Chemie. Die Preise der Reinigung variieren jedoch.
Haben sich hartnäckige Flecken in die Matratze eingeschlichen, ist weiteres Reinigen notwendig. Je nach Fleckenart kommen hier unterschiedliche Mittel zum Einsatz, die mit Wasser abgespült werden. Grundsätzlich gilt bei allen Fleckenarten: Die Matratze darf erst wieder bezogen werden, wenn sie vollständig getrocknet ist.
Blutflecken
Ob Nasenbluten oder der aufgeriebene Kratzer, schnell gelangt Blut auf die Matratze und lässt sich umso schwerer entfernen. Je frischer der Fleck ist, desto größer sind die Chancen, dass keine unschönen Ränder zurückbleiben. Blutflecken sollten mit Wasser und Feinwaschmittel eingerieben werden. Auch Backpulver ist ein gutes Hausmittel, ein Salz-Wasser-Gemisch in einer Frühflasche ist besonders bei frischen Blutrückständen effektiv. Dieses sollte eine halbe Stunde einwirken, bevor es mit Wasser abgewaschen wird. Danach empfiehlt sich die Verwendung eines Desinfektionsmittels.
Bei Blut ist es immer ratsam, kaltes Wasser zu verwenden. Blut enthält Proteine, die durch die Erwärmung stocken. Auch Eisen ist in der Flüssigkeit und oxidiert mit Sauerstoff. Das erklärt die braunen Rückstände, wird zu spät reagiert.
Urinflecken
Gerade der Nachwuchs hat nachts die Blase nicht immer unter Kontrolle, aber auch so manches Haustier hinterlässt im Bett unerwünschte Andenken. Daher sind auch Urinflecken in der Matratze keine Seltenheit. Diese können mit Zitronensaft oder Essig beseitigt werden. Einige Tropfen auf den Fleck geben und einwirken beziehungsweise sogar trocknen lassen. Danach lässt sich der Fleck oft abschaben oder weg bürsten, manchmal bleibt ein Rand übrig. Bei starkem Geruch sollte auch Waschmittel zum Einsatz kommen. Am Schluss ist hier ebenfalls eine Desinfektion ratsam.
Rotweinflecken
Für manchen gehört das Glas Rotwein abends zum guten Buch. Umso ärgerlicher ist es, wenn hier etwas daneben geht. Bei frischen Rotweinflecken hilft Mineralwasser, bei getrockneten Varianten sollte er dick mit Salz eingerieben werden. Ist alles getrocknet, lässt sich auch dieser Fleck meist ausbürsten.
Moder und Schimmel
Moder und Schimmel ist nicht nur unangenehm, sondern auch gesundheitsgefährdend. Eine befallene Matratze sollte unbedingt austrocknen – am besten mehrere Stunden in der Sonne. Grober Moder und Schimmel sollten abgewischt werden. Weiteres entfernt der Staubsauger. Mit einem Desinfektionsmittel werden zurückgebliebene Sporen abgetötet.
Ist zu viel Feuchtigkeit im Schlafzimmer, können Moder und Schimmel immer wieder auf der Matratze erscheinen. Hier kann ein Luftentfeuchter gute Dienste im Schlafzimmer bieten, der auch gleichzeitig die Bedingungen für Milben verschlechtert.
Rückstände vom Rauchen
Raucher sollten die Matratze nicht nur punktuell reinigen, sondern die gesamte Fläche bearbeiten. Das ist aufwendig, aber sinnvoll. Auch die Bettwäsche sollte in einem Raucherhaushalt häufiger gewaschen werden. Um den Rauch aus der Matratze zu bekommen, kann Lysolspray verwendet werden. Die Matratze wird vollständig eingesprüht und muss anschließend zwei Tage trocknen. Auch Produkte gegen den Rauchgeruch können eingesetzt werden.
Wenn die Reinigung nicht mehr ausreicht
In manchen Fällen hat die Matratze jedoch einfach ausgedient – die Flecken sind zu hartnäckig, der Geruch zu penetrant oder die Konsistenz verhindert einen erholsamen Schlaf. Dann hilft keine Reinigung mehr, sondern nur ein Neukauf. Hier sollte auf einige Aspekte geachtet werden. Vollständige Schadstofffreiheit, wie beispielsweise bei den Matratzen von Werkmeister ist ein wichtiges Auswahlkriterium für die Schlafhygiene. Umweltzertifikate helfen hier bei der Orientierung. Aber auch sogenannte Encasings können hier hilfreich sein, besonders für Allergiker – manche werden sogar von der Krankenkasse bezahlt.
Zusammenfassung
Eine Matratze liegt mehrere Jahre auf dem Bett. Doch im Laufe der Zeit setzt sich hier viel Schmutz ab und Milben nisten sich ein. Daher sollte die Bettmatratze regelmäßig gereinigt werden. Für hartnäckige Flecken gibt es unterschiedliche Hausmittel.
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