Rasenmähen bei Frost?
Im kalten, feuchten Herbst gestaltet sich die Rasenpflege alles andere als einfach. Es ist kaum noch möglich, die Rasenfläche regelmäßig zu schneiden. Nichtsdestotrotz wächst das Gras ebenso weiter wie andere Pflanzen im Rasen: Auch das Unkraut im Rasen sprießt, solange es noch nicht friert, gerade weil Nässe, Kälte und wenig Licht Faktoren sind, die die Grashalme schwächen. Zu den häufigsten Fehlern, die den Rasen nachhaltig schädigen können, gehört, dass der Rasen zu früh sich selbst überlassen und nicht mehr geschnitten wird. Wer einen Garten besitzt, wird sich außerdem jedes Jahr die Frage stellen, wann der Rasenmäher vor dem Winter das letzte Mal zum Einsatz kommen sollte. Eine pauschale Antwort können wir Ihnen nicht geben, weil es kein festgelegtes Datum gibt, bis zu dem der letzte Schnitt erfolgen muss. Es gibt aber ein paar Signale, die darauf hinweisen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist. In diesem Ratgeber von Heimhelden.de erläutern wir Ihnen, wie Sie diese Anzeichen erkennen. Außerdem erhalten Sie viele weitere Antworten auf alle wichtigen Fragen zum Thema Rasenpflege im Herbst, wie etwa darauf, ob es auch bei Frost noch möglich ist, den Rasen zu mähen oder ob diese Aufgabe besser vor dem ersten Frost erledigt sein sollte.
Letztmaliges Rasenmähen vor dem Winter
Bis zu einer Bodentemperatur von 7 bis 8 Grad Celsius wächst das Gras noch weiter. Solche Temperaturen kommen auch im November und Dezember noch vor. Vor Wintereinbruch wird der Rasen bei einigen Gartenbesitzern daher so lang, dass er vom Herbstlaub und später vom Schnee nieder gedrückt wird. Dadurch können Pilzkrankheiten, Flechten und Moose sich optimal ausbreiten. Deshalb gilt grundsätzlich die Faustregel: Schneiden Sie den Rasen, solange er weiterhin wächst. Dies geschieht auch dann noch, wenn andere Pflanzen im Nutz- und Ziergarten längst nicht mehr wachsen. Zwar legt das Gras jetzt deutlich langsamer an Höhe zu als im Sommer und Frühling, aber nichtsdestotrotz ist es zu früh, den Rasenmäher in das Winterquartier zu stellen. An folgenden Signalen erkennen Sie, dass der richtige Zeitpunkt für den letzten Schnitt des Rasens in diesem Jahr gekommen ist:
- Die erste Frostnacht ist vergangen
- Die Grünfläche ist nicht zu stark durchnässt
- Das Gras ist nicht mehr gefroren
- Die Sonne scheint nicht prall auf die Rasenfläche
Gemäht wird am besten auf einer Schnitthöhe von 50 Millimetern. Dann bleibt das gepflegte Erscheinungsbild erhalten und der Rasen ist bestmöglich auf den kommenden Winter mit all seinen Strapazen vorbereitet. Nur bei Schattenrasen sollte die Schnitthöhe etwas höher eingestellt werden. 90 Millimeter sind hierbei ideal.
Stellen Sie Ihren Rasenmäher auf eine hohe Drehzahl ein und achten Sie darauf, dass die Messer ausreichend scharf sind.
Nach dem letzten Rasenschnitt sollten Sie bei Ihrem Rasenmäher eine Wartung durchführen. Schärfen Sie die Messer, damit es im Frühling nicht zu einem unregelmäßigen und ausgefransten Schnittbild kommt.
Weitere Tipps zur Rasenpflege im Herbst
Sobald Sie den letzten Rasenschnitt im Herbst hinter sich gebracht haben, müssen Sie sich nicht weiter um die Rasenpflege kümmern. Zuvor jedoch gibt es aber noch einige Tipps, die Sie beachten sollten, um Ihre Rasenfläche gut auf die Strapazen der kalten Jahreszeit vorzubereiten. Dazu gehört, dass Sie Rasenflächen mit viel Moos schon im September vertikutieren sollten. Kalken Sie den Rasen danach mit speziellem Rasenkalk und wässern Sie ihn. Nach drei bis vier Wochen sollte das Gras gedüngt und noch einmal gewässert werden. Mähen sollten Sie die Wiese dann erst wieder, wenn sich die Düngerkörner vollständig aufgelöst haben.
Die optimale Schnitthöhe können Sie mit der Ein-Drittel-Regel ermitteln, damit Sie die einzelnen Grashalme nicht nachmessen müssen. Sie besagt, dass der Rasen um ein Drittel gekürzt wird. Auch lange Rasenflächen – etwa nach dem Winter oder dem Urlaub – sollten auf diese Weise gemäht werden, um ihre Narbendichte und Widerstandsfähigkeit zu erhalten.
Anschließend gilt es, bis zum letzten Rasenschnitt regelmäßig weiter zu mähen. Je regelmäßiger Sie dabei vorgehen, desto besser wird sich die Grasnarbe verdichten. Die Gräser werden stabiler und sind besser vor Schädlingen, Krankheiten und Witterungseinflüssen geschützt. Beachten Sie darüber hinaus auch die folgenden Tipps für die Rasenpflege im Herbst.
Den Rasenmäher etwas höher einstellen
Schon von November an sollten Sie damit anfangen, die Schnittlänge zu erhöhen. Im Sommer wird üblicherweise eine Schnitthöhe von 40 Millimetern eingestellt. Ab Herbst dürfen es dann ruhig 50 Millimeter sein. Dadurch haben die Gräser mehr Blattfläche, was dazu beiträgt, die in der dunklen Jahreszeit schnell wachsenden Moose einzudämmen.
Herbstlaub bitte absammeln
Im Nutz- und Ziergarten wird das Herbstlaub oftmals direkt als Mulch für die Pflanzen verwendet. Laub, das auf dem Rasen liegen bliebt, schädigt diesen jedoch. Unter dem organischen Material kann es zu einer vermehrten Bildung von Pilzen und Fäulnis kommen. Deshalb sollten Sie das Laub im Herbst regelmäßig abrechen. Alternativ können Sie es auch beim letzten Mähen auffangen. Ein guter Rasenmäher verfügt über ein Auffangsystem, das nicht nur mit dem feuchten Rasenschnitt umgehen kann, sondern auch mit dem Laub. So sparen Sie sich den Einsatz von Rechen und Laubsauger.
Eventuelle Rasenlücken reparieren
Wenn Sie Lücken im Rasen entdecken, sollten Sie diese reparieren. Andernfalls würden sich Klee und Moos im Winter mit Sicherheit den Weg bahnen. Bei Temperaturen von weniger als 10 Grad Celsius keimt Rasensaatgut kaum noch. Deshalb ist es besser, ein Rollrasen-Pflaster zu verwenden. Vor dem Einsetzen mähen Sie den Rasen noch einmal. Lockern Sie danach den Boden an den betroffenen Stellen auf und reichern Sie diese mit Torf, Sand und Kompost an. Verlegen Sie dann das grüne Pflaster, walzen Sie es und wässern Sie es sorgfältig.
Vermeiden Sie häufige Fehler beim Rasenmähen im Herbst
Zum Schluss möchten wir Ihnen noch die häufigsten Fehler vorstellen, die andere Hobby-Gärtner gerne bei der Rasenpflege und insbesondere beim Rasenmähen im Herbst machen.
- Fehler: Schnittgut einfach liegen lassen
- Stattdessen sollte das Schnittgut abgekehrt oder mit dem Fangkorb aufgefangen werden
- Fehler: Nicht gemähten Rasen vor dem Mähen betreten
- Besser ist es, den Rasen eine Stunde vor dem Mähen nicht zu betreten, damit das Gras nicht nieder getreten wird
- Fehler: Der Rasen wird zu kurz gemäht
- Unterschreiten Sie die Schnitthöhe von 50 Millimetern nicht
- Fehler: Zu früh mit dem Mähen aufhören
- Bis zum ersten Frost sollte der Rasen im gewohnten Rhythmus weiter gemäht werden
Wenn Sie diese vier Fehler vermeiden, ist Ihr Rasen bestens auf die kalte Jahreszeit vorbereitet.
Ein Pflegefehler passiert vielen Hobby-Gärtnern erst im Frühjahr: Keinesfalls sollten Sie im Januar oder Februar schon wieder zum Rasenmäher greifen, auch wenn das Gras dann schon an Höhe zugelegt hat. Dadurch könnten Sie Ihrer Rasenfläche großen Schaden zufügen.
Warten Sie mit dem ersten Rasenschnitt, bis die Temperaturen wieder über die 10-Grad-Grenze klettern.
Zusammenfassung
Die Rasenpflege im Herbst ist oft alles andere als einfach, weil es witterungsbedingt kaum noch möglich ist, den Rasen weiterhin so regelmäßig zu kürzen wie im Frühjahr und Sommer. Trotzdem sollte das Rasenmähen noch bis zum ersten Frost in regelmäßigen Abständen auf dem Programm stehen.
Artikelbild: © oocoskun / Bigstock.com
Unglaublich wie viel Energie und Zeit man in so ein derart unwichtiges und nebensächliches Thema wie Rasen stecken kann. Würde der Verfasser des Artikels seine Zeit in sozialkritische Themen investieren, hätte er schon längst den Welthunger besiegt oder die gleichberechtigung der Frau in der arabischen Kultur erwirkt.
Unqualifizierte Kommentare sind immer unnötig.
Wichtig ist, ihn dennoch zu lesen, obwohl man ihn ja so unwichtig findet. Herzlichen Glückwunsch Gustav
Vielen Dank für den sehr informativen Artikel!!!
Ich als frischgebackener, selbstständiger Hausmeister ohne große Erfahrung im Garten profitiere sehr von Artikeln in denen Zusammenhänge erläutert werden, so das man irgendwann ein intuitives Verständnis entwickeln kann. Übrigens einen Teil der durch solche Infos gesparten Zeit und Arbeit investiere ich in kranke und alte Menschen, das hilft zwar nicht gegen den Hunger in der Welt aber gegen die seelische Kälte bei uns.
N0chmals vielen Dank an den Schreiber des Artikels.
Ich weiss zwar nicht was Schreiber Gustav hatte.
Ich habe ihren Bericht gerne gelesen und er war für mich sehr informativ. Danke dafür
Nobbi
Hallo HHTeam,
Danke für eure wertvollen Tipps. Jetzt kann mir erklären warum mein Rasen so stark von Wildkräutern und dominanten Heilpflanzen (ich will sie nicht als Unkraut bezeichnen) befallen ist. Gundermann, Spitz- und Breitwegerich, Disteln, Löwenzahn und sogar Gänseblümchen haben sich extrem ausgebreitet. Das Gras ist abgestorben weil ihm die Nährstoffe entzogen wurden.
Was halten Sie vom Einsatz von Rasen-Unkraut-Vernichter bei solch einem schlimmen Befall ?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Mit herzlichen Grüßen aus Verrenberg