Projekt Eigenheim: Auf diese Dinge sollten Sie achten
Wer es tatsächlich geschafft hat, eines der raren Baugrundstücke auf deutschem Grund ergattert zu haben, steht schnell vor den nächsten Herausforderungen. Denn noch steht das Traumhaus nicht. Wie soll dieses überhaupt aussehen, wie groß sollte es sein und worauf gilt es beim Bau zu achten? Wir geben Ihnen die wichtigsten Tipps an die Seite, auf die Sie achten sollten.
Kosten und Finanzierung
Wer nicht gerade geerbt oder ein kleines Vermögen angespart hat, wird um eine Finanzierung nicht herumkommen. Ob Sie sich für ein Massivhaus oder Fertighaus entscheiden, hängt stark davon ab, wie viel Sie ausgeben möchten und was die Finanzierung hergibt. Finanzierungspartner gibt es viele auf dem Markt und ein Vergleich kann sich auf jeden Fall lohnen. Direktbanken wie die ING bieten beispielsweise eine besonders schnelle Prüfung, ob eine Finanzierung möglich ist.
Zudem ist es ratsam, während des gesamten Hausbaus die Kosten im Blick zu behalten, damit später keine bösen Überraschungen warten. Kosten, die man dabei schnell mal vergisst, sind beispielsweise:
- Baunebenkosten
- Erschließungskosten wie Telefon, Wasser und Abwasser, Gas- und Stromanschluss
- Versicherung für den Hausbau
- Spätere Kosten für Einrichtung, Möbel und Wohnaccessoires
Für bestimmte Bauvorhaben gibt es Förderprogramme. Lassen Sie sich frühzeitig zu den verschiedenen Möglichkeiten beraten, denn diese können sich von Jahr zu Jahr und je nach Region ändern.
Der passende Baupartner
Den Baupartner gilt es mit Bedacht zu wählen, damit hinterher keine bösen Überraschungen auf Sie warten. Viele Bauherren entscheiden sich gerne für einen Bauträger, der ein Haus schlüsselfertig erstellt. Häufig ist das am Ende aber teurer, als würden Sie die Planung in die Hände eines Architekten legen. Ein Architekt kann häufig besser auf individuelle Wünsche eingehen und plant das Haus, das wirklich zu Ihnen passt.
Um den passenden Profi zu finden, können Sie sich bei Bekannten umhören, sich Referenzen im Internet durchlesen und mit unterschiedlichen Bauingenieuren und Architekten sprechen, um ein Gefühl zu bekommen. Jemand, der zu allem „ja“ sagt, sollte mit Vorsicht genossen werden. Ein Profi zeigt Ihnen auch mal Grenzen auf.
Möchten Sie Ihr Projekt mit einem Bauträger angehen, sollten Sie sich vorher gut informieren. Lassen Sie sich Referenzen nennen, schauen Sie sich Musterhäuser an und sprechen Sie mit ehemaligen Kunden. Auch einen Blick in die wirtschaftliche Aufstellung des Bauträgers ist ratsam. Beim Bauherren-Schutzbund, der Creditreform oder Schufa erhalten Sie Informationen und Bonitätsauskünfte. Auch wenn hierbei Kosten anfallen, sind diese in jedem Fall gut investiert.
Haustyp und Ablaufplan
In den unendlichen Möglichkeiten der Traumhäuser kann es schwer sein, sich zu entscheiden. Allerdings gibt es einige Parameter, die Sie bei der Wahl des passenden Haustyps berücksichtigen sollten:
- Planen Sie in die Zukunft, passt Ihre Vorstellung auch in 20 Jahren noch zu Ihnen?
- Welche Hausarten sind in Ihrer Umgebung überhaupt erlaubt? Hier hat das Bauamt ein Wörtchen mitzusprechen.
- Wie viel Wohnfläche benötigen Sie und über wie viele Stockwerke soll sie sich verteilen?
Haben Sie sich entschieden, geht es ans Eingemachte. Dann beginnt zunächst die Vorplanung. Dort wird geprüft, ob das Projekt nach Ihren Vorstellungen umsetzbar ist. Anschließend folgt die Entwurfsplanung, in der exakte Entwürfe angefertigt und Berechnungen ausgeführt werden. Am Ende der Bauplanung sollten Sie über einen genauen Bauablauf mit enthaltenen Baukosten und Architektenhonorar, Terminplan und vielen weiteren Faktoren verfügen.
Detailplanung
Bevor das Projekt starten kann, geht an es an die Details, die weit über den Grundriss hinausgehen. Sie beinhaltet die Zimmeraufteilung, Deckenhöhe Fenster- und Türenanordnung und vieles mehr. Zudem kann es sinnvoll sein, bereits beim Bau fürs Alter zu planen. Altersgerechte Türen und Sanitäranlagen sowie eine Treppe, die später die Möglichkeit zur Installation eines Treppenlifts bietet, sind dabei einige wichtige Faktoren. Weitere Details beziehen sich auf die Farbe der Außenfassade, Farbe und Form der Dachziegel und vieles mehr.
Vergessen Sie die Steckdosen bei der Planung nicht. Sollten später welche an entscheidenden Stellen fehlen, werden Sie sich ärgern. Denken Sie dabei auch an den Außenbereich.
Das Bauamt
Behördengänge sind lästig, doch leider nicht vermeidbar. Denn ohne die Zustimmung des Bauamtes wird Ihr Projekt für immer Theorie bleiben. Auch wenn es eine Prozedur sein kann, bis Sie endlich alle Papiere beisammen und die endgültige Genehmigung haben, denken Sie immer daran, was am Ende wartet: Ihr Traumhaus. Erstellen Sie die Unterlagen am besten mit einem Bauvorlageberechtigten und achten Sie bei den Planungsunterlagen auf Vollständigkeit. Sie benötigen:
- Antrag
- Ansichten
- Grundrisse
- Lagepläne
- Schnitte
- Berechnungen
Bauüberwachung
Wenn Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrem Bauherren haben, wird Ihnen der Hausbau deutlich weniger Sorgen bereiten. Versuchen Sie regelmäßig in Kontakt zu bleiben und schauen Sie so oft es geht auf der Baustelle vorbei. Sie können bereits vor Baustart klären, ob und wie Sie selbst beim Bau mitwirken können. Achten Sie dabei auf die passende Baukleidung. Den obligatorischen Helm bekommen Sie vielleicht von der Baufirma geliehen, tragen Sie aber auch Kleidung, mit der es sich gut arbeiten lässt. Die perfekte Fleecejacke für kalte Tage finden Sie in ausgewählten Online-Shops oder im Bekleidungsgeschäft Ihres Vertrauens.
Es lohnt sich, regelmäßig vor Ort mit den Handwerkern zu sprechen, um Fragen und Unklarheiten schnell aus der Welt zu räumen. Nach der Ausführung sollten Sie sich die Arbeiten zudem gründlich ansehen. Etwaige Fehler können eventuell schnell korrigiert werden, wenn sie noch frisch sind.
Weitere Tipps
- Planen Sie mehr Geld ein, als ursprünglich veranschlagt. Nur selten können vorkalkulierte Kosten auch wirklich eingehalten werden.
- Nehmen Sie nicht die billigste Ausführung, sonst kaufen Sie im schlimmsten Fall zweimal.
- Machen Sie sich Gedanken, wie viel Eigenleistung Sie einbringen möchten. Diese benötigen Zeit und verursachen häufig zusätzlichen Stress.
- Bestehen Sie auf bauliche Absprachen, seine Sie aber auch mal bereit, Kompromisse einzugehen.
Und nicht zuletzt: Seien Sie mit Begeisterung dabei. Der Hausbau kann auch Spaß machen und wenn Sie die erste Nacht im neuen Eigenheim schlafen, stellen Sie sicherlich schnell fest, dass sich der ganze Stress gelohnt hat.
Zusammenfassung
Es gibt viele Faktoren, auf die es beim Hausbau zu achten und viele Entscheidungen, die es zu treffen gilt. Gerade die Wahl der Baupartner sollte gut überlegt sein, damit am Ende keine bösen Überraschungen warten.