Plexiglas: Der wohl beliebtes Kunststoff des Heimwerkers

Plexiglas: Der wohl beliebtes Kunststoff des Heimwerkers

PLEXIGLAS® ist einer der ältesten thermoplastischen Kunststoffe, die aktuell am Markt erhältlich sind. Dieser Kunststoff lässt sich unter Wärme beliebig oft verformen. Acrylglas wird zum Großteil aus Methylmethacrylat (MMA) hergestellt. Unter Einwirkung von Wärme, Licht sowie Zusatz von Katalysatoren wird Methylmethacrylat fest. Dabei bildet es lange Molekülketten beziehungsweise es polymerisiert – das Ergebnis ist Polymethylmethacrylat (PMMA) – eine farblos-klares Produkt, welches in den Verkauf gebracht wird.

Geschichte

Acrylglas wurde um das Jahr 1928 parallel in Deutschland, Spanien und Großbritannien entwickelt. Das Material war fünf Jahre später reif für den Markt. Heute wird es in großen Mengen produziert und wird in zahlreichen Produkten und Bereichen verwendet. 1939 wurden die ersten Kontaktlinsen aus PMMA hergestellt. Das erste Alltagsprodukt aus Plexiglas war der Deckel einer Radio-Plattenspieler-Kombination von Braun, der sogenannte „Schneewittchensarg“.

Methylmethacrylat Beschreibung

Methylmethacrylat ist der Grundstoff, mit dem Acrylglas hergestellt wird. Im Grunde ist es eine wasserklare Flüssigkeit, die mithilfe von diversen Verfahren aus Erdgas und Erdöl gewonnen wird. Neben seiner Rolle als Rohstoff für Plexiglas wird es auch zur Herstellung von Lacken und Farben verwendet.

Beliebter Werkstoff

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffen besitzt Plexiglas überragende optische Eigenschaften sowie eine bemerkenswert hohe Zugfestigkeit. Im sichtbaren Bereich glänzt das Material mit einer um 92 Prozent höheren Lichtdurchlässigkeit als gewöhnliches Fensterglas. Diese Eigenschaft macht Plexiglas zum idealen Werkstoff für die Beleuchtungstechnik in Autos aber auch zur Lichtwerbung. Die Eigenschaften im Überblick:

  • bruchfest
  • lichtdurchlässig
  • hochtransparent
  • kein Vergilben
  • witterungs- und alterungsbeständig
  • farblos und klar
  • vielseitiges Verarbeitungsspektrum

Vorteile bei Inneneinrichtung

Immer mehr Menschen möchten beim Hausbau oder der Inneneinrichtung auf transparentes Material setzen. Neben dem klassischen Material Glas kommt der thermoplastische Kunststoff Plexiglas, auch Acrylglas genannt, häufig zum Einsatz. Im Bereich der Inneneinrichtung eignet es sich zur Gestaltung von Türen und Fenstern, Spiegeln, Duschkabinen, Raumteilern, Wintergärten und Vordächern. Bei Plexiglas muss man allerdings auf die unterschiedlichen Verarbeitungsformen achten, da nicht alle Materialverbindungen gleich auf UV-Strahlen und Temperatur reagieren. Verbraucher haben die Wahl zwischen wetterbeständigen, extrem robusten sowie speziell beschichteten Plexiglasplatten, auf denen Wasser abperlt, damit keine Wasserrückstände zu sehen sind. Die Lichtdurchlässigkeit ist regulierbar, was beim Bau eines Gewächshauses von großer Wichtigkeit ist.

Heimwerken mit Plexiglas

Mit dem richtigen Werkzeug lassen sich in Handumdrehen Löscher in Acrylglas bohren. Anhand des Spanflusses lässt sich erkennen, ob Geschwindigkeit oder Druck zu hoch ist. Plexiglas lässt sich etwa genauso leicht verarbeiten wie Holz. Heimwerker benötigen keine speziellen Maschinen, lediglich die passenden Aufsätze. Die wichtigste Regel beim Arbeiten mit Acrylglas: Kühl bleiben. Bei Hitze entstehen gefährliche Spannungen. Durch zu viel Wärme droht das Material zu reißen. Zum Arbeiten eignen sich deshalb ein Bohrer mit schlankem Drall sowie ein negativer Spanwinkel. Wer lediglich einen Stahlbohrer besitzt, kann diesen ebenfalls verwenden. Dazu zunächst kurz in Beton bohren, damit die Schneide stumpf wird.

Da sich Plexiglas genauso wie Holz bearbeiten lässt, können Heimwerker es auch sägen. Die Teile sind werkseitig mit Schutzfolien kaschiert. Diese sollte bis kurz vor dem Bearbeiten darauf bleiben, um das Material zu schützen. Ein weiterer Vorteil: Auf der Folie kann man alle notwendigen Markierungen mit einem wasserfesten Filzstift aufzeichnen. Die Linien lassen sich später mit einem feuchten Finger problemlos entfernen. Für grobe Schnitte eignet sich eine Kreissäge mit höchster Drehzahl und zügigem Sägen am besten. Für Aussparungen, freie Formen und feine Schnitte sollten Heimwerker besser zur Stichsäge greifen. Hier wird eine Hubzahl von 2.000 bis 3.000 H/min empfohlen.

Tipp: Plexiglas-Bauteile lassen sich mit Sekundenkleber ohne sichtbare Spuren zusammenfügen. Zum Aushärten reicht das Tageslicht aus. Als Kleber eignet sich zum Beispiel Acrifix 192, der aus flüssigem Plexiglas besteht.

Artikelbild: © paul prescott / Shutterstock


1 Kommentar

  1. Kate Welling 13.01.2020 17:45 Uhr

    Mein Mann hat mich gebeten über das Thema Plexiglas etwas mehr Informationen zu sammeln. Ich habe nun diesen Blogbeitrag gefunden und finde ihn super! Ich finde es immer klasse mich über neue Dinge zu informieren und mich weiterzubilden.

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