Parkett schleifen – neuer Glanz für alte Böden

Parkett schleifen – neuer Glanz für alte Böden

Parkett, sowie wie auch andere Untergründe, werden hauptsächlich aus demselben Grund geschliffen. Dieser Grund ist dabei eine neue Versiegelung aufzutragen, wodurch dem Parkett ein dauerhafter Schutz gegeben wird. Zusätzlich sollen abgenutzte Böden ein neues Aussehen erhalten. Die Versiegelung ist dabei meist in Form von Lacken und Ölen, wodurch alte Böden nach Behandlung in neuem Glanz erscheinen. Zum Durchführen wird dafür zwar Profiwerkzeug benötigt, allerdings lassen die Arbeiten sich damit auch für jeden Heimwerker umsetzen. Wie Sie Ihre Böden gekonnt und gleichmäßig abschleifen können, wird in den folgenden Absätzen erklärt.

Vorbereitungen von Raum und Boden

Es macht natürlich Sinn die Möbel zunächst aus dem Raum zu räumen, sofern es sich nicht sowieso um einen Neueinzug handelt und der Raum schon leer steht. Dabei ist es oftmals auch hilfreich, wenn Vorhänge oder Gardinen ebenso abgehangen oder hochgesteckt werden. Dabei soll einfach ermöglicht werden, dass der gesamte Boden gleichmäßig versiegelt wird. Dazu müssen auch die Sockelleisten an den Wänden entfernt werden. Unter ihnen geht das Parkett auch weiter, wodurch auch hier eine Versiegelung nötig wird. Um die Leisten herauszubekommen, kann ein kleiner Keil zwischen Wand und Leiste gehalten werden. Anschließend können Sie dann mit einem Hammer vorsichtig auf den Keil schlagen, um die Leiste vorsichtig zu lösen, ohne Wand oder Leiste zu entfernen. Alternativ kann auch ein Meißel genutzt werden.

Wenn sich Nägel im Bereich des Bodens gelöst haben, sollten diese mit gezielten Schlägen gerade und gleichmäßig hereingeschlagen werden.

Auswahl der richtigen Körnung

Bevor Sie mit dem Schleifen beginnen können, sollten Sie die richtige Körnung für das spätere Schleifen auswählen. Prinzipiell werden Schleifpapiere mit den Körnungen 40, 60 und 100 empfohlen. Diese werden auch in den Schleifvorgängen in dieser Reihenfolge genutzt. Bei normal beanspruchten Parkettböden, sowie einigen anderen Böden, reichen diese drei Körnungen in drei Schleifgängen aus. Bei stärker beanspruchten Böden kann es hilfreich sein, zunächst einen Schleifgang im Bereich der Körnungen 16/24 durchzuführen, bevor die anderen drei Schleifgänge in derselben Reihenfolge durchgeführt werden. Prinzipiell gilt, je kleiner die Körnung, desto gröber ist sie.

Verwendung der Parkettschleifmaschine

Vor dem Schleifen müssen Sie einen Auffangbeutel an das Schleifgerät anbringen. Danach können Sie mit dem Schleifen beginnen. Dazu sollte die Bedienung des Geräts allerdings gekonnt sein. Meistens gibt es einen Hebel, der langsam gelöst werden muss, damit die Maschine schleift. Dieser ermöglicht auch, dass sich die Maschine auch umstellen lässt, während sie nicht schleifen soll. Zusätzlich ist darauf zu achten, dass immer nur gleichmäßig in eine Richtung geschliffen wird, ohne während des Schleifens die Richtung zu ändern. Darüber hinaus sollte nicht auf einer Stelle angehalten werden, während die Maschine im Schleifvorgang läuft.

Erstes Schleifen des Parketts

Prinzipiell sollten Sie immer diagonal zur verlegten Richtung der einzelnen Dielen schleifen. Das ist besonders bei sehr kleinen Dielen im Mosaikmuster wichtig. Beim ersten Schleifgang mit der groben Körnung von ungefähr 20 werden alte Beschichtungen entfernt. Dazu zählen beispielsweise Lacke. Auch hier ist wieder ein diagonales Vorgehen wichtig. Unter Umständen ist es hilfreich, diesen Vorgang mehrfach zu wiederholen. Und dabei bei der ersten Durchführung eine noch gröbere Körnung zu nutzen.

Vor den jeweiligen Schleifgängen ist es hilfreich, den Boden mit dem Staubsauger erneut zu reinigen und somit entstandene Reste zu entfernen.

Zwischenschliff

Beim Zwischenschliff ist die Art und Verlegrichtung des Parketts entscheidend, da nicht jeder Boden gleich behandelt werden sollte. Die Körnung des Schleifpapiers liegt dabei im Bereich 60. Bei Fischgrätparkett sollte prinzipiell in diagonalen Bahnen geschliffen werden. Diese sollten dabei der Maserung der verlegten Dielen folgen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Stabparkett sollte mit einem relativ flachen Winkel entlang der Faserung geschliffen werden. Bei Mosaikmustern ist stets auf eine diagonal verlaufende Schleifrichtung zu achten. Gleiches gilt auch für Würfelparkett. Prinzipiell ist es ratsam sich zusätzlich zu informieren, sofern Unsicherheiten bei der Verlegrichtung oder Parkettart vorliegen.

Feinschliff des Parketts

Mit der feinen Körnung, die im Bereich von mindestens 100 liegen sollte, lässt sich anschließend der Feinschliff durchführen. Dabei ist der Lichteinfall des Raums wichtig, um später ein gutes Gesamtbild zu erhalten. Dabei ist dann die Richtung der Dielen nicht mehr so entscheidend, denn dann kann parallel oder quer zum Lichteinfall geschliffen werden. Bei mehreren Lichtquellen kann unter Umständen sogar darauf geachtet werden, in welche Himmelsrichtung die einzelnen Fenster zeigen. Der Feinschliff wird durchgeführt, um die Oberfläche zu glätten.

Schliff der Randbereiche

Sie werden feststellen, dass es nicht möglich ist, bis in die letzten Ecken und Randbereiche vorzudringen. Dafür sind die meisten Parkettschleifmaschinen auch nicht geeignet. Allerdings gibt es dafür kleinere Maschinen, die es erlauben kleinere Bereiche punktuell auszubessern. Dafür können alle drei bzw. vier Schleifvorgänge genutzt werden. Hierfür muss das Gerät einfach in kleinen runden und gleichmäßigen Bewegungen über die Randbereiche geführt werden, bis diese ebenso gleichmäßig abgeschliffen sind, wie der Rest. Es lassen sich mit diesem Gerät auch Unebenheiten vom Schleifen im gesamten Bereich ausbessern.

Fazit

Das Schleifen von Parkett ist zwar ein relativ aufwändiger Prozess, allerdings lassen sich dabei Ergebnisse erzielen, die den Boden wie neu aussehen lassen, ohne ihn dafür neu zu verlegen. Es ist dabei wichtig, sehr sorgfältig vorzugehen und sich an die jeweiligen Bedürfnisse der verschiedenen Parkettarten zu halten.

FAQ – Die häufigsten Fragen

Wie oft kann man Parkett abschleifen?
Mehrschichtparkett kann ein- bis zweimal geschliffen werden. Massivparket weist eine Stärke von bis zu 22 Millimetern auf, sodass es sogar bis zu achtmal abschleifbar ist.

Wie teuer ist es, Parkett zu schleifen?
Möchte ein Heimwerker sein Parkett selbst schleifen, benötigt er eine Schleifmaschine. Sie kann ausgeliehen werden und kostet je nach Größe zwischen 30 und 80 Euro am Tag. Wer sich dafür entscheidet, einen Dienstleister zu beauftragen, zahlt für das reine Abschleifen etwa 600 Euro und für das Schleifen und Versiegeln circa 900 Euro. Natürlich hängen die Preise von der Größe der Parkettfläche und von dem Grad der Beanspruchung ab.

Wie können Heimwerker Parkett selbst schleifen?
Heimwerker benötigen eine Schleifmaschine, um das Parkett abzuschleifen. Sie kann in Baumärkten ausgeliehen werden. Außerdem muss das benötigte Schleifpapier gekauft werden. Wichtig ist, die Maschine richtig anzuwenden, um Unebenheiten zu vermeiden.

Wie häufig sollte man Parkett abschleifen?
Sie werden selbst am besten sehen, wann es wieder einmal Zeit ist, das Parkett zu schleifen. Sobald es Kratzer, Unebenheiten oder Verfärbungen zeigt, sollte es abgeschliffen und neu versiegelt werden. Schleifen Sie jedoch nicht zu oft, denn dann wird die Nutzschicht des Parketts unnötig reduziert.

Wie viele Millimeter werden abgeschliffen?
Beim Schleifen von Parkett werden rund 0,3 bis 0,5 Millimeter abgetragen.

Wie lange dauert das Schleifen des Parketts?
Das hängt von der Größe der Parkettfläche ab: Für eine Fläche von bis zu 30 Quadratmetern sollten Sie anderthalb Tage einplanen, für größere Räume mindestens zwei bis drei Tage.

Kann man Parkett auch ohne Abschleifen wieder wie neu aussehen lassen?
Indem das Parkett regelmäßig mit einer geeigneten Holzpflege gereinigt und anschließend neu geölt wird, lässt es sich auffrischen, ohne dass geschliffen werden muss.

Welche Körnung eignet sich zum Schleifen von Parkett?
Geeignet sind Schleifpapiere mit einer Körnung von 40, 60 und 100. Sie werden in mehreren Schleifdurchgängen in der genannten Reihenfolge eingesetzt, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Welche Maschine sollte zum Schleifen verwendet werden?
Es sollte entweder eine Teller- oder eine Walzschleifmaschine zum Einsatz kommen.

Kann man jedes Parkett schleifen?
Prinzipiell können alle Parkettarten wenigstens einmal abgeschliffen werden. Lediglich Furnierboden und Fertigparkett mit MDF-Träger bilden eine Ausnahme und sind nicht zum Abschleifen geeignet.

Wie viel Dreck entsteht beim Schleifen des Parketts?
Es entsteht viel Feinstaub, weshalb Heimwerker unbedingt eine Atemmaske und eine Schutzbrille tragen müssen.

Wie häufig muss der Vermieter in seinen Wohnungen das Parkett schleifen lassen?
Laut der aktuellen Rechtssprechung sollte das Parkett etwa alle 12 bis 20 Jahre vom Vermieter geschliffen und neu versiegelt werden.

Wer zahlt das Schleifen des Parketts in Mietwohnungen?
Das Abschleifen und Versiegeln des Parketts gehört nicht zu den Schönheitsreparaturen, sondern zu den Instandhaltungsarbeiten. Deshalb muss in der Regel der Vermieter für die Kosten aufkommen, sofern im Mietvertrag nichts anderes vereinbart wurde.

Muss man Parkett nach dem Schleifen immer versiegeln?
Ja, das Parkett sollte nach dem Schleifen immer versiegelt werden, um die Oberfläche optimal vor äußeren Einflüssen zu schützen.

Zusammenfassung

Das Schleifen von Parkett ist mit wenigen Arbeitsschritten, die allerdings sorgfältig durchgeführt werden müssen, möglich. Dazu gibt es verschiedene Schleifvorgänge, bei denen das Parkett erneuert wird. Es wird dadurch ermöglicht neue Versieglung aufzutragen, wodurch der Boden wie neu aussieht.

Artikelbild: © Levent Konuk / Shutterstock


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert