Parkett oder Laminat? Den passenden Bodenbelag auswählen
Die Anforderungen an den Bodenbelag sind groß: Er soll gut aussehen, zum Zimmer passen, preiswert sein und die gewünschten Eigenschaften besitzen. In die engere Auswahl vieler Verbraucher landen Parkett und Laminat. Die Entscheidung zwischen den beiden Belägen fällt in vielen Fällen schwer. Deshalb informieren wir in diesem Artikel über die Unterschiede der Materialien sowie ihrer Vor- und Nachteile.
Viele Menschen schenken dem Bodenbelag beim Hausbau oder bei einer Renovierung nicht die Bedeutung, die er verdient. Dabei gehört er zu den wichtigsten Elementen einer Wohnung. Jeden Tag laufen die Bewohner auf dem Belag herum, Kinder spielen auf dem Boden und die Eltern müssen ihn regelmäßig reinigen. Es sollte klar sein, dass die Auswahl des Bodenbelages gut überlegt sein sollte.
Laminat – ein strapazierfähiger, pflegeleichter Bodenbelag
Laminat ist ein junger Fußbodenbelag, der 1989 in Schweden auf dem Markt kam. Innerhalb kurzer Zeit entwickelte er sich zu einem Trendsetter. Diese Popularität verdankt der Bodenbelag seinem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.
In puncto Design sind Holzreproduktionen beliebt. Sie verleihen einem Raum eine wohnliche Atmosphäre, ohne einen natürlichen Bodenbelag aus Holz zu verwenden. Es gibt keine Designidee, die sich nicht aus Laminat verwirklichen lässt: Ob Holz, Kork, Stein oder Keramik – alles, was die menschliche Vorstellungskraft gestalten kann, lässt sich umsetzen.
Die Strapazierfähigkeit des Laminatbodens ist ein wichtiger Kaufgrund. Ob Nagellack, Rotwein oder Schuhcreme – kaum etwas kann dem Boden schaden. Selbst eine brennende Zigarette hinterlässt keine Spuren. Laminat ist zudem abrieb- und kratzbeständig sowie stoß- und lichtfest.
Laminat ist aber nicht gleich Laminat. In puncto Qualität gibt es große Unterschiede zwischen einzelnen Produkten. Die führenden europäischen Hersteller für Laminatböden sind im Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V. (EPLF) vertreten. Gemeinsam haben sie 2015 einen Absatz von 452 Millionen Quadratmeter erzielt. Sie setzen sich für moderne Markenprodukte ein, die hohe Qualitätsstandards erfüllen.
Beim Kauf müssen Verbraucher zunächst auf die Beanspruchungsklasse achten, von denen die Klasen 21–23 von Bedeutung sind:
- Klasse 21: mäßige Beanspruchung (Schlafzimmer, Gästezimmer)
- Klasse 22: normale Beanspruchung (Wohnzimmer, Esszimmer)
- Klasse 23: starke Beanspruchung (Küchen, Flüre, Heimbüros)
Pflegeleichtigkeit und Strapazierfähigkeit sind nicht die einzigen Vorteile des Laminatbodens. Das Material ist auch umweltverträglich, wenn es die E1-Richtlinie erfüllt. Diese Laminatböden sind meist PVC- sowie chloridfrei und enthalten keine Holzschutzmittel.
Abschließend ein Überblick über die wichtigsten Vor- und Nachteile des Laminatbodens:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
robust & strapazierfähig | Macken können nicht entfernt werden |
hohe Abriebfestigkeit | dämmt kaum Trittschall |
leichte Verlegung per Klicksystem | elektrostatische Aufladung unter bestimmten Bedingungen |
großes Angebot an Designs | |
meist für Fußbodenheizungen geeignet | |
leichte Reinigung (feucht oder trocken) |
Parkett – ein Naturprodukt zum Wohlfühlen
Das Pendant zum Laminat ist das Naturprodukt Parkett. Es handelt sich um echtes Naturholz, welches etwas teurer als Laminat ist und eine intensivere Pflege benötigt. Dafür hat Parkett einen entscheidenden Vorteil: Es besitzt eine sehr lange Lebensdauer. Je größer der Durchmesser des Parkettbodens, desto öfter lässt sich die Nutzschicht abschleifen und wieder versiegeln. Das Holz dient auf diese Weise vielen Generationen als Bodenbelag.
Wie auch Laminat ist Parkett inzwischen als praktisches Klicksystem erhältlich (man spricht von Fertigparkett). Durch die spezielle Fräsung werden Feder und Nut schrägt angelegt und rasten ein, sobald man sie herunterdrückt. Das Verlegen von Parkett ist selbst für ungeübte Heimwerker möglich.
Im Vergleich zu Laminat kann Parkettboden auch im Badezimmer zum Einsatz kommen. Harte Holzarten wie Nussbaum und Eiche sind robust und machen eine gute Figur. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass das Parkett eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 70 Prozent sowie eine Raumtemperatur von maximal 22 Grad Celsius aushält.
Die Preisdifferenz zwischen Parkett und Laminat ist der größte Unterschied und Hauptgrund, warum sich Verbraucher in der Regel für den günstigeren Bodenbelag entscheiden. Laminat gibt es bereits für fünf Euro je Quadratmeter, Parkett kann viermal so viel kosten. Wie bereits erwähnt, hat Parkett aber eine weitaus größere Lebensdauer. Wenn das Budget die Investition erlaubt, lohnt sich der Parkettkauf. Ansonsten können Heimwerker Parkett zumindest in bestimmten Zimmern einsetzen, beispielsweise im Schlafzimmer. Dieser Raum wird kaum beansprucht, sodass eine Erneuerung des Bodenbelags selten nötig ist.
Die nachfolgende Tabelle informiert über die grundlegenden Vor- und Nachteile des Parkettbodens:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
große Lebensdauer | vergleichsweise hoher Preis |
unverwechselbarer Holzlook | aufwendige Pflege & Instandhaltung |
warm und angenehm | |
gewollte Alterung verleiht Parkett einen bestimmten Charme | |
erhöht den Wert einer Immobilie |
Zusammenfassung
Ob Parkett oder Laminat als Bodenbelag in der heimischen Wohnung zum Einsatz kommt, muss jeder Heimwerker selbst entscheiden. Wir haben in diesem Artikel gezeigt, dass beide Materialien gewisse Vor- und Nachteile besitzen.
Artikelbild: © Kitch Bain / Shutterstocksrc=id
Vielen Dank für den informativen Artikel! Bei dem Thema gehen tatsächlich die Meinungen auseinander. Am besten
lässt man sich von einem Fachmann beraten, um herauszufinden, was für das eigene Heim am besten geeignet ist.