Parkett entfernen – wir zeigen wie!
Laminat, Dielen und Parkett gehören zu den beliebtesten Bodenbelägen der Deutschen. Kein Wunder, denn ein Boden, der aus Holz besteht oder zumindest in Holzoptik gehalten ist, sorgt für eine warme Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Trotzdem kann es vorkommen, dass altes Parkett entfernt werden muss. Wenn es in die Jahre gekommen ist, verändert sich die Farbe und es zeigen sich unschöne Kratzer. Bei der Entfernung des Parketts ist es wichtig zu wissen, wie es zuvor verlegt wurde. Man unterscheidet schwimmendes und verklebtes Parkett. Ein schwimmend verlegtes Parkett lässt sich in der Regel recht einfach und mit wenig Aufwand ausbrechen. Anders verhält es sich bei verklebtem Parkettboden: Hier benötigen Sie sehr viel Kraft, um die Verklebung zu lösen. Deshalb kommen oft Spezialmaschinen zum Einsatz, um Parkett zu entfernen, das verklebt verlegt wurde. Wir haben in unserem heutigen Ratgeber alle Fragen zu diesem Thema beantwortet und geben Ihnen hilfreiche Tipps, damit es Ihnen leichter fällt, Ihr Parkett zu entfernen.
Kann man das Parkett später noch einmal neu verlegen?
Sie möchten Ihr altes Parkett entfernen, aber später wieder neu verlegen? In diesem Fall müssen wir Sie leider enttäuschen. Dieses Vorhaben klappt nur, wenn die Parkettpaneelen lose und ohne Verklebung verlegt wurden. Bei einem verklebten Parkett ist das alte Holz in der Regel nicht zu retten. Für die Entfernung muss viel Gewalt angewandt werden, wodurch das alte Parkett zerbricht und unbrauchbar wird.
Wann und aus welchen Gründen sollte man das Parkett entfernen?
Das Entfernen von Parkett ist unangenehm und anstrengend. Die Arbeit sollte daher nur erledigt werden, wenn sie auch wirklich notwendig ist. Nicht immer muss altes Parkett sofort entfernt werden, nur weil es ein paar Kratzer abbekommen hat. Im Allgemeinen lässt sich eine zerkratzte Stelle problemlos ausbessern, indem Sie das Parkett abschleifen. Nach dem Schleifen wird die Oberfläche geölt oder lackiert und schon sieht der alte Parkettboden wieder aus wie neu. Manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden, das alte Parkett komplett zu entfernen. Das gilt zum Beispiel, wenn nachträglich eine Fußbodenheizung eingebaut werden soll. Auch Massivparkett, das schon mehrere Male abgeschliffen und neu versiegelt wurde, muss früher oder später einmal komplett ausgetauscht werden.
Worauf ist bei der Parkett-Entfernung zu achten?
In älteren Bauwerken kann es sein, dass die für die Verklebung des Parketts verwendeten Klebstoffe aufgrund spezieller Kohlenwasserstoffe giftig sind.
Das gilt insbesondere, wenn der Klebstoff eine schwarze Farbe aufweist. In diesem Fall müssen Sie unbedingt einen Atem- und Augenschutz tragen.
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie mit Ihrer Arbeitskleidung keine Rückstände der Klebstoffe in andere Räume der Wohnung tragen. In Abhängigkeit von der Bodentiefe ist es manchmal auch eine gute Entscheidung, die Klebereste nach der Demontage des Parketts nur grob zu beseitigen. Die übrig gebliebenen Reste können Sie dann entweder mit Zement oder mit einer Versiegelungsschicht überziehen. Denken Sie aber daran, dass das Gesamthöhenniveau Ihres Bodens in diesem Fall zunimmt.
Welche Werkzeuge werden benötigt?
Es ist nicht ratsam, das Parkett mit einer haushaltsüblichen Multifunktionsmaschine zu entfernen. Wir empfehlen, für diesen Zweck ein professionelles Gerät auszuleihen, denn dann gestaltet sich die Arbeit deutlich schneller und ist körperlich nicht so anstrengend. In diesem Zusammenhang können Sie Ihr Parkett auch gleich professionell begutachten und sich dahingehend beraten lassen, welche Methode in Ihrem konkreten Fall am besten geeignet ist. Dem Fachmann reicht eine einzelne ausgeschnittene oder ausgestemmte Probe, um zu bestimmen, welche Maschine Sie brauchen und wie hoch der Aufwand bei der Parkett-Entfernung ungefähr sein wird. Bevor Sie mit dem Bauen beginnen, sollten Sie sich außerdem vergewissern, dass Sie die nachfolgend aufgelisteten Werkzeuge verfügbar haben.
- Kneifzange
- Hammer
- Meißel
- Schraubenzieher
- Stechbeitel
- Teppichmesser
- Stripper
- Kuhfuß
- Handkreissäge
- Elektrischer Stahlspachtel
- Sägeblätter aus Hartmetall
- Flachdübel-Fräse
Halten Sie im Sinne des Arbeitsschutzes außerdem die entsprechende Arbeitskleidung bereit. Dazu gehören auch eine Atemmaske, eine Schutzbrille, Arbeitsschuhe und Arbeitshandschuhe.
Wie wird das Parkett am besten entfernt?
Im Folgenden erläutern wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Entfernen Ihres Parketts vorgehen sollten.
Planen Sie schon vorher den Abtransport der Holzreste ein. Der entstehende Bauschutt muss zum Teil noch getrennt werden, damit Sie ihn später bei einem Entsorgungsunternehmen wie beispielsweise einem kommunalen Bauhof abgeben können.
Im Idealfall erkundigen Sie sich schon vorab über die Entsorgung und informieren sich, wie Sie die Abfallstoffe sortieren müssen.
Schritt 1: Sockelleisten entfernen
Bevor Sie mit dem Demontieren des Parketts anfangen können, entfernen Sie zunächst die Sockelleisten komplett. Je nachdem, ob Sie die Sockelleisten vernagelt oder verschraubt haben, müssen sie alle einzeln abgenommen werden. Gehen Sie dabei etwas behutsam vor, denn die Holzleisten können normalerweise noch einmal verwendet werden.
Schritt 2: Verlegte Leitungen ausfindig machen
Unter dem Parkett oder in den Ritzen der Dehnungsfugen befinden sich oft elektrische Leitungen. Auch Wasser- oder Gasrohre können dort verlegt sein. Vor dem Entfernen des Parketts müssen Sie unbedingt überprüfen, ob und wo die Leitungen entlanglaufen und sie gegebenenfalls demontieren. Andernfalls kann es zu Beschädigungen kommen, die gefährliche Folgen nach sich ziehen können.
Schritt 3: An den Arbeitsschutz denken
Denken Sie auch an den Arbeitsschutz. Ziehen Sie die Arbeitskleidung an und tragen Sie diese nur in dem Raum, in dem gearbeitet wird. Vor dem Verlassen wird die Kleidung ausgezogen.
Beim Entfernen des Parketts können Holzsplitter herumfliegen. Tragen Sie daher unbedingt festes Schuhwerk.
Als Arbeitskleidung sind Einweg-Overalls geeignet. Setzen Sie eine Schutzbrille auf und ziehen Sie die Arbeitshandschuhe an. Erst dann darf mit der Arbeit begonnen werden.
Schritt 4: Das alte Holz herausbrechen
Nun beginnt die Demontage des Parketts. Verwenden Sie ein Nageleisen oder einen Kuhfuß und setzen Sie das Werkzeug an der breitesten Stelle der Dehnungsfuge an. Anschließend brechen Sie mit Gewalt das erste Parkettstück heraus. Je nachdem, welches Bruchverhalten das Parkett aufweist, arbeiten Sie im Anschluss weiter mit dem Nageleisen oder dem Kuhfuß oder wechseln zu Hammer, Stechbeitel und Meißel, um das Holz Stück für Stück herauszubrechen.
Schritt 5: Parkett zersägen
Bei manchen Parkettstärken ist es sinnvoll, Rillen einzusägen. Dafür stellen Sie die Handkreissäge auf die Höhe Ihrer Parkettstärke ein, legen ein Sägeblatt aus Hartmetall ein und sägen senkrechte und waagerechte Rillen in das Parkett. Danach brechen Sie das Holz weiter aus. Lassen Sie die festsitzenden Splitterungen oder die Holzrückstände stehen, die beim ersten Ausbrechen des Parketts übrig bleiben. Sie werden bei der anschließenden Bearbeitung des Untergrunds beseitigt.
Schritt 6: Holz- Klebstoffreste beseitigen
Wenn Sie bisher noch keine Atemmaske getragen haben, setzen Sie diese nun auf. Mithilfe der elektrischen Stahlspachtel, der Flachdübel-Fräse oder des Strippers fangen Sie nun an, nach und nach die Klebstoff- und Holzreste zu entfernen. Der Untergrund muss bis auf den Estrich oder den nackten Beton freigelegt werden. Die Reste lassen sich einfacher beseitigen, wenn Sie mit einem Teppichmesser im Karomuster Schnitte hineinschneiden, um eine partielle Abtragung zu ermöglichen.
Zusammenfassung
Schwimmendes Parkett lässt sich meist einfach entfernen. Bei verklebtem Parkett ist die Demontage mit einem hohen Zeit- und Kraftaufwand verbunden. Zudem können die Klebereste giftig sein.
Artikelbild: © bane.m / Shutterstock
Ich möchte unser altes Parkett entfernen und neues verlegen. Das alte hat irreparable Schäden in Form von vielen Löchern und die Farbe scheint mittlerweile ziemlich verblichen. Wie Sie bereits erwähnen, benötigt man bei geklebtem Parkett unter Umständen einen Atem- und Augenschutz. Der schwarze Kleber der früher genutzt wurde, könnte toxische Inhaltsstoffe aufweisen. Vielen Dank für die vielen Ratschläge!