Für romantische Abende: Offenes Feuer im Garten
Soll es knistern, flackern und richtig nach Holz riechen? Feuer fasziniert die Menschheit schon seit eh und je. Jedoch können Gartenbesitzer nicht immer einfach eine Feuerstelle im Garten errichten – gerade wenn Nachbarn vorhanden sind, macht es die gesetzliche Lage schwierig. Diese ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
Wer dennoch nicht auf Feuer verzichten will, kann aber zu anderen Alternativen greifen. Dazu gehören unter anderem:
- Feuerschalen
- Feuerkörbe
- Terrassenöfen
- Fackeln
Die Flammen stechen nicht zu hoch in die Luft, das Holz brennt kontrolliert ab. Die kleinen Geschwister der großen Lagerfeuerstelle können überall im Handel gekauft werden. Hier müssen Gartenbesitzer lediglich entscheiden, welche Alternative für sie die Passende ist.
Rechtliche Bestimmungen für Feuerschalen, Feuerkörbe und Co
Feuerschalen, Körbe und Co fallen nach der rechtlichen Definition unter Brandstellen, die eine nicht genehmigungsbedürftige Anlage darstellen (Quelle: Erste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetztes). So kann jeder Gartenbesitzer eine Feuerschale aufstellen, ohne diese bei den Behörden anmelden zu müssen. Sie gelten vor dem Gesetz als Anlagen, die für Wärme- und Gemütlichkeitsfeuer dienen.
Jedoch ist hier genau vorgeschrieben, welches Brennmaterial verwendet werden darf. Erlaubt sind unter anderem:
- naturbelassenes Holz
- Presslinge
- Holzbriketts
- Grillholzkohle
- Ethanol
- Gas
Das Verbrennen von Abfällen ist jedoch nicht erlaubt. Gartenzweige und Strauchreste dürfen nicht in Feuerschale und Co, sonst drohen hohe Bußgelder.
Das kleine Lagerfeuer: Feuerschalen
Eine dieser Alternativen ist die Feuerschale in den unterschiedlichsten Formen. Sie kann besonders vielseitig im Garten eingesetzt werden. Wie der Name schon sagt, wird hier das Holz in einer Schale abgebrannt und so der Boden geschont. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Feuer nicht unkontrolliert ausbreiten kann.
Feuerschalen gibt es in unterschiedlichen Materialien. Der Gärtner hat hier die Auswahl zwischen:
- Edelstahl
- Stahl und Eisen
- Gusseisen
- Keramik
- Ton und Terrakotta
Edelstahl ist besonders beliebt, da es eine hohe Hitzebeständigkeit bietet, rostbeständig ist und meist leicht gereinigt werden kann. Zudem sind diese Feuerschalen sehr witterungsbeständig. Bei Stahl und Eisen ist die Rostbeständigkeit schlechter – stattdessen bieten sie einen eher natürlichen Look im Gegensatz zum polierten Edelstahl.
Schalen aus Gusseisen kommen aus einer Gießerei und werden nicht geschmiedet. Auch diese Schalen rosten. Keramikschalen werden aus versiegeltem Ton hergestellt. Sie sehen optisch besonders schön aus, können jedoch bei der Hitze nicht mithalten. Schalen aus Ton und Terrakotta sind günstiger als Keramik, sind aber nicht versiegelt. Ihnen machen Regen und Schnee zu schaffen: Das Wasser kann eindringen und die Schale zum Platzen bringen. Diese Schalen sollten nicht draußen stehen bleiben.
Auch Grillfans kommen bei Feuerschalen auf ihre Kosten. Mit Schwenkgrill, Gitterrost und Co ist die Fleischzubereitung auf echtem Feuer ein besonderer Genuss.
Feuerschalen gibt es in unterschiedlichen Größen. Grundsätzlich sollten sie nicht unter einem Dach stehen und auch genügend Abstand zu Nachbarn und Co haben. Der Untergrund sollte fest sein: Stein, Fliesen oder eine Stahlplatte eigenen sich hier. Wichtig ist, dass zum Boden genügend Abstand besteht, um einen Hitzestau zu vermeiden. Und natürlich sollte die Schale stabil und wackelfrei stehen, dass sie nichts so leicht umhaut.
Knisternde Holzscheite eingegittert: Feuerkörbe
Im Gegensatz zur Schale brennt das Feuer in einem Korb nicht vollständig frei. Schon in der Antike wurden diese Modelle zur Beleuchtung eingesetzt. Hauptkern ist das Metallgefäß, das das Feuer hoch umschließt, jedoch große Lücken aufweist und der Form eines Korbes ähnelt. So mancher Feuerkorb besitzt keinen Boden und wird in die Erde gesteckt. Andere Modelle haben einen eigenen Boden und sogar eine Auffangschale für die Asche.
Feuerkörbe werden meist aus Metall gefertigt (Eisen, Stahl oder Edelstahl). Oft besitzen sie eine Schwarzpulverbeschichtung, die sie robust gegenüber dem Wetter macht. Auch hat der Gartenbesitzer die Wahl zwischen verschiedenen Formen: groß, klein, breit, schmal, antik, mit Mustern oder einfach.
Der Vorteil von Feuerkörben: Sie sind flexibel und mobil. Gefällt ein Standort im Garten nicht mehr, kann leicht ein neuer gewählt werden. Der Nachteil bei Feuerkörben ist, dass Asche und Glut oft seitlich herausfallen. Daher ist eine feuerfeste Unterlage Pflicht. Ebenso sind Feuerkörbe aufwendiger zu reinigen als Feuerschalen. Sie eignen sich daher eher für gelegentliche Einsätze.
Terrassenöfen: Für das Kaminfeeling im Garten
Wem das Feuer in Schale und Korb zu offen ist, der kann auf sogenannte Terrassenöfen zurückgreifen. Diese sind wie Kamins im Kleinformat gestaltet, das Feuer oft in einem Korpus eingeschlossen. Die meisten Terrassenöfen bestehen ebenfalls aus Gusseisen oder Metall. Hier sind zahlreiche Formen erhältlich, von der Pyramide bis hin zu völlig modernen Designs.
Besonders beliebt sind sogenannte Mexiko- oder Aztekenöfen, die ihren Ursprung im südamerikanischen Raum haben. Typisch sind hier der runde Bauch und die lang gezogene Esse. Traditionell werden sie auch aus Ton oder Terrakotta hergestellt, moderne Varianten bestehen aus Metall und Gitterkonstruktionen. Hier brennt das Holz meist hinter einer Luke aus Glas, aber auch offene Gitterkonstruktionen sind möglich. Der Nachteil: Die Hitze wird durch die Wände nach außen verteilt, jedoch längst nicht so stark wie offene Feuerkonstruktionen. Der Vorteil: Der Rauch zieht kontrolliert durch die Esse ab und wird nicht ungemütlich in die Gesichter geblasen.
Bei Terrassenöfen hat der Gärtner auch die Möglichkeit zu Gasöfen zu greifen, die mit einer Gasflasche betrieben werden. In solch einem Ofen erscheint das Feuer auf Knopfdruck, Asche und Rauch entfallen. Jedoch ist hier keine echte Feueratmosphäre geboten: Kein Holz knistert und knackt, der charakteristische Duft fehlt. Ebenso können hier Ofen und Grill nicht miteinander verbunden werden. Zudem gilt Gas als teurer Brennstoff.
Weniger Wärme: Fackeln für eine romantische Beleuchtung
Fackeln können frei im Garten verteilt werden. Sie werden einfach in den Boden gesteckt und sorgen so für eine atmosphärische Beleuchtung. Ob rund um die Terrasse oder am Wegesrand als Wegweiser – sie sind wegen ihrer Unkompliziertheit beliebt. Jedoch sind Gartenfackeln am weitesten vom Gefühl des Lagerfeuers entfernt.
Die Fackeln werden mit unterschiedlichen Brennstoffen betrieben. Klassisch ist Wachs: Diese Fackeln sind wie eine große Kerze – preiswert, aber schnell verbraucht. Aber auch Petroleum ist möglich. Solche Modelle können wieder befüllt werden und sind somit mehrfach einsetzbar. Auch das Design unterscheidet sich hier von Modell zu Modell. So manche Gartenfackel ist aus Bambus gefertigt, andere aus Edelstahl.
Zusammenfassung
Ein Lagerfeuer im Garten ist oft genehmigungspflichtig. Feuerschalen, Körbe und Co können jedoch frei aufgestellt werden. Jedes Modell hat seine eigenen Vorteile. Wer auf Holz verzichten will, kann sogar Terrassenöfen mit Gas betreiben.
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