Notwendiger Versicherungsschutz am Bau

Notwendiger Versicherungsschutz am Bau

Die eigene Baustelle ist ein immenser Unsicherheitsfaktor, geht man doch in Vorleistung und setzt in der Regel alles auf eine Kante, indem man einen Generalunternehmer mit den Bauarbeiten beauftragt. Nicht selten kommt es zu unsachgemäßen Arbeiten, die entweder nachgebessert werden müssen oder gar nicht behoben werden können – der schwieriger Bausektor zwingt die Bauunternehmen deshalb dazu, vermehrt auf Kosten der Sicherheit und Qualität Angebote abzugeben, die für den Bauherrn undurchsichtige Risiken darstellen.

Bedenkt man zusätzlich die finanziellen Risiken, somit auch die Gefahr einer Überschuldung durch Pfusch am Bau, so bedarf es einer gekonnten Risikoanalyse. Es ist daher bereits vor dem konkreten Bauvorhaben wichtig, notwendige Kosten in Form von Versicherungen und Leistungen durch unabhängige Sachverständige zu kalkulieren, um Schäden zu mindern und auf der sicheren Seite zu sein. Jede Baustelle stellt für zugleich einen Arbeitsplatz dar, der von vielen Handwerkern und Hilfskräften unterschiedlicher Gewerke in Anspruch genommen wird.

Verständlich, dass hier auch einmal Unfälle passieren können, die aufgrund von Leichtsinn oder aber fehlerhafter Bedienung von Maschinen für Stillstand und notwendige Ausbesserungen sorgen. Des Weiteren geht dies einher mit Risiken für unbeteiligte Dritte, wenn Bauschutt auf die Straße fällt oder aber Sicherungen nur halbherzig angebracht wurden. Unabhängig davon, ob Sie deshalb in Eigenregie arbeiten oder aber einen Baupartner beschäftigen, wie einen Architekten, sei angemerkt, dass es keinen vollständigen Haftungsausschluss geben kann. Umso mehr rückt der passende Versicherungsschutz in den Mittelpunkt, um Sicherungen und nicht planmäßige Belastungen und deren Regulierung zu gewährleisten.

Was wichtig ist sowie welche Versicherungen verpflichtend abgeschlossen werden müssen.

Den richtigen Schutz ermitteln

Bauvorhaben sind zu verschieden, um hier einen allgemein gehaltenen Rat zu erteilen. Es ist daher wichtig, dass Sie bei der Planung einige Regel kennen und beachten, sodass Sie in rechtlicher Hinsicht ausreichend geschützt sind. Insbesondere im Punkt der maßgeblichen Abwägung von Risiken sollten Sie mit einem Sachverständigen beziehungsweise einem Bauberatungsbüro zusammen arbeiten, um hier nicht auf Kosten anderer zu sparen.

Gerade wenn Sie in Form von Eigenleistungen mitarbeiten, und so Ihren eigenen Beitrag leisten und gleichzeitig Kosten sparen, gibt es einige Dinge zu beachten. Nicht umsonst vernachlässigen Viele diesen Punkt, werden Eigenleistungen bei der Finanzierung doch als Eigenkapital behandelt und ebnen so den Weg in die eigenen Vier Wände. Wenn Sie Freunde und Bekannte haben, die hier und da mitarbeiten (entgeltlich oder unentgeltlich), müssen Sie diese bei der örtlich zuständigen Baugenossenschaft (Bau-BG) anmelden. Unfälle, die im Zuge der Tätigkeiten am Bau entstehen, sind auf diese Weise von der Genossenschaft versichert.

Diese verpflichtende Angabe bedarf es im Vornherein. Hinsichtlich der zu zahlenden Beiträge kommt es darauf an, wie viele Helfer am Werk sind und wie viele Stunden insgesamt geleistet werden. Vergewissern Sie sich zusätzlich, dass seitens der Helfer oder im Namen der Helfer Haftpflichtversicherungen abgeschlossen wurden, die Sach- sowie Personenschäden abdecken.

Augen auf bei der Wahl des Handwerksunternehmens

Aber auch mit der reinen Beauftragung von Handwerkern ist es nicht getan, besonders hinsichtlich der Risikominimierung am Bau. Die reine Beauftragung von Dritten entbindet Sie deshalb nicht von Haftungsgründen, weshalb es wichtig ist, sich direkt bei Angebotsabgabe notwendige Nachweise vorlegen zu lassen. Dies sind insbesondere Nachweise über die Meldung der Arbeiter bei der Bau-BG sowie der Nachweis über den ausreichenden Versicherungsschutz hinsichtlich Sach- und Personenschäden.

Bauunternehmen haben leider den Ruf, überaus häufig Schwarzarbeiter einzusetzen – hier fehlt verständlicherweise der notwendige Nachweise, sodass diese Risiken zu beachten sind. Die IHKen sowie die Handwerkskammern sind daher erste Ansprechpartner, sowie passende Innungen für gewisse Gewerke, anhand dessen Sie geeignete Handwerksbetriebe auswählen können.

Hilfreiche Versicherungen kalkulieren

In Deutschland, dem Land der vielen Versicherungen für alles Mögliche, zählt der Versicherungsschutz einiges. Nicht umsonst tummeln sich viele Anbieter, die im Bereich der Spezialversicherungen vornehmlich an Häuslebauer und Co. herantreten.

Ein wichtiger Bestandteil könnte daher die Bauherrenhaftpflicht sein, denn diese deckt Schäden an unbeteiligten Dritten ab. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht eignet sich vor allem für Besitzer von Grundstücken sowie Mehrfamilienhäusern, da sie Schäden Dritter auf dem Grundstück abdeckt.

Des Weiteren kann in gefährdeten Gebieten der Abschluss einer sogenannten Gewässerschadenhaftpflicht notwendig sein, insbesondere dann wenn Sie mit Öltanks arbeiten und durch Sabotage oder dergleichen das Grundwasser beispielsweise durch Heizöl verschmutzt wird.

Individuellen Maßstab ansetzen

Sofern die Immobilie einmal fertiggestellt wurde und Sie mit Kind und Kegeln eingezogen sind, rückt vor allem die Wohngebäudeversicherung ins Blickfeld. In Kombination mit einer Elementarschadenversicherung sichert Sie das Haus gegen Schäden durch Feuer oder aber auch Hochwasser und andere, namentlich aufgeführte Umweltkatastrophen ab.

Im Zuge des immer kundenfreundlich werdenden Versicherungsmarktes gibt es mittlerweile eine Reihe von Komplettangeboten, wobei Sie hier prüfen sollten, ob nicht eine Doppel- beziehungsweise Überversicherung eintritt. Gerade in Bergbau-geschädigten Regionen mit dem Ruhrgebiet und im Saarland wird es zunehmend wichtig, darauf spezialisierte Ingenieurbüros zu beauftragen, um Bergbauschäden frühzeitig zu erkennen.

Hier entstehen jährlich über 100 Millionen Euro an Kosten, die Nachfolgeorganisationen der ehemaligen Bergwerke aufbringen müssen, um regulierend einzuschreiten. Überlassen Sie bei Ihrem Bau also nichts dem Zufall und investieren Sie Ihr Geld im Voraus in notwendige Prüfung und Beratungsdienstleistungen, um am Ende die richtige Versicherungsabdeckung zu erreichen.

Artikelbild: © Jirsak / Shutterstock


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