Nachhaltig einrichten und leben
Der Umweltschutz gewinnt in unserem Leben mehr und mehr an Bedeutung. Weltweit werden immer mehr exotische Tropenhölzer gefällt, um Möbel herzustellen. Das Thema „nachhaltiges Leben“ findet auch in den eigenen vier Wänden statt. Hier können die Bewohner nämlich das Tropenholz mit zertifiziertem Holz aus europäischer Forstwirtschaft oder Bambus ersetzen.
Nachhaltiges Wohnen: die Möbel
Nachhaltiges Wohnen ist kein Trend, der nur wenige Jahre anhalten wird. Angesichts steigender Nachfragen nach Möbeln werden früher oder später keine Tropenwälder mehr da sein, die man abholzen kann. Umso früher Menschen nachhaltig denken, desto eher kann dieses Szenario vermieden werden. Das umweltverträgliche Einrichten ist noch nicht einmal problematisch, teuer oder umständlich: Bereits der Besuch auf dem Flohmarkt reicht aus, um den ersten Schritt zu machen. Zudem können alte Möbel restauriert werden – das ist weitaus ökologischer, als die Entsorgung alter und der Kauf neuer Möbel. Grundsätzlich sollte man nicht jedem Wohntrend folgen, wenn die eigenen Möbel nicht gerade auseinanderfallen. Möbel waren schon immer ein „Instrument fürs Leben“, nicht aber ein Konsumgut, das nach wenigen Jahren weggeworfen wird. Dennoch ist die Lebenserwartung von Möbeln in den vergangenen Jahren rapide gesunken. Ein Grund dafür ist unter anderem auch die teils miserable Verarbeitung aber auch häufig wechselnde Möbeltrends.
10 Tipps für nachhaltiges wohnen
- Hochwertige Möbel von zertifizierten Herstellern statt billige Schnäppchen kaufen
- Tropenhölzer meiden und auf das FSC-Siegel achten
- Die Herkunft der Hölzer ermitteln
- Nicht jedem Möbeltrend folgen
- Second-Hand-Möbel kaufen
- Möbel aus Bambus statt Holz erwerben
- Wohntextillien kaufen, die aus organischer Baumwolle bestehen
- Alte Möbel nicht wegwerfen, sondern restaurieren lassen
- Möbel aus recycelten Materialien sind trendy
- Alte Möbel verschenken und nicht wegwerfen
Möbel für ein ganzes Leben
Wer sich Möbel kauft, sollte definitiv nicht sparen. Wie zuvor erwähnt handelt es sich nicht um Konsumgüter – Möbel kauft man in seinem Leben nur wenige Male. Dementsprechend sollten sie qualitativ hochwertig sein sowie aus einheimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft kommen. Günstige Möbel sind nicht umsonst billig: sie wurden schlecht verarbeitet, sind somit kurzlebig und aus nicht zertifizierten Hölzern hergestellt. Ein Großteil dieser Möbel wird zusätzlich unter nicht fairen Bedingungen in Asien oder Osteuropa produziert.
Als Alternative gibt es europäische und deutsche Hersteller, die auf den Einsatz von Tropenhölzern komplett verzichten. Auch Schreiner fertigen Möbel auf Wunsch und Maß an – teilweise sogar zu moderaten Preisen.
FSC-Siegel und Tropenhölzer
Beim Kauf von Möbeln sollte auf zwei Siegel geachtet werden: Das FSC- oder das PEFC-Siegel. Ersterer bietet Greenpeace zufolge den besten Nachweis dafür, dass das Holz aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammt. Weitere Informationen zu Kauf von Holz gibt es in diesem Greenpeace-Ratgeber.
Mit Bambus einrichten
Viele werden Bambus nur auf dem Teller im chinesischen Restaurant kennen. Tatsächlich wird Bambus immer wichtiger für die Möbelindustrie. Der Grund: Bambus ist sehr hart, gleichzeitig aber auch flexibel. Aufgrund seiner dichten Zellstruktur verliert es kaum an Stabilität, reagiert nicht auf Luftfeuchtigkeit und quellt nicht auf. Möbel aus Bambus haben somit eine extrem lange Lebensdauer.
Zwar muss diese Pflanze über lange Wege transportiert werden, ihre CO2-Bilanz ist dennoch exemplarisch: Wälder werden nämlich geschont, die Bambuspflanze braucht keinen Dünger oder Pestizide, sie ist pflegeleicht und wächst sehr schnell – die meterhohen Stämme sind bereits nach fünf Jahren erntereif.
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