Mit Schneiderpuppen im häuslichen Arbeitszimmer professionell arbeiten
Das Schneiderhandwerk basiert auf über Jahrhunderte weitergegebene Erfahrungswerte und Grundlagen, die auch in Zeiten moderner Produktionstypen nicht gänzlich verschwunden sind. Insbesondere Kleider nach Maß oder Anpassungen erfordern ein präzises Arbeiten und können im industriellen Maßstab nur bedingt umgesetzt werden. Dank staatlicher Förderungen und einer breiten Nachfrage, machen sich immer mehr Menschen mit Heimarbeit selbstständig. Hier ist es zwangsläufig wichtig, auf die richtige Ausstattung und das passende Werkzeug zurückgreifen zu können, um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden.
Wir geben Ihnen Hinweise zur Ausstattung des Arbeitszimmers als heimischer Schneiderei und fokussieren uns dabei auf Schneider- und Schaufensterpuppen als Arbeitsgrundlage.
An den Anforderungen der Kunden orientieren
Betreibt man eine Schneiderei im Nebengewerbe, muss man sich zunächst auf einen Teil beschränken, um effektiv und kostengünstig arbeiten zu können. Die klassische Ausstattung wird hierbei vor allem durch Schneiderpuppen und Schaufensterpuppen gegeben, die in unterschiedlichen Ausführungen eine Reihe von Arbeitsschritten erleichtern und korrekte Ergebnisse versprechen.
- Schneiderpuppen aus PU-Schaum, einem dauerelastischen Weichschaum, sind aufgrund ihrer hohen Elastizität und Haltbarkeit die erste Wahl. Sie sind in männlicher und weiblicher Ausführung erhältlich, zum Teil auch als Kinderversion. In der Standardausführung werden sie mit einem Holzdreibein mit Halsknauf angeboten, der Überzug kann gewechselt und somit gereinigt werden. Der Vorteil dieses Materials liegt darin, dass sowohl in die Puppe wie auch dem Kopf Nadeln gesteckt werden können, ohne dass die darunterliegende Oberflächenstruktur einen Schaden nimmt. Die Höhe des Torsos lässt sich auf dem Fuß stufenlos verstellen, außerdem kann aufgrund des modularen Aufbaus auch auf kleinerem Raum gearbeitet werden.
- Möchten Sie Ihren Kunden die Maßanfertigung in geeigneter Weise präsentieren, so sollte hierbei auf spezielle Schaufensterpuppen zurückgegriffen werden. Sie werden zumeist aus glasfaserverstärktem Kunststoff, also einer Mischung aus Fiberglas und Polyester, gefertigt und sind in diversen Hauttönen erhältlich. Anbieter wie www.dummydoll.de bieten eine Auswahl an fast vollständig zerlegbaren Ausführungen mit realistischen Gesichtern und Formen.
Greifen Sie auf diverse Torsos zurück
Die zumeist mit einem Holzdreibein gefußten Modelle sind auch dazu geeignet, unterschiedliche Torsos aufzunehmen. Auf diese Weise kann je nach Art des Auftrags gewechselt werden und der Raum für Lagerungen bleibt gering. Wählen Sie im Fachhandel aus einer Vielzahl an verschiedenen Brust-, Taillen- und Hüftumfängen sowie verschiedene Schulterbreiten und Torsohöhen. Zusätzlich werden Perückenköpfe angeboten, die zumeist in Unisex-Ausführung erhältlich sind und aus stabilem Kunststoff gefertigt werden. Mit diesem Zubehör können Sie auch fernab der Maßanfertigung Kleidung herstellen, die sie auf diese Weise präsentieren.
Zubehör zur besseren Strukturierung der Arbeit
Neben diesem so wichtigen Utensil kommt der Wahl des Zubehörs eine wichtige Bedeutung zu. Neben Reißverschlüssen, Schulterpolstern und Stoffscheren, ist das vor allem ein gutes Sortiment an Trennscheren und eine Auswahl an verschiedener Meterware. Greifen Sie hier auf die mittelgroßen Werkzeugkoffer zurück, die sich auf mehreren Ebene ausfahren lassen und flexibel zu trennen sind. Das hilft vor allem dann, wenn Sie auch mobil tätig werden und mit entsprechendem Zubehör bei Kunden vorstellig werden. Bei der Auswahl der Nähmaschine muss vor allem darauf abgezielt werden, wie viel Eigenanteil Sie bei jedem Kleidungsstück haben und ob es Schnitte gibt, die auf keinen Fall fehlen dürfen. Reicht zu Beginn sicherlich ein Exemplar mit Geradstrich und Zickzack, so kommt je nach Arbeitsteilung auch dem Steppstich und Knopflochstich eine Bedeutung zu. Auch sollte unbedingt auf System mit programmierbarem Nadelstopp zurückgegriffen werden, was insofern den Vorteil hat, dass der Stoff besser gedreht werden kann. Er verrutscht dabei nicht, was mühseliges Fixieren vermeidet.
Wichtig ist außerdem, dass ein Freiarm für Arbeiten an Ärmeln oder Hosen Teil des Funktionsumfanges der Nähmaschine ist. Vor allem bei häufigen, kleinteiligen Arbeiten bedeutet diese Funktion eine deutliche Effizienzsteigerung und Arbeitsgenauigkeit. Je nach dem, wie Sie selbst arbeiten, sollte mittels eines Fußpedals auch der Nähfuß variiert oder die Nadelposition verändert werden können.
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