Warum ein minimalistischer Kleiderschrank für Glück und Nachhaltigkeit sorgt
Minimalismus ist derzeit im Trend und total angesagt. Es geht hier nicht um die Kunstrichtung Minimalismus, sondern um Minimalismus als Lebensstil. Das bedeutet, dass man sozusagen bewusst auf Dinge verzichtet und versucht, ohne Ballast zu leben. Wenn man weniger Dinge besitzt, muss man diesen auch weniger Zeit widmen und wenn man weniger materielle Güter besitzt, spart man sich natürlich auch Geld. Genauso ist es mit unnötigen Aufgaben oder schlechten Beziehungen – lässt man bestimmte Dinge los, wird man überrascht sein, wieviel stressfreier das eigene Leben sein kann.
Das bringt uns nun zum Thema minimalistischer Kleiderschrank: Wer kennt es nicht? Der Kleiderschrank ist zum Bersten voll und man findet kaum mehr Platz und Ordnung. In der Regel ist es doch so, dass jeder seine Lieblingsteile hat und der Rest an Kleidung liegt schon seit Jahren unbenutzt im Kleiderschrank. Täglich die Qual der Wahl und doch wird man sich meist für dieselben Kleidungsstücke entscheiden.
Wenn man sich für einen minimalistischen Lebensstil entscheidet, wird zuallererst der Kleiderschrank ausgeräumt und intensiv reduziert. Wie radikal der eigene Kleiderschrank ausgemistet wird, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Durch den bewussten Verzicht auf bestimmte materielle Dinge kann man Platz für das Wesentliche schaffen und dadurch eine ganz neue Stufe der Entspanntheit und des Glücks erreichen. Das gilt nicht nur für den eigenen Kleiderschrank, sondern auch für das komplette Leben.
Die Kleidungstücke reduzieren
Der erste Schritt zum minimalistischen Kleiderschrank ist natürlich das Ausmisten. Am besten wird der Kleiderschrank hierfür erst einmal komplett ausgeräumt und sämtliche Kleidungsstücke beispielsweise auf dem Bett verteilt. Anschließend werden die Sachen einzeln geprüft, wobei man sich folgende Fragen stellen sollte:
- Werden die Kleidungsstücke noch getragen?
- Passen die Sachen noch?
- Braucht man die Leggings mit Leopardenprint wirklich noch?
Idealerweise werden die Kleidungsstücke dann in mehrere Stapel unterteilt: Behalten, Überlegen, Altkleiderspende und Entsorgen. Den Stapel Überlegen lässt man idealerweise noch eine Weile stehen, um herauszufinden, ob diese Kleidungsstücke noch benötigt wird. Wenn einige Wochen vergehen, ohne dass die Sachen fehlen, dann können diese ebenfalls entweder gespendet oder entsorgt werden.
Getragene Kleidungsstücke, die sich noch in einem Top-Zustand befinden, eignen sich beispielsweise auch für den Flohmarkt oder für den Kleiderkreisel.
Die Bestandsaufnahme und das Einräumen
Nachdem die erste große Aufgabe nun geschafft ist, die Kleidung nun ausgemistet und bedacht ausgewählt wurde, geht es an das Einräumen. Um die perfekte Ordnung im Kleiderschrank zu erhalten, werden die Kleidungsstücke idealerweise nach Art und Farbe sortiert. Zum Beispiel werden dann alle Hosen farblich sortiert von hell nach dunkel aufgehängt, ebenso alle Oberteile usw. Wenn nun festgestellt wird, dass noch gewisse Basics fehlen, werden nur exakt die benötigten Kleidungsstücke gekauft.
Der Kleiderschrank dürfte jetzt schon geräumig sein und viel mehr Platz als vorher haben. Vielleicht bietet sich im Zuge der Umstellung auf den minimalistischen Kleiderschrank ja auch gleich ein neuer, möglicherweise kleinerer Schrank an. Viele Menschen sehen dies als Gelegenheit, sich hierbei eine kreative Lösung zu überlegen und sich einen individuell maßgefertigten Kleiderschrank für das neue Raumkonzept anzuschaffen.
Schrankwerk.de bietet dafür unzählige Möglichkeiten. Einige nutzen den Umstieg auf den Minimalismus sogar, um die komplette Wohnung minimalistisch einzurichten und auszustatten. Ein Ausmisten der kompletten Wohnung kann für deutlich mehr Platz und Ordnung sorgen.
Capsule Wardrobe
Bei der sogenannten Capsule Wardrobe geht es darum, mit so wenig Kleiderstücken wie möglich auszukommen. Bevorzugt wird hier außerdem Kleidung in eher neutralen Farben, zeitlose Basics, welche sich vielfältig kombinieren lassen. Das Ziel ist hier, mit wenigen Stücken so viel Kombinationen wie möglich zu schaffen. Mehr als 37 Kleidungsstücke pro Saison sollten es gar nicht sein, manche Menschen reduzieren ihre Garderobe sogar auf nur 10 Stücke pro Jahreszeit.
Idealerweise befinden sich unter den Basics beispielsweise eine helle Jeans und eine dunkle Jeans, eine schwarze Stoffhose, ein Rock oder ein Kleid, Tops, Shirts, Blusen, Pullover oder Jäckchen, je nach Modestil und Geschmack. Auch die Schuhe zählen zur Grundausstattung: mehr als 4-5 Paar pro Saison werden nicht benötigt. Was saisonal getragen wird, bleibt im Kleiderschrank – der Rest wird bis zur nächsten Saison in einem Karton verstaut. Erst dann werden die Kleidungsstücke wieder gegen aktuelle ausgetauscht.
Erfunden wurde die Capsule Wardrobe in den 70er-Jahren von Susie Faux, Inhaberin eines Modegeschäfts namens „Wardrobe“ in London. Ihre Idee war es, den Kleiderschrank mit zeitlosen Basics auszustatten, welche über mehrere Saisons getragen werden können.
Welche Vorteile hat die Capsule Wardrobe?
Die Capsule Wardrobe bringt einige Vorteile:
- weniger Zeitaufwand beim Anziehen
- stressfrei und schnell das perfekte Outfit finden
- mehr Platz im Kleiderschrank
- ein großer Kleiderschrank kann durch einen kleinen Schrank ausgetauscht werden, was wiederum mehr Platz in der Wohnung schafft
- man trägt nur Sachen, in denen man sich auch wohlfühlt
- man spart sich Geld, indem man weit weniger Kleidung kauft
- es entwickelt sich ein persönlicher Stil in der Garderobe
- weniger Fehlkäufe und weniger „Fast Fashion“ schonen auch die Umwelt
Minimalismus und Thema Nachhaltigkeit
Heutzutage ist Nachhaltigkeit ein großes Thema, das gilt natürlich auch für die Mode. Durch die Herstellung von Kleidungsstücken wird die Umwelt enorm belastet, gerade durch die kurzweiligen Trends und die sogenannte „Fast Fashion“. Speziell die Herstellung der Billigwaren in den Produktionsländern wie beispielsweise China oder Indien sorgt dort für massive Umweltschäden aufgrund der mangelnden Umweltauflagen. Schadstoffe werden hier einfach in die Flüsse weitergeleitet und somit das Wasser vergiftet.
Mit einem minimalistischen Kleiderschrank unterstützt man die Nachhaltigkeit, indem man auf den Kauf von saisonalen Kleidungsstücken verzichtet und sich auf neutrale, zeitlose Stücke festlegt, die sich vielfältig kombinieren lassen. Lieber weniger Kleidungsstücke aus guter Qualität, als einen überquellenden Kleiderschrank mit aktuellen Trends, die ohnehin nur kurzfristig „IN“ ist. Auch Second Hand-Mode ist ein guter Weg, die Nachhaltigkeit beim Thema Mode zu unterstützen.
Zusammenfassung
Der minimalistische Kleiderschrank erspart das morgendliche Überlegen vor dem Schrank und sorgt für ein stressfreies Ankleiden. Durch eine kleine, bedacht ausgesuchte Garderobe, die sich vielfältig kombinieren lässt, entsteht viel Platz, den man effektiv anderweitig nutzen kann. Weiterhin spart man sich eine Menge Geld und tut somit nicht nur dem Geldbeutel etwas Gutes, sondern auch der Umwelt, was in der heutigen Zeit wichtiger ist denn je.
Artikelbild: New Africa / Bigstock.com