Mehrere Waschbecken im Bad – sinnvoll oder überflüssig?

Mehrere Waschbecken im Bad – sinnvoll oder überflüssig?

Mit Ihrem Partner und Ihren Kindern teilen Sie natürlich gerne. Doch gilt das auch fürs Waschbecken im Badezimmer? Spätestens bei der nächsten Sanierung – etwa, weil das Thema barrierefreies Bad zunehmend wichtig für Sie wird –, sollten Sie sich dieser Frage widmen. Wenn Sie noch unsicher sind, wie Sie Ihren Waschplatz komfortabel und trotzdem kostensparend einrichten können, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel vier unterschiedliche Varianten: vom kleinen Einzelwaschtisch über den extrabreiten Doppelwaschplatz bis hin zu zwei separaten Waschbecken mit jeweils einer Armatur.

Außerdem erläutern wir Ihnen die Vorteile und Nachteile der einzelnen Waschbeckenlösungen, damit Sie für Ihren kleinen Wellness-Tempel die perfekte Entscheidung treffen können.

Variante 1: Einzelwaschplatz mit nur einer Armatur

Diese Variante ist in vielen Badezimmern in Deutschland anzutreffen: Es gibt einen kleinen Einzelwaschplatz mit einer Armatur. Gerade in Bädern mit wenig Platz ist das natürlich der Klassiker. Es gibt aber auch Haushalte mit größeren Badezimmern, die mit solch einem schlichten Waschplatz sehr glücklich sind. Der größte Vorteil besteht darin, dass genügend Platz für andere schöne Dinge im Bad bleibt – wie etwa für eine freistehende Badewanne, eine bodengleiche Dusche oder mehr stauraumspendende Möbel.

Außerdem sparen Sie bei der Badrenovierung natürlich viel Geld, denn Sie müssen nur ein einziges Becken kaufen und brauchen keine zusätzlichen Anschlüsse. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Sie nur eine Armatur benötigen. Dadurch sparen Sie Kosten – gerade, wenn Sie sich für wassersparende Armaturen entscheiden, werden Sie das deutlich spüren, da diese in der Anschaffung teurer sind als die klassischen Varianten.

Bei der Entscheidung sind aber auch Ihre Badgewohnheiten von Bedeutung. Ein einzelner Waschtisch kann für zwei oder mehr Personen durchaus zu wenig sein – zum Beispiel, wenn morgens alle zur gleichen Zeit aufstehen und sich im Bad fertig machen wollen. Dann kann der wenige Platz sogar für Ärger sorgen.

Empfehlenswert ist ein Einzelwaschplatz für Sie, wenn Sie folgende Fragen mit „Ja“ beantworten können:

  • Nutzen Sie das Waschbecken nur selten gleichzeitig?
  • Haben Sie und alle Familienmitglieder ähnliche Vorstellungen davon, wie ein sauberes Waschbecken auszusehen hat?
  • Besitzen Sie nur wenige Gegenstände und Utensilien, die Sie rund ums Waschbecken unterbringen möchten?

Übrigens: Einzelwaschbecken müssen nicht unbedingt klein sein. Für große Bäder gibt es besonders breite Lösungen.

Variante 2: Ein großer Waschtisch mit zwei Armaturen

Eine tolle Lösung, bei der Sie und weitere Familienmitglieder das Becken zur gleichen Zeit nutzen und dabei auf unterschiedliche Armaturen zurückgreifen können, ist der große Waschtisch mit zwei Armaturen. Diese sogenannten Doppelwaschtische mit einem Becken können zwischen einem und 1,30 Meter breit sein. Angeboten werden solche Modelle beispielsweise von Kaldewei.

Sie bestehen aus dem extra langlebigen KALDWEI Stahl-Email, weshalb sie den hohen Beanspruchungen dieses Badbereichs problemlos standhalten. Ein Vorteil ist, dass Sie für einen derartigen Doppel-Waschplatz nur wenig Raum benötigen. Er kommt daher auch schon für kleine Bäder in Frage. Es ist nur ein Abfluss erforderlich. Wegen der zwei unabhängigen Armaturen ist die Installation aber etwas komplizierter und auch teurer.

Wenn Sie das Waschbecken gerne mit anderen Personen zur gleichen Zeit nutzen, aber auf ein Übermaß an Freiraum verzichten können, ist ein Doppelwaschplatz mit einem Becken und zwei Armaturen für Sie ideal.

Beim Kauf sollten Sie daran denken, dass lange Becken viel Zeit benötigen, um komplett mit Wasser vollzulaufen. Sofern Sie sich beispielsweise gerne am vollen Waschbecken nass rasieren, ist es besser, sich für ein kleineres und tiefes Waschbecken zu entscheiden.

Variante 3: Ein Doppelwaschtisch mit zwei Armaturen

Sie benötigen einen Waschplatz ganz für sich allein? Dann sind Sie mit einem Doppelwaschtisch mit zwei Becken und zwei Armaturen am besten beraten. Jeder Waschplatz verfügt über eine eigene Waschmulde, sodass Sie ausreichend Freiraum zur Verfügung haben. Auch in kleine Zimmer lassen sich solche Doppelwaschtische integrieren, denn es gibt etliche kleine Modelle, die gerade einmal 1,20 Meter breit sind. Mit dieser Lösung werden Sie glücklich, wenn folgende Voraussetzungen auf Sie zutreffen:

  1. Sie nutzen das Waschbecken oft gleichzeitig mit weiteren Familienmitgliedern.
  2. Sie haben Ihre Utensilien gern griffbereit am Waschbecken stehen.
  3. Sie benötigen am Waschbecken nicht übermäßig viel Freiraum – weil auch bei sehr breiten Doppelwaschtischen die Becken direkt zusammen sind.
  4. Sie und andere Familienmitglieder haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sauber das Waschbecken sein sollte.

Der wesentliche Nachteil eines Doppelwaschtisches sind die Mehrkosten. Das Becken ist teurer als ein Einzelwaschplatz und auch für die zweite Armatur und die Installation entstehen höhere Kosten.

Dazu kommt noch, dass unter dem Becken Platz für die zusätzlich benötigten Rohre verlorengeht.

Variante 4: Zwei Waschbecken mit zwei Armaturen

Die edelste Lösung sind sicher zwei getrennte Waschbecken, die jeweils über ihre eigene Armatur verfügen. Diese Variante hat auch die meisten Vorteile: Sie können die Zeit, die Sie gemeinsam mit Ihren Liebsten im Badezimmer verbringen, in aller Ruhe genießen, ohne sich gegenseitig im Weg herum zu stehen oder sich zur Eile antreiben zu müssen.

Falls Sie beim Zähneputzen, Schminken und Rasieren viel Freiraum brauchen, sind zwei getrennte Waschplätze auf jeden Fall ideal. Dasselbe gilt, wenn Sie Ihre persönlichen Utensilien gerne rund ums Waschbecken stehen lassen wollen. Auch bei verschiedenen Vorstellungen von Sauberkeit sind zwei separate Waschplätze empfehlenswert. Von Vorteil ist, dass Sie mit dieser Lösung sogar Waschbecken in unterschiedlichen Höhen installieren können.

Für Familien mit Kindern oder Paare mit deutlichem Körpergrößenunterschied ist das eine wahre Erleichterung. Sicher sind zwei separate Waschtische mit zwei Armaturen auch die teuerste Variante. Das gilt insbesondere, wenn Sie zusätzliche Dinge wie Ablagen, Spiegel und Unterschränke ebenfalls doppelt kaufen müssen. Vielen größeren Familien oder freiheitsliebenden Paaren ist der Luxus der zwei Waschbecken diese Investition aber wert.

Zusammenfassung

Ein einzelnes Waschbecken ist zwar in den meisten Haushalten Standard, führt allerdings auch oft zu Problemen – gerade, wenn sich mehrere Familienmitglieder gleichzeitig im Bad fertig machen. Wer sein Bad saniert, denkt daher oft darüber nach, den Einzelwaschtisch mit einer Armatur durch eine Alternative zu ersetzen, die mehr Freiraum bietet. Dabei kommt neben einem Doppelwaschplatz, mit wahlweise einem oder zwei Becken, auch die Lösung mit zwei separaten Waschbecken in Frage.

Artikelbild: ismagilov / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Schwab 23.07.2019 13:23 Uhr

    Das ist ein interessanter Artikel. Allerdings benötigt man auch den entsprechenden Platz, um mehrere Becken einzubauen.
    Und wer putzt dann die Becken? Wieder ein Grund für Streitigkeiten. ;-)
    Wichtig ist, und das sollte man beizeiten bedenken, dass ein Bad im Alter barrierefrei sein sollte.
    Das erleichtert den Aufwand für die Reinigung und schützt vor Stürzen.
    Außerdem sollte man auch über entsprechende Alltagshelfer nachdenken.
    Beste Grüße
    Barbara Schwab

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