Zur Frage der Materialien bei Badmöbeln – Infos und Tipps
Das Badezimmer steht im ständigen Zwiespalt mehrerer sich nicht zwangsläufig ergänzenden Anforderungen – an Funktionalität, an Komfort und zuletzt auch an gewisse Hygienestandards. Zugleich ist dieser Raum ein äußerst sensibler Bereich, der entsprechend viel Privatsphäre sicherstellen muss. Je nach Haushalt verbringen viele Menschen dementsprechend viel Zeit darin, sodass eingebrachte Badmöbel leicht zu reinigen sein sollten. All diese Faktoren hängen vor allem mit dem Aufbau und der Wahl des Materials bei den Badmöbeln zusammen.
Im Folgenden werden die Grundlagen der Materialkunde in Bezug auf Badmöbel dargestellt, um Ihnen gewisse Anregungen für eine Modernisierung des Badezimmerszu geben.
Natürliche und wohnliche Atmosphäre durch Verwendung von Massivholz
Sehr häufig wird mittlerweile Massivholz im Bereich der eher „dekorativen“ Elemente im Badezimmer verwendet. Das Besondere hierbei ist, dass jedes Element gewisser ein Unikat darstellt – die Haptik ist stets anders. Da Holz aber mit der Zeit „wäscht“, es sich also anpasst, kann es nur bis zu einem bestimmten Grad Verwendung finden.
Empfehlenswert sind daher Elemente, die mit Glas oder Aluminium verknüpft sind. Dies schafft eine hohe Stabilität, erleichtert die Reinigung und erhält dennoch die natürliche Optik des Badezimmers. Auch hier gibt es Unterschiede, die mit den Eigenschaften verschiedener Holzarten zusammenhängen.
- Helle Hölzer, darunter Esche, Ahorn oder Fichte, eignen sich vor allem in kleineren oder mit wenig Tageslicht bedachten Badezimmern. Nachteilig würde sich hier ein permanenter Einfall von UV-Licht auswirken, welcher die Oberflächen leicht „vergilbt“.
- Dunklere Hölzer, darunter Amerikanischer Nussbaum oder Wenge, geben hingegen großflächigen Räumen eine bessere Aufteilung. Hier lassen sich außerdem Applikationen aus Edelstahl kombinieren. Empfehlenswert wären hier bestimmte Lichtschutzlacke, die je nach Maserung eine deutlich sichtbare Einschränkung dieses Alterungsprozesses ermöglichen.
Selbst die beste Verarbeitung aufseiten des Herstellers, wie etwa Weißpigmentierung oder ein Bleichen, verhindern diesen natürlichen Effekt der „Holzalterung“ nicht.
Metallische Verbindungen und ihre Eigenschaften
In Badezimmern, die aufgrund von Größe oder Raummaßen eine gewisse Funktionalität erhalten sollen, eignen sich verschiedene Metalle. Relativ häufig kommen mittlerweile Edelstahl oder Aluminium zum Einsatz, das erstgenannte Material wird bisweilen als „Nirosta-Stahl“ bezeichnet. Es handelt sich dabei praktisch um eine Legierung auf Basis von Chrom und verschiedenen Anteilen von Nickel, die stets im Verhältnis zueinander angegeben werden.
Der Vorteil von Edelstahl, insbesondere der mit einem hohen Anteil an Chrom, ist die praktische Unempfindlichkeit gegenüber Flecken. Zudem bleibt der ansonsten natürliche Vorgang der Oxidation außen vor, mit der Zeit kann sich also kein Rost bilden.
Zu beachten wäre, dass Spritzwasser mit der Zeit zu deutlich sichtbaren Kalkflecken führen kann. Sie sind jedoch nur oberflächig und lassen sich leicht mit handelsüblichem Badreiniger entfernen.
Edelstahl und Aluminium
Empfehlenswert ist die Verwendung von Edelstahl zugleich in Bereichen, die eher selten mit spitzen Gegenständen in Berührung kommen – die Oberfläche neigt zu schnell eingebrannten Kratzern. Sofern diese relativ feingliedrig sind, lässt sich dieser Abrieb mithilfe einfacher Edelstahlreiniger wieder ausgleichen.
Ganz anders sieht es bei Aluminium aus, maßgeblich in der Optik durch eine relativ dünne Oxidschicht. Für den Anwender bringt dies Vorteile mit sich, denn dadurch weist die Oberfläche eine sehr hohe Korrosionsbeständigkeit auf. Auf der anderen Seite sind derartige Badmöbel wiederum empfindsamer gegenüber Kratzern. Sie lassen sich aber mittels Eloxieren, also einer Art der elektrischen Oxidation, deutlich verstärken. In der Optik herrscht ein Glanz mit Anteilen an Silber und Weiß vor, der eine unaufgeregte und klare Gestaltungslinie ermöglicht.
Synthetische Materialien, insbesondere solche auf Basis von Mineralen
Besonders hochwertige Badmöbel, die eine Mischung mehrerer Materialien erfordern, sind derzeit in Mode – interessante Einblicke bietet das Sortiment von Badwell. Es handelt sich dabei um hybride Materialien, also eine Mischung einzelner Werkstoffe, die dadurch einen Vorteil mit sich bringen.
Auf diese Weise können nämlich Formen bewerkstelligt werden, die bei alleiniger Verwendung eines bestimmten Materials nur mit deutlich niedrigerer Stabilität hergestellt werden könnten. Im Mittelpunkt des Interesses steht derzeit eine Mischung aus Gesteinsmehl und Kunstharz. Hier werden beispielsweise Aluminium-Hydroxid auf der einen, sowie Acryl- oder Polyesterharz auf der anderen Seite verwendet.
Vor allem die Verwendung von Acrylharz ermöglicht es, das gesamte Werkstück als eine Art Thermoplast zu behandeln. Es kann daraufhin in praktisch jede gewünschte Form gebracht werden. Hierdurch werden Oberflächen durchgehend homogen gestaltet, wodurch sich Schmutz und dergleichen nicht ansammeln kann. Der oftmals als Problembereich beschriebene Übergang zwischen Becken und Waschtisch, wo sich mit der Zeit häufig Schimmel ausbildet, wird dadurch obsolet.
Zur Reinigung und der ökologischen Seite gewisser Materialien
Bei der Renovierung oder Modernisierung des Badezimmers kommt verstärkt Acryl zum Einsatz. Insbesondere im Bereich der Badewanne und der Dusche. Dieses Material lässt sich nicht nur recyceln, sondern weist gegenüber anderen Materialien eine deutlich bessere Umweltverträglichkeit auf. Sanitäracryl ist daher erste Wahl bei Badmöbeln, weil es einen hohen Hygienestandard aufweist und zudem für verschiedene Badewannen-Typen einsetzbar ist. Ob nun als Oval-, Raumspar-, Stufen- oder Eck-Badewanne.
Bei der Reinigung von Acryl ist zu beachten, dass das Material generell ziemlich robust ist. Die schmutzabweisende Oberfläche reduziert den regelmäßigen Reinigungsaufwand bei normalem Gebrauch auf ein Minimum. Geeignet wäre hier ein handelsüblicher Allzweckreiniger, auch niedrig konzentrierte Flüssigwaschmittel eignen sich. Ihre Wirkung entfalten sie bei der Ablagerung von Fetten, die zwangsläufig entstehen – entweder durch Verwendung von Badeölen, selbstverständlich aber auch durch die natürliche Fettschicht des menschlichen Körpers. Hier sollte nur mit geringerem Druck und in gleichmäßiger Abfolge vorgegangen werden, da schnell Kratzer entstehen.
Ungeeignet sind daher Mikrofasertücher, welche die Oberfläche anrauen würden, wodurch sich wiederum Schmutzpartikel besser ansammeln. Notwendig wäre in Gegenden, in denen das Wasser einen hohen Kalkanteil aufweist, außerdem eine Reinigungsmischung aus Zitronensäure und Wasser. Dieses Gemisch nur wenige Sekunden auf der Oberfläche lassen, danach direkt mit kaltem Wasser ausspülen.
Zusammenfassung
Die Frage bezüglich einzelner Werkstoffe im Badezimmer sollte nach Gesichtspunkten wie Hygieneniveau, Optik und Pflegeaufwand gestellt werden. Neuerdings gibt es hybride Werkstoffe, die in jede Form gebracht werden können – sie werden dadurch pflegeleichter.
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