Lavendel düngen – Pflegetipps

Lavendel düngen – Pflegetipps

In der Mittelmeerregion gibt es ganze Lavendelfelder und auch hierzulande trifft man die Pflanzen in vielen Gärten an. Dank seiner violetten Blüten, mit seinem bezaubernden Duft und wegen seiner vielfältigen Nutzungsweise konnte sich der Lavendel als fester Bestandteil der heimischen Gartengestaltung einen Platz erobern. Es gibt viele verschiedene Sorten, die in unterschiedlichen Farbnuancen blühen können. Insbesondere in der Nähe von Rosen wird Lavendel gerne gepflanzt, weil er Schädlinge wie Läuse fernhalten soll. Ganz egal, ob Sie ihn im Topf auf der Terrasse oder in einem Beet in Ihrem Garten anpflanzen wollen, wenn Sie ein paar Pflegehinweise berücksichtigen, werden Sie sich lange an dem üppig blühenden Gewächs erfreuen.

Doch wie häufig muss Lavendel eigentlich gedüngt werden? Eignet sich normaler Blumendünger oder gibt es speziellen Dünger für Lavendel? Und wann ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen – schon im Sommer, erst im Herbst oder vielleicht sogar erst kurz vor dem Winter? Wenn Sie Antworten auf diese Fragen haben möchten, lesen Sie am besten weiter, denn dieser Heimhelden.de-Ratgeber widmet sich ausführlich dem Thema, wie Sie Ihren Lavendel düngen sollten und gibt einige praktische Tipps für den Anwender.

Im Allgemeinen ist Lavendel sehr pflegeleicht

Generell ist Lavendel sehr pflegeleicht und genügsam. Mit vorübergehender, starker Feuchtigkeit kommt er ebenso zurecht wie mit längerer Trockenheit. Er lässt sich einfach überwintern und muss nur vor kalten Ostwinden geschützt werden. Wichtig ist, dass Sie die verwelkten Blüten des Lavendels rechtzeitig entfernen und die Pflanzen im Herbst kräftig zurück schneiden.

Auch im Frühjahr – zwischen dem letzten Frost und dem neuen Austrieb – kann der Lavendel geschnitten werden. Recht anspruchslos ist der Lavendel aber längst nicht nur beim Gießen, bei der Überwinterung und bei seinem Rückschnitt, sondern auch in puncto Düngung.

Der richtige Standort

Wenn Sie sich entscheiden, wo Sie Lavendel in Ihrem Garten pflanzen möchten, ist es wichtig, einen Standort zu wählen, der vollsonnig ist und einen gut durchlässigen Boden hat. Lavendel gedeiht gut in heißer, sonniger Umgebung und wird schnell verkümmern und kränkeln, wenn er nicht genug Sonnenlicht bekommt. Schlechte Drainage ist ebenfalls ein Problem, da Lavendel anfällig für Wurzelfäule ist.

Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass Sie den Boden mit reichlich organischem Material anreichern, um eine gute Drainage zu gewährleisten. Sobald er sich etabliert hat, ist Lavendel recht trockenheitstolerant und kann sogar in sandigen Böden gedeihen. Mit der richtigen Pflege gedeiht Lavendel jahrelang an fast jedem sonnigen Platz.

Veraltete Tipps verleiten zum falschen Düngen des Lavendels

Vielleicht haben Sie auch schon davon gehört, dass man Lavendel im Sommer im Abstand von zwei Wochen düngen müsse und dafür im Idealfall herkömmlichen Blumendünger verwenden solle. Davon können wir nur dringend abraten, denn dieser Ratschlag ist veraltet und falsch, egal wie verbreitet er auch sein mag.

Eine regelmäßige Düngung mit stickstoffhaltigen Blumendüngern lässt den Lavendel zuerst zwar prächtig wachsen, allerdings wird er nach einiger Zeit wegen Überdüngung eingehen.

In seiner Heimat ist der Lavendel in der Lage, auch auf steinigen und kargen Böden zu gedeihen. Dies sollten Sie im Hinterkopf behalten, wenn Sie Ihren Lavendel düngen möchten, denn hier gilt, wie bei vielen anderen Dingen auch, grundsätzlich: „Weniger ist mehr!“

Lavendel gedeiht gut, wenn der Boden vor der Pflanzung vorbereitet wird

Bevor Sie Lavendel in Ihrem Garten pflanzen, sollten Sie dafür sorgen, dass der Boden dem Substrat ähnelt, auf dem der Lavendel auch in seiner Heimat gedeiht. Wichtig ist daher nicht nur ein sonniger Standort, sondern auch eine möglichst durchlässige und sandige Erde. Sogar ein steiniger Untergrund hindert den Lavendel nicht an seinem Wachstum, deshalb finden Sie Sämlinge auch häufig in den Ritzen von Pflastersteinen und Gehwegplatten.

Nicht geeignet sind lehmige, schwere Böden für eine Bepflanzung mit Lavendel. Dann können Sie die Pflanze noch so gut pflegen, an einem solchen Standort wird sie nicht wachsen und gedeihen.

Derartige Böden können und sollten Sie vor der Pflanzung verbessern, indem Sie beispielsweise eines der nachfolgend genannten Materialien hinzugeben: Sand, Ziegelsplitt oder Blähton.

Die Bodendrainage ist der Prozess, bei dem Wasser durch den Boden fließt. Eine gute Drainage ist für ein gesundes Pflanzenwachstum unerlässlich, da sie überschüssiges Wasser von den Wurzeln abfließen lässt und Staunässe verhindert. Eine Möglichkeit, die Drainage zu verbessern, besteht darin, dem Boden Sand beizumischen. Die Sandpartikel sind groß genug, dass das Wasser frei zwischen ihnen hindurchfließen kann, was die Drainage verbessert und verhindert, dass sich das Wasser an der Oberfläche staut. Darüber hinaus trägt Sand zur Durchlüftung des Bodens bei, was das Wurzelwachstum fördert und den Pflanzen hilft, an die benötigten Nährstoffe zu gelangen. Daher kann die Zugabe von Sand zu Böden mit schlechter Drainage einen dramatischen Einfluss auf die Pflanzengesundheit haben.

Ziegelsplitt ist eine beliebte Wahl für die Bodendrainage, da er das Wasser effektiv von den Pflanzenwurzeln wegleiten kann. Außerdem sind sie relativ preiswert und einfach zu verlegen. Die Verwendung von Ziegelsplitt zur Entwässerung hat jedoch auch einige Nachteile. Insbesondere kann der Splitt mit der Zeit verdichtet werden, so dass das Wasser nur schwer durch ihn hindurchfließen kann. Wenn der Splitt nicht ordnungsgemäß verlegt wird, kann er außerdem Wasser gegen die Pflanzenwurzeln drücken, was zu Wurzelfäule führt. Daher ist es wichtig, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, bevor Sie Ziegelsplitt zur Entwässerung verwenden. Bei ordnungsgemäßer Verlegung und regelmäßiger Pflege können Ziegelsplittplatten jedoch eine wirksame Methode zur Verbesserung der Bodendrainage sein.

Blähton ist eine beliebte Wahl für die Bodendrainage, weil er leicht und einfach zu installieren ist. Außerdem entwässert Blähton gut und ist nicht anfällig für Verstopfungen. Daher ist er die ideale Wahl für Gärten mit Lehmböden. Wenn Sie in einem Gebiet mit starken Regenfällen leben, kann Blähton dazu beitragen, Überschwemmungen und Wasserschäden zu verhindern. Außerdem ist Blähton unempfindlich gegenüber Frost und damit die ideale Wahl für Gärten in kälteren Klimazonen.

Auf diese Weise sorgen Sie gleichzeitig dafür, dass das Regenwasser immer gut abfließen kann, wodurch sich Staunässe vermeiden lässt. Diese verträgt der Lavendel auf Dauer nämlich nicht. Wichtig zu wissen ist auch, dass Lavendel einen alkalischen pH-Wert bevorzugt, sodass saure Böden nicht geeignet sind. Sie sollten mit Lehmpulver oder Urgesteinsmehl entsprechend aufgebessert werden. Möglich ist außerdem, vor der Pflanzung des Lavendels Stallmist, Kompost oder Kalk in die Erde zu mischen. Da die Wurzeln des Lavendels Platz und Luft viel dringender benötigen als regelmäßige Düngergaben, sollten Sie das Erdreich um die Pflanze herum immer schön locker halten.

Einmal jährlich düngen reicht aus

Wenn Sie diese Hinweise vor der Pflanzung des Lavendels beachten, benötigt Lavendel kaum zusätzliche Düngerzufuhren. Die Wurzeln des Lavendels breiten sich unter der Erde stark aus und reichen tief ins Erdreich hinunter. So holen Sie sich die Nährstoffe, die die Pflanze benötigt. Aus diesem Grund reicht es, den Lavendel ein-, höchstens zweimal im Jahr zu düngen. Der beste Zeitpunkt dafür ist zu Beginn der Vegetationsphase, also im Frühjahr – je nach Wetterlage im März oder April.

Verwenden Sie dafür etwas Kalk und einen Dünger, der möglichst stickstoffarm sein sollte. Düngemittel, die viel Stickstoff enthalten, wie das in vielen handelsüblichen Blumendüngern der Fall ist, tragen dazu bei, dass die Pflanze in die Länge schießt und schließlich verkahlt. Deshalb sollten Sie solche Düngemittel lieber sparsam einsetzen. Rindenmulch oder andere Mulch-Materialien sind ebenfalls nicht geeignet, weil sie zu viel Feuchtigkeit speichern. Auch Hornspäne eignen sich aufgrund des hohen Stickstoffgehalts nicht für die Düngung von Lavendel.

Lavendel im Topf benötigt mehr Pflege

Etwas mehr Pflege als der Gartenlavendel, der im Freibeet gepflanzt wird, benötigt der Topflavendel. Wenn Sie Lavendel im Topf auf dem Balkon oder wegen seines Duftes sogar im Haus halten möchten, ist es daher notwendig, sich ein wenig mehr um die Pflanze zu kümmern.

Lavendel bevorzugt einen gut durchlässigen Boden und volle Sonne. Wählen Sie also einen Topf mit Drainagelöchern und stellen Sie ihn an einen sonnigen Platz. Gießen Sie Ihren Lavendel sparsam, denn zu viel Feuchtigkeit kann zu Wurzelfäule führen. Wenn Sie gießen, lassen Sie den obersten Zentimeter der Erde austrocknen, bevor Sie erneut gießen.

Topflavendel können Sie ruhig regelmäßiger gießen und gelegentlich mit Dünger versorgen. Alle zwei Wochen muss aber auch Lavendel im Topf nicht gedüngt werden.

In der Regel reicht es, wenn er einmal am Anfang der Vegetationsperiode und einmal im Juni oder Juli gedüngt wird. Wichtiger ist, dem Topflavendel einmal im Jahr frisches Substrat zu gönnen und ihn in einen größeren Topf umzusetzen, damit die Wurzeln weiterhin genügend Platz haben. Lavendelpflanzen in zu kleinen Töpfen werden oft nur kümmerlich oder überhaupt nicht blühen, egal wie oft sie gedüngt werden.

Geheimtipp gegen Schädlinge

Viele Gärtner genießen den süßen Duft von Lavendel, aber wussten Sie, dass dieses Kraut auch bei der Überwinterung Ihres Gartens helfen kann? Lavendel setzt beim Berühren der Blätter eine Verbindung namens Linalool frei, die nachweislich dazu beiträgt, Pflanzen vor Kälteschäden zu schützen. Außerdem verströmt Lavendel einen starken Duft, der hilft, Schädlinge wie Mäuse und Blattläuse abzuwehren. Wenn Sie also ein paar Lavendelzweige in Ihrem Garten aufstellen, können Sie Ihre Pflanzen gesund halten und Schädlinge während der Wintermonate fernhalten.

Zusammenfassung

Eine der markantesten Eigenschaften von Lavendel ist sein Duft. Dieses mehrjährige Kraut wird wegen seines berauschenden Aromas geschätzt, das seit Jahrhunderten in Parfüms und Aromaölen verwendet wird. Der Duft von Lavendel gilt als beruhigend und besänftigend, was ihn zu einer beliebten Wahl für Entspannungsprodukte macht. Neben seinem aromatischen Reiz ist Lavendel auch für seine optisch auffälligen Blüten bekannt. Die Farbe dieser Blüten reicht von blassem Lila bis zu tiefem Violett und sie blühen oft in Büscheln.

Lavendel blüht in der Regel vom späten Frühjahr bis zum Frühsommer und ist damit eine willkommene Ergänzung für jeden Frühlingsgarten. Dank seines einzigartigen Dufts und seiner leuchtenden Blüten ist Lavendel eine Pflanze, die man nicht so schnell vergisst. Etwas Pflege benötigt der Lavendel jedoch. Zu viel stickstoffhaltiger Dünger kann beim Lavendel schnell zu Überdüngung führen. Dann geht die Pflanze im schlimmsten Fall ein. Erhält der Lavendel ein geeignetes Substrat, dann reicht es, ihn einmal im Jahr mit einem stickstoffarmen Dünger zu versorgen.

Artikelbild: © robertprzybysz / Bigstock.com


1 Kommentar

  1. Dieter Rheinisch 06.05.2018 16:47 Uhr

    also 0,5 bis 1 mal im Jahr düngen, aber mit was?

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