Kosten für neue Heizung amortisieren sich schnell

Kosten für neue Heizung amortisieren sich schnell

Alte Heizungen sind ineffizient – das weiß inzwischen jeder Immobilienbesitzer. Seit 2015 müssen viele alte Heizungen ersetzt werden. Doch auch die Produkte, die nicht von der EnEV 2014 betroffen sind, sollten kritisch begutachtet werden. Wer ein altes Haus gekauft hat, für den kann es sich lohnen, eine neue Heizung einzubauen. Die Investition amortisiert sich innerhalb kurzer Zeit.

Von niedrigen Ölpreisen profitieren viele deutsche Haushalte, die mit dem schwarzen Gold heizen. Die Kostenersparnis wird nicht ewig anhalten, schließlich ist Öl ein endlicher Rohstoff. Hausbesitzer sollten von ihren Einsparungen profitieren und überlegen, ihre Heizung zu ersetzen.

Moderne Heizungen mit Brennwerttechnik

Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 5,8 Millionen Ölheizungen. Ein großer Teil davon ist sanierungsbedürftig. Der Nutzungsgrad bei diesen alten Produkten ist gering, ein Drittel sind Verluste. Das bedeutet, dass die Besitzer nur zwei Drittel der Produktion zur Wärmenutzung verwenden können.

Moderne Heizungen mit Brennwerttechnik haben einen Jahresnutzungsgrad von bis zu 98 Prozent. In diesen Systemen kommt ein Wärmetauscher zum Einsatz, der entstehende Abgase dem Heizkreislauf zuführt. Folglich verpuffen die Gase nicht ungenutzt in der Atmosphäre. Durch den Einbau einer solchen Heizung können Hausbesitzer ihren Ölverbrauch um bis zu 30 Prozent senken.

Erneuerbare Energien in Betracht ziehen

Öl ist aktuell günstig, sodass viele Hausbesitzer die Preislage ausnutzen möchten. Der Einbau einer neuen Heizung ist jedoch langfristig zu betrachten. Die Preissenkung kann in wenigen Monaten vorbei sein.

Aus diesem Grund ist es von großer Wichtigkeit, Wärme aus erneuerbare Energien zu berücksichtigen. Wer unbedingt eine Ölheizung einbauen möchte, kann sie mit einer Solarthermieanlage kombinieren. Bei diesen Systemen wird die Kraft der Sonne genutzt, die den Ölverbrauch senkt.

Solche Systeme rentieren sich im Süden Deutschlands besonders. Sie versuchen, möglichst viel Energie aus der Kraft der Sonne zu zapfen. Erst wenn diese nicht ausreicht, wird der Ölbetrieb eingeschaltet.

Frühe Investitionen lohnen sich besonders

Ob Hausbesitzer eine neue Ölheizung, ein Hybridmodell oder ein anderes System einbauen spielt keine Rolle: Fakt ist, dass sie von der Investition profitieren, je früher sie diese tätigen. Je nach Investitionshöhe entsteht eine unterschiedliche Amortisierungsperiode. Nach zehn, 15 oder 20 Jahren ist die Investition ausgeglichen und die Verbraucher beginnen, von ihr zu profitieren. Je früher man die Heizung austauscht, desto länger profitiert man von der neuen Wärmeerzeugung.

Immer wieder Fragen Menschen ab 50 Jahren, ob es sich für sie noch lohnt, die Heizung zu erneuern. Diese Frage ist leicht zu beantworten, wenn man sich die wachsende Lebenserwartung in Deutschland ansieht: 2006 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 77,17 Jahre bei Männern und 82,40 Jahre bei Frauen. Sechs Jahre später stieg sie auf 78,13 und 83,05 Jahre. Menschen leben länger, sodass sich Investitionen ab 50 Jahren lohnen können.

Überblick über die Kosten und Einsparungen

In Deutschland heizen die meisten Menschen mit Öl oder Gas. Die beiden Rohstoffe sind nach wie vor beliebt. Der Austausch alter Heizungen erfolgt in den meisten Fällen mit neueren Modellen. Die Ursache sind die Kosten: Öl- und Gasheizungen sind günstiger als Geräte, die erneuerbare Energien verwenden.

Nachfolgend zeigen wir die mögliche Kostenersparnis durch den Austausch einer alten Öl- und Gasheizung mit einem zeitgemäßen Brennwertkessel[1].

ÖlheizsystemAltanlageNeuanlageEinsparung
Verbrauch jährlich3.400 l2.600 l800 l
Kosten jährlich[2]2.040 €1.560 €480 €
GasheizsystemAltanlageNeuanlageEinsparung
Verbrauch jährlich3.400 m32.500 m3900 m3
Kosten jährlich[3]1.685 €1.239 €446 €

Hausbesitzer sparen jedes Jahr rund 31 beziehungsweise 36 Prozent Heizkosten, wenn sie ihre alte Öl- beziehungsweise Gasheizung austauschen.

Einem Artikel der Zeitschrift Capital (Ausgabe 12/2011) zufolge besitzt eine neue Heizanlage für ein Einfamilienhaus, die 10.500 Euro kostet, eine Amortisationsdauer von rund sechs Jahren. Je nach Größe des Gebäudes steigt die Amortisationsdauer auf bis zu zehn Jahre. Wer sich für erneuerbare Energien entscheidet, muss davon ausgehen, dass sich die Investition erst in etwa 15 Jahren rentiert.

Von Förderungen profitieren und Kosten senken

Die Zeitung Westfälische Nachrichten berichtet über den Fördertopf der Stadt Münster, der 2015 nicht komplett genutzt wurde. Rund 125.000 Euro sind übrig geblieben. Mit dem Geld hätten viele Familien einen Teil ihrer neuen Heizung bezahlen können.

Nach wie vor herrscht fehlendes Wissen über die zahlreichen Fördermittel, die bundesweit zur Verfügung stehen. Förderungen gibt es von unterschiedlichen Instituten zu verschiedenen Konditionen.

  • Günstige Kredite gibt es bei der Bankengruppe KfW. Sie fördert mit dem Kredit Programm 151/152 (einzelne) Maßnahmen, deren Ziel es ist, die Energiekosten zu senken. Wer seine alte Heizung gegen eine Öl- oder Gas-Brennwertheizung tauscht, erhält einen Kredit mit niedrigen Zinsen sowie einer langen Zinsbindung.
  • Fördermittel gibt es auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Es fördert die Installation einer Solarthermieanlage mit bis zu 2.000 Euro. Wer zudem seine alte Heizung mit einem Modell auf Brennwerttechnik ersetzt, erhält einen Bonus von 500 Euro.

Zusätzlich zu diesen beiden Varianten bieten Kommunen, Städte sowie Bundesländer Fördermittel an. Wir empfehlen Verbrauchern, die eine neue Heizung einbauen möchten, sich an einen Energieberater zu wenden. Dieser wird ihnen sagen können, welche Heizung für ihr Haus geeignet ist und welche Fördermittel zur Verfügung stehen.

Zusammenfassung

Der Austausch der Heizung ist in einigen Fällen gesetzlich vorgeschrieben. Selbst wenn das nicht der Fall ist, lohnt es sich, eine Rechnung über die Energie- und Kosteneinsparung zu erstellen. Die Investition rentiert sich in der Regel in spätestens 15 Jahren.


  1. Haus Baujahr 1989, 140 m2 Wohnfläche, 27-kW-Öl- beziehungsweise Gaskessel
  2. Heizölpreis: 60 € je 100 l
  3. Erdgaspreis: 6,52 cent/kWh, Brennwert: 8, Zustandszahl: 0,95

Artikelbild: © Andrey_Popov / Shutterstock


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