Warum der Kolonialstil immer häufiger Einzug ins Eigenheim erhält
Manche Stilrichtungen scheinen einfach von zeitloser Natur zu sein. Stellt man sich einmal vor, wie dieser Stil auch in 20 oder 30 Jahren noch in der eigenen Wohnung verweilt, so hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass dieses Stilelement dann veraltet wirken könnte. Vielleicht ist es unter anderem dieses bestätigende Gefühl, welches immer mehr Personen dazu verleitet den Kolonialstil in den eigenen vier Wänden zu realisieren.
Die beruhigenden und vor allem dunkelgehaltenen Farbtöne harmonieren erstklassig mit kleineren exotischen Elementen, die man über die ganze Wohnung hinweg dezent verteilen kann. Immer mehr Anhänger dieser Stilrichtung erkennen die Chance etwas besonderes und ausdrucksstarkes bei sich zuhause zu kreieren. Bis das Unterfangen dann in die Tat umgesetzt wird, dauert es meist nicht all zu lang.
Der Kolonialstil braucht scheinbar kein Comeback, denn er war nie wirklich weg. Ein nie endender Klassiker, der in unnachahmlicher Manier etwas fürs Auge hergibt.
Materialien mit Wiedererkennungswert
Nicht nur, dass man viele kleine exotische Elemente miteinander verschmelzen lässt – der Kolonialstil sticht vor allem durch die immer wiederkehrenden Materialien hervor, die dem Ganzen erst den besonderen Wiedererkennungswert mit auf den Weg geben. Der Stil wird dabei an sich als europäische Bauweise definiert, die vor allem in den ehemaligen amerikanischen Kolonien Verwendung fand.
Schon damals waren die in dem Stil erbauten und auch eingerichteten Häuser wahre Hingucker. Man könnte meinen, dass dieses herausragende Flair mit den Jahren davon geweht wurde, doch genau das Gegenteil ist hier der Fall. Auch die so weit zurückzuführenden Wurzeln der Stilrichtung unterstreichen währenddessen nochmal exzellent, dass diese Stilrichtung die Bezeichnung „zeitlos“ mehr als verdient hat.
Vor allem die als edel geltenden Hölzer aus Mahagoni und Teak finden bei den Realisierungsmaßnahmen des Stils öfters Verwendung. Für immer mehr Personen ist der Einsatz von widerstandsfähigen Edelhölzern von besonderer Bedeutung, wie das Portal Freenet bereits in einem ehemaligen Bericht detailliert beschrieben hat.
Nicht nur aus rein materialtechnischer Perspektive betrachtet bieten diese Hölzer ein perfektes Grundgerüst für die Stilerschaffung. Vor allem die dunklen und anmutig wirkenden Farbtöne sind besonders Tonangebend und zeugen dabei von einer Wirkweise, die man mit anderen Materialien nur schwer zum Ausdruck bringen könnte. Für eine erstklassige Umsetzung führt somit in den wenigsten Fällen ein Weg an diesem Material vorbei.
Doch wer an dieser Stelle ein Maß an Individualität vermisst der brauch sich keine Gedanken machen – auch andere Hölzer können durchaus verwendet werden, sodass man auch hier die Chance erhält auf seine persönlichen Vorlieben detailliert einzugehen. Vor allem Harthölzer wie Palisander, Akazie, Mango oder auch Shesham werden auch oft bei den Einrichtungsmaßnahmen hinzugezogen. Diese Materialen stehen den beiden zuvor aufgezählten in keiner Weise qualitativ und glanztechnisch hinterher.
Die Liebe zum Detail
Es steckt vor allem eine Menge Liebe zum Detail im Kolonialstil. Die zuvor zusammengefassten Holzarten bringen zwar von Grund auf eine erstklassige Beschaffenheit und Struktur mit sich mit, jedoch ermöglicht erst eine liebevolle und zeitaufwendige Behandlung es, dass die Farbgebung so vollendet in Erscheinung treten kann. Die Lüftung des Geheimnisses liegt hier in dem Wort „Beizen“. Als Beizen kann man die oberflächliche Behandlung des Holzes verstehen.
Durch das Auftragen der Beize möchte man in erster Linie eine farbliche Veränderung des Holzes erzielen. Mit Hinblick auf die beim Kolonialstil verwendeten Materialen wird schnell ersichtlich, dass ohne diesen Vorgang, der weltweit geliebte dunkle und edel rüberkommende Farbauftritt wohl nicht möglich wäre.
Das Beizen ist somit in äußerst Tonangebender Manier dafür zuständig, dass der Charakter des Stils Einzug erhält. Durch das Beizen werden jedoch nicht nur farbliche Änderungen vorgenommen. Auch der Schutz des Holzes kann während dieses Prozesses im Vordergrund stehen. Schimmel und Co. haben nach dem Beizen somit keinerlei Chance mehr.
Für viele Personen ist es besonders wichtig, dass das Grundgerüst des Eigenheims auch zum angestrebten Einrichtungsstil passt. Dementsprechend versucht man vor allem auch Türen und Türrahmen in diesem Licht erscheinen zu lassen, um somit ein einheitliches und wohnungsübergreifendes Ergebnis an den Tag zu legen. Zu stark wäre einfach der Kontrast, wenn man nicht auch an diesen Stellen nachbessern würde.
Der Türenmarkt macht es einem dabei extrem einfach. Egal ob lackiert, mit Motiven versehen oder auch in einer passenden und dunkel daherkommenden Kolonial-Massiv-Erscheinungsform. In vielen verschiedenen Farben, Macharten und Designs werden Innentüren dort angeboten, sodass man seine Designvorstellung perfekt in die Tat umsetzen kann.
Hinzu kommen die teilweise exotischen Materialien, die in geringem Maße beim Kolonialstil in Erscheinung treten. Das Hauptaugenmerkt liegt dabei oftmals auf Sisal, Kokosfasern, Bambus und auch Seide. Speziell aus dem asiatischen Raum werden diese Materialien bezogen.
Die Miteinbeziehung von exotischen Materialien ist ein wichtiger Bestandteil des Kolonialstils. Das Aufeinandertreffen von dunklen Holzelementen und exotisch lockeren Dekoartikeln schafft eine einzigartige Atmosphäre, die europäische Einflüsse perfekt mit den anderer Länder verknüpft.
Farbliche Gestaltung des Kolonialstils
Ohne zu sehr ins geschichtliche abzudriften kann man jedoch sagen, dass bei der Einrichtung des Kolonialstils gewisse zurückliegende zeitliche Epochen dem Ganzen einen Stempel aufgedrückt haben. Es waren, die sich in allen Teilen der Welt verteilenden europäischen Einflüsse, die diesen Stil erst zudem gemacht haben, was er auch heute noch ist.
Was in anderen Stilrichtungen etwas befremdlich und kontrastreich erscheinen würde, fügt sich beim Kolonialstil hingegen zu einem stimmigen und attraktiven Gesamtbild zusammen, welches seines gleichen sucht. Asiatische Formen, Muster und Schriftzüge auf einem Gemälde, hängen dicht neben einem ritterlich und metallisch wirkenden Einrichtungsgegenstand, den man eher der britischen Herangehensweise zuordnen würde.
Darunter auf dem Boden platziert, findet man einen exotischen und aus Bambus hergestellten Tisch, der in einer Natürlichkeit daherkommt, als wäre er so vom Meer angespült worden. Was in anderen Stilrichtungen ein Chaos verursachen würde, kann beim Kolonialstil durchaus gut zur Geltung kommen und funktionieren.
Um die Zusammenstellung der Möbel und Dekoartikel nicht zu spielerisch vonstattengehen zu lassen, sollte man versuchen ein Element immer wiederkehren zu lassen. Das einheitliche Bild wird durch diese Maßnahme gefördert und man ist dennoch in der Lage durch bewusste Stilbrüche den Grundprinzipien treu zu bleiben.
Helligkeit nicht vernachlässigen
Zwar ist es die dunkle Farbgebung beim Kolonialstil, die das unnachahmliche und beruhigende Raumklima erschafft, jedoch ist es auch genau dieser Tatsache geschuldet, dass Räume in Ausnahmefällen zu erdrückend wirken könnten. Um dem entgegenzuwirken sollte man versuchen hellere Farbtöne gezielt im Raum zu verteilen, um so freundliche und stimmungsvolle Elemente unterzumischen. Rattan und Leinen eignen sich meist hervorragend dafür.
Auch tropische Pflanzen können im Raum verteilt werden. Jasminblüten beispielsweise rufen genau diesen lockernden Effekt hervor und können dementsprechend ausgezeichnet verwendet werden. Mit zusätzlich platzierten hellen Bildern, Landkarten oder auch Leinwänden kann man einen weiteren Schritt Richtung warmer Wohlfühlatmosphäre gehen.
Durch die dezente Streuung von hellen Dekoartikeln und Möbeln wird der Raum zu einem stimmigen und einladenden Ort. Die ansonsten zu rustikal und streng wirkenden Designelemente des Kolonialstils erfahren durch diese Maßnahme eine spürbare Aufwertung. Ein unglaublich passendes Gesamtbild entsteht.
Zusammenfassung
Der Kolonialstil bringt viele kulturelle Einflüsse ins Eigenheim und erst diese Kombination erschafft am Ende das stimme Gesamtbild. Die dunklen und edel daherkommenden Holzmöbel und Elemente treffen dabei auf helle und einladende Dekoartikel, die bewusst in der gesamten Wohnung verteilt werden. Der Einrichtungsstil kann als zeitloser Klassiker bezeichnet werden, der europäische und exotische Einflüsse in unnachahmlicher Manier miteinander verknüpft.
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