Keller entfeuchten: So gelingt es, die Feuchtigkeit aus dem Untergeschoss zu vertreiben!
Riecht es modrig und faul? Nicht selten schlägt dieser Duft dem Hausbewohner entgegen, wird die Tür zum Keller geöffnet. Doch der Geruch ist dabei das geringste Problem. Denn Feuchtigkeit im Keller kann schlimmere Folgen haben als das unschöne Aroma. Hausbesitzer sollten daher unbedingt ihren Keller regelmäßig entfeuchten und die Ursache für die Nässe in der Luft finden.
Die Folgen von Feuchtigkeit im Keller
Schimmel ist gefährlich. In einem heißen Sommer reichen schon drei oder vier Tage aus, damit sich diese unschönen Sporen in einem feuchten Keller absetzen können. Für die Gesundheit kann Schimmel an den Wänden ernste Folge haben: Er löst vor allem Atemwegserkrankungen aus. Die Flecken sind jedoch nicht nur gesundheitsschädigend, sondern können auch den Wert des Hauses senken.
Nässe verursacht nicht selten Schäden im Mauerwerk – die meist im Verborgenen über längeren Zeitraum agieren: Mörtel zersetzt sich, Ziegel wird zerbröselt und der Beton platzt schließlich ab. Letztendlich erleidet die Bausubstanz einen nicht zu unterschätzenden Verlust. Aber auch das Wohnklima im gesamten Haus wird sich durch solche Probleme verschlechtern. Nehmen Sie Feuchtigkeit im Untergeschoss daher nicht auf die leichte Schulter und reagieren Sie unbedingt mit Gegenmaßnahmen.
Schwerwiegend oder einfach? Das sind mögliche Gründe für Feuchtigkeit im Keller!
Ein wichtiger Schritt ist es, die Ursachen herauszufinden. Denn nur dann kann mit geeigneten Gegenmaßnahmen die Feuchtigkeit auf Dauer vertrieben werden. Reines Lüften hilft nur bei geringfügigen Vorkommen, die Ursachenforschung sollte daher nicht unterschätzt werden.
Grundsätzlich gibt es zwei generelle Gründe, warum Feuchtigkeit im Keller entstehen kann. Einerseits kann das Bauwerk undicht sein – sowohl an den Seiten, von oben oder von unten, wo das Grundwasser eindringen kann. Diese Ursache ist der Schreck eines jeden Hausbesitzers, denn das Abdichten verursacht meist hohe Kosten und enormen Aufwand. Eine punktuelle Feuchtigkeit kann hierfür ein Indiz sein, viele Häuser mit einem Baujahr vor 1970 sind davon betroffen. Aber auch ganz simple Schäden am Haus können die Feuchtigkeit im Keller verursachen: eine defekte Regenrinne, undichte Rohre oder der undichte Heizkessel im Keller. Diese Schäden lassen sich meist leicht beheben.
Glücklicher ist derjenige, der warme Luft als Ursache für die Feuchtigkeit diagnostiziert. Denn diese kondensiert an den kühlen Kellerwänden. Kondensationsnässe ist meist breitflächig an den Wänden zu finden. Oft reicht es hier aus, der Luft die Feuchtigkeit zu entziehen. Baumaßnahmen sind nicht notwendig.
Sind Sie sich nicht sicher, sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen. Denn dieser erkennt meist mit einem Blick, wo die Ursache liegt. Die Experten diagnostizieren zuverlässig und geben wertvolle Tipps zur Beseitigung der feuchten Luft.
Maßnahmen für leichte Probleme mit der Feuchtigkeit
Bei leichten Problemen mit der Feuchtigkeit, die vor allem auf Kondensationsnässe zurückzuführen ist, kann ein geändertes Lüftungsverhalten im Keller Abhilfe schaffen. Wichtig ist, hier keine weitere warme Luft hineinzulassen. Daher sollte im Sommer höchstens in der Nacht gelüftet werden und das auch nur kurz „zum Stoß“. Im Winter hingegen können Sie ausgiebig Luft austauschen. Das transportiert die Restfeuchte aus dem Untergeschoss.
Manchmal hilft es auch bei nur leichten Problemen mit der Feuchtigkeit, die Regale oder Kommoden im Keller umzustellen. Sie sollten weiter weg von der Wand stehen, damit die Luft besser zirkulieren kann und die Feuchtigkeit abtransportiert wird. Rund 20 Zentimeter Abstand sind dabei ratsam.
Einbau einer elektrischen Lüftung
Haben Sie Ihren Heizkessel aufgrund der Austauschpflicht eventuell kürzlich erneuert? Auch das kann ein Grund sein, warum Ihr Keller plötzlich feucht ist. Denn ältere Modelle haben oft die Oberflächenfeuchtigkeit getrocknet, da sie permanent abgestrahlt haben. Neuere Modelle geben kaum Wärme ab. Das kann ein Grund sein, warum Feuchtigkeitsprobleme oft nun dauerhaft auftreten.
Dann helfen meist nur schwerwiegende Änderungen, wie beispielsweise ein elektrisch betriebener Lüfter. Dieser kann vor allem mit einer Zeitschaltuhr wertvolle Dienste leisten – da sie nicht gerade im Sommer die heiße Luft einlässt. Elektrische Lüftungsanlagen arbeiten optimal jedoch nur in abgedichteten Häusern. Hier gibt es verschiedene Modelle, die selbst oder von einer Firma eingebaut werden können.
Verwendung eines Luftentfeuchters
Ist das Untergeschoss extrem und auf Dauer von Feuchtigkeit geplagt, hilft auch ein Luftentfeuchtungsgerät. Diese kleinen Modelle saugen die Luft in sich ein, entziehen ihr die Feuchtigkeit, die in einem Tank gesammelt wird, bevor sie die Luft wieder ausstoßen. Ist der Tank voll, lässt er sich leicht mit einigen Handgriffen leeren. Bei manchen Geräten wird das Wasser auch direkt aus dem Tank mit einem Schlauch in den Abfluss geleitet.
Das Aufstellen des Luftentfeuchters ist leicht selbst gemacht. Er braucht eine sichere und trockene Unterlage, eine sichere Stromleitung und arbeitet am besten bei einer Umgebungstemperatur von 20 bis 25 Grad Celsius. Auf dem Markt gibt es auch kleine und kostengünstige Luftentfeuchter, die oft ohne Strom, dafür aber mit Granulat arbeiten. Die Feuchtigkeit wird in dem Granulatblock eingeschlossen, da dieser aus hygroskopischem Kalziumchlorid besteht. Der Stoff wandelt sich durch Feuchtigkeit in ein Hydrat um und der Luft wird die Nässe entzogen. Jedoch eignen sich diese Modelle selten für große Keller.
Wichtig ist: Der Luftentfeuchter muss auf die Größe des Kellers abgestimmt sein. Ist seine Leistung für einen großen Raum zu schwach, kann er nicht viel bewirken und ist letztendlich nur eine Stromverschwendung. Lassen Sie sich daher am besten im Fachhandel beraten.
Es gibt auch zahlreiche Hausmittel, zu denen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit geraten wird. Schalen mit Salz aufzustellen ist nur ein Beispiel. Auch Reis nimmt die Nässe aus der Luft. Solche Mittel sind jedoch nur ratsam, wenn es sich um leichte Probleme mit der Feuchtigkeit im Untergeschoss handelt.
Zusammenfassung
Feuchtigkeit im Keller kann schwerwiegende Folgen haben. Daher sollte der Keller immer entfeuchtet werden, damit sich Schimmel nicht ausbreiten kann und auch das Mauerwerk keinen Schaden nimmt. Bei leichten Problemen mit Nässe in der Luft reicht oft schon gutes Lüften. Hartnäckigere Fälle sollten mit Entfeuchtern- gelöst werden. Aber auch die Ursachenforschung ist wichtig für die trockene Zukunft im Keller.
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