Die Kaltschaummatratze: Jahrelang gut liegen und angenehm schlafen

Die Kaltschaummatratze: Jahrelang gut liegen und angenehm schlafen

Immer mehr Verbraucher haben erkannt, dass sie beim Matratzenkauf etwas mehr in die Recherche investieren sollten. Bisher entschieden sich viele für die klassische Federkernmatratze. Doch die Kaltschaummatratze hat aufgeholt und findet ihren Weg in jedes zweite Schlafzimmer. Was für diesen Matratzentyp spricht und wie man die passende Matratze findet, erklären wir im Anschluss.

3 Eigenschaften, die für die Kaltschaummatratze sprechen

Schaum- oder Kaltschaummatratzen gehören zu den Kassenschlagern. Besonders beliebt sind die Singlegrößen 90 × 200 Zentimeter, gefolgt von der Größe 140 × 200 für Doppelbetten. Warum sind Kaltschaummatratzen so beliebt?

  1. Leichtigkeit: Im Vergleich zur Federkernmatratze ist die Kaltschaumvariante sehr leicht. Sie lässt sich somit leicht transportieren, spart Transportkosten und schon die Umwelt. Bei Bedarf kann sie auch leicht aus dem Bett gehoben oder auf die andere Seite gedreht werden.
  2. Flüsterleise: Ein weiterer Vorteil gegenüber der Federkernmatratze ist die Tatsache, dass Kaltschaummatratzen leise sind. Auch nach vielen Jahren quietscht es nicht, sodass man nachts ruhig schlafen und sich nach Lust und Laune bewegen kann.
  3. Elastizität: Die Matratze gibt nur dort nach, wo sie es soll, insbesondere im Schulter- und Beckenbereich. Dadurch bleibt die Wirbelsäule gerade und ein erholsamer Schlaf ohne Rückenschmerzen ist garantiert.

Um sich von diesen und weiteren Eigenschaften zu überzeugen, haben Verbraucher die Möglichkeit, eine Kaltschaummatratze zu testen. Käufer können bis zu 100 Tage Probeschlafen und profitieren von einer achtjährigen Garantie, wenn sie die Matratze behalten. Auch bei der Wahl einer geeigneten Matratze greift seinen Kunden unter die Arme: Auf seiner Webseite gibt es einen praktischen Härtegradrechner, dessen Angaben sich am Body Mass Index (BMI) sowie den persönlichen Wünschen des Verbrauchers orientieren.

Die Zielgruppe für Kaltschaummatratzen

Dank ihrer guten hygienischen Eigenschaften eignet sich Kaltschaum für Allergiker. Wenn man die Matratze aus Kaltschaum zum ersten Mal auslüftet, ist sie praktisch geruchlos. Daher eignet sie sich auch für eine zweite Gruppe: Menschen, die an MCS leiden. MCS ist die Abkürzung für die Multiple Chemikalien-Sensitivität. Zwischen ein und drei Prozent der Bevölkerung soll an MCS leiden. Sie sind erschöpft, dauerhaft müde, haben große Schlafstörungen, Depressionen und andere Krankheitsbilder. Laut Martin Pall gehört CMS zu den chronisch entzündlichen Multisystemerkrankungen. Der auslösende Faktor sind weitestgehend Chemikalien, in diesem Fall aus Matratzen. 2007 berichtete die Berliner Zeitung von Federkernmatratzen eines Discounters, die nach dem Auspacken stark nach Lösungsmittel rochen. Selbst nach einer Woche auslüften war es unmöglich, auf der Matratze zu schlafen, ohne Kopfschmerzen zu bekommen.

Weitere Zielgruppen der Kaltschaummatratze:

  • Aufgrund der genannten Leichtigkeit sind Kaltschaummatratzen auch für ältere Menschen sowie Personen mit Rückenschmerzen geeignet. Die Matratze lässt sich leicht in Eigenregie wenden.
  • Wer nachts sehr unruhig schläft und sich häufig wendet, der profitiert von dieser Matratze. Sie nimmt nämlich ihre Ausgangsform rapide an.
  • Frierende Menschen werden von der Wärmeisolation im Winter profitieren. Die Matratze nimmt Körperwärme auf und speichert diese.

Das Raumgewicht als Qualitätsmerkmal der Kaltschaummatratze

Beim Kauf einer Kaltschaummatratze sollten Verbraucher auf das Raumgewicht (RG) achten. Je geringer dieser Wert, desto größer sind die Poren des Schaumstoffes, der für den Matratzenkern aufgeschäumt wurde. Dadurch kommt es zu einer Kuhlenbildung, die die Lebensdauer der Matratze verkürzt. Gerade Menschen mit einem hohen Körpergewicht sollten keine Kaltschaummatratze mit einem niedrigen Raumgewicht wählen.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Raumgewichte.

RGQualitätLebensdauer (Jahre)
20–25niedrig1–2
30–35mittel3–6
> 40hochwertig6–8
> 50sehr hochwertig8–10
> 60top> 10

Schwere Personen sollten Matratzen mit einem RG von mindestens 40 wählen, welche für ein Gewicht ab 100 Kilogramm geeignet sind.

Beim Kauf von Kaltschaummatratzen wird immer wieder vermutet, dass der RG eine Angabe zur Festigkeit der Matratze ist. Das ist falsch, dafür gibt es die Stauchhärte.

Stauchhärte und Komfortzonen

Die Stauchhärte ist ein in Pascal (kPa) angegebener Wert, der aussagt, wie groß der Druck auf den Schaum ist, um ihn zusammenzudrücken. Je größer der Pascal-Wert, desto härter der Schaum. Eine Stauchhärte von 30 kPa ist für Kindermatratzen geeignet; für Erwachsene sollte die Matratze einen Wert von 40 kPa besitzen.

Ein weiteres Qualitätsmerkmal bei Kaltschaummatratzen sind die Komfortzonen. Inzwischen gibt es sie in drei, fünf, sieben oder neun Zonen. Diese Modelle haben verschiedene Liegezonen, die entweder weich, fest oder elastisch sind. Ihre Aufgabe liegt darin, den Nutzer an geeigneten Stellen zu stützen oder zu entlasten. Dazu sei aber gesagt, dass eine solche Matratze nur dann einen guten Schlaf garantiert, wenn es mit einem passenden Bett und Lattenrost kombiniert wird.

Hinweise bezüglich des viskoelastischen Schaums

Ein High-Tech-Labor aus den Staaten hat den sogenannten viskoelastischen Schaum für die Raumfahrt entwickelt. Dieser Schaum hat ein besonders gutes Formgedächtnis: Er formt sich getreu des Körpers. Es kann aber vorkommen, dass die Matratze nur langsam ihre ehemalige Form einnimmt.

Problematisch ist das Material auch für stark schwitzende Menschen. Man sollte eine spezielle Auflage nutzen, die Feuchtigkeit aufnimmt. Für viskoelastischen Schaumstoffe gilt dasselbe wie für normalen Schaumstoff: Das Raumgewicht sollte bei 40 beginnen.

Eine Kaltschaummatratze pflegen und reinigen

Nachdem man sich für den Kauf einer Kaltschaummatratze entschieden hat, sollte man sie getreu der Angaben des Herstellers auslüften. Anschließend kann man sie normal verwenden. Aber: Ein regelmäßiges Wenden ist von großer Wichtigkeit. Alle vier bis acht Wochen sollte man die Kaltschaummatratze wenden. So können keine Kuhlen entstehen und die Matratze bleibt trocken.

Des Weiteren kann man den Matratzenbezug und -schoner abnehmen und in der Waschmaschine reinigen. Wer einen Balkon oder eine Terrasse hat, sollte die Matratze regelmäßig dort aufstellen und lüften.

Eine intensivere Reinigung benötigt die Matratze zweimal pro Jahr, zum Beispiel im Frühling und Herbst. Mit dem Polsterreinigungsaufsatz des Staubsaugers sollte man die Kaltschaummatratze absaugen, damit Staub und Milben komplett entfernt werden.

Apropos Milben: In Deutschland gibt es ein akutes Problem mit Bettwanzen. Gegen die ungebetenen Gäste helfen nur Experten, die jedoch eine lange Warteliste haben. Der Profi-Einsatz kann durchaus 1.000 € kosten, schätzt ein Berliner Schädlingsbekämpfer.

Zusammenfassung

Vieles spricht für die wachsende Beliebtheit der Kaltschaummatratze: Sie hat eine lange Lebenszeit, bietet hohen Komfort und eignet sich für Allergiker und unruhige Schläfer. Wichtig ist, dass man beim Kauf auf Qualität achtet und ein passendes Raumgewicht wählt.

Artikelbild: © Dmytro Sidelnikov / Bigstock.com


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