Innenräume optimal ausleuchten – Licht mit Methode einsetzen

Innenräume optimal ausleuchten – Licht mit Methode einsetzen

Licht hat einen ungemein wichtigen Effekt auf unser Wohlbefinden. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es schwierig, die eigentlich benötigte Menge an Licht aufzunehmen. Gleichermaßen weiß man um die Relevanz hinsichtlich der Aufmerksamkeit bei Arbeiten am Schreibtisch, beim Lesen und dergleichen. Nicht hinreichend ausgeleuchtete Räume machen schneller müde und senken die Stimmung, ähnliches lässt sich bei zu stark beleuchteten Wohnräumen feststellen. Je nach dem, welchem Zweck der Wohnraum dient, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Innenraumbeleuchtung.

In den folgenden Absätzen „beleuchten“ wir dieses Thema aus mehreren Perspektiven, etwa der Grund- oder Zonenbeleuchtung.

Regel Nr. 1: Licht als Element der Raumes verstehen

Wäre Licht nur ein Merkmal unter vielen, könnte man mit der richtigen Anordnung von Möbelstücken einiges ausrichten. Und tatsächlich, wo etwas steht und in welcher Beziehung zum Raum es eingebracht wird, wirkt sich auf die Zweckmäßigkeit oder Behaglichkeit des Raumes aus. Licht hingegen hilft bereits dann, wenn diese Möglichkeiten gar nicht zur Verfügung stehen. Etwa deshalb, weil der Raum viel zu klein ist, durch niedrige Decken nur wenig Gestaltungsspielraum zulässt oder der Grundriss insgesamt kontraproduktiv wirkt. Licht vollführt dann eine gliedernde, eine ordnende Funktion.

Die Frage, wie und in welcher Dosierung Licht tatsächlich eingebracht wird, hängt mit dem Bedarf und dem Zweck des Raum(teils) zusammen. Für einen kompakt geschnittenen Raum, der wenig bis gar keine Akzentbeleuchtung benötigt, kommt es auf möglichst indirektes Licht mit geringer Blendung an. Eine direkte Blendung lässt sich vermeiden, indem man Leuchten mit nicht allzu hoher Leuchtdichte wählt. Die Leuchtdichte beschreibt praktisch das Maß an Helligkeitseindruck, es wirkt direkt physiologisch auf die Aufnahmekapazität des menschlichen Auges. Zusätzlich gibt es indirekte Blendung, die etwa durch Reflexion oder die Spiegelung an größeren Flächen entsteht.

Grundbeleuchtung ist grundsätzlich zur Orientierung im Raum da, während sogenanntes Zonenlicht für einzelne Bereiche des Raumes zuständig ist. Mittels gezielt verwendetem Stimmungslicht ist es möglich, besondere Aspekte des Raumes oder der Raumausstattung zu akzentuieren und in Szene zu setzen.

Regel Nr. 2: Mehrere Lichtquellen kombinieren

Das menschliche Auge ist höchst sensitiv und reagiert auf kleinste Veränderungen im Raum. Am Abend oder dann, wenn den ganzen Tag über nur Wolken am Himmel zu sehen sind, muss es Rückschlüsse auf die Tages- und Nachtzeit zulassen. Anderenfalls wäre der (negative) Effekt auf den Biorhythmus zu groß. Wichtig ist es deshalb, nicht jeden Aspekt ausreichend zu beleuchten oder jeden Raumteil gleichermaßen hervorzuheben. Die Mischung macht’s, gerade wenn es um Räume wie das Wohnzimmer geht, das häufig als klassischer Aufenthaltsraum in Haus oder Wohnung zählt.

Am Beispiel des Wohnzimmers lässt sich festmachen, wie Licht entscheidend für den angenehmen Wohncharakter beiträgt. Als Grundbeleuchtung ist ein möglichst helles, warmes Licht geeignet – dieses wird stellenweise durch andere, dem Zweck oder der Größe des Raumteils entsprechend ausgelegt. Experten empfehlen hierzu häufig ovale LED-Deckenleuchten, die über eine Abdeckplatte aus Glas verfügen. Diese fungieren in der Hinsicht als Diffusor, sie verteilen das Licht also gleichmäßig und besonders weich im ganzen Raum.

Moderne LED-Deckenleuchten sind meistens dimmbar, damit lässt sich die Intensität der Raumausleuchtung in Abhängigkeit zur Tages- oder Nachtzeit individuell regulieren. Ähnliches funktioniert auch bei Stehleuchten, die so positioniert werden können, dass daran befestigte, bewegliche Reflektoren als Leseleuchten nutzbar werden.

Regel Nr. 3: Mit Zonenlicht arbeiten

Licht besitzt nicht nur eine ordnende Funktion, sondern verknüpft darüber hinaus auch eine Reihe bestimmter Zweckaufgaben. Mittels Zonenlicht, gewissermaßen eine Platzbeleuchtung, kann Licht in Abhängigkeit zum tatsächlichen Zweck eines Raumteils eingesetzt werden. Es muss explizit so eingesetzt werden, dass das davon ausgehende Licht dem Zweck entsprechend funktioniert. Zum Lesen beispielsweise ist akzentuiertes, speziell daran ausgerichtetes Licht in Form von Spots sinnvoll. Sie können so ausgerichtet werden, dass Licht konkret auf die Wand ausgerichtet wird oder nach unten ausläuft.

Wichtig ist hierbei, dass die in der Form eingebrachte Detailbeleuchtung nicht zu grell wirkt. Damit würde sie das Lesen eher erschweren, als erleichtern. Insbesondere bei größeren Räumen ist es zudem sinnvoll, mit mehreren Leuchttypen zu arbeiten. Auf der einen Seite gelten diese selbst als Gestaltungselement und können den Raum in mehrere, klar abgegrenzte Bereiche aufteilen.

Auf der anderen Seite machen sie das Ganze höchst individuell, aber dennoch praktisch. Bestimmte Einbauleuchten, etwa in Schränken oder Kommoden, lassen sich einfach realisieren. Setzen Sie dazu auf LED-Spots, die ziemlich klein sind und in der neuesten Generation praktisch wartungsfrei sind. Sie lassen sich in der ganzen Farbpalette zusammenstellen und mittels App oder manuellem Dimmer steuern.

Weitere Tipps zur passenden Innenraumausleuchtung

  • Nicht allein die Leuchte ist entscheidend, sondern vor allem das darin eingefasste Leuchtmittel. Lange Zeit wurde hier anhand von Watt ein Vergleich angestrengt, mittlerweile zieht man dafür Lumen heran. Lumen gibt Auskunft darüber, welche Helligkeit gegeben ist. Zum Vergleich: Eine herkömmliche Glühbirne mit 60 Watt Leistung bietet dasselbe wie eine Energiesparlampe mit 700 Lumen (lm). Es lässt sich also problemlos die gleiche Lichtleistung bewerkstelligen, wobei zeitgleich eine deutliche Strom- und Kosteneinsparung gegeben ist.
  • Ein weiteres Element, das gerade bei Schlaf- oder Wohnzimmern überdacht sein sollte, stellt die Farbtemperatur dar. Diese Lichtfarbe wird in der Einheit Kelvin (K) angegeben. Für das Wohnzimmer geeignet ist warmweißes, eher behaglich anmutendes Licht mit etwa 2.700 K. Geht es hingegen um Arbeitsbereiche im Schlaf-, Ess- oder Wohnzimmer, werden Verhältnisse ähnlich dem Tageslicht benötigt. Leuchtmittel mit mehr als 5.300 K sind dafür das richtige. Neutralweißes Licht hat aktivierende Effekte, es liegt zwischen 3.300 und 4.500 K.
  • Die Lichtfarbe ist deshalb so wichtig, weil sie direkten Einfluss nimmt auf den gewohnten Biorhythmus des Menschen. Unsere „innere Uhr“, die im Wesentlichen durch Tag und Nacht eingestellt ist, orientiert sich auch im Haus an der Umgebungsbeleuchtung. Je später der Tag, desto rötlicher wirkt das Licht. Im Fachjargon spricht man von Licht im warmweißen Bereich, also alles ab 3.300 K. Daran sollte man sich orientieren, um gute Voraussetzungen für Erholungsphasen daheim zu schaffen.

Zusammenfassung

Licht besitzt eine ordnende Kraft in den eigenen vier Wänden, sollte deswegen nach Methode eingesetzt werden. Eine Aufteilung in Grund-, Zonen- und Stimmungslicht hilft für eine passende Raumaufteilung.

Artikelbild: © Artazum LLC / Bigstock.com


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